Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Streik: die Kunden als Geisel?
geschrieben von zero815 
Hallo,

bevor ich hier meine Meinung, die zum Großteil aus Presseberichten und eigenen Erfahrungen geprägt ist, kund tue, möchte ich gern von den Bahnern wissen, was sie dazu bewegt hat, an den Streiks teilzunehmen bzw. nicht teilzunehmen.Vielleicht ändert das meine Meinung.

Es geht mir insbesondere um die Beweggründe, weshalb Zugführer der DB am Streik teilnehmen, obwohl es doch in erster Linie um eine Gehaltserhöhung der Zugführer bei den Privatbahnen geht. Zumindest offiziell. Inoffiziell geht es wohl eher (mal wieder) um die Daseinsberechtigung der GDL, die keine Scheu davor hat, die Kunden, insbesondere die Pendler, mal wieder als Geißel für ihre Interessen zu mißbrauchen.

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Viele Grüße
zero815



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.2011 00:19 von zero815.
Du scheinst den Schmerz zu lieben. Die GDL wird hier sogar verteidigt, wenn sie rechtswidrig im Nahverkehr streikt um nach ein wenig Muskelspiel den ver.di-Tarifabschluss im wesentlichen zu übernehmen.
Also ich habe schon den letzten (vor den aktuellen) Streik nicht verstanden.

Die Bahn ist für den Branchentarifvertrag gewesen, die GDL wollte ihn auch, und trotzdem wurde die Bahn bestreikt?! Wozu? Ich meine Solidarität mit den privaten Lokführern ist zwar schön und gut, aber andererseits, weswegen streikt man, wenn man das selbe wie die Geschäftsführung will?

So nebenbei hat das noch den etwas faden Beigeschmack, das der Tarifvertrag ja Dumpinglöhne unterbindet (das ist zu begrüßen), aber so die Konkurenzfähigkeit mancher kleinen Privaten schwächen könnte, sodass dann statt höheren Löhnen eher Entlassungen wegen Pleite oder verlorenen Ausschreibungen geschehen können. Dafür zu streiken, klingt für mich irgendwie total zynisch. So als ob man dafür streikt, das andere private Kollegen ihren Job verlieren, während der eigene dadurch gesichert wird. So war der Streik wohl nicht gemeint, aber man kanns halt auch nicht ausblenden.

Bin froh, das die EVG momentan net streikt, denn dann wäre die Chance meinen Arbeitsort zu erreichen noch schlechter (solange nur die GDL den Verkehr dichtmacht, fährt wenigstns noch mein RE), ich hoffe die EVG lässt sich mit dem nächsten Streik gaaaaanz viel Zeit, oder legt ihn auf eine Berufsschulwoche, oder Seminarwoche.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Hallo,

und nun geht der Wahnsinn weiter. Die salbungsvollen Worte von GDL Chef Claus Weselsky, die Pendler weitesgehend zu verschonen, sind nur noch Schall und Rauch, wenn der Personennahverkehr von 04:00 bis 10:00 bestreikt werden soll. Kein Pendler, der auf die Bahn angewiesen ist, hat nur einen Hauch einer Chance, selbst wenn er sich anpassen und extrem früher zur Arbeit fahren will, hier irgendwie sinnvoll zu reagieren.

Ich hoffe, die am Streik teilnehmenden Triebfahrzeugführer der DB sind sich darüber im Klaren, dass sie bei diesem Streik für die eigene Konkurrenz tausende private Einzelschicksale mit Füßen treten. Sei es die Mutter mit ihrem behinderten Kind, die nicht zur notwendigen Therapie fahren kann, oder sei es der einfache Arbeitnehmer, der auf dem Weg zur Arbeit die verlorenen Stunden nacharbeiten muss. Die bekommte er nämlich nicht aus einer Streikkasse bezahlt!

Ich breche meine Beitrag an dieser Stelle lieber ab und werde am Morgen wieder die Szenen am Bahnhof verfolgen. Zwei davon habe ich bereits geschildert, beide sind real und nicht ersonnen.

Und ich grübel immer noch darüber nach, welche Motivation die DB-Lokführer für diesen Streik haben. Haben mich die Medien nicht genügend aufgeklärt oder war einfach nur die Propaganda innerhalb der GDL zu gut? Die Gwerkschaften sollten doch für die Arbeitnehmer da sein und sich nicht gegenseitig im Machtkampf bekriegen und vor allem die anderen Arbeitnehmer (Pendler), die im Prinzip für das gleiche kämpfen sollten, dafür als Geißeln nehmen. Was ist das nur für eine verkehrte Welt?

Nachdenkliche Grüße
zero815
400 Min Verspätung! LOL


Hallo!

Zitat
zero815
oder sei es der einfache Arbeitnehmer, der auf dem Weg zur Arbeit die verlorenen Stunden nacharbeiten muss.
Dann hat er aber noch Glück, denn - wie vielfach in den Medien berichtet - trägt die Schuld am Zusüätkommen einzig und allein der Arbeitnehmer. Das heißt, wird an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen gestreikt, kann das unter Umständen sogar zur Kündigung führen.

Der Streik soll den Arbeitgeber treffen. Dem ist das aber doch egal, der muss nicht von A nach B. Wer die Zeche zahlt ist immer der kleine Mann! Bei aller Sympathie für deren Probleme und Wünsche, aber den Schaden haben die, die auch nichts dafür können!

Grüße,
-Efchen
Der Streik macht mir als Bahnpendler auch Probleme. Trotzdem unterstütze ich ihn voll, er ist notwendig und sehr wichtig. Warum? Weil die DB AG, nachdem sie sich juristisch blutige Nasen geholt hatte, jetzt auf das gesunde Volksempfinden setzt, und weil die sogenannten Privatbahnen als recht große Konzerne teilweise in öffentlicher Hand gemeinsam mit dem Vorstand der DB, der die Bahn für den Börsengang ausgeblutet hat, auf Lohndumping und gefügige Gewerkschaften setzen. Was im letzten Streik nicht geklappt hat, die Zähmung der GDL, soll jetzt durch eine massive Konfrontationsstrategie unter medialem Dauerfeuer gegen die GDL durchgesetzt werden. Was eine gefügige Gewerkschaft nach Gusto des Bahnvorstands ist, hat die Transnet nach ihrer gescheiterten Schmusetaktik mit dem Wechsel ihres Spitzenmannes in den Bahnvorstand vorexerziert.
Wer also eine Bahn will, die weiter heruntergewirtschaftet wird, von der nur Kapitalanleger auf Kosten der Kunden profitieren, und die die Flanke für die Autoindustrie sichert, soll ruhig weiter auf der GDL rumhacken.
Der Streik ist die teuerste Mitgliederwerbekampagne die der Verursacher nicht zahlen will.
Ein Schuft der Böses denkt, dass die Streikschwerpunkte ausgerechnet die Hochburgen der EVG (Transnet + GdBA) sind ...
Was war im kommunalen ÖPNV noch mal der Mehrwert des GDL-Tarifs im Vergleich zum Abschluss von verdi?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.2011 16:34 von Franquesa.
Ich habe kein Problem damit, wenn die GDL damit Mitglieder wirbt. Gewerkschaften wie die VERDI, deren Tarifabschlüsse unter der Inflationsrate liegen und damit zu einer realen Gehaltssenkung führen, kann man sich schenken. Und wenn die DB AG diese Werbeaktion durch ihren Konfrontationskurs möglich macht, ist das auch ihr Problem. Und dass die Kunden mit der Bahn Probleme haben, dazu braucht es wirklich keine Gewerkschaften, da gibt es viel triftigere Gründe.
Bei der GDL geht es ums Überleben, entweder ist sie die super-sagenhaft-Siegreiche Kleinstgewerkschaft, die sich um ihr Klientel kümmert, oder sie ist Geschichte.

Sicher wäre es schön, wenn Verdi an den Erfolg der ötv (1974 unter Kluncker) anschließen könnte und ein plus von 11 % für alle herausholen könnte.

Der GDL geht es scheinbar aber nur darum den Einheitstarif abzuschaffen und auf Kosten derer die den Betrieb nicht sabotieren können (Zugbegleiter, Reieszentrum, Callcenter, ...) möglichst viel für sich rauszuholen. Das war jedenfalls in der Tarifrunde kommunaler Nahverkehr der Tenor dieser Entschuldigungsbriefchen, die an den großen Umsteigestationen in den Wartehäuschen hingen ...
Ich habe meine Meinung (und mein Unverständnis) über die aktuelle Streikrunde ja schon kundgetan, möchte aber nicht versäumen, auch mal auf die andere Seite hinzuweisen. Ich möchte auf alle die EVG-Leute und Gerwerkschaftslosen hinweisen, die eingesprungen sind, um die Folgen zumindest im Personenverkehr zu mindern. Leider bekommt das der normale Fahrgast kaum mit, er beschwert sich noch, das ein Zug zu spät ist, ohne zu ahnen, das der Zug "eigentlich" ausgefallen wäre. Auch das Umläufe dispositiv anders verknüpft wurden, um schon deutlich vor dem Streikende fast alles am Laufen zu haben, auch wenn dann nacher das Aufräumen umso länger dauert.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Ich habe meine Meinung (und mein Unverständnis) über die aktuelle Streikrunde ja schon kundgetan, möchte aber nicht versäumen, auch mal auf die andere Seite hinzuweisen. Ich möchte auf alle die EVG-Leute und Gerwerkschaftslosen hinweisen, die eingesprungen sind, um die Folgen zumindest im Personenverkehr zu mindern. Leider bekommt das der normale Fahrgast kaum mit, er beschwert sich noch, das ein Zug zu spät ist, ohne zu ahnen, das der Zug "eigentlich" ausgefallen wäre. Auch das Umläufe dispositiv anders verknüpft wurden, um schon deutlich vor dem Streikende fast alles am Laufen zu haben, auch wenn dann nacher das Aufräumen umso länger dauert.

Da hast du recht, denen gebührt auch meine absolute Hochachtung!

Zur GdL sage, bzw schreibe ich nichts mehr, da ist mir die Zeit zu schade.

Gruß
Dirk
Und nicht vergessen: Die verbeamteten Mitarbeiter/innen, die medienwirksam immer mies gemacht werden, aber in Notsituationen (z.B. Streik) immer ihren Kopf hinhalten müssen.
Das Wort Urlaubsgeld kennen die Beamten schon garnicht mehr, denn diese Zuwendung wurde schon vor Jahren ersatzlos gestrichen. Und mit dem einstigen Weihnachtsgeld, das eh schon nur noch als Krüppelbetrag existierte, wurde ein besonders Schindluder betrieben:
Um den Bundeshaushalt zu sanieren, sollten die Beamten für 4 Jahre auf die Hälfte dieses Betrages verzichten. Schmerzlich, und bei Arbeitnehmern hätte dem wohl keine Gewerkschaft zugestimmt, aber nicht zu ändern. Ab 2011 sollte diese vorübergehende Kürzung wieder aufgehoben werden. Die neue Bundesregierung spekuliert darauf, dass sich keiner in der Öffentlichkeit mehr an diese Absenkung erinnert. Sie verkauft die erneute, langfristige Verschiebung der Rückgängigmachung dieser Kürzung- und haltet euch fest- als "Verschiebung einer geplanten Weihnachtsgelderhöhung"!

Und wenn das Genannte nicht schon genug Hohn und Spott auf die beachtlichen Leistungen der Beamten wäre, so kommt noch folgendes hinzu: Auch Beamte bekommen ab und an eine Gehalts(Besoldungs-)erhöhung. Diese orientiert sich meist an den Tarifabschlüssen. Aber: Sie wird immer um einen empfindlichen Prozentsatz gekürzt, der angeblich für Pensionsrückstellungen gedacht sein soll. Ob die Gelder tatsächlich dafür verwendet werden, möchte ich lieber garnicht wissen.

Und während die GDL-organisierten DB-Lokführer dafür streiken, dass die Konkurrenz höhere Löhne zahlen soll, müssen die verbeamteten DB-Lokführer Sonderschichten schieben, für die sie im Vergleich zu Angestellten miserabel entlohnt werden.

Und seltsam: Am Wochende wird nicht gestreikt. Das ist dem Herrn Weselsky scheinbar nicht medienwirksam genug, denn da nutzen nur wenige Pendler die Bahn. Der Grundgedanke eines Streiks - dem Arbeitgeber zu schaden - reicht ihm nicht. Er will das große Chaos. Er will, das möglichst alle, denen monatlich fürs Ticket zur Arbeit ein schöner Betrag vom Konto abgebucht wird, unter dem Streik leiden müssen. Diese offensichtliche Geißelnahme der einfachen Arbeitnehmer zugunsten der Profilierung einer Minigewerkschaft, die ums Überleben kämpfen muss, kann niemals gut gehen. Jeder GDL-DB-Lokführer, der dabei mitmacht, sollte sich fragen, wofür er das tut.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei all denen, die mich trotz Streik jeden Morgen sicher zur Arbeit und abends wieder nach Hause bringen. Und zwischen diesen beiden Fahrten leiste ich natürlich auch meinen Teil zur Erzeugung des Bruttosozialprodukts. Ganz streikfrei.
Zitat
zero815
Und nicht vergessen: Die verbeamteten Mitarbeiter/innen, die medienwirksam immer mies gemacht werden, aber in Notsituationen (z.B. Streik) immer ihren Kopf hinhalten müssen.
Das Wort Urlaubsgeld kennen die Beamten schon garnicht mehr, denn diese Zuwendung wurde schon vor Jahren ersatzlos gestrichen. Und mit dem einstigen Weihnachtsgeld, das eh schon nur noch als Krüppelbetrag existierte, wurde ein besonders Schindluder betrieben:
Um den Bundeshaushalt zu sanieren, sollten die Beamten für 4 Jahre auf die Hälfte dieses Betrages verzichten. Schmerzlich, und bei Arbeitnehmern hätte dem wohl keine Gewerkschaft zugestimmt, aber nicht zu ändern. Ab 2011 sollte diese vorübergehende Kürzung wieder aufgehoben werden. Die neue Bundesregierung spekuliert darauf, dass sich keiner in der Öffentlichkeit mehr an diese Absenkung erinnert. Sie verkauft die erneute, langfristige Verschiebung der Rückgängigmachung dieser Kürzung- und haltet euch fest- als "Verschiebung einer geplanten Weihnachtsgelderhöhung"!

Und wenn das Genannte nicht schon genug Hohn und Spott auf die beachtlichen Leistungen der Beamten wäre, so kommt noch folgendes hinzu: Auch Beamte bekommen ab und an eine Gehalts(Besoldungs-)erhöhung. Diese orientiert sich meist an den Tarifabschlüssen. Aber: Sie wird immer um einen empfindlichen Prozentsatz gekürzt, der angeblich für Pensionsrückstellungen gedacht sein soll. Ob die Gelder tatsächlich dafür verwendet werden, möchte ich lieber garnicht wissen.

Und während die GDL-organisierten DB-Lokführer dafür streiken, dass die Konkurrenz höhere Löhne zahlen soll, müssen die verbeamteten DB-Lokführer Sonderschichten schieben, für die sie im Vergleich zu Angestellten miserabel entlohnt werden.

Und seltsam: Am Wochende wird nicht gestreikt. Das ist dem Herrn Weselsky scheinbar nicht medienwirksam genug, denn da nutzen nur wenige Pendler die Bahn. Der Grundgedanke eines Streiks - dem Arbeitgeber zu schaden - reicht ihm nicht. Er will das große Chaos. Er will, das möglichst alle, denen monatlich fürs Ticket zur Arbeit ein schöner Betrag vom Konto abgebucht wird, unter dem Streik leiden müssen. Diese offensichtliche Geißelnahme der einfachen Arbeitnehmer zugunsten der Profilierung einer Minigewerkschaft, die ums Überleben kämpfen muss, kann niemals gut gehen. Jeder GDL-DB-Lokführer, der dabei mitmacht, sollte sich fragen, wofür er das tut.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei all denen, die mich trotz Streik jeden Morgen sicher zur Arbeit und abends wieder nach Hause bringen. Und zwischen diesen beiden Fahrten leiste ich natürlich auch meinen Teil zur Erzeugung des Bruttosozialprodukts. Ganz streikfrei.

Dem kann ich mich nur anschließen.

Gruß
Dirk
Zitat
zero815
Hallo,

bevor ich hier meine Meinung, die zum Großteil aus Presseberichten und eigenen Erfahrungen geprägt ist, kund tue, möchte ich gern von den Bahnern wissen, was sie dazu bewegt hat, an den Streiks teilzunehmen bzw. nicht teilzunehmen.Vielleicht ändert das meine Meinung.

Es geht mir insbesondere um die Beweggründe, weshalb Zugführer der DB am Streik teilnehmen, obwohl es doch in erster Linie um eine Gehaltserhöhung der Zugführer bei den Privatbahnen geht. Zumindest offiziell. Inoffiziell geht es wohl eher (mal wieder) um die Daseinsberechtigung der GDL, die keine Scheu davor hat, die Kunden, insbesondere die Pendler, mal wieder als Geißel für ihre Interessen zu mißbrauchen.

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Viele Grüße
zero815

wenn man schon eine Frage in den Raum stellt, sollte man auch wissen wer wirklich streikt? Unabhängig davon das ich nicht in der Gewerkschaft bin, würden meine Kollegen und ich NICHT streiken. Und wir sind keine Triebfahrzeugführer.
Zitat
Wirbelstrombremse
Zitat
zero815
Hallo,

bevor ich hier meine Meinung, die zum Großteil aus Presseberichten und eigenen Erfahrungen geprägt ist, kund tue, möchte ich gern von den Bahnern wissen, was sie dazu bewegt hat, an den Streiks teilzunehmen bzw. nicht teilzunehmen.Vielleicht ändert das meine Meinung.

Es geht mir insbesondere um die Beweggründe, weshalb Zugführer der DB am Streik teilnehmen, obwohl es doch in erster Linie um eine Gehaltserhöhung der Zugführer bei den Privatbahnen geht. Zumindest offiziell. Inoffiziell geht es wohl eher (mal wieder) um die Daseinsberechtigung der GDL, die keine Scheu davor hat, die Kunden, insbesondere die Pendler, mal wieder als Geißel für ihre Interessen zu mißbrauchen.

Bin auf eure Meinungen gespannt!

Viele Grüße
zero815

wenn man schon eine Frage in den Raum stellt, sollte man auch wissen wer wirklich streikt? Unabhängig davon das ich nicht in der Gewerkschaft bin, würden meine Kollegen und ich NICHT streiken. Und wir sind keine Triebfahrzeugführer.

Und wenn wir schon dabei sind: Der Ausdruck Geißel passt in diesem Kontext überhaupt nicht. Er bedeutet im übertragenen Sinne Plage und ist im Wortsinne eine Waffe bzw. ein Folterinstrument. Entweder müsste also die Satzstellung in dem Sinne umgestellt werden, dass die GdL die Geißel der Fahrgäste ist oder von einer Geisel gesprochen werden. Wobei ich auch diesen Vergleich nicht für wirklich sinnvoll halte, schließlich werden die Fahrgäste ja nicht in die Züge eingesperrt oder gar verschleppt, sondern schlicht und einfach nicht transportiert.

Das mag zwar für den einen oder anderen Fahrgast lästig sein, aber liegt nun mal in der Natur der Sache bei einem Streik betriebsnotwendiger Mitarbeiter von Unternehmen deren Kerngeschäft der Personentransport ist.
Hallo,

@wirbelstrombremse
Die Begriffe können schon verwirrend sein: Lokführer, Zugführer, Treibfahrzeugführer. Aber sei es drum. Im Gesamtzusammenhang des Textes ergibt es sich automatisch, wer damit gemeint ist. Wenn du allerdings als Fachmann den passenden und richtigen Begriff für diejenigen Gewerkschaftsmitglieder der GDL, die an diesem Streik teilnehmen, parat hast, warum schreibst du ihn nicht einfach in deinem Beitrag? Evtl. fehlerhafte Begriffe nur wage anzumahnen und keinen Verbesserungsvorschlag zu bringen, halte ich nicht für zielführend.

@Lopi200
Danke für die Rechtschreibkontrolle: Richtig ist natürlich die Schreibweise "Geisel". Und die Wortbedeutung ist durchaus richtig. Vgl. Wikipedia "Heute werden Geiseln von Verbrechern als Gefangene genommen, um sie zur Erpressung eines Lösegeldes, zur Durchsetzung terroristischer Forderungen oder zur Sicherung des Abzugs zu benutzen."

Die Reisenden sind quasi am Bahnhof gefangen, da sie nicht weiter befördert werden. Viele Menschen haben, mangels Auto, keine andere Wahl, als die Bahn als Beförderungsmiottel zu benutzen. Sobald sie dringlich darauf anbgewiesen sind und die vertragliche Beförderungsleistung nicht erbracht wird, kann man im übertragenen Sinne schon diesen Begriff verwenden. Zumal die Reisenden, die nicht befördert werden, bewusst als Druckmittel eingesetzt werden.

All das oben genannte ist aber Pfennigfuchserei und lenkt vom eigentlichen Inhalt dieser Diskussion ab. Also bitte wieder OnTopic.

Viele Grüße
zero815
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen