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Anekdoten im Fernverkehr
geschrieben von PassusDuriusculus 
Zitat
Lopi2000


Noch schöner wird das Ganze in Hannover, wenn eine Zugteilung oder Vereinigung ansteht und dabei Unregelmäßigkeiten sind.

a. Zugteil aus Hamburg kommt pünktlich bis kurz vor den Hauptbahnhof in Hannover, muss dann aber auf Einfahrt des verspäteten Zugteils aus Bremen warten, damit dieser vor dem Hauptbahnhof noch überholen kann und planmäßig der erste Zugteil ist. Ergebnis: Anschlussverlust

b. Es gibt viele ICE, bei denen ein Zugteil in Hannover verbleibt und nur der andere nach Hamburg/Lübeck weiterfährt. Die Ansage bei Einfahrt des Zuges in Hannover ist stets sinngemäß "Es fährt ein ICE 584 nach Lübeck mit Halt in ... mit ICE 984 von München ... Dieser Zug endet hier, bitte nicht einsteigen." Verwirrend ist dabei, dass viele Informationen kommen und das "endet hier" ganz zum Schluss klingt, als würde sich dies auf den gesamten Zug beziehen. Das mag nach einer internen Logik sinnvoll sein, aber es wäre schon sinnvoll, wenn man den Sachverhalt, dass nur die letzten Wagen angehängt werden, detaillierter kommuniziert.

RE7: Flensburg nach Hamburg 10 Minuten Verspätung ab Tarp -> Zugteil aus Kiel pünktlich, fährt als erster ein. Und die Flensburger dürfen sich hinten anstellen. Dabei haben die den Anspruch auf den vorderen Platz. Warum wird keine Verspätung für den Kieler Teil organsiert? (Personen im Gleis Weichen/Signalstörung) usw.
Besonders frech: auch auf der Rücktour wieder geänderte Wagenreihung, nur damit der Umlauf stimmt. Beförderungsfälle scheißegal.
Zitat
Computerfreak
Besonders frech: auch auf der Rücktour wieder geänderte Wagenreihung, nur damit der Umlauf stimmt. Beförderungsfälle scheißegal.

Wo ist denn das Problem bei einer geänderten Wagenreihung, wenn die Zugteilung eh noch eine ganze Weile weg ist? Solange es gut kommuniziert wird, wird es ein Großteil der Fahrgäste vor dem Einsteigen mitbekommen, der Rest kann dann an den folgenden Bahnhöfe noch umsteigen. Ist mir auf jeden Fall lieber als der genannte Anschlussverlust durch das Warten.
Kleine Anekdote aus dem Hauptbahnhof Hannover vom vergangenen Samstag. Ist zwar Regionalverkehr, aber trotzdem ne tolle Leistung.
Ca. 7.45 Uhr, für die RB38 nach Hamburg-Harburg, planmäßig 7.51 Uhr, kommt die Ansage: Abfahrt wegen eines Polizeieinsatzes etwa 15 Minuten später.
Die Anzeiger auf dem Bahnsteig stellen sich entsprechend ein. Gegen 7.48 Uhr rollt besagter Zug auf Gleis 2 ein, die Anzeiger ändern sich nicht. Kurz darauf nochmals die Ansage, obgleich der Zug da ist. Leicht verspätet fährt der Zug dann um 7.54 Uhr ab. Die Anzeiger weisen die RB38 noch immer mit +15 aus - und kurz nach 8 Uhr nochmals die Ansage, dass der Zug 15 Minuten später führe.
Abgesehen davon, dass es keine Bahnsteigaufsichten mehr gibt, schaut denn nicht mal jemand durch die Kameras?
Ich las das eher dass Computerfreak sarkastisch war.

Das ganze ist aber auch ein schönes beispiel für die Computer-Begrenztheit: Es ist sehr einfach für Menschen zu kapieren was passiert ist, und dann anzusagen 'heute in veränderter Rehenfolge, Flensburg vorne, Kiel hinter'. Für Computer, eher nicht so einfach...
Zitat
christian schmidt
anzusagen 'heute in veränderter Rehenfolge, Flensburg vorne, Kiel hinter'. Für Computer, eher nicht so einfach...

Das kommt ja drauf an, wie man den Computer programmiert und mit welchen Informationen man ihn speist / speisen kann. Ein Standard, den Anzeigen und Ansagen schon hinbekommen, ist ja die geänderte Wagenreihung, die dann z.B. angezeigt würde mit "heute Wagen 21, 22, 23, 24, 11, 12, 13, 14", wenn irgendwo steht, dass üblicherweise der Zugteil nach Flensburg Wagen 11-14 und der Zugteil nach Kiel Wagen 21-24 sind, ist dabei schon einiges an hilfreicher Information vermittelt.

In einer etwas komplexeren Datenbank könnte man dann auch noch diese Informationen so hinterlegen, dass automatisierte Ansagen und Anzeigen darauf zurückgreifen können und z.B. von sich aus Wagen 11-14 als "Zugteil nach Flensburg" bezeichnen können. Das ist weniger eine Raketenwissenschaft als eine gute Vorplanung einer Datenbank, da es hinterher nur mit größerem Aufwand nachgerüstet werden kann als der Aufwand gewesen wäre, gleich eine Datenbank mit einer guten Vorplanung aus Kundenperspektive zu programmieren.

So stark wie die Arbeit mit Zugteilungen inzwischen zum Bahnalltag gehört, wäre es schon wünschenswert, dies mitzudenken und nicht erst in der unvollkommenen Datenbank nachträglich "reinpfuschen" zu müssen.
Eben. dass ist alles viel mehr Arbeit und viel komplizierter als menschliche Ansagen. Ich sage ja nicht dass man dass für solche Störungen nicht tun soll, aber es gibt schon einen Grund warum bei Störungen Computeransagen im allgemeinen am schlechtesten sind - also genau dann wenn man Ansagen am meisten braucht!
Hier ein aktueller Bericht zum DB-Fernverkehr bei Schneefall:
Schneefall

Und so möchte die DB das Problem in Zukunft lösen:
Schneeketten
Panne im Stellwerk Wuppertal: ICE biegt auf Schwebebahn-Gleis ab:


[www.der-postillon.com]
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