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DB: Hohe Verkaufszahlen beim 49-Euro-Ticket
geschrieben von Marienfelde 
Deutschlandticket mit verkürzter Kündigungsfrist bei mo.pla:

"mo.pla: Deutschlandticket-App mit gelungenen Extras
Wer das Deutschlandticket bei mo.pla erwirbt, der kann außerdem eine sogenannte "Last-Minute-Funktion" nutzen und das Ticket bis zu 24 Stunden vor Monatsende pausieren oder kündigen. Das ermöglicht deutlich mehr Flexibilität, denn die meisten anderen Anbieter verlangen eine Kündigung immer bis zum 10. Kalendertag des laufenden Monats.
Praktisch: Nicht nur Kündigen ist bei mo.plamöglich - das Deutschlandticket kann auch pausiert werden. Wer beispielsweise im Urlaub ist, kann das Ticket direkt in der App für bis zu drei Monate aussetzen und danach einfach wieder weiter nutzen.
iPhone-Nutzer können sich seit neuestem auch über die gelungene Apple-Wallet-Integration freuen. So haben Sie das Deutschlandticket auch bei einer Kontrolle immer griffbereit."

Soweit ich das gelesen habe, gibt es jedoch kein Chipkarten-Deutschlandticket bei mo.pla.

Quelle:chip.de vom 31.5.23 [www.chip.de].

Und das ist der Link zur mopla-Seite: [www.mopla.solutions]
""Deutschlandticket droht zu scheitern"Der Verkehrsclub VCD sowie die Kampagnenbewegung Campact forderten die Verkehrsminister auf, eine Lösung zum "Fortbestand des Tickets bei gleichem Preis" sowie Verbesserungen für Menschen mit wenig Geld zu finden. Spätestens bis zur nächsten regulären Verkehrsministerkonferenz am 11. Oktober müsse Wissing das Geld für 2024 zusagen. "Sonst droht das Deutschlandticket, mit dem elf Millionen Menschen täglich mobil sind, noch teurer zu werden oder sogar ganz zu scheitern.""
aus: Tagesschau.de vom 28.9.2023
[www.tagesschau.de]
Das hört sich gar nicht gut an. Ich kann es mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass die Politik es tatsächlich fertigbringen könnte, das Deutschlandticket ad acta zu legen. Geht es hier "nur" um den Streit der Weiterfinanzierung, oder steht das Deutschlandticket tatsächlich auf der Kippe, so wie der tagesschau-Titel es sagt: "Steht das Deutschlandticket auf der Kippe?"
Schon der unselige, öffentlich ausgetragene Streit um die Zuständigkeit für die Weiterfinanzierung ist eine Katastrophe. Aber ein Scheitern des Deutschlandtickets verbunden mit dem Rückfall in die "Kleinstaaterei" bei den Tarifbestimmungen würde doch bei vielen Menschen den Eindruck noch weiter verstärken: Eine Verkehrswende ist nicht gewollt, die Klimaziele sind der Politik letztlich wumpe.
Wissing koppelt - zu Recht wie ich finde - die Zusage an eine Finanzierung an Bemühungen der Verkehrsverbünde unnötigen Overhead durch Doppelstrukturen abzubauen, z.B. durch Zusammenlegung. Die Verkehrsverbünde lehnen dies ab, Bemühungen sind nicht erkennbar.
Ein interessanter, wichtiger und einfach exzellenter Artikel von Frau Kurbut:

"Das Deutschlandticket gehört zu den besten Errungenschaften dieser Ampel-Koalition."

- Millionen Neukunden
- Große Umsteigeeffekte vom Auto
- Millionen Tonnen CO2 gespart
- Gute Vorschläge wie es ausgebaut werden sollte (Studenten, Arbeitgeber, Flexibilität)
- Analyse zu Kosten und Einnahmeminderungen
Moin

Zitat
Neu Wulmstorf
Und es bewegt sich was bei den Verkehrsverbünden: https://background.tagesspiegel.de/mobilitaet/deutschlandticket-nicht-schlechtreden-sondern-verbessern

und danke fürs "rausklamüstern"

Was mich allerdings wundert, ist das geringe mediale Echo darauf.
Zitat
Neu Wulmstorf
Und es bewegt sich was bei den Verkehrsverbünden: https://background.tagesspiegel.de/mobilitaet/deutschlandticket-nicht-schlechtreden-sondern-verbessern

"Mit einem Bestand von 0,87 Millionen im September hält der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) etwa zehn Prozent aller Deutschlandtickets im Bundesgebiet und ist eine der stärksten Verkaufsinstanzen in Deutschland. Sämtliche Tarif-, Kommunikations- und Vertriebsaktivitäten sind darauf ausgerichtet, den Bürger*innen den Einstieg in das Produkt so einfach wie möglich zu gestalten. Darüber hinaus begleitet der HVV das Deutschlandticket mit umfangreichen Studien. Es ist Zeit für klare Worte und ein deutliches Plädoyer." Dieses Zitat aus dem Artikel bringt mich zu folgender Überlegung:

Zunächst mal stimme ich der Autorin zu. Der HVV (Hamburger Verkehrsverbund) hat sich bemüht, den Erwerb des Deutschlandtickets einfach zu machen.
Ich habe nicht nur für mich beim HVV mein Deutschlandticket-Abo abgeschlossen. In der Chipkarten-Version! Und ich habe noch einer Bekannten dabei geholfen, die genauso wenig Smartphone-affin ist wie ich.
Und ich hoffe sehr, dass auch in den nächsten Jahren die Chipkarten-Version weiter möglich ist!
Währenddessen hatte ich mehrere Rückmeldungen von Bekannten, die zum Teil bei der Üstra und zum Teil bei der Bahn die Smartphone-Version erwarben und damit Probleme hatten.

Was ich mich jetzt frage, ist Folgendes: Haben es die Verkehrsunternehmen nicht nötig, einen wirklich guten Service rund um das Deutschlandticket anzubieten? Sind denen die Verkaufszahlen völlig wurscht? Kann es dem GVH (Großraumverkehr Hannover) egal sein, dass der GVH vermutlich deutlich geringere Deutschlandticketverkaufszahlen hat als der HVV, nicht nur absolut, sondern auch prozentual gesehen?

Oder hat der HVV etwas erkannt, was den anderen Verkehrsverbünden am A**** vorbeigeht?

Gibt es eigentlich irgendwo ein Ranking, aus dem hervorgeht, welche Verkehrsanbieter mehr oder weniger gute Angebote für das Deutschlandticket machen?
Ein Ranking, bei dem die lokalen Besonderheiten (z.B. Sozialtarife etc.) nicht berücksichtigt werden. Wer von solchen Sozialtarifen profitieren kann und finanziell auch darauf angewiesen ist, der hat freilich keine andere Chance als beim Anbieter vor Ort das Deutschlandticket zu erwerben. Aber darüber hinaus gibt es doch viele, die die Wahl haben. Bloß: Wer die Wahl hat, der hat die Qual und eine Orientierungshilfe habe ich noch nicht gesehen. Oder bisher immer übersehen?

Und welche Konsequenzen hat es für den einen Verkehrsverbund mit niedrigen Deutschlandticket-Verkaufszahlen im Vergleich zu einem anderen mit hohen Verkaufszahlen? Und wirkt sich das dann auch positiv oder negativ aus auf das ÖPNV-Angebot in einem Verkehrsverbund, wenn der niedrige, bzw. hohe Verkaufszahlen hat?

Oder anders gesagt: Sollte ich als "Lokalpatriot" handeln und mein Deutschlandticket beim GVH kaufen, anstatt bei HVV "fremdzugehen"?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2023 16:10 von Jules.
Zitat
christian schmidt
Ein interessanter, wichtiger und einfach exzellenter Artikel von Frau Kurbut:

"Das Deutschlandticket gehört zu den besten Errungenschaften dieser Ampel-Koalition."

- Millionen Neukunden
- Große Umsteigeeffekte vom Auto
- Millionen Tonnen CO2 gespart
- Gute Vorschläge wie es ausgebaut werden sollte (Studenten, Arbeitgeber, Flexibilität)
- Analyse zu Kosten und Einnahmeminderungen

Die Ampel-Koalition und die Länder-Regierungen wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie das Deutschlandticket jetzt an die Wand fahren würden. Ich vermute, jeder Euro mehr, der für das Deutschlandticket zu berappen wäre, kostet 0,5% Wählerstimmen. Auch bei den FDP-Wählern, denn deren Auto-affinen Wähler schätzen das Deutschlandticket, um die "Minderbemittelten" in ihren "lahmen Kisten" von den Straßen fernzuhalten. "Freie Fahrt für freie Wohlstandsbürger in dicken Autos".

Und ich fürchte, dass Wählerstimmen, die verloren gehen würden im Falle, dass das Deutschlandticket an die Wand gefahren wird, an die "Partei" der Nichtwähler verloren gehen. Und damit würden die radikale Rechte wie die AfD in den Wahlen gestärkt.
Zitat
Neu Wulmstorf
Das Deutschlandticket gilt nicht mehr in Stendal. Es bröselt.

Zum einen ist dieser eine Landkreis mit seinem eher schlechten ÖPNV-Angebot wohl nur für weniger ein Problem und zum anderen ist das hoffentlich ein Warnsignal, damit die Probleme der kommunalen Ebene bei der Finanzierung auch mal wahrgenommen werden.

Ich selbst bin häufiger mal zu beruflichen Terminen in der Region und ohne PKW sieht es da tatsächlich ziemlich schlecht aus.

Das größte Problem könnte für die Betriebe entstehen, die das Ticket nach wie vor mit der bundesweiten Gültigkeit bewerben und keine Fußnote auf mögliche Einschränkungen auf die konkreten Regelungen vor Ort hinzufügen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.2023 11:01 von Lopi2000.
Es müsste bundesweit (Bundesgesetz?) gesetzlich verankert werden, dass auf allen öffentlichen Nahverkehrslinien das Deutschlandticket anzuerkennen ist. Zudem wird es Zeit, die bisherigen Tarifstrukturen abzuschaffen. Ein erster Schritt wäre, dass die anderen Fahrpreise dermaßen erhöht werden. dass sie im Falle Stendals die fehlenden 40000 € kompensieren.
Ich glaube nicht dass so ein Bundesgesetz zulässig wäre. Der Bund kann Ländern und Kommunen ja auch nicht vorschreiben wie viel ÖPNV sie bestellen bzw. betreiben müssen
Zitat
christian schmidt
Ich glaube nicht dass so ein Bundesgesetz zulässig wäre. Der Bund kann Ländern und Kommunen ja auch nicht vorschreiben wie viel ÖPNV sie bestellen bzw. betreiben müssen

Vorschreiben kann er das nicht, aber er kann z.B. die Anwendung des GVFG als wichtigem Finanzierungsinstrument für Verkehrsinvestitionen daran koppeln, dass dort, wo investiert wird, auch das Deutschlandticket flächendeckend anzuerkennen ist.
Moin,

Zitat
Lopi2000
Zitat
christian schmidt
Ich glaube nicht dass so ein Bundesgesetz zulässig wäre. Der Bund kann Ländern und Kommunen ja auch nicht vorschreiben wie viel ÖPNV sie bestellen bzw. betreiben müssen

Vorschreiben kann er das nicht, aber er kann z.B. die Anwendung des GVFG als wichtigem Finanzierungsinstrument für Verkehrsinvestitionen daran koppeln, dass dort, wo investiert wird, auch das Deutschlandticket flächendeckend anzuerkennen ist.

Aber immer nur für die Zukunft - der Bund kann und darf "Wohlverhalten" nicht "unterwegs" neu definieren.
Zitat
Sonnabend
Aber immer nur für die Zukunft - der Bund kann und darf "Wohlverhalten" nicht "unterwegs" neu definieren.

Es gibt im GVFG durchaus Formulierungen, die man wohl auch ohne Gesetzesänderung entsprechend auslegen und in Ausführungsbestimmungen anders regeln könnte. Damit kann man zwar keine bestehenden Fördermittelbescheid widerrufen, aber neue durchaus anders beurteilen.

Eine Passage ist z.B. "es kann in besonderem Bundesinteresse liegen, bestimmte Kriterien im Bewertungsverfahren ... stärker zu gewichten, zu... Verkehrsverlagerung oder Aspekte der Daseinsvorsorge."
Aber wenn man in Stendal gar nicht vorhat in den ÖPNV zu investieren und daher sowieso keinen Anspruch auf Fördermittel hat, dann ist das auch kein Druckmittel.
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