Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
nach Dresden auf der Anhalter Bahn?
geschrieben von Fahrsteiger 
Vor kurzem schlug es schon mal ein Autor in einer Bahnzeitschrift vor: die Führung der Fernzüge von Berlin nach Dresden über die Anhalter Bahn. Dazu sollten die Züge bis Jüterbog mit 200 km/h auf der ausbaustrecke fahren, dann ebenfalls weiter auf der ebenfalls bis 200 km/h auszubauenden Strecke Jüterbog - Röderau und weiter nach Dresden. Der Ausbau von Jüterbog nach Röderau sollte angeblich auch nicht übermäßig aufwendig sein. Dadurch könne man sich den Aufbau des Streckenabschnittes von Höhe Priesterweg nach Blankenfelde sparen, wäre schnell in Dresden und würde weniger ausgeben müssen, als würde man die Dresdener Bahn auf 200 km/h ertüchtigen.

Abgesehen von der fehlenden Möglichkeit vom Flughafen Schönefeld schnell in den Tiergartentunnel zu gelangen, ist das doch erst einmal eine reizvolle Idee, oder nicht?
Jedenfalls hoffe ich aber, daß wenigstens die Sanierung der Dresdener Bahn südlich von Blankenfelde irgendwann beendet sein wird. Diese Schleicherei derzeit erinnert an späte DDR-Zeiten.
Für die 50 km zwischen Jüterbog und Falkenberg (Elster) braucht der RE4 derzeit 40 min, das sind 75 km/h. Die maximal 10 Zugpaare auf diesem Streckenteil werden sicher eingleisig bewältigt.
Zwischen Falkenberg und Riesa (Röderau) gibt es derzeit überhaupt keinen Reiseverkehr auf der Schiene (mehr). Zu D(D)R-Zeiten benötigte der einzige durchfahrende Zug für die rund 30 km 26 min, fuhr also knapp 70 km/h.
Man kann also davon ausgehen, dass die rund 80 km lange Umleitungsstrecke beim Ausbau auf 200 km/h so gut wie neu zu bauen wäre. Außerdem wäre der bisherige Ausbau der Dresdner Strecke zwischen BAR und Radebeul umsonst gewesen.
Da kann man auch gleich das Stück Tunnel in Lichtenrade bauen.


so long

Mario
Hallo

Eine interessante Idee. Der Umweg wäre tatsächlich relativ gering. Es stellt sich nur die Frage, was dann aus der Dresdner Bahn wird, wenn die Züge Berlin - Dresden dort nicht mehr fahren. Braucht man diese Strecke dann überhaupt noch? Ich fürchte langfristig könnte es dort sogar zu Stilllegungen kommen, da kaum bedeutende Orte zwischen Berlin und Dresden an dieser Strecke liegen.
Ich zeichne mal ein Horrorszenario:
Bis Blankenfelde fährt die S-Bahn, dahinter könnte dann ein stündlicher Regionalbahnverkehr bis Zossen als ausreichend betrachtet werden. Alle zwei Stunden könnte es nach Baruth und Golssen (immerhin eine Stadt) weitergehen. Dann kommt quasi nichts mehr. Für den ehemaligen Knoten Uckrow wäre eine Verbindung über Luckau nach Lübben sicher bedeutender, als in das von dort doch schon recht ferne Berlin. Doberlug-Kirchhain liegt an der Strecke Leipzig - Cottbus und würde daher einen Bahnanschluss behalten. Weitere Städte gibt es an der Strecke nicht.
Hoffen wir also doch lieber auf einen Ausbau der Dresdener Bahn, um solche Entwicklungen zu vermeiden.

Viele Grüße

Ulrich
Mal ganz ehrlich, wenn der Großflughafen in Schönefeld gebaut wird, dann ist die Dresdener Bahn unverzichtbar, da ein Umweg für die Expresszüge über die Anhalter Bahn bestimmt 15 min Fahrzeitverlust (der Zug braucht 20 min von Blankenfelde nach Lcihterfelde Ost) bedeuten würde. Diese 15 min würden zu einer gewaltigen Attraktivitätsminderung des Airport-Expresses führen. Die Leute würden dann eben über die Teltowkanalautobahn zum Flughafen fahren... Wenn der Flughafen nicht gebaut wird, dann könnte man sich überlegen, die Strecke vielleicht nur eingleisig auszubauen, und den Fernverkehr nach Dresden entsprechend umzuleiten. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bahn mit ihrer Verzögerungstaktik auf den Baubeginn des Flughafens wartet.

Gruß Nemo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.2006 11:20 von Nemo.
Die Ingenieurleistungen für den Eisenbahntunnel werden gerade vergeben. Es sieht also sehr gut mit dem Ausbau des BBI aus.
Gruß Ulrich
Anonymer Benutzer
Re: nach Dresden auf der Anhalter Bahn?
03.05.2006 18:24
Wenn die Fahrzeiten durch die Führung über die Anhalter bahn geringer sind, kann ich das ganze nur begrüßen.
Denn die Schleicherei von Berlin nach Dresden ist echt eine Zumutung.
Dauert der versprochene Ausbau auf 160 so lange, um der "Autobahnlobby" Argumente gegen die Bahn zu liefern?
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen