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BVG will Fahrpreise erhöhen
geschrieben von Denyo 
"Die Berliner Verkehrsbetriebe streben 2007 eine erneute Tariferhöhung an. Das hat Vorstandschef Andreas Sturmowski gestern während der Bilanzpressekonferenz für 2005 bekräftigt. Er sei optimistisch, in den Gremien des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg bis zum Herbst eine Einigung erzielen zu können. Eine Fahrpreiserhöhung müßte dann allerdings noch von der Berliner Politik abgesegnet werden. Offen sei auch, ob der Vertrag für das Sozialticket zwischen Land und BVG über das laufende Jahr hinaus verlängert werde.

Damit setzt die hochverschuldete BVG ungeachtet positiver Zahlen ihren finanziellen Konsolidierungskurs fort. Die Jahresbilanz, die Sturmowski gestern präsentierte, weist ein Plus von 247,3 Millionen Euro aus. Möglich wurde das Ergebnis durch den Verkauf von etwa 5000 Wohnungen der BVG-Tochter GHG Wohnen GmbH. 296,6 Millionen Euro spülte das Geschäft in die Kassen der Verkehrsbetriebe. Der Erlös sei zum Schuldenabbau verwendet worden, sagte Sturmowski. Der Schuldenstand sei damit von knapp 1,2 Milliarden Euro auf etwa 800 Millionen Euro reduziert worden.

Positiv auf das Gesamtergebnis wirkten sich nach Vorstandsangaben auch die gestiegenen Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf (plus 19 Millionen Euro) und die Reduzierung der Personalkosten um 42 Millionen Euro aus. Der Personalbestand reduzierte sich 2005 um weitere 675 auf 11 144 Mitarbeiter. Die Personalkosten sanken von 590 Millionen auf 548 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro Einsparungen habe der neue Tarifvertrag ermöglicht.

Trotzdem bleibt die BVG ein Zuschußgeschäft..."
(kompletten Artikel lesen: [morgenpost.berlin1.de])

... und wird es auf die nächsten 100 Jahre auch bleiben. Die 2,20Euro oder 2,30Euro mögen für Touristen zwar ganz lustig sein, um die Stadt zu erkunden oder was weiß denn ich. Auf so intelligente Ideen wie ein WochenendTicket (Freitag, Samstag, Sonntag für meinetwegen 13Euro (drei Tageskarten wären knapp 18 Euro) oder so ähnlich) um den Autofahrer zum umsatteln zu bewegen ist die BVG noch nicht gekommen. Hoffentlich hat wenigstens mal jemand drüber nachgedacht...
Was anderes fällt mir dazu echt nicht mehr ein.
Was soll denn noch alles teurer werden? Nicht nur Dank der BVG wird das Jahr 2007 sau teuer werden.


Denyo schrieb:

> Auf so
> intelligente Ideen wie ein WochenendTicket
> (Freitag, Samstag, Sonntag für meinetwegen 13Euro
> (drei Tageskarten wären knapp 18 Euro) oder so
> ähnlich) um den Autofahrer zum umsatteln zu
> bewegen ist die BVG noch nicht gekommen.
> Hoffentlich hat wenigstens mal jemand drüber
> nachgedacht...

Wo keine Gehirne sind kann auch nicht nachgedacht werden ;-)



mfG Marcel


Denyo schrieb:
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>
> Positiv auf das Gesamtergebnis wirkten sich nach
> Vorstandsangaben auch die gestiegenen Einnahmen
> aus dem Fahrkartenverkauf (plus 19 Millionen Euro)
> (...) aus.

Wenn sie ehrlich wären, würden sie auch mal sagen, um welche Zahl durch die ständigen Fahrpreiserhöhungen die Zahl der insgesamt verkauften Tickets zurückgegangen ist, auch wenn der Gesamtertrag gestiegen ist. 2,30 EUR für eine Eimzelfahrt. Klasse. Sicher könnte man von Ahrensfelde bis Wannsee fahren. Aber wert tut das denn schon? Die meisten Einzelfahrten sind doch wesentlich kürzer. Wer von der BVG ausweichen kann oder muß, wird dies immer verstärkter tun. Die einen werden aufs Auto umsteigen. Die anderen werden gar nicht mehr mitfahren, oder ein Fahrrad nehmen.
Denyo schrieb:
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> "Die Berliner Verkehrsbetriebe streben 2007 eine erneute Tariferhöhung an.

Damit wird die entsprechende Vereinbarung im Unternehmensvertrag erfüllt, die auf Verlangen des Finanzsenators zustandekam.

> Offen sei auch, ob der Vertrag für das Sozialticket zwischen Land und BVG über
> das laufende Jahr hinaus verlängert werde.

Der Landesrechnungshof hat diese Sozialleistung, für die nach langen Diskussionen das Land teilweise die Mehrkosten übernehmen musste, kritisiert. Die Verkehrsunternehmen würden das Sozialticket gern wieder abschaffen.

> Der Erlös sei zum Schuldenabbau verwendet worden, sagte Sturmowski. Der
> Schuldenstand sei damit von knapp 1,2 Milliarden Euro auf etwa 800 Millionen Euro reduziert worden.

Damit verringern sich die Zinszahlungen um einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Gewinne aus der Wohnungsvermietung waren immer nur im einstelligen Millionenbereich.
>
> Positiv auf das Gesamtergebnis wirkten sich nach Vorstandsangaben auch die gestiegenen Einnahmen
> aus dem Fahrkartenverkauf (plus 19 Millionen Euro) und die Reduzierung der Personalkosten um 42
> Millionen Euro aus. Der Personalbestand reduzierte sich 2005 um weitere 675 auf 11 144 Mitarbeiter.
> Die Personalkosten sanken von 590 Millionen auf 548 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro
> Einsparungen habe der neue Tarifvertrag ermöglicht.

Die Zeche zahlen immer die kleinen. Sowohl die Einnahmensteigerung als auch die Lohnsenkungen (alle anderen Branchen verhandeln Lohnerhöhungen, bei der BVG sinken die Einkünfte der Mitarbeiter um rund 10%) führen nicht etwa zu Verbesserungen des Angebotes oder zu geringeren Fahrpreisen, sondern immer nur zu Senkungen der Entgelte für die von der BVG erbrachten Leistungen durch das Land Berlin.


> Auf so intelligente Ideen wie ein WochenendTicket (Freitag, Samstag, Sonntag für meinetwegen 13Euro
> (drei Tageskarten wären knapp 18 Euro) oder so ähnlich) um den Autofahrer zum umsatteln zu
> bewegen ist die BVG noch nicht gekommen. Hoffentlich hat wenigstens mal jemand drüber nachgedacht...

Intelligente Ideen gibt es zuhauf, eine Erweiterung des Fahrscheinsortments ist aber nicht zielführend. Siehe gescheiterte Angebote mit dem Freizeitticket und so, jede Neueinführung und Abschaffung kostet ebenfalls Geld. Das beste Angebot wäre der 1-EUR-Einheitstarif für Barzahler und günstige Zeitkarten für Stammkunden / Schüler / Senioren usw.
Dann müsste das Land aber mehr dazuzahlen, die Betriebskosten würden sich wegen weitaus höherer Fahrgastzahlen sicher auch erhöhen. Der Finanzsenator hätte unterm Strich Mindereinnahmen und Mehrausgaben.

Hoffen wir auf eine vernünftige Lösung und blicken wir ruhig mal in die Vergangenheit: 1985 kostete die (damals noch nicht übertragbare!) Monatskarte für das Gesamtnetz BVG im CDU-regierten West-Berlin 155 DM (79 EUR). 1987 mußte der Westberliner Schüler für seine Monatsnetzkarte 49 DM (25 EUR) bezahlen ...



so long

Mario
Dass der Landesrechnungshof das Sozialticket gerügt hat, finde ich idiotisch. Aber es spiegelt natürlich unsere Gesellschaft wieder - Probleme an andere abschieben.
Stattdessen sollten sich die entsprechenden Bundesbehörden an dem Ticket beteiligen, die sonst die wesentlich teureren Einzelfahrscheine zahlen müssten.
@ Mario > Das es die BVG eine sechsstellige Summe kostet, ihre vernetzten High-Tech-Fahrscheinautomaten mit einem weiteren Ticket zu programmieren is nich schön, aber auch nich meine Sorge. So wie es jetzt ist, wird's jedenfalls nüscht. =/
Wird allmählich lustig. Die letzte Fahrpreiserhöhung in Zusammenhang mit einer Ausdünnung des Angebots in der Wasserstadt hat mich bereits im letzten Jahr veranlasst, aufs Fahrrad umzusteigen, so spare ich etwa 50 Euro im Monat, ich rechne grob mit 180 Euro Wartungskosten fürs Rad sowie sehr seltenen Fahrten mit den Öffentlichen. Sollte allerdings tatsächlich die Fahrpreiserhöhung kommen, werde ich wohl gänzlich auf die Öffentlichen verzichten.
Auch BahnInfo hat einen entsprechenden Artikel auf der Berlin-Hauptseite.

[www.bahninfo.de]

Ich verweise auf diesen Artikel nicht etwa, weil ich der Autor bin, sondern mir vielmehr wünschte, das mit aktuellem Bezug auch auf unsere Berichterstattung geschaut würde, da sie insbesondere im Berliner Raum sehr aktuell Szenarien schildert.
Gerade im Fall der Preiserhöhungen wird ein Faktum durch die meisten Medien unterschlagen und damit der BVG angelastet.

Andreas Sturmowski sagte ganz deutlich auf der Pressekonferenz, daß bis 2010 der Schuldenstand wieder die Milliarde erreichen würde, da diverse Investitionen anstünden. Mittlerweile würden beispielsweise die Neuanschaffungen von Bussen nicht mehr durch den Leistungsbesteller Senat gefördert, wie es im übrigen Teil Deutschlands noch größtenteils üblich sei. Von den drastischen Kürzungen aller anderen Fördermittel ganz zu schweigen.
Thomas Necker wies einen Tag zuvor in einem persönlichen Gespräch darauf hin, daß man in Mitteleuropa eine Errungenschaft leider langsam aufgebe. Der Trend die Mischfinanzierung durch Kommunen auf eine Eigenwirtschaftlichkeit umzustellen und sich damit an Amerika zu orientieren hielte derweil an und würde noch stärkere Dimensionen annehmen.
Daher gebe es keine Alternative zur Beantragung von Fahrpreiserhöhungen. Denn bisher verdient die BVG 0,42 EUR an jedem Fahrgast, ein Betrag, der eine Eigenwirtschaftlichkeit nie ermöglichen kann.
Außerdem ist Entscheidungsträger nicht die BVG, sondern der Senat bzw. die Länder. Ein Antrag ist von Seiten des VBB und aller Unternehmen ergangen, da parallel durch die letzte Erhöhung und die um 2,7% gestiegenen Energiekosten ein "Nullsummenspiel" stattgefunden hat und die zu erwartenden weiteren Steigerungen kompensiert werden müssen. Mit Sicherheit ist eine Fahrpreiserhöhung das letztgewollte Mittel, doch welche Chance haben die Unternehmen in Zeiten zu kürzender Regionalisierungsmittel und steigender Energiepreise?
Schön, daß das ganze politische Hintergründe hat, ist nicht neu, war in der Vergangenheit auch so.
Fakt ist, die Lebenshaltungskosten werden steigen, die Inflationsrate läßt ebenfalls grüßen, die MwSt-Erhöhung auf 19% kommt, wenn dann noc die Fahrpreise erhöht werden, kann ich verstehen, daß jetzt Lohnerhöhungen deutlich über 5 % gefordert werden.
Dazu die Pläne, die Arztbesuche jetzt kostenpflichtig zu ache (ich rede nicht von der Quartalsgebühr, sondern davon, daß es inzwischen Pläne gibt, für jeden Arztbesuch Geld zu fordern). Wozu soll das noch führen? Es kann ncht sein, daß ausgerechnet die ärmere Bevölkerungsschicht immer die leidtragende ist, aber genau diese würde die Fahrpreiserhöhung wieder treffen. Schüler, Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen und Arbeitslose snd doch die "Zielgruppe" der Erhöhung, schließlich sind es doch genau die Personen, die sich kein Auto (mehr) leisten können. Oder sehe ich das jetzt komplett falsch?
Es geht uns allen noch zu gut.

Warum?

Wenn es nicht so wäre, wären schon Millionen, reichen würden ja schon die ca. 12 Millionen waren Arbeitslosen und nicht die herrunter gelogenen 4,7 Millionen, auf der Straße gegangen.

Aber macht euch nichts drauß, der Bürgerkrieg ist nicht weit, leider.

Danke an alle, die diese Märchen von den Parteien vor der Wahl geglaubt haben.

Danke, selber schuld.

Wenn sich was ändern soll, müssen wir, das Volk auf die Straße gehen, ohne den Verbrechern von Parteien und Politisch unterwanderten Gewerkschaften.

Nur so kann man auch die ständigen Fahrpreiserhöhungen verhindern und Stillegungen von Tramlinien.

Tramy1

GLG.................Tramy1
Dürfte der Tarif nicht schon duch die Mehrwertsteuererhöhung steigen?

Ein 2.10€ Ticket dürfte dann 2.20€ kosten.

Auch war einmal die Rede davon, bei Tariferhöhungen die Abo-Kunden nicht dabei einzubeziehen?!
micha774 schrieb:
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> Dürfte der Tarif nicht schon duch die Mehrwertsteuererhöhung steigen?

Ich denk mal nicht - es sei denn, der ermäßigte Steuersatz (also die 7%) wird auch angehoben. Der meiste Nahverkehr innerhalb einer Gemeinde oder bis max. 50km unterliegt nur dem ermäßigten Steuersatz.
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