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Neue Berliner Straßenbahn
geschrieben von Dieter Dröge 
Man hat heute wohl beschlossen ab 2010 148 Strabas zu kaufen, also ein ende ist damit noch nicht in sicht!
Lieber 54E Durchlaufwagen!

Dir gehen also die Vergleiche mit 1953 auf den Geist. Das tut mir leid für Dich und ist Dein gutes Recht.

Ich denke, diese Diskussionen und oder Aussagen hier würden sich auf ein Minimum reduzieren, wenn von Seiten der BVG einmal positive Aussagen zur Strassenbahn kämen. So negativ, wie die BVG über ihre Bahn spricht, zumindest Herr Necker, ist es kein Wunder, daß man da auf solche Gedanken kommt. Alleine wenn ich das Wort Blechbahn schon wieder höre, auf sowas greift die Presse auch gerne zurück und benutzt Worte wie "schütteln, rumpeln, rattern..."

Und was soll das heißen, wer war damals schon auf der Welt? Heute ist nicht 1953, das ist wohl wahr und niemand wird das damals mit der Strassenbahnstillegung so erlebt haben, wie einer, der dabei war. Ich nehme mal an, Du gehörst zu denen. Man hört aber seitens der BVG noch den gleichen Mist wie damals: zu teuer und zu unflexibel. Und Busse können eben alles besser. Um das zu merken, braucht man nicht dabeigewesen zu sein, da reicht ein Blick in das Geschichtsbuch und Ohren aufsperren, was die BVG so von sich gibt

. Im Übrigen finde ich es schon schade, uns Nachgeborene quasi als Grünschnäbel hinzustellen!

Außerdem sind in den vergangenen 30 Jahren genug Strassenbahnbetriebe stillgelegt worden und wenn man genauer hinschaut, u.a. mit den Argumenten, die jetzt die BVG wieder bringt. Ich schätze mal, daß hier kaum einer jünger als 20 Jahre alt sein wird, d.h. theorietisch hat jeder hier schon mal die Stillegung eines Strassenbahnbetriebes miterlebt. Und was man nicht erlebt hat, es gibt genug Möglichkeiten nachzulesen, wie und mit welchen Begründungen die entsprechenden Strassenbahnbetriebe eingestellt wurden.

In diesem Sinn
Gruß Thorsten




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.2006 15:48 von Thorsten Bartel.
Anonymer Benutzer
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14.06.2006 17:25
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2011 20:14 von 54E.
Hallo,

auch wenn ich zu denen gehöre, die schon Vergleiche zu 1953 hervorgebracht haben, eines stimmt mich recht zuversichtlich: Während schon 1954 mit dem Kurfürstendamm eine recht zentrale Strecke stillgelegt wurde, sieht es ja nicht so aus, als würde nächstes Jahr Alex I eingestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
Hallo lieber 54 E!

Ich gebe Dir vollkommen recht, die heutige Strassenbahn hat mit der Nachkriegsbahn wahrscheinlich nur noch gemeinsam, daß sie auf Schienen fährt und ihren Strom aus der Oberleitung zieht. Und das die Stimmung damals eine andere war, das wird wohl erstlich niemand bestreiten.

Nun lese ich heute in der Bahn - Info, daß der IGEB ausgerechnet hat, daß es zirka 700 000 Fahrgäste sind, die die Uferbahn hat. Das wirft dann wieder die Frage auf, ob hier jemand mit den Zahlen gemogelt hat...

Die BVG könnte viel dazu beitragen, meine - und die anderer - Panik in Grenzen zu halten, würde sie mal etwas Produktives in Sachen Strassenbahn bringen.

Wenn man die 4 Streckenäste, von denen Du schreibst, an sich sieht, da sind sicherlich einige heute nicht mehr "strassenbahnwürdig". Aber bei jeder Stillegung sollte man halt auch die Netzwirkung betrachten oder - wie im Fall der Rosenthaler Strecke - schauen, wie man die Effizenz erhöhen kann. Und der hieße z.B. ganz klar: Ausbau und Verlängerung ins Märkische Viertel. Wird das seitens der BVG angesprochen? Nein.

In diesem Sinne!
Gruß Thorsten

P.S. Wann wurden eigentlich die Busschaffner bei der BVG abgeschafft und welche Linie war die Letzte?



Und was Schmöckwitz angeht: warum vermarktet man die Uferbahn nicht touristisch? Mit einer historischen Tram entlang des Langen Sees - das wär`s doch. Ist das bisher geprüft worden? Nein.

Naja, immerhin sieht es ja jetzt so aus, das Neuwagen kommen. Damit kann die Strassenbahn zwar keine weiteren 125 Jahre fahren aber bei guter Pflege bis zu 40 Jahre. Ist doch auch schon mal was.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.06.2006 20:49 von Thorsten Bartel.
Anonymer Benutzer
...
15.06.2006 21:23
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2011 20:13 von 54E.
Blechbahn?
15.06.2006 23:01
Dieser Begriff ist nach meiner Erinnerung keineswegs ein "liebevoller" gewesen, sondern wurde benutzt, um die Straßenbahn, die ab etwa 1950 verunglimpft wurde, in den Medien als etwas Negatives darzustellen! Ich denke, wir sollten uns hier solcher Bezeichnungen enthalten oder wir müssen auch vom stinkenden Blech- und Plastikbus reden!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Re: Blechbahn?
16.06.2006 11:36
Hallo Harald!

Also mir ist der Begriff "Blechbahn" auch nur als Negativbegriff bekannt.

Du hast recht, für Busse müßte man auch noch was erfinden. Wie wär es mit Dreckschleuder?

Gruß Thorsten
Re: Blechbahn?
16.06.2006 11:38
Ich wär bei den Schlenkis für Schüttelbusse, oder Stehbusse, wie man früher die Präsidenten genannt hatte. Überspitzt könnte man auch wegen Liebe der Verkehrsunternehmen zu 180%er Auslastung dann den Begriff Viehtransporter verwenden.

Gruß Nemo
Anonymer Benutzer
...
16.06.2006 13:57
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2011 20:13 von 54E.
Donnerwetter, 54 E, da mussteste aber noch mal nachdrücken. Kommt man sich dabei nicht albern vor?

Schon mal überlegt, daß es vielelciht Leute gegeben hat, für die Blechbahn eine liebevolle Bezeichnung war und andere, die damit gegen die Tram Front gemacht haben? Ich denke, beides ist richtig.

Versteh nicht, wie man sich darüber so aufregen kann.....

Re: Blechbahn!!!
19.06.2006 00:23
Lieber 54 E,

Du irrst tatsächlich, wenn Du glaubst, daß der Begriff Blechbahn in einem positiven Kontext stand. Ursprünglich verwendeten ihn die Angestellten der BVG in der Neuzeit eher unter negativem Einfluß, weil sie zunächst auf der sog. "Blechbahn" anfingen, sich allerdings vorher beim und für den Omnibus beworben hatten. Ich selber habe einen Bekannten, der 40 Jahre Bus bei der BVG-West fuhr und nach seiner Polizeiausbildung aus finanziellem Vorteil nach 1953 zur BVG wechselte. Dieses Synonym entwickelte rasch eine Eigendynamik, die stets in negativem Einklang in hiesigen Gazetten wiederzufinden war. Dort galt es mit der Politik und dem Einvernehmen eines wohlergehenden Volkes, dem bald jeder Person ein Auto zur Verfügung stehen sollte, die Straßenbahn als Last darzustellen, der nur der Omnibus Abhilfe gebieten könne.

Der Begriff Blechbahn ist in diesem Zusammenhang ein typischer Ausdruck Berliner Mundart, der sich im Anfang aus dem immer mit einer gewissen Liebe verbundenen Meckern gebildet hatte, später allerdings im West-Teil oft nur noch als Spott über die Straßenbahn erhob.

Noch heute gewinnt ein großer Teil älterer West-Berliner nichts positives von der Straßenbahn, da Politik und Ideologie lange aufeinanderwirkten. Daher resultieren auch tendenzielle Gegenstimmen einer Wiedereinführung des traditionellen Verkehrsmittels in westlichen Bezirken. Letztlich diskutiert in Relation einer eventuellen Verlängerung der Tram durch Schöneberg in Richtung Steglitz, in 20 Jahren!! Jene Bezirke und auch Mitarbeiter des Tiefbauamtes sind gegen Planungen solcher Art, wie im STEP2010 notiert.

Liebe Grüße,

Christian Linow
Hey Leute, was bringt die Diskussion über Worte aus den 50er Jahren. Ändern können wir heute daran sowie so nichts! Oder???

Jammert nicht rum, nur weil ein oder gar zwei Linien stillgelegt werden, eure Tram werdet ihr die nächsten 100 Jahre auch noch haben.

Und für die Uferbahn hätte man doch die Vorkriegsbaureihe TM33-36 einsetzen können, wenns genug einsatzfähige TW geben würde.
Lieber M3575,

es wäre nur wünschenswert, ginge es um vereinzelte Linien, in der Anzahl von ein oder zwei Stück. Doch zur Disposition stehen ganz offen durch die BVG etwa 1/3 Streckennetz, die in dem nächsten Jahrzehnt durchaus fallen können. Mit dem Verabschieden von der Mischfinanzierung seitens der Politik, und dem Willen in der Zukunft Strecken nur noch rentabel betreiben zu wollen, werden wir uns künftig der Diskussion nicht entziehen können, ob sich das Land Berlin ein außerhalb den Metro-Linien bestehendes Netz leisten möchte.
Alle Vorsitzenden verschiedenster Verkehrsunternehmen, so auch Andreas Sturmowski BVG oder Günter Elste Hochbahn und VDV-Vorsitzender, sehen die Zukunft unter schwierigen Bedingungen. Mit der Föderalismusreform, fällt der Grundstock der Finanzierung für die Erhaltung von Infrastrukturen und dem Neubau von Strecken.
Sollte das gemeinhin als GVFG bekannte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz ab dem Jahr 2012 keinen Fortbestand mehr haben, gibt es aus Sicht von Verkehrssprechern, Verkehrsexperten und auch den Vorständen der Unternehmen nur eine Chance für die Verkehrsunternehmen, nämlich nur einen einzigen Verkehrsträger zu forcieren. Im Falle der BVG könnte das die U-Bahn dann sein, der die Straßenbahn zum Opfer fiele. Tunnel- und Haltestellensanierungen würden den verbleibenden Rahmen der letzten Fördergelder nahezu ausschöpfen, so daß kein Spielraum mehr bliebe.

Jörg Hennerkes, Staatssekretär vom Ministerium für Bau, Wohnen und Verkehr, sagte unlängst wörtlich in einem persönlichen Gespräch:

"Wir reden hier von einem Sparvolumen von mehreren Milliarden Euro! Das werden Sie im Nahverkehr spätestens ab 2008 zu spüren bekommen! Verkehrlich ist es zwar kontraproduktiv, doch kann ich Herrn Steinbrück den Wunsch nach Sparmöglichkeiten nicht verwehren. Fällt GVFG durch die Föderalismusreform, sind die Länder selbst verantwortlich etwas zu bauen, zu sanieren oder reparieren, oder eben nicht!"

Alexander Kaczmarek, Verkehrssprecher der CDU und MdA, sprach davon, daß wir froh sein können, wenn wir den Status Quo überhaupt noch halten. Das Gegenteil wird eher der Fall sein. "Es kommt der Zeitpunkt, dann werden wir uns danach sehnen, über vergleichbar kleine Stilllegungen, wie die der Uferbahn diskutieren zu können!"

Bereits jetzt stehen diverse Regionalverbindungen zur Disposition, die ihr Ende nach jetziger Beschlußlage bis 2010 finden werden.
Es ist nicht so, daß Deutschland damit alleine stünde: In London wurde am ÖPNV so lange gespart, bis einzelne U-Bahnhöfe zeitweise geschlossen werden mußten und der Betrieb heute sehr störanfällig ist.
Es ist nicht schlimm, wenn Länder, wie nun Deutschland, ökonomisch abstürzen, da es auch teilweise sogar europäischen Nachbarn ähnlich ergeht oder erging. Man sollte es nur erkennen und nicht zu leugnen versuchen. Aus diesem Absturz resultieren dann eben auch Kürzungen oder Streichungen eines Solidarbeitrages für die Gemeinschaft: Denn der ÖPNV ist für alle da! Wenn auch nachvollziehbar, so finde ich es dennoch bedauerlich!
Vielleicht sieht es wieder anders aus, wenn die Zeit der sog. Einstellung näher rückt. Hat denn die BVG überhaupt Alternative für die Strecken, die eingestellt werden?

Die BVG wirds schon finanziell merken, wenn Kunden abspringen, weil sie nicht mehr von A nach B kommen, ich glaube, da müssen Lösungen her...
Die BVG nennt die Alternative Bus. Sie weiß durchaus, daß Fahrgäste abspringen werden, so auch wörtlich Thomas Necker. "Wissen Sie, 10 Prozent, und davon 1000 Leute: Das ist verschwindend gering! (...) 10% unserer Strecken sind defizitär."
Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob der Fall des GVFG wirklich zwangsläufig zur Gesamtstilllegung der Straßenbahn führen muss. Vielleicht besinnt man sich in Zukunft eher auf sie als preiswerte Alternative zur U-Bahn. In der Schweiz gibt es auch kein GVFG, und sie hat eines der effektivsten (wenn nicht das effektivste) Nahverkehrsnetz(e) der Welt.
Die zukünftige Entwicklung hängt natürlich in erster Linie von der regionalen Politik ab, und die mit Abstand ÖPNV-feindlichste Partei ist ja zum Glück in Berlin relativ schwach.

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
Hallo Christian!

Da erhält man den Eindruck, als wenn der BVG es ganz egal ist, ob sie Fahrgäste verliert oder nicht. Bei den 10 % wird es sicherlich nicht bleiben.

Wenn man Herrn Necker so reden hört, dann kann man sagen, daß er in jeder anderen Firma bereits rausgeflogen wäre - und zwar im hohen Bogen - wenn er, so wie hier, sein Produkt, die Strassenbahn ständig schlecht und teuerredet und einen Kundenrückgang bewußt in Kauf nimmt.

Als gelernter Kaufmann fällt mir zu solchem Handeln eigentlich nichts mehr ein. Selbst wenn man sich "nur" auf die Kosten beschränkt, die die ja ach so teure Strassenbahn verursacht - man mag kurzfristig Geld sparen, wenn man eine Strecke stillegt. Aber jede Strecke hat eine Netzwirkung und ist die Spirale nach unten erstmal im Gange, dann...Negativbeispiele gibt es genug.

Die einzigen, die sich über die Aussagen Herrn NEckers und das - wenn man ihn seitens des Senats nicht "auf die Finger haut" - Tun (Stillegungen) von ihm freuen werden, sind die Autohändler. Ich gehe sogar soweit zu sagen, die Devise in Berlin heißt wohl: machen wir mal den ÖPNV unattraktiver, nehmen wir die lästige Strassenbahn von den Gleisen - freie Autofahrt für freie Bürger - und dann werden die Leute auch wieder unsere Autos kaufen. Ist doch prima.

Warten wir mal ab, wenn die Kürzungen im Regionalbereich so durchkommen wie von Merkel und Co. angestrebt, dann werden wir bald in einer Blechlawine ersticken, denn die Leute werden scharenweise auf das Auto umsteigen, was nicht nur die Automobilindustrie freut, sondern auch die Strassenbauer. Breitere Strassen müssen her - und ich verwette meinen A...., dafür wird genug Geld da sein.

Wenn nicht noch ein Wunder passiert, dann feiern die 1950er Jahre demnächst fröhliche Urständ. Ich finde es zum Kotzen, daß wir genau den umgekehrsten Weg gehen, als den, den wir eigentlich müßten Angesichts der horrenden Umweltschäden, die wir jetzt schon haben. Die Feinstaubbelastung ist in Berlin an manchen Tagen schon so hoch, daß man eigentlich die gesamte Innenstadt für den PKW sperren müsste!

Unsere Kinder und Kindeskinder werden es uns sicher danken. Und nicht nur die Frage stellen, wie mal in einem Werbespott : Mama, welches Auto hast Du damals gefahren?

Wir können und müssen daher alles, was wir tun können tuen, zumindest nicht einfach nur zuschauen.Ich hoffe auf viele hier, die mitmachen und nicht nur reden!

Liebe Grüße
Thorsten
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