Nemo schrieb:
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> Das ist immer so eine Frage, am wenigsten
> Verschmutzung hat man, wenn man mit grüner Welle
> durchfahren kann.
>
> Ein großer Nachteil der grünen Welle ist, dass bei
> dem in Deutschland üblichen nicht regelmäßigen
> Ampelabstand die Grüne Welle nur in eine Richtung
> funktioniert. Außerdem führt eine Grüne Welle
> natürlich zu einer Attraktivitätssteigerung des
> Autoverkehrs und somit zu einer Steigerung der
> Umweltverschmutzung. Mehrverkehr führt wiederum zu
> einer langsameren Geschwindigkeit der fahrenden
> Autos => die Grüne Welle funktioniert nicht
> mehr. Man kann es so oder so sehen, die totale
> Grüne Welle wird es in einer europäischen Stadt
> genausowenig geben, wie Umsteigeverbindungen im ÖV
> ohne oder nur mit kurzen Wartezeiten. Dafür gibt
> es einfach zu viele verschiedene Verkehrsströme.
>
> Gruß Nemo
>
Richtig, genau das ist das Dilemma an der Sache. Und bei den vielen kreuzenden Verkehrsströmen ist es nahezu unmöglich überall "grüne Wellen" zu schalten. Insofern macht es schon Sinn den ÖPNV ampeltechnisch zu bevorzugen, da hier die Effektivität wesentlich höher ist. Leider ist man ja in der Hinsicht noch weit von der Potentialausschöpfung entfernt.
Die Verkehrspolitik in dieser Stadt sollte ja mal zum Ziel haben, dass der ÖPNV besser genutzt wird und mehr Leute mit dem Fahrrad fahren, während der MIV zurückgeht. Der Fahrradverkehr ist definitiv und merkbar gestiegen - beim ÖPNV kann man das durch netzbedingte Effekte des letzten Jahrzehnts schwer sagen - insgesamt sind die Zahlen natürlich gestiegen. Der MIV hingegen wirkt so, als wäre er ebenfalls gestiegen und nicht gesunken. Dazu kommen die Parkraumprobleme in einigen Innenstadtbereichen.
Es gab ja mal die Idee den MIV innerhalb des "Innenstadtring" zu verdrängen und auf Anwohnerverkehr zu beschränken - ein Relikt davon ist ja auch der Tiergartentunnel als einzige Nord-Süd-Querung. Schade, denn den "Innenstadtring" will man ja trotzdem "schließen", wodurch uns die fehlende Strab in der Invalidenstr. beschert wurde.
Wichtiger Punkt in den nächsten Jahren wird das Ersetzen alter LSA durch neue sein, sodass sie zuverlässiger funktionieren und man in der Schaltstelle einen Ausfall sieht. Dazu sollte man dann bei den Neubauten auch die entsprechenden Vorrangschaltungen für den ÖPNV berücksichtigen. Aktuelles Negativbeispiel (wenn auch mit "Baustellenampeln") ist zweifelsohne der Rosa-Luxemburg-Platz, wo für die Strab die kombinierte Geradeaus & Linksschaltung verschwunden ist und die Autos aus der Schönhauser Allee kommend nun 2 Mal an ner roten Ampel halten dürfen. Dazu hat man das Umsteigen zwischen Strab und U-Bahn erschwert, weil man den U-Bahneingang nun zur Mittelinsel der Straße gemacht hat.