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21
geschrieben von BerTram 
Re: Straßenbahnlinie 4
20.06.2006 00:00
Warum hat man eigentlich die Bahnsteige auf der Flachbahn der Hochbahngesellschaft so kurz ausgebaut?

Verschwörungstheorie: damit man dann sagen kann, in den Doppelgelenk-Bus passen mehr Leute rein?

Oder hat man nicht mit einem derartigen Andrang gerechnet, da man nicht geglaubt hat, dass Prenzlauer Perg und Friedrichshain zu Berlins Single-Eldorado werden sollten?

Gruß Nemo
Na ja, wie zB. von Mario geschrieben, die Fahrgastzahlen haben sich wirklich erst nach der "Wende" so stark entwickelt...nicht das die Strecke in den 50er-80er Jahren wenig genutzt war, im Gegenteil. Aber die 4 fuhr eben damals nur mit TE/BDE (und später dann fast "überdimensioniert" in der sonst eigentlich üblichen KT4D Traktion) und auch "nur" alle 12 min im Berufsverkehr - sonst alle 20 min. Natürlich gab's auch die schon erwähnte 13 ja noch, so dass auf 85 % der Strecke ein dichterer Takt angeboten wurde, aber im Vergleich zu heute waren weniger Bahnen unterwegs (eine der wenigen Strecken). Und die Platzverhältnisse in der Warschauer haben wahrscheinlich auch bei der Sanierung keine längeren und/oder größeren Bahnsteige erlaubt. Dazu kommt ja, dass zB. ein Umbau der Haltestelle Frankfurter Tor (wohl mit Mittelnbahnsteig) noch in Planung ist.

By the way... wäre es, trotz aller Euphorie über die Neubaustrecke, nicht eigentlich auch völlig ausreichend, nur jeden 2. Zug bis Nordbahnhof fahren zu lassen (möglichst den mit Anschluß an den 245). Was hat die BVG bewogen, trotz der jetzt eintreffenden ja erstmal recht niedrigen Fahrgastprognosen, alle Züge durchzubinden? Ich bin Freitagnachmittag hier unterwegs gewesen...so voll war's nun wirklich nicht.
Noch dazu mein Beileid an die Fahrer, die nun an beiden Endestellen so gut wie keine richtige Pause mehr haben.

Thomas
Also ersteinmal - bis auf die Endhaltestellen sind die Bahnsteige lang genug um 2x GT6 zu fahren. "Zu kurz" sind meines Wissens nur Nordbahnhof (an), S Warschauer Str. (> Nordbf.), S+U Warschauer Str. - dazu sind die Wendegleise nur für 1xGTZ ausgelegt. Mit ER-Wagen könnte man nur zwischen Revaler Str. / S Warschauer Str. und Oderberger Str. fahren. Letzteres würde dann mit Sicherheit den attraktiven 5er-Takt zum Nordbahnhof kosten.

Zum Thema Frankfurter Tor kann uns Mario vielleicht mehr erzählen - hab da schon länger nix mehr von gehört. IMO wartet der Streckenabschnitt Bersarinplatz - Frankfurter Tor auch noch auf seine Sanierung.
Zitat
Jay
Zum Thema Frankfurter Tor kann uns Mario vielleicht mehr erzählen - hab da schon länger nix mehr von gehört. IMO wartet der Streckenabschnitt Bersarinplatz - Frankfurter Tor auch noch auf seine Sanierung.

Richtig. Am kommendem Wochenende geht es los. Bis 13.10. wird zwischen Bersarinplatz und Warschauer Str./Kopernikusstr. gebaut. Von Norden her enden die Linien 21 und M10 am Bersarinplatz. Die Linie 21 endet aus Schöneweide kommend am Gleiswechsel Boxhagener Str. - es wird mit GTZ gefahren.

Gegenstand der Maßnahme soll u.a. der Umbau der Station U Frankfurter Tor sein, wo sowohl ein linksseitiger als auch ein rechtsseitiger Bahnsteig errichtet wird. Die Ausstattung mit zwei DAISY-Anzeiger ist demnach auch vorgesehen.

Gruß, Tatra83
Jay
Re: 21
10.09.2008 14:16
Hey Tatra83, da hast du ja einen alten Beitrag ausgebuddelt. :)

Der U-Bahnausgang ist ja nun an der Oberfläche deutlich zu erkennen, wobei mich wundert, dass er so schmal ausgeführt wurde. Schön jedenfalls, dass die 21 nicht wieder großteilig im SEV gefahren wird, sondern diesmal ZR-Wagen zum Einsatz kommen. Das wirft dann aber natürlich auch gleich die Frage nach neuen Begehrlichkeiten der Kunden auf. GT4N haben wir ja nicht...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.2008 14:46 von Jay.
Re: 21
10.09.2008 14:46
Zitat
Jay
Das wirft dann aber natürlich auch gleich die Frage nach neuen Begehrlichkeiten der Kunden auf.

Nunja, als im Rahmen der Sanierung der Wassersportallee in Grünau ebenfalls mit GTZ auf der Linie 68 gefahren wurde, ignorierte die BVG alle eventuell entstandenden Begehrlichkeiten nach Niederflurfahrzeugen im Köpenicker Netz. ;-(

Bei der Linie 21 verhält es sich anders, denn selbst im Nahverkehrsplan ist diese für den Betrieb mit Niederflurfahrzeugen vorgesehen.

Gruß, Tatra83
Jay
Re: 21
10.09.2008 14:52
Trotzdem sind die GT6 für dei 21 (noch) überdimensioniert. Aber man gucken wie die Betriebsabwicklung in den nächsten Woche so funktioniert. Vielleicht reicht es ja um mit der gesteigerten Attraktivität vorübergehend neue Fahrgäste zu gewinnen. Auf meiner gestrigen Mitfahrt war der KT jedenfalls ganz gut gefüllt und in Rummelsburg ist ja doch so einiges im Entstehen, sodass ich die Zukunft der Strecke nicht mehr so schwarz sehe. Außerdem wurde ja auch investiert und wieder ein Stück Strecke saniert.

--- Signatur ---
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der weiße bim schrieb:
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> Am Ostkreuz fuhr die Linie 82.
> In der Nachkriegszeit war die 82 die Linie von der
> Innenstadt nach Stralau. Die Bedeutung stieg 1953,
> als die "klassische Verbindung" von Treptow zur
> Innenstadt über die Köpenicker Straße -
> Schlesische Straße zwischen Schillingbrücke und
> Landwehrkanal durch die politische Entwicklung
> unterbrochen wurde. Danach wurde durch
> Neubaustrecken über Markgrafendamm und
> Blockdammweg - Ehrlichstraße eine Ersatzverbindung
> nach Schöneweide geschaffen. Die 82 bediente die
> Relation Dönhoffplatz - Jannowitzbrücke -
> Ostbahnhof - Stralauer Allee - Ostkreuz -
> Karlshorst - (Ober-)Schöneweide - Köpenick -
> Mahsdorf-Süd. Durch den Abbau der Straßenbahn im
> Ostberliner Zentrum Ende der 60er/Anfang 70er
> Jahre verschwand sie dann bis Ostkreuz, wo auf
> einem nicht der BVG gehörenden Grundstück eine
> Schleife entstand. Die Fahrgastzahlen gingen
> zurück, so dass sie nur noch Mo-Fr betrieben
> wurde, Rummelsburg und Oberschöneweide waren halt
> Industriegebiete. Zwischen Blockdammweg und
> Eberswalder Straße bestand außerdem die Linie 13.
> Dass der Fahrgastschwund schon zu DDR-Zeiten
> bestand, zeigen die Takte: Noch 1980 fuhr in der
> HVZ die 13 alle 10, die 82 alle 12 min durch
> Rummelsburg, 1990/91 beide Linien noch alle 15
> min. An den Wochenenden und feiertags ersetzte die
> Linie 21 im 20-min-Takt die drei Linien 13, 82 und
> 26 und fuhr von Eberswalder zum Krankenhaus
> Köpenick, mit 20,7 km (72/75 min Fahrzeit) bis zum
> Bau der 6 nach Hellersdorf die längste Berliner
> Straßenbahnlinie. Bei Personal war sie recht
> beliebt und wurde von mehreren Höfen bestückt
> (Weißensee, Lichtenberg, Nalepastraße und
> Köpenick).
>
>

Laut Linienchronik gab es erstmals ab 29.8.1970 eine 21 an Sonnabenden und Sonntagen S-Bf. Ostkreuz - Oberspree, die an diesen Tagen die 82 (Ostkreuz - Mahlsdorf Süd) und die 92 (die damals noch mit TM zwischen Sonnenallee und Oberspree fuhr!) ersetzte. Wegen der stumpfen Endstelle Oberspree wurden hier m.W. ZR-Reko-Tw solo eingesetzt. Mit der Stilllegung der 92 am 31.3.1971 wurde die 21 auf S-Bf. Ostkreuz - S-Bf. Baumschulenweg umgelegt und erhielt schließlich am 24.7.1971 die beschriebene Linienführung Eberswalder Str. - Krankenhaus Köpenick.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Re: 21
10.09.2008 19:02
Zitat

GT4N haben wir ja nicht...

Wäre es denn abwegig, sich eine solche von einer anderen Stadt zu borgen?

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Anonymer Benutzer
...
10.09.2008 19:17
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 15:55 von 54E.
Re: 21
10.09.2008 21:43
Apropos 21: in einem der letzten Artikel der "Berliner Zeitung" zum Ostkreuz-Umbau gab's nochmal eine Anmerkung zur momentan angedachten Straßenbahnanbindung: demnach soll die M13 von Weißensee kommend am Ostkreuz enden(ZR-Fahrzeuge?) und die 21 aus Rummelsburg über Ostkreuz wohl in die Kopernikusstr. geführt werden. Wie oft schon angedeutet also kein Strab.verkehr mehr durch die Boxhagener Str. .
Re: 21
11.09.2008 00:02
TMBerlin schrieb:
-------------------------------------------------------
> Apropos 21: in einem der letzten Artikel der
> "Berliner Zeitung" zum Ostkreuz-Umbau gab's
> nochmal eine Anmerkung zur momentan angedachten
> Straßenbahnanbindung: demnach soll die M13 von
> Weißensee kommend am Ostkreuz enden(ZR-Fahrzeuge?)
> und die 21 aus Rummelsburg über Ostkreuz wohl in
> die Kopernikusstr. geführt werden. Wie oft schon
> angedeutet also kein Strab.verkehr mehr durch die
> Boxhagener Str.

Hoffen wir mal, dass dieser Unsinn (damit meine ich nicht die direkte Ostkreuzanbindung) nie kommen wird.

Jens
Re: 21
11.09.2008 01:10
Jens Fleischmann schrieb:
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> TMBerlin schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Apropos 21: in einem der letzten Artikel der
> > "Berliner Zeitung" zum Ostkreuz-Umbau gab's
> > nochmal eine Anmerkung zur momentan angedachten
> > Straßenbahnanbindung: demnach soll die M13 von
> > Weißensee kommend am Ostkreuz
> enden(ZR-Fahrzeuge?)
> > und die 21 aus Rummelsburg über Ostkreuz wohl
> in
> > die Kopernikusstr. geführt werden. Wie oft
> schon
> > angedeutet also kein Strab.verkehr mehr durch
> die
> > Boxhagener Str.
>
> Hoffen wir mal, dass dieser Unsinn (damit meine
> ich nicht die direkte Ostkreuzanbindung) nie
> kommen wird.

Da hilft nicht nur hoffen, sondern nur enstprechender Einsatz, dass dies verhindert wird. ;-)

In der Tat wird gegenwärtig von einer Planung ausgegangen, die M13 am Ostkreuz enden zu lassen und die 21 über die Kopernikusstraße zu führen. Der Bus 240 soll statt über die Grüberger und Wedekindstraße über Warschauer Straße - Mühlenstraße geführt werden. Das entfallende Stück östlich der Warschauer Straße soll durch einen begradigten 347er (nur noch alle 20 Minuten) ersetzt werden.
Insgesamt stellt das Konzept nicht einen Ansatz dar, in diesem Bereich ein optimales Verkehrsangebot anzubieten, sondern es soll dazu dienen, (1) Leistungen zu reduzieren und (2) mindestens eine der eng beieinander liegenden Straßenbahnstrecken in Boxhagen zu eliminieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist man bereit folgende Nachteile in Kauf zu nehmen:
(1) Der Bus 240 würde zu einer unattraktiven und nicht an den Verkehrsbedürfnissen orientierten Zick-Zack-Linie verkommen, die für etwas längere Strecken völlig unbrauchbar wird. Damit wird man gegenüber heute einen Mehraufwand benötigen - aber damit weniger Fahrgäste befördern.
(2) Das Viertel östlich der Warschauer Straße würde seine heute zufriedenstellende Busanbindung mit der Linie 240 alle 10 Minuten verlieren. Als Ersatz gäbe es nur noch einen Zick-Zack-Bus (347) alle 20 Minuten. Das ist umso problematischer, da der 240er heute in diesem Bereich die einzige relevante ÖPNV-Linie ist. Damit wird es nicht nur in Boxhagen selbst zu einer Angebotsreduzierung kommen, sondern auch östlich davon, obwohl in diesem Bereich das Angebot sicher nicht als zu üppig betrachtet werden kann.
(3) Die Boxhagener Straße, die eine räumliche Schwereachse innerhalb des Quartiers darstellt, wird vollständig ihren ÖPNV verlieren. Damit wird genau der Abschnitt aufgegeben, wo die Linie 21 heute die besten Fahrgastzahlen hat - bei wieder steigender Tendenz.
(4) Die Linie M13 wird ihrer Führung zur Warschauer Straße beraubt und somit verschwindet eine Querverbindung zwischen Teilen von Lichtenberg und Kreuzberg (Umsteigen auf die U1). Die Führung von S+U Frankfurter Allee zum Ostkreuz dürfte wegen ihrer Umwegfahrt kaum als attraktiv angenommen werden. Zur Ringbahn wird man weiterhin an der Frankfurter Allee umsteigen, in Richtung Innenstadt ist die U5 attraktiver, als eine mehrminütige Straßenbahnfahrt + Stadtbahn ab Ostkreuz.
Vielleicht will man sich mit der Eliminierung der M13 zur Warschauer Straße auch die Notwendigkeit der Weiterführung dieser Linie bis endlich vor den U-Bahnhof (analog M10) "geschickt" entledigen - auch um den Preis dessen, dass dies Fahrgäste kosten wird?
(5) Die neue Linie 21 wird mit ihrer Führung vom Ostkreuz über die Kopernikusstraße zur Warschauer Straße gegenüber der Beibehaltung der Boxhagener Straße zu einer Mehfahrzeit und schlechterer Erschließung (für Boxhagen Randlage statt in der Hauptachse) führen. Das bedeutet Mehraufwand bei weniger Fahrgastpotential.

Viele Grüße
Ingolf
Re: 21
11.09.2008 09:52
Völlig ungeklärt ist dann (wenn die 21 wirklich nicht ab Ostkreuz über Sonntagstr. und Holteistr.auf die Boxhagener Str. geführt wird) aber auch, wie man den Straßenzug Eldenaer Str.-Scheffelstr. bedienen will?!?
Re: 21
11.09.2008 10:44
TMBerlin schrieb:
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> Völlig ungeklärt ist dann (wenn die 21 wirklich nicht ab Ostkreuz über Sonntagstr. und
> Holteistr.auf die Boxhagener Str. geführt wird) aber auch, wie man den Straßenzug Eldenaer Str.-Scheffelstr. bedienen will?!?

Bei einem Verzicht auf den fälligen Neubau der straßenbündigen Strecke in der Boxhagener Straße würde man Warschauer-/ Kopernikusstraße den fehlenden Abzweig einbauen, so dass die 21 wie bisher den Knoten Frankfurter Tor und die Trasse Eldenaer-Scheffelstraße bedienen könnte. Die fehlgeplante Haltestelle Grünberger Straße müsste ohnehin mal korrigiert werden.

Wegen der Neutrassierung im Bereich Ostkreuz ist ohnehin ein Planfeststellungsverfahren notwendig, in dessen Verlauf die günstigste künftige Verkehrsführung der Linien M13 und 21 gefunden werden könnte.

Die Führung der M13 zum Ostkreuz bringt außer der Reduzierung von Fahrleistungen nur Nachteile, verkehrstechnisch kann ich wie Ingolf keinerlei Verbesserung erkennen. Mal abwarten, mit welcher Vorlage der Senat (SenStadt) hier ins Verfahren geht.

Die Führung der Buslinie 240 empfinde ich als günstig. Sie bedient die wesentlichen Teile der einstigen Obuslinien 30 und 40, die ihrerseits unrentable und kriegszerstörte Straßenbahnstrecken ablösten.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.2008 15:37 von der weiße bim.
Re: 21 / "Boxhagen"
11.09.2008 13:53
Hallo,

der Meinung von Jens, Ingolf und Mario kann ich mich nur anschließen:
Die angedachte Neuordnung des Straßenbahnnetzes im Bereich zwischen Ostkreuz und Warschauer Straße bringt aus verkehrlicher Sicht praktisch nur Nachteile. Da könnte die SL 21 durch die Einbindung in den Bf. Ostkreuz endlich attraktiver werden, und dann versucht man ihre Attraktivität gleich wieder durch eine neue Umwegfahrt zu vermindern. Die SL M13, deren Linienführung nicht umsonst alle Liniennetzreformen überdauert hat, weil sie traditionelle und auch heute noch bestehende Verkehrsbeziehungen gut erfüllt, würde ebenfalls erheblich geschädigt.
Hoffentlich bleibt uns dieser Unsinn erspart!

Mit freundlichen Grüßen
der ex-Dresdner
Re: 21
11.09.2008 14:19
Kommen diese absurden Ideen denn in der Tat vom Senat? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sowohl BVG als auch Politik sich diesen Kram ausgedacht haben. Wenn doch, wäre es wirklich ein Armutszeugnis.
Re: 21
12.09.2008 01:36
der weiße bim schrieb:
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> Die Führung der Buslinie 240 empfinde ich als
> günstig. Sie bedient die wesentlichen Teile der
> einstigen Obuslinien 30 und 40, die ihrerseits
> unrentable und kriegszerstörte Straßenbahnstrecken
> ablösten.
Ob alle durch durch O-Busse ersetzten Straßenbahnlinien unrentabel waren, ist durchaus fraglich. Anfang der 1950er Jahre verfolgte man auch im Ostteil der Stadt kurzfristig die Ideologie, Straßenbahnstrecken durch O-Busse ersetzen zu können. Zumindest die Straßenbahnstrecke von Boxhagen nach Lichtenberg hinein würde auch heute nicht die schlechtesten Fahrgastzahlen haben und hätte Potential für eine Entwicklung als eine (heute fehlende) Radiale zwischen der S-Bahn-Strecke Richtung Lichtenberg (S5,S7,S75) und Richtung Karlshorst (S3) gehabt.

Und so sind wir beim heutigen Busnetz in diesem Bereich. Zwischen Ostbahnhof und der Lückstraße in Lichtenberg sehe ich die Führung der Linie 240 auch recht sinnvoll (und künftig über das Ostkreuz geführt). Hier ist der Bus auch sehr gut ausgelastet. Ärgerlich sind nur die provinziellen Zeiträume, wo der 10-Minuten-Takt gilt: Ein Übergang auf 20 Minuten ziemlich genau um 18.00 Uhr entspricht nicht mal ansatzweise den Verkehrsspitzen im Friedrichshain. Die Busse nach 18.00 Uhr ab Ostbahnhof Richtung Boxhagen sind üblicherweise rappelvoll.

Weiter östlich sehe ich jedoch durchaus einige Potentiale bei einer Neuordnung des Netzes. So fehlt (wie schon erwähnt) eine direkte feinerschließende Oberflächenverbindung aus dem Bereich Friedrichsfelde Süd/Tierpark in den Friedrichshain bzw. zur Ringbahn. So könnte ich mir im Rahmen einer kompletten Neuordnung des Busnetzes eine Führung der Linie 240 in Richtung Sewanstraße - U Tierpark vorstellen. Vom Potential wäre hier durchaus eine Metrolinie denkbar - wegen ihrer Funktion als Zubringer zur S-Bahn am Ostkreuz aus einem sehr dicht bebauten Gebiet.
Als "einfache" Maßnahme ohne gleich alle Linien umzukrempeln kann ich mir gut den Tausch der östlichen Linienäste der Linien 194 und 240 vorstellen. Damit würde man einige Querverbindungen mehr als heute anbieten können, ohne relevante Verknüpfungen aufgeben zu müssen.

Viele Grüße
Ingolf
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