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WIe funktioniert die Geschwindigkeitsüberwachung der Berliner U-Bahn
geschrieben von Logital 
Von dem "klingeln" von dem man auch heute in der Berliner Zeitung zu lesen war, hab ich schon was gehört, jedoch glaubte ich, dass diese Züge auf ihre Höchstgeschwindigkeit dann automatisch wieder abgebremst werden, da ichdas schon mehrmals auf der U6 so mitgekriegt habe. Oder greift die Technik tatsöchlich nur bei einem roten Signal ein?
Und wie wird die zulässsige Geschwindigkeit auf den Zug übertragen?
ich würde meinen das diese Balisentechnik fast oder vielleicht genauso wie bei der großen Eisenbahn funktioniert. Es werden verschiedene Hertzfrequenzen geschaltet die an den Zug übertragen werden und dort abgeglichen werden. Sollte der Zug zu schnell sein wird er in dem Augenblick auf 0 abgebremst.

Berichtigt mich wenn ich auch nur ansatzweise daneben liege.
Tino schrieb:
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> ich würde meinen das diese Balisentechnik fast oder vielleicht genauso wie bei der großen
> Eisenbahn funktioniert.
> Berichtigt mich wenn ich auch nur ansatzweise daneben liege.

Voll daneben.
Erstens wird die festgelegte Streckenhöchstgeschwindigkeit im Fahrzeug überwacht (mit dem oben erwähnten Klingeln und Absteuerung des Antriebs).
Zweitens gibt es an bestimmten Punkten des Streckennetzes (beíspielsweise Kurven, Weichen, Endbahnhöfe) ortsfeste Geschwindigkeitsüberwachungen (GÜ), bestehend aus zwei Schienenkontakten und einer magnetischen Fahrsperre. Bei Überschreitung der eingestellten Höchstgeschwindigkeit erfolgt eine Zwangsbremsung bis zum Stillstand, ähnlich wie beim Überfahren haltzeigender Signale.
Seit Einführung der Zugbeeinflussung bei der Berliner U-Bahn gab es nur einen schweren Unfall (1965, zwischen Zoolog. Garten und Hansaplatz), verursacht durch Fehlhandlung eines Signalmechanikers.



so long

Mario
Ob nun schwer oder nicht. Es gab auch einen Unfall, ich glaub 2004, auf der U6 mit einem Zg der aus einer Abstellanlage fuhr.
Erstaunlicherweise habe ich noch nie mitbekommen dass ein Zug auf Stillstand abgebremst wurde. Oder ist es nicht doch eher so, dass nur auf die aktuelle zulässige Geschwindigkeit abgebremst wird.
Nehmen wir mal die 15km/h Kurve am Gleisdreieck. 20km/h und schon gehts runter zum Stillstand?
.-
04.07.2006 19:32
..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2012 00:04 von André Loop.
Logital schrieb:

> Erstaunlicherweise habe ich noch nie mitbekommen
> dass ein Zug auf Stillstand abgebremst wurde. Oder
> ist es nicht doch eher so, dass nur auf die
> aktuelle zulässige Geschwindigkeit abgebremst
> wird.
> Nehmen wir mal die 15km/h Kurve am Gleisdreieck.
> 20km/h und schon gehts runter zum Stillstand?

Wenn eine Gü asulöst, dann wird der Zug auf 0 km/h gebremst. Im übrigen nehme ich an, daß die vom weißen bim genannte Überwachung der Streckenhöchstgeschwindigkeit wohl eher die Fahrzeughöchstgeschwindigkeit ist. Oder habt ihr in Berlin entsprechend programmierbare Fahrzeugüberwachungen?

Gruß

Jan
Aha, also kann eine reduzierte Streckengeschwindigkeit doch nur punktuell überwacht werden, nicht permanent.
.-
04.07.2006 19:37
..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2012 00:04 von André Loop.
In den H-Zügen kann man einen "Tempomaten" einstellen, der die Höchstgeschwindigkeit festlegt - dazu gibts für die 10er-Geschwindgkeiten einzelne Knöpfe und einen +5 Knopf. Die eingestellte Höchstgeschwindgkeit kann nicht überschritten werden.
.-
04.07.2006 20:12
..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2012 00:03 von André Loop.
Also müsst ich als Fahrern ur wissen wo die GÜs liegen ein überschreiten der Höchstgeschwindigkeit der Strecke (nicht des Zuges) ist also dann möglich.
.-
04.07.2006 20:29
..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2012 00:02 von André Loop.
Logital schrieb:
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> Es gab auch einen Unfall, ich glaub 2004, auf der U6 mit einem Zug
> der aus einer Abstellanlage fuhr.

Unfälle durch menschliches Versagen, also Fehlhandlungen des Personals, kann man leider nie völlig ausschließen. Im genannten Fall war Pendelverkehr und an allen Signalen auf der Pendelstrecke, außer dem Einfahrsignal Kurt-Schumacher-Platz musste anweisungsgemäß bei Rot vorbeigefahren werden. Die Flankenfahrt ging aber glimpflich ab, nur für die beteiligten DL-Wagen war es das Ende.

> Erstaunlicherweise habe ich noch nie mitbekommen dass ein Zug auf Stillstand abgebremst wurde.

Das kommt auch recht selten vor, da die U-Bahnfahrer der BVG an ihrem Job hängen und die zulässigen Geschwindigkeiten einhalten. Zwangsbremsungen durch GÜ oder an haltzeigenden Signalen werden registriert. Wer hier auffällig wird, muss im Interesse der Sicherheit mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen.

Das Beispiel zeigt, dass mit solchen technischen Einrichtungen weitgehende Unfallfreiheit erreicht werden kann. Eine Einführung im Straßenverkehr wäre eine Herausforderung für Politik und Technik, die mindestens drei Viertel der Verkehrsunfälle verhindern oder die Auswirkungen stark vermindern könnte.

so long

Mario
Sagt mal, aber es kommt doch manchmal vor, oder? Mir ist es, glaube ich, schon mal nach der Einfahrt in den Tunnel zwischen Olympiastadion und Neu-Westend (Richtung Pankow) passiert! Auf einmal bremste der Zug sehr ruckartig, sodass ich mich nur mit Mühe nach 3 gemachten Schritten an einer Stange festhalten konnte, und dann stand der Zug so ungfähr ein einhalb Minuten bevor es dann weiterging!
BerTram schrieb:
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> Sagt mal, aber es kommt doch manchmal vor, oder?

Ja, natürlich. Die Geschwindigkeit wird an 362 Punkten im Berliner U-Bahnnetz überwacht. Da gibt es hin und wieder mal einen Bremser. Gleichzeitig ist damit ein Vorfall wie in Valencia so gut wie ausgeschlossen.

> Mir ist es, glaube ich, schon mal nach der Einfahrt in den Tunnel zwischen Olympiastadion und
> Neu-Westend (Richtung Pankow) passiert!

Dort dürfen aus baulichen Gründen 40 km/h nicht überschritten werden.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:

> Ja, natürlich. Die Geschwindigkeit wird an 362
> Punkten im Berliner U-Bahnnetz überwacht. Da gibt
> es hin und wieder mal einen Bremser. Gleichzeitig
> ist damit ein Vorfall wie in Valencia so gut wie
> ausgeschlossen.

362 Gü's?

Oder sind da ggf. Gü's mit eingeschlossen, die vor haltzeigenden Hauptsignalen nzulässig hohe Geschwindigkeiten prüfen und somit für über 99% der Zugfahrten ohne wirkliche Bedeutung sind?

Bei 362 ständig wirksamen Güs würde ich mir wohl einen neuen Job suchen...

Gruß

Jan
Jan Borchers schrieb:
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> Oder sind da ggf. Gü's mit eingeschlossen, die vor haltzeigenden Hauptsignalen unzulässig hohe
> Geschwindigkeiten prüfen und somit für über 99% der Zugfahrten ohne wirkliche Bedeutung sind?

In der Regel gibt es vor Hauptsignalen nichts zu prüfen, da die Standorte und Durchrutschwege entsprechend ausgelegt sind. Viele GÜ betreffen aber die Gegenrichtung bei (signalisierten) Linksfahrten. Eine ganze Reihe GÜ wird nur scharf, wenn Weichen in Richtung Kehr- und Aufstellgleise gestellt sind. An Endbahnhöfen mit Prellbock wird mehrfach geprüft. Zudem sind die Dinger sehr ungleichmäßig verteilt. Während auf der U2 über 100 Stück lauern, befinden sich nur ganz wenige auf der U5, die bis auf die Kurve am Alex fast völlig frei von bauwerksbedingten Einschränkungen (und GÜ) ist. Vielleicht werden es etwas mehr, wenn die Streckengeschwindigkeit einst auf 70 km/h erhöht wird.

> Bei 362 ständig wirksamen Güs würde ich mir wohl einen neuen Job suchen...

Warum? Einfach die Geschwindigkeit einhalten, die auf den Schildern steht, und alles ist gut. Durch überhöhte Geschwindigkeit ist bei U-Bahnen ohnehin kaum Fahrzeit zu gewinnen, nur Energieverbrauch und Verschleiss steigen stark und die Sicherheitsreserve nimmt ab.

so long

Mario
Jetzt hab ich auch mal ne Frage: Ist das mit den GÜ´s das gleiche Prinzip wie bei der DB (also Indusi)?
der weiße bim schrieb:

> > Bei 362 ständig wirksamen Güs würde ich mir wohl einen neuen Job suchen...
>
> Warum? Einfach die Geschwindigkeit einhalten, die
> auf den Schildern steht, und alles ist gut. Durch
> überhöhte Geschwindigkeit ist bei U-Bahnen ohnehin
> kaum Fahrzeit zu gewinnen, nur Energieverbrauch
> und Verschleiss steigen stark und die
> Sicherheitsreserve nimmt ab.

Es geht wohl kaum um "überhöhte" Geschwindigkeit, bzw. um nicht einhalten von Langsamfahrstellen, da sollten wir uns einig sein... Jeder im Betriebsdienst tätige Kollege sollte wissen, welch latenter Streß mit Gü's verbunden ist.

Aber wenn ich unsere (Hamburg) - ich sach mal 20-30 ständig, fahrstraßenunabhängig, wirksamen Gü's - gegen die von Dir genannte Zahl setze, dann sehe ich doch einen erheblichen Streßfaktor. Zumal jede "geknackte" Gü personalrechtlich erfasst wird.

Wenn ich die fahrstraßenabhängigen Gü's und die signalabhängigen (d.h. "fiktiver Signalstandort") Gü's mit den vorgenannten addiere, komme ich sicher auch auf die von Dir genannte Zahl von Gü's - und damt reden wir wenigstens von gleichen Maßstäben.

Gruß

Jan
Dort dürfen aus baulichen Gründen 40 km/h nicht überschritten werden.

so long

Mario




Blödsinn,das da nur 40 gefahren werden kann,dort sind 50 erlaubt die dann in 60 übergehen.Das starke abbremsen zwischen Stadion und Neu Westend liegt einfach an dem
Einfahrsignal Neu Westend das sehr spät auf Fahrt springt,wenn es dann mal rot bleibt
muß ich als Fahrer zu drastischen Maßnahmen greifen .







2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.2006 17:43 von Jim Panse.
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