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Indiz für höhere Effizienz von U- und S-Bahn?
geschrieben von Stefan Metze 
Hallo,

in einem aktuellen Bericht der Berliner Zeitung werden die Fahrgastzahlen der BVG nach plus05, dem Metrolinienkonzept, auf den Tisch gelegt. Link: [www.berlinonline.de]

In dem Bericht wird deutlich, dass U- und S-Bahn an Fahrgästen gewonnen haben, die S-Bahn mit über 11% dabei am stärksten. Ein Flop war dann wohl doch das Metrolinienkonzept.

Sind die Zuwachszahlen bei S-Bahn und U-Bahn denn nicht ein eideutiges Indiz dafür, dass der Fahrgast eben doch leiber lange Strecken mit der U- oder S-Bahn zurücklegt, statt ewig mit einem Bus zu fahren, der zwar oft kommt, dafür in der Fahrzeit aber keine großen Strecken überwindet?

Ist es nicht doch sinnvoller das U- und S-Bahnnetz weiter auszubauen, da ja hier anscheinend noch Fahrgäste gewonnen werden?

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Nein, sicher nicht. Vielmehr wurden Begründungen in dem Artikel geliefert. Die Bauarbeiten auf der M4 dürften einen erheblichen statistischen Effekt begetragen haben, hier bleiben neuere Werte abzuwarten. Zum anderen muss man eben die Trennung zwischen Metrolinien und "Rest(e)netz" machen. Während sich die M-Linien normal entwickeln, gabs im Ergänzungsnetz massive Einbrüche, was man vor allem auch auf die reduzierten Takte zurückführen kann.

Der eigentliche Flop ist also nicht das M-Netz sondern das zusammengestrichene Restnetz.

Bei der S-Bahn hingegen spielt noch die Verlängerung nach Teltow hinein, auch wenn sie nicht so wie gewünscht eingeschlagen ist, so brachte sie trotzdem Zuwächse. Und im Gegensatz zum U-Bahnnetz kann man die S-Bahn durchaus noch sinnvoll ergänzen (S21 bis Potsdamer Platz, Falkensee-Finkenkrug). Bei der U-Bahn hat man weiterhin mit einer Unterauslastung zu kämpfen, insofern braucht man hier nicht noch mehr teure Strecken, die auch gewartet werden müssen. Das einzige, was man hier noch sinnvollerweise bauen sollte ist der teure Restanschluss der U(3)55 zum Alex. Mit dem Bau der U55 sehe ich keinen Sinn mehr im Verzicht auf diese Verbindung.

Mal sehen, wie die Entwicklung im nächsten Jahr aussieht. Mit Alex II geht eine sehr attraktive Strab-Strecke ans Netz, und auch die Bernauer Str. dürfte trotz der Verstümmelung Fahrgastzuwächse gegenüber dem 245er eingesammelt haben.

Beim Restnetz der Strab muss man sich doch nur die 37 angucken, um zu erkennen wie ineffizient das "Ergänzungsnetz" ist. Wenn man an den Fahrgästen vorbei fährt, fahren die eben anders (oder garnicht).
Ein Problem scheint mir auch der Wegfall der SL 2 als direkter Verbindung zwischen Pasedagplatz und Zentrum zu sein. Die 12, die mit ihrem 20-Minutentakt in dicht besiedeltem Raum ja schon eine Frechheit für sich ist, ist da kein Ersatz. In vergleichbar dich besiedelten Bereichen fährt in Wien die Straßenbahn am Tage alle 6 Minuten und ist voll!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Wobei "nur" durch die fehlende Direktverbindung vom Pasedagplatz zum Alex noch keine größeren Einbrüche in den Fahrgastzahlen zusammen kommen dürften. Im direkten Einzugskreis der betroffenen Haltestellen wohnen vielleicht 2-3.000 Menschen von denen auch bisher bei weitem nicht alle mit der Tram bzw. dem ÖPNV insgesamt gefahren sind. Aber insgesamt finde ich die Ausdünnung der 12 auf einen 20-Minuten-Takt fragwürdig. Sie fährt überwiegend durch dicht bebautes Gebiet und verfügt zumindest tagsüber über eine mehr als gute Auslastung. Ich denke mit einem 10-Minuten-Takt würde man einen Attraktivitätsgewinn erzielen, durch den jeder einzelne Zug ähnlich voll wäre wie beim jetzigen 20-Minuten-Takt.
Ich selbst würde sicher auch 30-40% mehr mit der 12 fahren als zur Zeit, wobei dies natürlich nur eine Verlagerung von anderen Linien wäre.
Hm!

Ich gebe Harald Tschirner ersteinmal Recht! Es fehlt die Anbindung Pasedagplatz an den Alex und zwar DIREKT!!!
Denn zuzüglich der Einwohner des unmittelbaren Kiezes kommen die Umsteiger von den Buslinien X54,155,156 und 158 ( Vielleicht noch ein paar Verirrte/ Umsteiger der 27!) hinzu!
Der 20 Minuten-Takt und die Ausrichtung der Linien 12 und 27 sorgen für Fahrgastverluste, weil selbst fahrinfo (wenn du nicht an der Tramstrecke direkt wohnst!) Dich nach Pankow U2, Am Steinberg/ S - Prenzlauer Berg...zur M2 schickt!
Es sollte auch mal eine Diskussion Wert sein.
Einführung M3 Pasedag- (Alex) Mitte und eine Verbindung der Linien 12 und 27!
Dabei alternierend mit der Linie 18,21 und 37; Z.B. in Hauptlastrichtung durch Tausch Vormittag und Nachmittag und / oder abwechselnde Bedienung ( HVZ/NVZ).
....
Restnetz- der Begriff alleine ist schon bedenklich!
Siedlungsgebiete mit Ein- und Mehrfamilienhäusern, Alt- und Neubaugebiete, Platte oder Stein auf Stein und nicht zuletzt die Bevölkerungsdichte sind wichtige Gesichtspunkte und müssen entscheidende Argumente sein.

Wegfall der Möglichkeit:
z.B.Nutzung des Kurzstreckentarifes, weil die direkte Bus - oder Straßenbahnverbindung nicht mehr existiert.

Anschluß-verbindungen nicht mehr vorhanden, weil Expressbusse vorbeifahren (eingeführt teilweise parallel zur Grundlinie, unter der Maßgabe dabei weiterhin auch alle 10 Minuten im Wechsel zu fahren) und die Grundlinien nach diesem Konzept gestrichen wurden.
Oder man hat dabei auch ignoriert, so eine Haltestelle mitzubedienen, weil neue Umsteigezwänge dazu führen!
Deshalb fahren viele mit dem Fahrrad und wer kann mit dem PKW.
Wobei der Fahrplanwechsel im Winter auch den Vorteil hat, daß bei schlechter Witterung dann doch lieber mit dem ÖPNV gefahren wird.
So ein Konzept, weil notgedrungen und darauf angewiesen angenommen wird.

MfG
strolch
Da hast Du durchaus zutreffende Argumente gemacht!
Ich sehe es zum Beispiel so: Die BVG schränkt ihre Leistungen, die sie erbringt, immer weiter ein, indem die Busse (ich wohne in Spandau, kann und möchte an dieser Stelle zur Straßenbahn nichts sagen, da ich so gut wie nie mit ihr in Berührung komme) immer seltener fahren, und vor allem am Wochenende sehr unpünktlich sind, wie ich die letzten Wochen immer wieder beobachtet habe. Dies betrifft ganz konkret die alteriniernd jeweils im 20 Minuten-Takt fahrenden Linien 136/236. So fahren die Busse hier auf der Relation Gatower Str. <> Rauchstr. mitnichten alle 10 Minuten, sondern z. T. hinterineander, sodaß irgendwo zwischen 2 Bussen eine große Lücke klafft, die eigentlich nicht da sein sollte. An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß der Verkehr eigentlich kaum vorhanden war, sodaß ich mal ein Eigenverschulden der BVG annehme. Gleichzeitig werden aber die Tarife nicht gesenkt, um sie an die erbrachte bzw. zu erbringende Leistung anzupassen, sondern im Gegenteil sogar noch erhöht. Dies führt dazu, daß aus Sicht des Fahrgastes die Kosten-/Nutzen-Analyse immer scchlechter für ihn wird, er wird sich also entsprechende Alternativen überlegen und nach Möglichkeit nutzen.

Zum Begriff "Restnetz". Ich wüßte nicht, was an ihm verwerflich sein soll, es ist doch durchaus sinnvoll, den ÖPNV in Berlin in Schnellbahnnetz, Metronetz und Restnetz aufzugliedern, damit ist ja nicht gemeint, daß dieses Netz das Letzte ist, sondern eben die Bereiche umfaßt, die sich nicht den beiden anderen Netzen zuordnen lassen. Eine Linie, die nur alle 20 oder 30 Minuten fährt, hat im Metronetz nix verloren, das gleiche gilt übrigens aus meiner Sicht auch für X-Linien, da diese eine grundlegend andere Aufgabe haben, unabhängig von ihren Takten.
Ich sehe allerdings an einigen Stellen auch, daß die BVG zugunsten eines Metronetzes im Restnetz zusammengestrichen hat, während das Metronetz mitunter an einigen Stellen am Bedarf vorbeigeplant wurde bzw. nicht optimal umgesetzt wurde. Ist aus Sicht der Fahrgäste auch nicht immer nachvollziehbar, aber das ist ja (leider) nix neues.
Hallo!

Ich würde diesen Negativ besetzten Namen: "Restnetz" vielleicht durch einen Begriff wie Feinnetz ersetzen wollen, weil auch ExpressBus - linien, Tages -linien ( Tram oder Bus), Grund - oder Rund - linien .... dazugehören.
Manchmal ist ein Endaufteilung durch Splitterung an den Enden dieser "tollen" Metrolinien gerade im Bus - Bereich nützlicher.
Irgendwie muß auch ein Unternehmen BVG Ihre / Seine Schulden zurückzahlen und wenn weniger Zuschüsse vom Senat kommen und die Fahrgastzahlen gleich bleiben, dafür aber die S-Bahn mehr Fahrgäste haben ( soll!?).
Das Land Berlin auch pleite ist. Hat das zwangsläufig auch Konsequenzen.
So eine Fußball WM, Loveparade oder ... gibt es nicht alle Jahre!
Nur von Touristen leben zu wollen, setzt geile Veranstaltungen und massenwirksame Höhepunkte voraus.
Was in Berlin am Wochenende 25./ 26. August ablief:
- Lange Nacht der Museen
- Tag der offenen Tür der Ministerien ( gefahren durch Busse aus Potsdam!)
und und.
Kann man soetwas nicht besser terminlich und logistisch absprechen!?
Die Leute, die soetwas alles besuchen wollen waren doch nach diesem Wochenende fertig mit der Welt.

Oder sollte man nicht doch lieber auf die 3,5 Millionen Menschen achten, die in dieser Stadt wohnen, leben und arbeiten!

MfG
strolch
strolch schrieb:
-------------------------------------------------------

> Was in Berlin am Wochenende 25./ 26. August
> ablief:
...
> - Tag der offenen Tür der Ministerien ( gefahren
> durch Busse aus Potsdam!)
...

Havelbus scheint mir bei Ausschreibungen von Veranstaltungsverkehren recht engagiert zu sein, was sicher mit ihrem hohen Anteil an Schülerlinien zu tun hat und dem Bedürfnis, die Fahrzeuge und das Personal auch in Schwachlastzeiten einzusetzen zusammenhängt. Zwar hätte wohl auch die BVG gerade am Wochenende genügend Fahrzeuge zur Verfügung, ist aber offenbar entweder nicht so aktiv (die Fahrzeuge sind ja relativ gesehen mehr ausgelastet) oder nicht konkurrenzfähig (höhere Personalkosten?, höhere Wochenend-/Nachtzuschläge?).

drstar schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gleichzeitig werden aber die Tarife nicht gesenkt, um sie an die erbrachte bzw. zu erbringende Leistung
> anzupassen, sondern im Gegenteil sogar noch erhöht. Dies führt dazu, daß aus Sicht des
> Fahrgastes die Kosten-/Nutzen-Analyse immer schlechter für ihn wird, er wird sich also
> entsprechende Alternativen überlegen und nach Möglichkeit nutzen.

Wenn die Tarife an die erbrachte Leistung angepaßt werden sollten, müßten sie um rund 30% steigen. Bekanntlich erreicht die BVG derzeit einen Kostendeckungsgrad von 71%, was sich im Bundesdurchschnitt durchaus sehen lassen kann. Will sagen, es gibt weitaus höher subventionierte Betriebe in Deutschland.

Da die Erstattung der durch Fahrgeldeinnahmen nicht gedeckten Betriebsausgaben seitens des Senats seit Jahren kontinuierlich zurückgefahren wird, muss der Verkehrsbetrieb die Differenz am Kapitalmarkt als Kredit aufnehmen, Vermögen verkaufen, die Fahrpreise erhöhen, die Löhne des Personals senken und eben die Leistung zurückfahren. Es wird gegenwärtig an allen Schrauben gleichzeitig gedreht, mehr oder wenig vorsichtig, wohl wissend, dass man keine Schraube überdrehen kann, ohne große Probleme zu riskieren. Am Kapitalmarkt lauert die Zinsfalle, verwertbares Vermögen ist bald alle, Fahrpreiserhöhungen müssen durch die Politik genehmigt werden, das Personal nimmt nach 12% Lohnraub in einer stetig teurer werdenden Welt weitere Reduzierungen nicht mehr kampflos hin, es bleibt nur die Leistungsreduzierung.
Zunächst werden regelmäßig leer fahrende Kurse gestrichen, die Taktdichte reduziert, kürzere Züge gefahren, Parallelverkehr gestrichen, auch wenn das zu Unbequemlichkeiten wie längere Fahr- und Wartezeiten und häufigeres Umsteigen beim Publikum führt.
Was kommt danach (adere Verkehrsbetriebe haben es bereits vorgemacht):
Schienenstrecken werden zeitweilig oder ganz auf billiger zu erbringende Busleistungen umgestellt, Zwischenschleifen, Gleiswechsel, Kehranlagen stillgelegt, die Fahrzeug- und Personalreserve auf Null abgebaut, freiwerdende Stellen nicht mehr besetzt und Leistungen (nicht nur Fahrdienste, auch Reinigung, Wartung, Fahrweginstandhaltung) am Billigstfirmen vergeben.

Man darf sich als Fahrgast auf schwierigere Zeiten einstellen. Verbesserungen wird es nur noch geben, wenn sie jemand finanziert.

> Ich sehe allerdings an einigen Stellen auch, daß
> die BVG zugunsten eines Metronetzes im Restnetz
> zusammengestrichen hat, während das Metronetz
> mitunter an einigen Stellen am Bedarf
> vorbeigeplant wurde bzw. nicht optimal umgesetzt
> wurde. Ist aus Sicht der Fahrgäste auch nicht
> immer nachvollziehbar, aber das ist ja (leider)
> nix neues.

Daran siehst du, die Zukunft hat schon begonnen!



so long

Mario
Lopi2000 schrieb:
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> Zwar hätte wohl auch die BVG gerade am Wochenende genügend Fahrzeuge zur Verfügung,
> ist aber offenbar entweder nicht so aktiv (die Fahrzeuge sind ja relativ gesehen mehr
> ausgelastet) oder nicht konkurrenzfähig (höhere Personalkosten?, höhere
> Wochenend-/Nachtzuschläge?).

Vor allem muss der Überstundenberg von der Tarifvertragsänderung und den WM-Zusatzleistungen erstmal abgebaut werden.


so long

Mario
Nochmal kurz zur Erklärung - bei der BVG heißt es "Ergänzungsnetz". Den Begriff "Restnetz" habe ich genutzt, um die Situation (überspitzt) darzustellen.
Der Begriff: "Ergänzungsnetz`` ist genauso beknackt!

Wer soll hier wen ergänzen?
Wie wäre es mit Hauptnetz bzw. Metronetz und Nebennetz?

Gruß Nemo
Liniennummern
07.09.2006 08:39
Ich wäre dafür, den Metrolinien wieder ganz normale Liniennummern zu geben. Früher wußte man immer, daß dreistellige Nummern einen Bus bedeuten und zweistellige eine Straßenbahn. Wenn ich heute was von M12 lese, muß ich erstmal intensiv nachdenken, wovon überhaupt die Rede ist. Das ist einfach verwirrend.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.09.2006 08:39 von Oso Blanco.
Oso Blanco schrieb:

"Wenn ich heute was von M12 lese, muß ich erstmal intensiv nachdenken, wovon überhaupt die Rede ist."

-> Ja, bei einer/einem M12 wäre ich auch stutzig. Die aufgewertete 12? Oder ein MetroBus nach Nikolassee? Oder der Ersatzverkehr für die U-Bahnlinie 1/2?

*korinthenkack*
.
07.09.2006 12:45
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2010 13:22 von André Loop.
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