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Umbenennung (U-Bahnhof) Mohrenstraße
geschrieben von Lopi2000 
In der Bezirksverordnetenversammlung Mitte wird zur Zeit die Umbenennung der Mohrenstraße diskutiert, deren aus Kolonialzeiten hergeleitete Name heute nicht mehr als zeitgemäß und rassistisch konniert gilt. Dies mag der eine oder andere anders sehen, aber angesichts einer linken Mehrheit in der BVV, die deutlich jenseits der zwei Drittel liegt, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer Umbenennung kommt.

Da es hier darum geht, den alten Namen aus dem Stadtbild zu löschen und nicht nur wie bei der Rudi-Dutschke-Straße einen neuen Namen zu Ehren einer Person neu einzuführen, wird es hier auch keinen Kompromiss mit der BVG geben können, der einem Teil der Straße und somit auch dem U-Bahnhof seinen alten Namen erhalten würde. Also wird auch die BVG früher oder später mitziehen müssen bei der Umbenennung.

Sollte es hier vielleicht gleich zu einer Umbennung kommen, die von der Benennung nach Straßennamen unabhängiger macht? Bislang gibt es ja eher den Trend, lieber nach Straßen- oder Stadtteilnamen als nach Institutionen zu benennen, weil man bei einem Umzug von Institutionen gleich die Haltestelle umbenennen muss.

Da die BVG sich hier aber entschieden hat, nach dem historisch problematischen Namen einer kleinen Straße in der Nähe des U-Bahnhofes zu benennen, wird man früher oder später eben auch aufgrund eines demokratisch gefassten Beschlusses umbenennen müssen, was man an dieser Stelle ja schon mehrfach hat.

In Berlin werden ja ohnehin im Gegensatz zu anderen Städten die Netzpläne sehr regelmäßig aktualisiert, aber sollte man hier evtl. mal eine Umbenennung vorziehen, um diese mit anderen, ohnehin anstehenden Umbenennungen zusammen zu ziehen?

In einer kleinen Aktion wurde übrigens kürzlich schon eine vorzeitige Umbenennung des Bahnhofs und der Straße in "Möhrenstraße" durch einen pinken Hasen vorgenommen, um auf den problematischen Namen hinzuweisen: [www.pink-rabbit.org]
Lopi2000 schrieb:
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> In der Bezirksverordnetenversammlung Mitte wird
> zur Zeit die Umbenennung der Mohrenstraße
> diskutiert, deren aus Kolonialzeiten hergeleitete
> Name heute nicht mehr als zeitgemäß und
> rassistisch konniert gilt. Dies mag der eine oder
> andere anders sehen, aber angesichts einer linken
> Mehrheit in der BVV, die deutlich jenseits der
> zwei Drittel liegt, ist es wohl nur eine Frage der
> Zeit, bis es zu einer Umbenennung kommt.

Die Volksvertreter mit ihrer rot/roten Mehrheit sollten sich lieber um gravierendere Probleme kümmern als historische Straßennamen aus dem 17. Jahrhundert zu tilgen.

In anderen deutschen Städten gibt es noch mehr Mohrenstraßen, wobei in Coburg sogar mit Abbildungen dunkelhäutiger Menschen geworben wird:



Auch in Köln gibt es eine Mohrenstraße mit historischem Hintergrund: [www.kopfwelten.org]

Eine bekannte Schokoladenmarke ist seit 1922 mit dem Mohren im Markenregister eingetragen (hatte seinerzeit ihren Firmensitz in der Mohrenstraße).

Wird die Straße tatsächlich umbenannt, muss die BVG natürlich handeln. Hoffentlich wird für den Bahnhof ein treffenderer Name genommen (z.B. Wilhelmplatz oder Ziethenplatz), da derzeit auch Eingänge des benachbarten Bahnhofs Stadtmitte in der Mohrenstraße liegen.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2009 16:11 von der weiße bim.
In meinen Augen wieder ein Geldrausschmiss an falscher Stelle.
Was soll denn an einer Straße, die nach der deutschen Aussprache des französischen Wortes für die Mauren (au wird in F wie o ausgesprochen) rasistisch sein? Ansonsten ist die Mohrenstraße als Name garantiert nicht ideal, wegen ihrer Länge. Wilhelmstr. wäre ok, die kennt man. Den Wilhelmplatz kennt man dagegen weniger, wäre aber auch ok.

Ich hätte Toleranzstraße gut gefunden (damals).

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
der weiße bim schrieb:
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> Wird die Straße tatsächlich umbenannt, muss die
> BVG natürlich handeln. Hoffentlich wird für den
> Bahnhof ein treffenderer Name genommen (z.B.
> Wilhelmplatz oder Ziethenplatz), da derzeit auch
> Eingänge des benachbarten Bahnhofs Stadtmitte in
> der Mohrenstraße liegen.

Es ist einfach 'Politik der leeren Gesten' - 'Mohrenstraße' fand ich nie schön, aber es ist kein Grund den Bahnhof umzubenennen.

Mein Vorschlag wäre 'Kaiserhof'... Ist einfach ein netter historischer Name und hat keinen Bezug mehr zur Gegend .. Im Prinzip genauso wie 'Spittelmarkt'..

Natürlich 'Wilhelmplatz' und 'Kaiserhof' werden keine Zustimmung finden, daher denke ich 'Zietenplatz' wird wahrscheinlich die besten Chancen haben als neuer Bahnhofsname... oder wie wär's mit 'Pjöngjangplatz'?

IsarSteve
Nemo schrieb:
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> Was soll denn an einer Straße, die nach der
> deutschen Aussprache des französischen Wortes für
> die Mauren (au wird in F wie o ausgesprochen)
> rasistisch sein? Ansonsten ist die Mohrenstraße
> als Name garantiert nicht ideal, wegen ihrer
> Länge. Wilhelmstr. wäre ok, die kennt man. Den
> Wilhelmplatz kennt man dagegen weniger, wäre aber
> auch ok.

Wieso kennt man den Wilhelmplatz weniger.... wer kennt z.B. schon die Zinnowitzer Straße? (Übrigens, die geplante Umbenennung statt Zinnowitzer Straße in "Museum für Naturkunde" ist ebenso ungünstig... wie weit ist der Bahnhof vom Museum entfernt?)

> Ich hätte Toleranzstraße gut gefunden (damals).

Gut, daß man zum historischen Namen zurückgekehrt ist.
Nur weil irgendwelche Linken Zauberkünstler wieder eine verzauberte Idee haben, muss die noch lange nicht richtig sein. Die sollten vielleicht mal sinnvolle Ausgaben angehen und nicht sowas wie "Mohren hieß mal Schwarzafrikaner...so darf nichts in Berlin heißen." Schwachsinn.

Mich würde es nicht wundern, wenn auch noch (von welcher Seite auch immer) wir müssen die Iranische Straße umbennen. Iraner sind allesamt Holocaustleugner und Atombombenbauern!*

* Dieser Satz ist iranisch ironisch gemeint. Ich bin selbst persischer Abstammung.

--
"Maßstab Nummer 1 ist das Einhalten von Regeln. Das hat absolute Priorität." Heinemann
Die Umbenennung wird doch schon jetzt immer wieder auf den Straßenschildern (oft gesehen, gerade letzte Woche Ecke Friedrichstr.), manchmal wohl (nach Hörensagen) auch auf den U-Bahnhofs-Schildern ganz einfach mittels zweier Striche auf dem "o" praktiziert.
Sicher gibt es insgesamt (heute wie eigentlich immer) wichtigere Aufgaben als Straßenumbenennungen, aber auch Straßennamen sind eben ein Bestandteil unserer Stadtkultur und somit ein Betätigungsfeld von Kulturausschüssen. Auch in der Nazizeit, der Nachkriegszeit, der Nachwendezeit gab es aber z.B. wichtigere Betätigungsfelder als Straßennamen, dennoch kam auch in dieser Zeit zu Straßenumbenennungen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Kulturausschuss wohl eher nicht beschließt, dass es zur Zeit wichtigere Bereiche gibt, um Geld auszugeben oder einzusparen und daher auf einen Teil seiner Aufgaben verzichtet. Abgesehen davon ist so eine Straßenumbenennung ja auch ein kleines Konjunkturprogramm, da man mit sehr begrenztem Einsatz öffentlicher Mittel zahlreiche Neuinvestitionen in Briefpapier, -stempel usw. initiiert ;-)
Angesichts des damaligen Umbenennungsmarathon vom Bahnhof Rathaus Friedrichshain in Petersburger Straße und Frankfurter Tor und wieder hin und zurück könnte man bei einer einfachen Umbenennung ein Auge zudrücken.
Vielleicht gibt es auch Geldgeber wie im Fall von "Zinnowitzer Straße", wo das Naturkundemuseum selbst einen Teil der Umbenennungskosten trägt: Museum für Naturkunde (Gültig ab Dezember).

Ich frage mich jedoch, was die Alternativen für Mohrenstraße sind:
Ich bin für "Wilhelmstraße", hießt doch der Bahnhof zu damaligen Zeiten "Otto-Grotewohl-Straße - die heutige Wilhelmstraße.

Wenn wir schon beim Thema sind: Was wird aus der Umbenennung vom Bf. Johannisthaler Chaussee in "Gropius-Passagen", wollte sich das gleichnamige Kaufhaus nicht bei einer Umbenennung an den Kosten beteiligen?
AleGue schrieb:
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> Wenn wir schon beim Thema sind: Was wird aus der
> Umbenennung vom Bf. Johannisthaler Chaussee in
> "Gropius-Passagen", wollte sich das gleichnamige
> Kaufhaus nicht bei einer Umbenennung an den Kosten
> beteiligen?

Oder was wird aus den Bahnhofsnamen ohne Bezug zu bestehenden Gebäuden oder Straßen/Plätzen:

Thielplatz, Oskar-Helene-heim, Onkel-Toms-Hütte?

--
Achte auf deine Straßenbeleuchtung!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2009 17:55 von Schmierzug.
Vollring über Westkreuz schrieb:
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> [...]Übrigens, die geplante Umbenennung statt
> Zinnowitzer Straße in "Museum für Naturkunde" ist
> ebenso ungünstig... wie weit ist der Bahnhof vom
> Museum entfernt?[...]

Vom Ausgang U-Bahnhof bis zur Tür Haupteingang Museum 170 Meter. Wobei man das Gelände des Museums bereits nach 110 Metern erreicht hat.
AleGue schrieb:
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> Angesichts des damaligen Umbenennungsmarathon vom
> Bahnhof Rathaus Friedrichshain in Petersburger
> Straße und Frankfurter Tor und wieder hin und
> zurück könnte man bei einer einfachen Umbenennung
> ein Auge zudrücken.

Welche Kosten kann man da denn überhaupt noch zugrunde legen, wenn es sich inzwischen in Berlin zum Standard etabliert hat, sämtliche Liniennetzpläne mindestens mit jedem Fahrplanwechsel (mit kleinsten Veränderungen) auszutauschen? Doch eigentlich nur noch die Bahnhofsnamensschilder und neue Ansagen, oder?

Ich meine mich zu erinneren, dass das Naturkundemuseum die Umbenennung nicht selbst zahlt, sondern dafür Sponsoren gewinnen konnte.
Au man, haben die Aua !

Diese vermeindliche politische Korrektheit vorgaukelnden Populisten gehen mir sowas von auf den Sack ! Schön das sich von Euch hier kaum jemand so richtig für die dringend notwendige Tilgung der Mohrenstraße erwärmen kann. Wie wäre es denn mit "Straße des stark pigmentierten ausländischen Mitbürgers mit Migrationshintergrund" ?

wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
Lopi2000 schrieb:

> Welche Kosten kann man da denn überhaupt noch
> zugrunde legen, wenn es sich inzwischen in Berlin
> zum Standard etabliert hat, sämtliche
> Liniennetzpläne mindestens mit jedem
> Fahrplanwechsel (mit kleinsten Veränderungen)
> auszutauschen? Doch eigentlich nur noch die
> Bahnhofsnamensschilder und neue Ansagen, oder?

Wenn es mal so wäre. Die Umbenennung eines U-Bahnhofs zieht fast immer eine Anpassung der Bezeichnung der Zugsicherungsanlagen und der Einspeisebezirke mit sich. Bei U-Bahn und Straßenbahn müssen sämtliche Einträge in SAP und anderen Datenbanksystemen nachgepflegt werden. Hoffentlich stellt die BVG das auch in Rechnung.

Wilhelmstraße anstatt Mohrenstraße ist nebenbei bemerkt auch nicht gewählt worden, da selbige mehrere Stadtviertel durchquert und für einen U-Bahnhof nicht aussagekräftig ist. Des Gleichen galt damals auch für Invalidenstraße anstatt Zinnowitzer Straße.

Gruß
Alex



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2009 19:57 von Spannklemme.
BikerB schrieb:
Schön das sich von Euch hier kaum
> jemand so richtig für die dringend notwendige
> Tilgung der Mohrenstraße erwärmen kann. Wie wäre
> es denn mit "Straße des stark pigmentierten
> ausländischen Mitbürgers mit
> Migrationshintergrund" ?


<klugscheißmodus> Haben Ausländer nicht immer einen Migrationshintergrund?</Klugscheißmodus>

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
DonChaos schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> -----
> Vom Ausgang U-Bahnhof bis zur Tür Haupteingang
> Museum 170 Meter. Wobei man das Gelände des
> Museums bereits nach 110 Metern erreicht hat.


Danke, dann ist das näher, als ich es in Erinnerung habe. Dann kann ich gut mit dem neuen Namen leben ;-)
[U-Bahnhof Naturkundemuseum]

Zu wann soll er denn den neuen Namen erhaten? Steht's schon fest?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Moin moin !

Nemo schrieb:
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> Haben Ausländer nicht immer einen Migrationshintergrund?

Naja, nicht unbedingt. Ich fahre z.B. in ein paar Monaten nach Kroatien in den Urlaub. Dort bin ich dann also Ausländer. Aber auch wenn´s mir dort noch so gut gefällt, was ich derzeit noch nicht abschätzen kann, da ich noch nie da war, werde ich dort nicht auf Dauer bleiben wollen. Da bin ich mir jetzt schon sicher. Migration ist aber lt. Wikipedia... "Migration, Wanderung ist in der Soziologie und Soziogeographie ein unterschiedlich gefasster Begriff für den dauerhaften Wechsel des Lebensumfeldes einer Person, einer Gruppe oder einer Gesellschaft im geographischen und sozialen Raum."

wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
> In der Bezirksverordnetenversammlung Mitte wird
> zur Zeit die Umbenennung der Mohrenstraße
> diskutiert, deren aus Kolonialzeiten hergeleitete
> Name heute nicht mehr als zeitgemäß und
> rassistisch konniert gilt.

Ach Blödsinn! Als "nicht mehr zeitgemäß und rassistisch konniert" gilt Mohrenstraße doch nur, weil irgendwelche selbsternannten Betroffenheitsheulsusen den Namen Mohrenstraße auf diese dumme Weise diffamieren und reflexartig ihren Negativ-Stempel aufdrücken. Belegt ist in der Sache aber gar nichts! In der Öffentlichkeit interessiert dieser Unfug deshalb - zurecht - niemanden wirklich.

Das sich die Laienspielschaar im bezirklichen Kulturausschuss auch noch mit so einem Thema ihre Daseinsberechtigung herleitet, wundert auch nicht. Das der Name aus einem geschichtlichen Ereignis vor gut 300 Jahren seine Herkunft hat und seitdem trägt, geht diesen Kulturexperten nebenbei völlig ab. Wenn sich Dorf-Gremien unqualifiziert mit solchem Gedöns exponieren, sollte Berlin sich die Bezirke besser sparen.

Fakt: Die Straße hat ihren Namen von den hier einquartierten "Mohren" (nordafrikanische Mauren), die Friedrich Wilhelm I. aus den Niederlanden als Geschenk bekommen hatte und zu Militärmusikern für seine Regimenter ausbilden ließ. Ob es sich dabei um einen Gewaltakt gehandelt hatte oder ob die Verhältnisse sogar besser waren als bei einheimischen Soldaten ist dabei tatsächlich nicht bekannt. Musizieren lernt man jedenfalls nicht mit Gewalt. Und wer schließt denn aus, dass sich die Mauren nicht schon vorher als niederländische Soldaten angedient hatten bevor sie nach Berlin geschickt wurden? Wo ist hier konkret das große Unrecht, dass uns mit unserer heutigen Brille ganz doll bewegen müsste?

Eher besteht doch hier wieder einmal Gefahr, das einige Dummköpfe Geschichte weichspülen und Erinnerung auslöschen.

> In einer kleinen Aktion wurde übrigens kürzlich
> schon eine vorzeitige Umbenennung des Bahnhofs und
> der Straße in "Möhrenstraße" durch einen pinken
> Hasen vorgenommen, um auf den problematischen
> Namen hinzuweisen..

Welcher problematische Name? Vergiss den pinken Hasen - Berlin hatte auch schon mal bessere und intelligentere Polit-Clowns.

Aber wenn wir schon im Zirkus sind: schließt doch einfach die Mohrenstraße - das macht die U2 schneller ...

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2009 05:21 von Prinz Eisenherz.
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