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Es quietscht fürchterlich auf der Nord-Süd-S-Bahn
geschrieben von jottlieb 
Was ist denn zur Zeit auf der Strecke los, das einem in fast jeder Kurve die Ohren abfallen?
Ausfahrt Friedrichstraße Ri. Süden furchtbar lautes quietschen, fast schon Schmerzgrenze, Ausfahrt Unter den Linden, Einfahrt Anhalter Bahnhof usw... und das bei anscheinend unabhängig vom Zug.

Fragte sich heute jottlieb, nicht als einziger mit verzerrtem Gesicht.
Vielleicht mal die Kurven schmieren gehen? Okay bei den Radien im Tunnel quitscht es leicht, aber so wie beschrieben? Hört sich ja schlimmer an als früher bei der U-Bahn die schöne Quitscherei *ironie* zwischen Gneisenaustr. und Mehringdamm.
Vieleicht war ja ein Fenster geöffnet...

<ironie>Warme Luft hat ein Recht auf Mobilität! Linie 21 erhalten!</ironie>
jottlieb schrieb:
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> Was ist denn zur Zeit auf der Strecke los, das
> einem in fast jeder Kurve die Ohren abfallen?
> Ausfahrt Friedrichstraße Ri. Süden furchtbar
> lautes quietschen, fast schon Schmerzgrenze,
> Ausfahrt Unter den Linden, Einfahrt Anhalter
> Bahnhof usw... und das bei anscheinend unabhängig
> vom Zug.

Aber genau dieses zeichnet doch den N/S-Tunnel so aus, oder?
Die von dir genannten Stellen sind genau die engen Kurven, ganz besonders die Einbiegung von der Stresemannstraße in den Askanischen Platz hinein. Es fehlt noch die Kurve von der Stresemannstraße in den Potsdamer Platz auf beiden Fahrtrichtungen (wobei die Fahrt auf Gleis 11 ja nun leider in der Geschwindigkeit reduziert ist), sowie die Spreeunterfahrt. Ein Ohrenschmaus für den S-Bahnfan in der Kombination mit Vorkriegszügen, weit geöffneten Fenstern oder Türen und weit in den Tunnel rausgestreckten Ohren (das werden wohl nur Generationen verstehen, die den Planeinsatz der Stadtbahner dort noch erlebt haben) ... vergleichbar mit den Gieselazügen auf der Spittelmarktlinie für die Freunde der richtigen Untergrundbahn.

Zu deiner ersten Frage:
Die Gleise sind nicht mehr neu, seit der letzten Sanierung sind etliche Züge durch den Tunnel gefahren. Bei S- und U-Bahnen ist es zwar nicht das Gewicht der Züge, welches den Zustand der Gleisanlagen abnutzt (im Vergleich zur großen Eisenbahn), sondern die Anzahl der Züge. Die erbrachte Verkehrsleistung ist nicht gering. Hinzu die nicht immer ideale Gleislage bedingt der geringen Platzverhältnisse in den Straßen (= kleine Kurvenradien), die eine enorme Beanspruchung von Rad Schiene bedeuten. Den "Wiener Bogen" oder andere idealere Kurventrassierungen kann man bedingt der fixen Tunnelwände und -decken nachträglich nicht trassieren.

Die Schienen wurden erst kürzlich im Tunnel vermessen (das lustige Meßgefährt war jetzt tagelang in Anhalter Bahnhof Gleis 1 zu sehen, von wo aus es Nachts auf Tour ging), nach Auswertung der gesammelten Daten kann der Schienenschleifzug entsprechend auf die abgenutzten Stellen einwirken, der in baldiger Zeit dort während des Schienenschleifens für eingeschränkten Zugverkehr in den Abendstunden sorgen wird.

Dann werden die engen Kurven für Räder und Ohren etwas erträglicher werden (die Achsen werden wieder etwas sanfter durch die Kurven gelenkt), aber irgendwann wird man ein Wechseln der Schienen in den engen Kurvenradien nicht vermeiden können.
Lieber Schmierzug

Seit geraumer Zeit lese ich hier ja nur noch - und das auch meist nur lustlos, weil fast alles was heute so diskutiert wird, schon mal von verschollenen Gemeindemitgliedern gesagt/geschrieben wurde.
Aber so ein echter Schmierzug-Beitrag kann mich trotzalledem immer noch erfreuen.

Gruß
Eckehard




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2006 11:08 von Ecke.
Böhser_Rudower schrieb:
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> Vielleicht mal die Kurven schmieren gehen? Okay
> bei den Radien im Tunnel quitscht es leicht, aber
> so wie beschrieben? Hört sich ja schlimmer an als
> früher bei der U-Bahn die schöne Quitscherei
> *ironie* zwischen Gneisenaustr. und Mehringdamm.
Eben, ich kannte bisher auch nur leichtes quietschen, aber als ich gestern mal wieder gefahren...es war wirklich recht extrem. Und ja, die Fenster waren offen, aber das sind die doch sowieso, außer im Winter.

Huhu!

Also wirklich "jottlieb", was wäre S-Bahn fahren ohne Quietschen? Das wäre wie Lokbespannter Zug ohne Lok, Berlin ohne Currywurst oder Bundesliga ohne Hertha. Undenkbar. Also genieße das doch einfach. Wer weiß, wie lange es sowas noch gibt.

Und zwei Vorteile hats auch noch: Ich muss nicht die Musik meines Sitznachbarn oder das Gequake von 60 Jahre alten weiblichen Großstadtorganen zuhören.

Gruß
DB
derBreite schrieb:
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> Huhu!
>
> Also wirklich "jottlieb", was wäre S-Bahn fahren
> ohne Quietschen?
Es geht um die Lautstärke!

Ich habe auch den Eindruck, daß das Quitschen in letzter Zeit wesentlich lauter geworden ist. Vor allem handelt es sich besonders um ein sehr unangehmes hochfrequentes Kreischen der Züge in den Kurven. Und das ist wirklich schon regelrecht schmerzhaft. Die Geräuschkulisse hat sich z.B. auf dem Abschnitt Friedrichstraße - Unter den Linden in den letzten Jahren deutlich verändert. Zuvor war in den Zügen dort oft ein lautes Donnern zu hören gewesen, aber kaum ein Quitschen, so ist es jetzt umgekehrt. Das laute Donnern, daß sich auch in fühlbaren Vibrationen bemerkbar gemacht hat, ist kaum noch da, stattdessen herrscht dieses oben genannte Kreischen vor.
Das ist mir neulich auch aufgefallen und es ist unerträglich!!!
Mit S-Bahn-Feeling hat das wenig zu tun, da fallem auch dem größten Nostalgiker die Ohren ab.
Also meine hängen noch dran und ich fahre die Strecke täglich :-)

Man kann es auch übertreiben. Quietschen im Tunnel bei engen Kurven und geöffnetem Fenster ist doch völlig normal und kommt in den besten Bahnen vor.

Gruß
DB
derBreite schrieb:
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> Quietschen im Tunnel
> bei engen Kurven und geöffnetem Fenster ist doch
> völlig normal und kommt in den besten Bahnen vor.

Nunja, allerdings fahren dort ausschließlich 481er... ;-) *schnellwegrenn*

Viele Grüße
Mike
Man stelle sich das mal mit 485ern vor ... *ahhhhhhh*
Moin,
bin gerade die Strecke Potsdamer Platz nach Pankow mit S2 in Fahrzeug 481 055-2 gefahren - und es hat nicht mehr gequietscht! Woran kann denn das liegen?

- Wird die Strecke bzw. werden die Strecken eigentlich regelmäßig geschmiert?
- Kann es sein dass einige Fahrzeuge weniger quietschen als andere?
- Hat jemand von DB Netz hier mitgelesen?! ;-)

Es hat auch definitiv nicht den Mucks gequietscht, nicht mal bei Einfahrt Friedrichstraße. Ich saß auf den kurzen Quer-Dreierbänken am Übergang und hab sogar beide Fenster aufgemacht. Nur angenehmes Fahr-Schnurren und dumpfer Kurvenklang ;-).

Werde das ganze morgen früh mal in der Gegenrichtung testen...

Viele Grüße
A.
zweiter Test :-)
29.09.2006 09:22
Moin,
so, da wurde definitiv was getan. S25, 481 443-0 in Nord-Süd-Richtung, auch wieder nur maximal leises Zischeln. So kann man endlich mal wieder, auch wenn man nur ein Stück Tunnel fährt, die Pendler-Dünste durchs Fenster entfernen ;-).

Guten Morgen wünscht
A.
Anonymisiert schrieb:
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> Moin,
> so, da wurde definitiv was getan. S25, 481 443-0
> in Nord-Süd-Richtung, auch wieder nur maximal
> leises Zischeln. So kann man endlich mal wieder,
> auch wenn man nur ein Stück Tunnel fährt, die
> Pendler-Dünste durchs Fenster entfernen ;-).
>
> Guten Morgen wünscht
> A.

Na, also wieder ein Erfolg von bahninfo! ;-)


Beste Grüße
Harald Tschirner
Na das klingt doch noch was...
Re: zweiter Test :-)
29.09.2006 20:04
Hallo an alle,

mit stationären Schienenschmiersystemen, die an den korrekten STellen installiert sind, ist jedes Quietschen zu eliminieren.
Viele Fahrzeuge haben eine Spurkranzschmieranlage, allerdings ist das nicht mal
ein Tropfen auf den heissen Stein.
In der Sonnenallee gab es laufend Beschwerden, dort stehen 9 Anlagen und wenn alles dementsprechend gewartet ist, dann ist das Quietschen spürbar reduziert worden.
Ein anderes Beispiel ist die Spitzkehre (zu Bauzeiten) andauern befahren wurde. Sie ist kurz vor dem Bahnhof Charlottenburg (S-Bahn, Westkreuz - Zoo).
Das war nicht auszuhalten und es gab laufend Beschwerden. Eine Bürgerinitiative schaffte es sogar, dass das EBA sich der Sache annahm.
Auch dort wurde eine Schmieranlage eingebaut und es war dann wesentlich angenehmer.

Gruss
ms
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