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Ab Fahrplanwechsel kein Verkehr zwischen Küstrin-kiez und Kostrzyn
geschrieben von Waldhesse 
Dies ist nach zulesen bei www.lok-report.de
Da kann man doch nur den Kopf schütteln. Mal sehen wie die Story weitergeht.
Seitdem diese beiden Clowns in Polen an der Macht sind, scheint das deutsch-polnische Verhältnis angespannter geworden zu sein. Hoffentlich bekomme ich jetzt wegen Majästätsbeleidigung kein Einreiseverbot nach Polen.
Und wenn auch, in dieses politisch verkaterte K.-Land, das nur aufgrund völliger politischer Kurzsichtigkeit in die EU aufgenommen wurde, würde ich sowieso nicht wollen.

Es sei denn, man interessiert sich prophylaktisch für rückständigen und schrottreifen
Schienenverkehr und ÖPNV (also in etwa das, was uns aus Geldmangel in einigen Jahren dann auch droht). Dann findet man jenseits der Oder wohl genug Anschauungsmaterial.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.2006 00:04 von Deutsche_Oper.
Also, laut bahn.de geht es stündlich rüber nach Kostrzyn mit der NEB. Allerdings scheinen noch nicht alle Daten eingespeist zu sein, denn z.Zt. kommt man noch nicht von Frankfurt (Oder) nach Rzepin oder weiter nach Polen.

Also, erstmal abwarten bevor man die (zugegebener Maßen katastrophalen polnischen Politik-Brüder) dafür verantwortlich macht.
Die Verbindung ist bestellt. Das bisherige Problem ist die fehlende Zulassung der Talente in Polen. Hier war man beim Regio-Sprechtag zwar noch zuversichtlich, dass es bis zum 10.12. klappt, aber eben nicht sicher.
Sollte die Verbindung zum 10.12. also wegfallen, dann liegt es ausschließlich daran, und wird korrigiert sobald die Zulassung vorliegt.
Vieleicht kann man ja Busse zwischen Küstrin-Kiez und Kostrzyn fahren lassen ;-)

Grüße von der Ostbahn
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und wenn auch, in dieses Land der politisch
> verkaterten Kartoffelköppe, das nur aufgrund
> völliger politischer Kurzsichtigkeit in die EU
> aufgenommen wurde, würde ich sowieso nicht
> wollen.
Sorry, aber noch dümmere und vorurtelisbeladenere Sprüche gehen hier wohl nicht mehr...
Es wäre eher kurzischtig gewesen, Polen nicht in die EU aufzunehmen.
Hättest Du übrigens auch vor einigen Jahren Italien (wegen Berlusconi) oder Österreich (wegen Haider) boykottiert oder deren Rausschmiss aus der EU gefordert?
Ich kann hier jetzt gerne einen längeren Vortrag über die politische Situation in Polen, die Einstellung der Bevölkerung zur EU und zu Deutschland (77% der Bveölkerung sehen Deutschland positiv und wünschen sich gute Beziehungen dahin) und warum diese unsägliche Regierung (die gerade mal von ca. 20-25% der Wahlberechtigten gewählt wurde) an die Macht gekommen ist.
Aber das würde weit über die eigentlichen Themen dieses Forums hinausgehen...

>
> Es sei denn, man interessiert sich prophylaktisch
> für rückständigen und schrottreifen
> Schienenverkehr und ÖPNV (also in etwa das, was
> uns aus Geldmangel in einigen Jahren dann auch
> droht). Dann findet man jenseits der Oder wohl
> genug Anschauungsmaterial.
Glücklicherweise beginnst sich dort inzwischen einiges - wenn auch noch zu langsam - zu entwickeln (habe gegenwärtig auch z.T. "beruflich" damit zu tun.)
Inzwischen kommt dort auch eine Art Regionalisierung in Gang, was zu Fahrzeugneubschaffungen und sogar z.T. zu Streckenreaktivierungen führt. Hinzu kommen umfangreiche Pläne (und erste Arbeiten) bezäglich der Sanierung von Bahnstrecken.
Im Stadtverkehrsbereich hat in einigen Städten jetzt der Bau von Straßenbahnneubaustrecken begonnen und es wird verstärkt saniert. Übrigens auch dank EU-Fördermitteln.

Zur Nichtgenehmigung der Überfahrt nach Kostrzyn vermute ich eher mal den typischen polnischen Amtsschimmel, als denn politische Interventionen "von oben". Entgegen vieler Einschätzungen hierzulande ist Polen traditonell leider ein sehr bürokratisch geprägtes Land - was übrigens auch die planerische Zusammenarbeit auf "offizieller Ebene" oft erschwert.

Ingolf
So, nun auch ein Link aus der Märkischen Oderzeitung, wo auf das Problem ausführlich eingegangen wird.

[www.moz.de]

Theoretisch wäre es also durchaus noch möglich, dass die NEB wie geplant zum Fahrplanwechsel die RB26 komplett übernimmt. Es fehlen eben "nur" die nötigen Genehmigungen aus Polen.

Aber was passiert, wenn die nicht kommen? Die NE26 endet dann in Küstrin-Kietz, oder aber die Regierung in Brandenburg kommt auf die Idee die Linie weiterhin in den Händen der DB zu belassen. Wobei die NEB dann mit Sicherheit Ersatzleistungen angeboten bekommen müsste. Reicht da der Rest der RB12, oder kommt die RB20 noch dazu? ;-)
Ingolf schrieb:
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> Sorry, aber noch dümmere und vorurtelisbeladenere
> Sprüche gehen hier wohl nicht mehr...

Findest Du?

> Es wäre eher kurzischtig gewesen, Polen nicht in
> die EU aufzunehmen.
> Hättest Du übrigens auch vor einigen Jahren
> Italien (wegen Berlusconi) oder Österreich (wegen
> Haider) boykottiert oder deren Rausschmiss aus der
> EU gefordert?

Nein, denn die EU ist ja immer noch zunächst einmal eine wirtschaftliche Gemeinschaft. Und da erfüllten Italien und Österreich (auch mit politisch fragwürdigen Regierungen) Standards, von denen Polen bis heute weit, weit entfernt ist. Statt die EU verfrüht nach Osten zu erweitern, hätte man sie zuerst mehr unter den bisherigen Mitgliedern nach innen festigen müssen. Aber auch das ist in der Tat eine Diskussion, die uns sehr weit vom eigentlichen Gegenstand dieses Forums entfernt.

warum diese unsägliche Regierung (die gerade
> mal von ca. 20-25% der Wahlberechtigten gewählt
> wurde) an die Macht gekommen ist.

Eine Art politischer Betriebsunfall also? Nun dann ist "schweigende Mehrheit" aber ein Haufen von apathischen "Schlafmützen", was auch nicht von politischer Reife des LAndes spricht (etwas ähnliches erleben wir ja zur Zeit auch in dem Neu-Mitglied Ungarn). Eine derartig populistische Partei könnte in Deutschland immer auch ein gewisses Protestpotential abgreifen, aber (noch?) wäre es ihr wohl unmöglich, an die Macht zu gelangen.


> Im Stadtverkehrsbereich hat in einigen Städten
> jetzt der Bau von Straßenbahnneubaustrecken
> begonnen und es wird verstärkt saniert. Übrigens
> auch dank EU-Fördermitteln.

Die könnten wir genau wie die polnischen Netto-EU-Haushalt-Entnehmer in Berlin zum Straßenbahnausbau - wie Du ja nur zu gut weißt - auch sehr gut gebrauchen.

> Zur Nichtgenehmigung der Überfahrt nach Kostrzyn
> vermute ich eher mal den typischen polnischen
> Amtsschimmel, als denn politische Interventionen
> "von oben".

Ich glaube natürlich auch nicht, daß da - so als "Rache" für die Gas-Pipeline etwa ein Anruf aus Warschau an die zuständigen Stellen mit dem Ziel ergangen ist, doch mal eben die Strecke zu blockieren. Der anstehende Betreiberwechsel ist aber andererseits doch auch nicht erst seit "gestern" bekannt". Es bleibt unverständlich und gibt ein denkbar schlechtes Bild ab. Zumal in Polen doch - wie Du schreibst - gerade selbst eine Regionalisierung im Schienenverkehr im Gange ist.

Beste Grüße

Deutsche_Oper


Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Hallo in die Runde!

Zunächst einmal möchte ich sagen, daß ich es beschämend finde, wie primitiv hier sich einige über unsere östlichen Nachbarn auslassen. Und das möchte ich so nicht stehen lassen.

Was den veralterten Wagenpark in Polen angeht: mal ganz davon abgesehen, daß es auch in Polen z.T. moderne Busse, Strassenbahnen und Züge gibt, die sich hinter unseren nicht zu verstecken brauchen, so ist man vielerorts aus finanziellen Grünen einfach gezwungen, mit den knappen vorhandenen Mitteln einen vernünftigen Nahverkehr anzubieten. Da ich regelmäßig Gorzow besuche (das einstige Landsberg a d Warthe) habe ich dann auch immer das Vergnügen, diesen "apokalyptischen Schrott" benutzen zu dürfen. Darunter zählen dann wahrscheinlich auch die Wegmann / Crede Gelenkwagen aus Kassel, die seit einigen Jahren in Gorzow laufen. Diese Wagen befinden sich in einem technisch sowie aüßerlich sehr gepflegten Zustand, sie wirken alles andere als schrottreif und sind im Übrigen - was die Sauberkeit angeht - weitaus attraktiver als unsere Bahnen in Berlin mit zerkrazten Scheiben, beschmierten Sitzbänken und Flächen, herumliegenden Müll usw. und sofort.

Die Verbindung nach Kostrzyn (Küstrin - Neustadt) aus politischen deutschfeindlichen Gründen einstellen zu wollen ist einfach Unfug! Wer fährt denn überwiegend mit diesen Zügen? Doch wohl nicht die Deutschen, die den Polenmarkt besuchen wollen. In erster Linie wären somit die eigenen Landsleute von einer Unterbrechung der Strecke betroffen, zumal dieses auch in Polen massive Proteste hervorrufen wird. Die Handelskammer der Stadt Gorzow sowie das lebuser Land (Wojewodschaft Lubuskie) kämpfen seit längerer Zeit für eine durchgehende Zugverbindung Berlin - Küstrin - Landsberg. Dieses wird aber von seiten Warschaus nicht gegrade gefördert und das auch schon, bevor diese beiden besagten Brüder im Amte waren.

Die neuen Fahrzeiten von küstrin - Kietz nach Kostrzyn sind übrigens schon in der Fahrplanvorschau veröffentlicht unter www.bahn.de

Zu den "Polit - Brüdern":

Wer sich mit den Verhältnissen in Polen etwas näher auskennt (und man sollte sich mal die Mühe machen, nicht einfach nur Sprüche zu klopfen!), dem ist es nicht verwunderlich, daß diese Herren mit populistischen Sprüchen die letzte Wahl gewonnen haben. Das hat es übrigens in Deutschland auch schon gegeben, ich denke da nur mal an die Schill - Partei. Dort waren es die "kriminellen Ausländer" und ein "hart durchgreifen", in Polen ist es die immer noch latent vorhandene Angst, Deutschland könnte doch noch mal seine ehem. Ostgebiete zurückfordern. Laut K. fordert Deutschland 34 % des polnischen Territoriums. Dabei verschweigt er seinen Landsleuten jedoch, daß in Deutschland - außer ein paar Vertriebenenverbänden - niemand ernsthaft sowas erwägt. Aber viele Polen glauben das und haben Angst. Das hat auch mit der Nichtaufarbeitung des Vertreibenenproblems auf beiden Seiten zu tun. Die Menschen, die heute in usneren ehem. Ostgebieten leben stammen überwiegend aus Ostpolen, den Teil, der heute zur Ukraine gehört. Stalin ließ die Menschen dort vertreiben und in den ehem. deutschen Gebieten neu ansiedeln. Dort kam es dann seinerseits wieder zu schrecklichen Geschehnissen an Deutschen, die wiederrum aus ihrer Heimat vertrieben wurden.

Offen über Vertreibung und durch Polen verübtes Unrecht in Polen zu sprechen ist dort auch heute noch ein Tabu. Aber ich denke, im Laufe der Zeit werden die Menschen merken, daß es in einer Demokratie üblich ist, daß nicht immer allgemeines Denken ist, was jemand sagt. Sprich: wenn Vertriebenverbände Rückgabe usw. fordern, dann heißt das eben N I C H T automatisch, daß 82 Millionen Bundesbürger genauso denken. Andererseits muß auch Polen den Deutschen das Recht zugestehen, in Berlin ein Zentrum für Verteibungsgeschichte zu bauen, wenn Deutschland meint, daß es sowas braucht, ohne sich in deutschfeindliche Hasstriaden zu ergehen.

Nach meinem Erleben ist das Auftreten von den Herren K. nicht zu verallgemeinern. Ich für mein Teil habe die Polen genauso gastfreundlich erlebt wie vor deren Amtsantritt. Das setzt aber auch voraus, daß man sie ernst nimmt und sich mal die Mühe macht zu versuchen, die polnischen Eigenheiten und Eigenarten zu verstehen. Auch ein bischen Sprachkenntnis kann da von großem Vorteil sein

Jedenfalls kommt man mit Beschimpfungen oder Vorurteilen nicht weiter, schon gar nicht zu einem friedlichen Zusammenleben!

Im Übrigen gelten für ein EU - Mitglied, das Polen ja nun ist, auch Verhaltensregeln und ich denke, die Herren K. werden bald mit ihrer politischen Meinung sehr isoliert dastehen.

In diesem Sinne!
Thorsten Bartel




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2006 11:04 von Thorsten Bartel.
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der anstehende Betreiberwechsel ist
> aber andererseits doch auch nicht erst seit
> "gestern" bekannt". Es bleibt unverständlich und
> gibt ein denkbar schlechtes Bild ab.

Nein der Betreiberwechsel ist schon seit 2005 bekannt und seitdem versucht die NEB auch eine Fahrgenehmigung für ihre Fahrzeuge zu erhalten.

Jens
Hallo!
Um dieses Problem nicht zu verschärfen.
Sollte man auch mal die Frage aufwerfen, ob diese Ausschreibungspraxis in Deutschland für grenzüberschreitende Bahnverbindungen so einfach vergeben werden dürfen?
Brandenburg macht es sich hier zu leicht!

Ich denke da auch an die Usedomer Bäderbahn, wo das Problem der Verlängerung der Bahnstrecke nach Polen schon seit langem die Gemüter erhitzt.
Selbst die DB hat mit wechselnden Ansprechpartnern bei der PKP ... ein Problem. Was ist dann erst, wenn in Deutschland sich ständig ( Je nach Ausschreibung!) neue EVU´s bei den Polen melden!? Jeder seine neue Baureihe zugelassen haben will und das in einem Zeitraum, der mit dem Polnischen Verwaltungsapperat vielleicht von der Zeit her gar nicht machbar ist.

Wir haben auch genügend Beispiele in Deutschland, wo dieser Verwaltungsapperat seine Zeit braucht ( siehe Ostkreuz - EBA!).

Mein Vorschlag bis zur Genehmigung: ein jetzt vorhandenes Schienenfahrzeug von der DB mieten und pendeln!
Ersatzverkehr mit Bus führt zu Fahrgastverlusten, die diese Strecke nicht gebrauchen kann!

MfG
strolch
Deutsche_Oper schrieb:

>
> Nein, denn die EU ist ja immer noch zunächst
> einmal eine wirtschaftliche Gemeinschaft. Und da
> erfüllten Italien und Österreich (auch mit
> politisch fragwürdigen Regierungen) Standards, von
> denen Polen bis heute weit, weit entfernt ist.
Nach dieser Logik hättest Du anfang der achtziger Jahre niemals Spanien und Portugal oder auch Griechenland aufnehmen dürfen. Oder ein paar Jahre vorher auch Irland. Diese Länder waren wirtschaftlich bei weitem schlechter aufgestellt, als die meisten der unlängst neu hinzugekommenen EU-Neumitglieder. Und politisch z.T. noch sehr "begrenzt" (z.B. Irland).
Und 1990 hätte niemals die Weidervereinigung stattfinden dürfen, bei dem wirtschaftlichen Gefälle zwischen BRD und DDR...

> Statt die EU verfrüht nach Osten zu erweitern,
> hätte man sie zuerst mehr unter den bisherigen
> Mitgliedern nach innen festigen müssen.
Eine Art "reiches Kernwesteuropa"? Der "Rest" interessiert nicht?
Selbst wenn man sich so eine vergleichsweise kleine West-Wohlstandsinsel wünschen würde, dann wäre es allein schon aus egoistischen Gründen sinnvoll, dafür zu sorgen, dass die Nachbarn eine Chance auf Entwicklung bekommen.
Oder wünschst Du Dir wieder eine Grenze durch Europa, wie bis 1990 - nur diesmal zwischen arm und reich?

Aber auch
> das ist in der Tat eine Diskussion, die uns sehr
> weit vom eigentlichen Gegenstand dieses Forums
> entfernt.
Wie wahr.

>
> Eine Art politischer Betriebsunfall also? Nun dann
> ist "schweigende Mehrheit" aber ein Haufen von
> apathischen "Schlafmützen", was auch nicht von
> politischer Reife des LAndes spricht (etwas
> ähnliches erleben wir ja zur Zeit auch in dem
> Neu-Mitglied Ungarn). Eine derartig populistische
> Partei könnte in Deutschland immer auch ein
> gewisses Protestpotential abgreifen, aber (noch?)
> wäre es ihr wohl unmöglich, an die Macht zu
> gelangen.
Aus meiner Sicht etwas arrogant zu meinen, wir hier wären politisch reifer.
Ich teile bezüglich einer politischen Reife in diesem LAnde Deinen Optimismus nicht. Schau Dir doch einmal die stetig zunehmenden Wahlergebnisse div. Parteien an - und die seit Jahren sinkende Wahlbeteiligung. Und womit so manche seit Jahrzehnten etwablierte Partei manchmal auf Wählerstimmenfang geht...

>
> Die könnten wir genau wie die polnischen
> Netto-EU-Haushalt-Entnehmer...
Darauf beruht nun einmal der Gedanke der Solidarität - auch über Ländergrenzen hinaus: wer schwächer ist (vor allem unverschuldet - für die 40 Jahre Sozialismus wirst Du kaum die polnische Bevölkerung in Haft nehmen können) sollte Anspruch auf eine Entwicklungschance und somit auf Hilfe haben. So wie nach 1990 auch Ostdeutschland (auch wenn hier sehr vieles falsch gelaufen ist).

... in Berlin zum
> Straßenbahnausbau - wie Du ja nur zu gut weißt -
> auch sehr gut gebrauchen.
Wenn Berlin zu doof ist, entsprechende Finanzmittel in Anspruch zu nehmen, hat das nur wenig mit der EU-Finanzpolitik zu tun. Der mangelnde Ausbau der Straßenbahn in den letzten 15 Jahren beruhte nicht auf Geldmangel, sondern auf politischem Unwillen gegenüber dem Gedanken, dem Auto auch nur einen Quadratmeter Straßenfläche wegzunhemen und einem modernen ÖPNV zukommen zu lassen.

Es bleibt unverständlich und
> gibt ein denkbar schlechtes Bild ab. Zumal in
> Polen doch - wie Du schreibst - gerade selbst eine
> Regionalisierung im Schienenverkehr im Gange ist.
Natürlich ist es unverständlich. Aber es ist absurd in diesem Zusammenhang gleich ein ganzes Land und seine Bevölkerung in Haftung zu nehmen.

Ach ja, warst Du denn mal in den letzten Jahren in Polen - und zwar nicht nur direkt hinter der Grenze zum Einkaufen?

Viele Grüße
Ingolf
Thorsten Bartel schrieb:

>
> Was den veralterten Wagenpark in Polen angeht: mal
> ganz davon abgesehen, daß es auch in Polen z.T.
> moderne Busse, Strassenbahnen und Züge gibt, die
> sich hinter unseren nicht zu verstecken brauchen,
> so ist man vielerorts aus finanziellen Grünen
> einfach gezwungen, (...)
Dem kann ich nur zustimmen.
Es gab in Polen nun einmal kein GVFG, keine "Sonder-Afa Ost", keine "GA Aufbau OST" und wie alle die schönen Fördertöpfe heißen, die viel Geld auch in die öffentliche Infrastruktur eines Landes fließen lassen können.
In dem Zeitraum zwischen etwaa zwischen 1980 (wirtschaftliche Stagnation zur "Endzeit" des Sozialismus) und etwa 2000 (wirtschaftliche Stabilisierung, marktwirtschaftliches Wachstum etc.) bzw. 2004 (EU-Beitritt) wurde aufgrund mangelnder Finanzkraft in Polen kaum etwas in jegliche öffentliche Infrastruktur investiert (auch kaum Straßenbau). Es ist daher eigentlich bei diesen Rahmenbedingungen erstaunlich, dass die großstädtischen Stadtverkehrssysteme (v.a. Straßenbahnsysteme) nahezu unbeschadet durch diese Zeit hindurchgekommen sind. Und das auch trotz massiv zunehmender Motorisierung. Im regionalen Eisenbahnverkehr ist es dahingegen zum allseits bekannten Einbruch gekommen - viele Strecken sind einfach verschwunden. Aber wie viele Strecken wurden denn in Ostdeutschland nach 1990 stillgelegt? Stehen wird da wirklich so viel besser da?

> Zu den "Polit - Brüdern":
>
(...)
> Nach meinem Erleben ist das Auftreten von den
> Herren K. nicht zu verallgemeinern. Ich für mein
> Teil habe die Polen genauso gastfreundlich erlebt
> wie vor deren Amtsantritt.
Ich sehe in Polen sogar eine große Diskrepanz zwischen der allgemein verbreiteten Stimmung in der Bevökekrung und em Regierungshandeln. Im Alltag gibt es heute - vor allem bei den jüngeren Leuten - kaum Ressentiments gegenüber Deutschland mehr. Ganz im Gegenteil, man sieht das Land positiv und sieht auch die eigene Geschichte inzwischen pragmatisch. Inzwischen besteht auch oft ein sher großes Interesse an der Geschichte der ehemals deutschen Landstriche, die jetzt polnisch sind.

Im Gegensatz dazu ist in Polen seit eh und je eine große Skpesis gegenüber den Regierenden verbreitet. Begründbar ist das vor allem aus der Geschichte - die längste Zeit in den letzten ca. 200 Jahren hatte das Land unter einer Fremdherrschaft zu leiden (auch die Zeit von 1944-1990 konnte nicht als wirkliche Unabhängigkeit betrachtet werden). Und von fremden Herrschern erwartet man nichts gutes - man versucht möglichst wenig mit denen zu tun haben zu wollen und richtet sich irgendwie außerhalb der Politik ein.
Erst wenn der Druck zu groß wird, dann schließen sich die Leute zusammen und schicken ihre Herrscher zum Teufel (oder versuchen es zumindest). Nicht grundlos ist die Demokratiebwegeung, die zum Ende des "Ostblocks" führte, ca. 1980 von diesem Land ausgegangen.

Leider hat die langjährige Mentalität des politischen Desinteresses nach 1990 (noch) wieder Einzug gehalten, auch wenn man jetzt eine wirkliche "eigene" Regierung wählen kann. So ist den meisten Polen die Regierung egal - man interssiert sich für sie nur wenig - aber engangiert sich auch nicht viel für sie (man geht nicht zur Wahl) - aber man erwartet auch nichts von ihr: sie soll am besten einen in Ruhe lassen. Und wenn eine solche Stimmung vorrherrscht, dann ist leider allzuoft eine Chance für Populisten gekommen - denn diese schaffen es immer, ihre Klientel zu aktivieren. So kann man in Polen leider auch mit wenig Stimmen und einem nationalkatholischen Wahlprogramm an die Macht kommen.
Und wenn diese Regierung den Leuten zu sehr "auf den Geist geht", dann werden sich die Polen sicher diese bald wieder zum Teufel schicken. Und diese Regierung geht den meisten Leuten dort tüchtig "auf den Geist".

So, und jetzt wird es wieder Zeit, auf das Thema Verkehr zurückzukommen...
Ich könnte ja was über polnische Straßenbahnstädte schreiben ;-)))

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> So, und jetzt wird es wieder Zeit, auf das Thema
> Verkehr zurückzukommen...

Darum bitte ich auch vielmals, schließlich hat hier eine Diskussion über die polnische Regierung und vor allem Vorurteile gegenüber unseren polnischen Nachbarn nichts zu suchen.

Gruß,

Jens Fleischmann
Forummaster BahnInfo-Berlin
Sehr geehrter Herr Forumsmaster!

Politik und ÖPNV gehören leider zusammen.

Da Polen ein zentralistisch geführtes Land ist, spielt die Politik in Sachen ÖPNV leider noch mehr mit hinein als bei uns in Deutschland.

Wer über den dortigen ÖPNV sich austauschen will, kommt an politischen Dingen nicht vorbei, auch wenn es ihm nicht gefällt.

Es muß möglich sein, auch in diesem Forum über im Zusammenhang stehende Dinge zu sprechen, zumal, wenn es hier im Forum Leute gibt, die meinen Polen sei ein Land in dem Kartoffelköppe regieren.

Den Beitrag von Ingolf finde ich in diesem Zusammenhang sehr konstruktiv.

MfG
Thorsten Bartel






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2006 21:38 von Thorsten Bartel.
Thorsten Bartel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sehr geehrter Herr Forumsmaster!

Ohne Fugen-s bitte.

> Politik und ÖPNV gehören leider zusammen.
>
> Da Polen ein zentralistisch geführtes Land ist,
> spielt die Politik in Sachen ÖPNV leider noch mehr
> mit hinein als bei uns in Deutschland.
>
> Wer über den dortigen ÖPNV sich austauschen will,
> kommt an politischen Dingen nicht vorbei, auch
> wenn es ihm nicht gefällt.
>
> Es muß möglich sein, auch in diesem Forum über im
> Zusammenhang stehende Dinge zu sprechen, zumal,
> wenn es hier im Forum Leute gibt, die meinen Polen
> sei ein Land in dem Kartoffelköppe regieren.

Es spricht nichts dagegen, wenn sich hier über politische Themen unterhalten werden, die klar einen erkennbaren Bezug zum ÖPNV haben, nicht umsonst steht in den Forumregeln, dass Verkehrspolitik nicht als themenfremd angesehen wird.

Aber Diskussionen über die Tatsache, ob der EU-Beitritt Polens sinnvoll oder nicht war, und über die "Polit-Brüder" sind fehl am Platz und haben auch nichts mit dem Thema zu tun.

Insofern auch meine Bitte, zum Thema zurückzukommen.

Gruß,

Jens Fleischmann
Forummaster BahnInfo-Berlin



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2006 23:34 von Forummaster BahnInfo-Berlin.
Ich muß da leider noch einmal an einem Punkt wiedersprechen:

wenn hier die Behauptung aufgestellt wird, die Herren K. seien dafür verantwortlich, daß die RB 26 nicht mehr nach Küstrin - Neustadt (Kostrzyn) fährt, dann wird man nicht umhinkommen, dieses Thema im allgemeinen anzusprechen.

Auch in Hinblick auf die Äußerungen mit den Kartoffelköppen erscheint es mir, daß es wichtig war, solcehn Leuten einmal ein paar Hintergrundinformationen über Polen zu geben, auch wenn es sich dann zwangsläufig nicht nur um einen ÖPNV - Beitrag handelt.

Danke nochmal an Ingolf für seinen treffenden "Lagebericht" über Polen.

Und nun hoffe ich, daß die NEB die Genehmigung zum Überfahren der Oder- und Warthebrücken erhält und diese rechtzeitig saniert werden, damit endlich die La aufgehoben werden kann.

Ich wünsche mir auch, daß die Züge der NEB in naher Zukunft weiter über die ehem. Ostbahn nach Landsberg (Gorzow) oder besser noch nach Krzyz (Kreuz a d Ostbahn) oder Pila (Schneidemühl) fahren können.

In diesem Sinne ein freundliches "dobranoc" an alle! (Gute Nacht)

MfG
Thorsten Bartel




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2006 22:47 von Thorsten Bartel.
Thorsten Bartel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich wünsche mir auch, daß die Züge der NEB in
> naher Zukunft weiter über die ehem. Ostbahn nach
> Landsberg (Gorzow) oder besser noch nach Krzyz
> (Kreuz a d Ostbahn) oder Pila (Schneidemühl)
> fahren können.

Mir wäre eine SP42 mit vernünftigen PKP Reisezugwagen bis auf die Stadtbahn lieber!



Jumbo 478
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