Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
S-Bahnbetriebsrat ruft "Überwachungsskandel" aus
geschrieben von Jay 
Die Mottenpost berichtet heute über die Beschwerde des neuen S-Bahnbetriebsrates:
Google: Morgenpost

Demnach fand in der Nacht vom 11. zum 12. März eine konzentrierte Kontrollaktion der S-Bahnführung im Betrieb statt, wobei sich die Führungskräfte als Fahrgäste "getarnt" unter das Partyvolk gemischt haben und die Arbeit von Tf und Aufsichten überprüften.

Zumindest nach dem Lesen des MoPo-Artikels kann ich die skandalisierung nicht verstehen. Ganz im Gegenteil begrüße ich als Fahrgast vor allem auch die Überprüfung der Aufsichten, von denen so einige leider einen unterirdischen Job machen (während andere natürlich positiv herausstechen). Bei den Tf ists ähnlich, da gibts eben auch einige Maulfaule und offenbar auch noch immer welche, die schneller als 80 fahren.

Vielleicht mögen die S-Bahner in diesem Forum mal einen Kommentar dazu abgeben, ob da noch irgendwas stattfand, das nicht im Artikel steht und über die "normale" Fahrerkontrolle hinausgeht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
So viel, wie teilweise auch über das S-Bahn-Personal gewettert wurde, auch und gerade hier - da wundert es nicht, wenn die Führung auf diese Art möglicherweise weitere Fehler im System aufzudecken vermag. Im Prinzip ist es auch nichts anderes als die mittlerweile sehr genauen Prüfungen an den Zügen: Erkennen und Handeln.

Das sowas vorher nicht angekündigt wird, halte ich für nachvollziehbar. Und wenn darauf Schulungen, Weiterbildungen oder andere sinnvolle Maßnahmen folgen - dann ist das eigentlich genau das, was der Fahrgast erwarten darf.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Das ist wirklich furchtbar, wenn ein Unternehmen mal nachguckt, ob die Mitarbeiter das tun, was sie sollen. Und das ganz ohne Kameras, Wanzen usw. Wenn das jeder tun würde, dann könnte sich so manches doch tatsächlich verbessern...
Wo ist das Problem? Frau Nikutta und ihre Leitungsmitarbeiter fahren auch häufiger mit U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Fähre, um die Qualität der Verkehrsleistung selbst zu prüfen. Auch in anderen Verkehrsunternehmen ist es üblich, temporär Führungskräfte in die Fahrzeuge und auf die Bahnhöfe zu deligieren, damit sie sehen, worüber sie eigentlich entscheiden.

Täten sie und die S-Bahn-Geschäftsführung derlei nicht, müßte man ihnen zu Recht mangelnden Praxisbezug sowie fehlende Identifikation mit "ihrem" Unternehmen vorwerfen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat

Gewerkschafter Hoffmann bezweifelt indes die Begründung, es gehe bei den Kontrollen um die Einhaltung von Sicherheitsnormen. So sei etwa in einem Fall festgestellt worden, dass ein Triebfahrzeugführer mit seinem Zug auf einer Strecke mit 100 Stundenkilometern unterwegs war, obwohl derzeit für alle Züge eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h vorgeschrieben ist. Der betroffene Kollege sei erst am nächsten Bahnhof auf sein Fehlverhalten hingewiesen worden. Statt das Sicherheitsrisiko sofort abzuwenden, habe der Betriebsleiter erst einmal sieben Minuten vergehen lassen, kritisierte der Betriebsrat.

Und wenn der Chef mitten auf der Strecke gegen die Fahrertür hämmert und "langsamer fahren!" brüllt, oder mittels Nachschlüssel ins Cockpit stürmt, ist das sicherer? Oder wie hätte er sonst "sofort" eingreifen sollen?
Beim nächsten Halt hätte es ja auch getan...
Zitat

Der betroffene Kollege sei erst am nächsten Bahnhof auf sein Fehlverhalten hingewiesen worden.

Äh wuz?
Zitat
les_jeux
Beim nächsten Halt hätte es ja auch getan...

Genau dort geschah die Benachrichtigung des Tf ja auch und lief insofern - da eigentlich nicht sicherheitsrelevant - völlig korrekt ab.

Wer lesen kann,... :-)


Viele Grüße
Arnd
Da bleiben ja nicht viele Möglichkeiten, wo das "passiert" sein kann...

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Nee, es gibt für mich nur eine Möglichkeit wo das gewesen sein kann.

Auf der S8, mit nem 480er zwischen Blankenburg und Mühlenbeck-Mönchmühle.
Habe ich erst Mittwoch wieder erlebt, ich glaube dort war dies auch der Fall.
Da musste die S8 vor Mühlenbeck, wo das Gleis wieder eingleisig wird ziemlich das Tempo rausnehmen, damit dieser nicht anhalten muss, um den Gegenzug passieren zu lassen.

Aber das gute war, der Zug war pünktlich in Mühlenbeck.



Jetzt ne Frage an die Techniker, sind die 481er nicht technisch abgeriegelt auf 80 km/h?

=> bei den 480er ist es nicht der Fall.
Hab das ja auch im Herbst erlebt zwischen Tempelhof und Hermannstr., dass ein 480er dort 100 km/h fuhr, also ich hab hinter dem Führerstand gestanden und den Tacho beobachtet.


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Ja, also sieben Minuten klang mir schon lange für einen Bahnhof, auf jeden Fall hat der Zug ja auch nicht direkt gleich nach dem Halt hundert Sachen drauf... Aber das mit dem nächsten Halt hatte ich tatsächlich überlesen. Asche auf mein Haupt!
Die 480 dürfen 100 fahren. Es soll auf der Strecke zwichen Grundwald und Nikolassee geschehen sein.

Nein, die 481 sind nicht auf 80 abgeriegelt.

Das Kontrollpersonal befand sich in einem anderen Führerstand, von dem aus es hätte eine Notbremsung oder den Kontakt zum Tf über die Wechselsprechanlage hätte veranlassen können.

Natürlich ist das Sicherheisrelevant!


Gruß Alex
Zitat
Alex P.

Das Kontrollpersonal befand sich in einem anderen Führerstand,

Gruß Alex

Und genau das ist der Knackpunkt. Das verstößt nämlich gegen geltende Vorschriften. Auch für den EBL ist dort keine Ausnahme vorgesehen.
Zitat
mcbit


Und genau das ist der Knackpunkt. Das verstößt nämlich gegen geltende Vorschriften. Auch für den EBL ist dort keine Ausnahme vorgesehen.

Für mich ist ein wesentlicherer Knackpunkt ein ganz anderer. Wie sagt die 408 so schön: "Jeder Mitarbeiter im Bahnbetrieb hat entschlossen und eigenverantwortlich alles ihm mögliche zu unternehmen, um eine drohende Gefahr abzuwenden oder zu mildern!"

Das Zuschnellfahren wird als Betriebsgefahr gewertet, entsprechende Konsequenzen wird diese Aktion für den Tf vermutlich haben. Also handelt es sich um eine "gefährliche Situation". Diese Situation wurde vom Kontrollpersonal erkannt, aber nicht, wie es die Vorschrift verlangt, entschlossen und eigentverantwortlich beseitigt, nein, man duldete diese Betriebsgefahr über ganze 7 Minuten! Wäre es zu einem Unfall gekommen hätte ich gerne mal die Argumente der Prüfer gehört.
Zitat
Alex P.
Zitat
mcbit


Und genau das ist der Knackpunkt. Das verstößt nämlich gegen geltende Vorschriften. Auch für den EBL ist dort keine Ausnahme vorgesehen.

Für mich ist ein wesentlicherer Knackpunkt ein ganz anderer. Wie sagt die 408 so schön: "Jeder Mitarbeiter im Bahnbetrieb hat entschlossen und eigenverantwortlich alles ihm mögliche zu unternehmen, um eine drohende Gefahr abzuwenden oder zu mildern!"

Das Zuschnellfahren wird als Betriebsgefahr gewertet, entsprechende Konsequenzen wird diese Aktion für den Tf vermutlich haben. Also handelt es sich um eine "gefährliche Situation". Diese Situation wurde vom Kontrollpersonal erkannt, aber nicht, wie es die Vorschrift verlangt, entschlossen und eigentverantwortlich beseitigt, nein, man duldete diese Betriebsgefahr über ganze 7 Minuten! Wäre es zu einem Unfall gekommen hätte ich gerne mal die Argumente der Prüfer gehört.


Wenn das ein gerade hauptuntersuchter oder zwischengeprüfter 481 auf einer laut VzG für 100 km/h zugelassenen Strecke war, gab es genau keine akute Betriebsgefahr, sondern "nur" einen Verstoß gegen Absprachen mit bzw. Auflagen des EBA - nicht schön, aber ungefährlich. Der EBL wird daher abgewogen haben zwischen einer (theoretischen) Betriebsgefahr und der durch sofortiges Eingreifen entstehenden Verspätung.

Ich sehe den Vorgang also nicht wirklich dramatisch. Schließlich soll ja wieder regulär mit 100 km/h gefahren werden, sobald alle 481 geprüft und nachgerüstet sind.

Viele Grüße
Arnd
Die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit ist meines Erachtens doch durch die mangelhafte Funktion der Bremsanlage begründet (oder sehe ich das falsch?), daher ist es egal, ob vorher eine Inspektion stattgefunden hat.
Nun wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. So gesehen waeren wir in Berlin jahrelang mit einer erhoehten Betriebsgefahr rumgefahren.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Nein, das ist absoluter Unsinn. Die Beschränkung auf 80km/h hat nichts mit der Hauptuntersuchung, der zugelassenen Geschwindigkeit der Strecke oder der Besandungsanlage zu tun.
Das EBA hat die BR 481 generell auf 80km/h beschränkt da die Bremsanlage für den Zug nicht ausreichend ist. Dieses wurde "offiziell" mit dem Untersuchungsbericht zum Bf Südkreuz festgestellt. Schon vorher war es unter vielen Kollegen ein offenes Geheimnis das die Bremsen in bestimmten Situationen mit Vorsicht zu geniessen sind. Speziell im Herbst gab es einige Stationen im Netz die dafür bekannt waren das man beim Bremsen Probleme bekommen könnte, jedes Jahr sind ein paar Züge wegen zB Laub auf den Schienen an diesen Stationen nicht mehr rechtzeitig zum stehen gekommen und haben den Halt an diesem Bahnhof dann mit einer Durchfahrt abbrechen müssen.
Und der Verstoß gegen die Auflage vom EBA ist keine Nebensache sondern kann erhebliche rechtliche Folgen haben.
Die Bremsen an den Zügen müssen erst komplett umgebaut werden, es wird ein Gleitschutz erprobt, erst dann dürfen diese wieder 100 fahren.
Aber erstmal hat die S-Bahn genug mit den Achsen zu tun..

Zitat
Arnd Hellinger
Wenn das ein gerade hauptuntersuchter oder zwischengeprüfter 481 auf einer laut VzG für 100 km/h zugelassenen Strecke war, gab es genau keine akute Betriebsgefahr, sondern "nur" einen Verstoß gegen Absprachen mit bzw. Auflagen des EBA - nicht schön, aber ungefährlich. Der EBL wird daher abgewogen haben zwischen einer (theoretischen) Betriebsgefahr und der durch sofortiges Eingreifen entstehenden Verspätung.

Ich sehe den Vorgang also nicht wirklich dramatisch. Schließlich soll ja wieder regulär mit 100 km/h gefahren werden, sobald alle 481 geprüft und nachgerüstet sind.
Zitat
Logital
Nun wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. So gesehen waeren wir in Berlin jahrelang mit einer erhoehten Betriebsgefahr rumgefahren.

Nein, wenn es um die Sicherheit geht lassen wir die Kirche nicht im Dorf und ja, wir sind jahrelang mit einer Betriebsgefahr herumgefahren, siehe Südkreuz, Kaulsdorf und wer weiß, was die tatsächliche Ursache für den Auffahrunfall am Hackeschen Markt war!

Wenn das alles nicht der Rede wert ist, warum macht man dann diese Kontrollen? Die offizielle Brgündung ist, um potentielle Gefahrenquellen zu beseitigen. Der Tf, der mit 100 gefahren ist, wird vermutlich erhebliche Konsequenzen befürchten dürfen, weil es eben kein Kavaliersdelikt ist. Jeder Tf, der sich in einer Prüfung so verhält, wäre gnadenlos durchgefallen - eben weil es im Sinne des Regelwerks eine Betriebsgefahr ist. Und bei einer Betriebsgefahr muss man einschreiten, auch als EBL.

Ansonsten Danke ich Schweinebacke für seinen Beitrag. Ich weiß nicht, wo der Leute immer solche Gerüchte herbekommen. Der 481 wird vermutlich in seinem Leben nie wieder 100 fahren dürfen.
Zitat
Arnd Hellinger
Der EBL wird daher abgewogen haben zwischen einer (theoretischen) Betriebsgefahr und der durch sofortiges Eingreifen entstehenden Verspätung.

Um Gottes Willen ;-) Also wenn ein EBL sowas macht, sollte er seines Postens enthoben werden. Es gibt keine theoretischen und praktischen Betriebsgefahren, nur Betriebsgefahren. Dazu gehört dieser Vorfall und zum Beispiel die Anfahrt gegen ein halt zeigendes Signal, selbst wenn man es nicht überfährt. Sicherheit geht immer vor Pünktlichkeit und gerade im Nachtverkehr hat die Pünktlichkeit nicht oberste Prio. Mal ganz davon abgesehen wäre keine Verspätung entstanden, wenn man den Tf über die Führerraum-Wechselsprechanlage aufgefordert hätte, die Geschwindigkeit zu ermäßigen. Außerdem gehe ich davon aus dass man den Tf am nächsten Bahnhof abgelöst hat (wegen der Betriebsgefahr, da ist das üblich), was sicher auch einige Minuten Versp. gebracht hat.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen