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Zeitungsmeldung: 2gleisiger Ausbau der S-Bahn in Potsdam
geschrieben von Gleisfräse 
"S-Bahn-Strecke in Potsdam soll zweigleisig ausgebaut werden"

Zitat
Jürgen Stich (Märkische Allgemeine)
Die S-Bahn-Strecke zwischen dem Potsdamer Hauptbahnhof und Babelsberg wird auf einer Länge von 700 Metern zweigleisig ausgebaut. Das bestätigte gestern der Vorsitzende der S-Bahn-Geschäftsführung, Peter Buchner, auf MAZ-Anfrage. „Eine durchgehende Zweigleisigkeit Potsdam–Babelsberg wäre zwar betrieblich stabiler, ist jedoch leider nicht zu finanzieren“, so Buchner.

[www.maerkischeallgemeine.de]
Och, einfach mal einen Winter lang Wagen und Gleise richtig warten, und mit den Einsparungen kann neben der S7 noch die komplette S5 nach Strausberg zweigleisig ausgebaut werden...^^
Also welcher Abschnitt das ist, dürfte klar sein. Potsdam Hbf bis zur Brücke Nuthestraße ist laut google maps genug Platz vorhanden. Dann kommt dort eine strategisch dämlich platzierte Rohrleitungsbrückenstütze und die eigentliche Brücke, unter der es soweit ich weiß auch relativ eng ist. Damit wäre der eigentliche eingleisige Abschnitt zwischen Nuthestraße und der Aufteilung vor Babelsberg nur noch etwa 200 Meter lang.

Nur --- wem soll eigentlich damit gedient sein? Ja, man könnte bei sonst gleichem Fahrplan den Zug aus Potsdam Hbf eine, evtl. zwei Minuten später abfahren lassen. Ich würde aber eher auf eine Minute tippen, denn wenn die beiden Gleise auf halber Strecke zusammengeführt werden, also dort, wo die Züge mit 80 km/h unterwegs sind, muss das Signal auch gleich ein ganzes Stück weiter vorne stehen, um sicherzustellen, dass dahinter genug Bremsweg ist. Der effektiv zweigleisig nutzbare Abschnitt würde also um weniger als 700 Meter wachsen.

Weiterhin wäre den Potsdamern glaube ich eine größere Zuverlässigkeit wichtiger als eine minimal geringere Fahrzeit. Es wäre echt mal an der Zeit, Wannsee-Griebnitzsee anzugehen.

Überhaupt, worin besteht eigentlich die Meldung? Die Planungen zum Ausbau der Strecke gibt es seit Längerem. Wenn es heißt, dass die Finanzierung "noch nicht gesichert" sei, dann ist das irgendwie nichts Neues.

Und wozu ist "Bürgerbeteiligung" notwendig, wie soll ich mich als Bürger denn beteiligen, wenn es darum geht, ein zweites Gleis zu legen?

Ich nehme übrigens an, dass das Ganze zumindest einen Umlauf sparen würde, oder? Reichen 4-5 Minuten im Regelfahrplan als Zeit zum Kehren?
Ein Großteil der Strecke Wannsee-Griebnitzsee hat ja schon ein 2. Gleis dran. Es fehlen nur noch ein paar Meter bis zur Brücke und eine Weiche. Hinter der Brücke beginnt die Ausweiche Griebnitzsee. Wenn man auf den kurzen Brückenabschnitt verzichtet ist das also billig zu haben.
Griebnitzsee-Babelsberg sind die Brücken schon gebaut, fehlt also nur noch der Damm und die Gleise. Platz wäre vorhanden, wenn man Bäume fällt. Könnte problematisch werden.
Babelsberg-Potsdam kann man überall bis auf die Nuthestr.-Brücke und die Rohre ohne weiteres ausbauen, es fehlen nur Gleise.

Ich frage mich, warum man da nicht schon längst was gemacht hat. Abgesehen von der Fahrzeitersparnis wird die S7 auch zuverlässiger. Anschlüsse z.B. zur S1 funktionieren wieder und die Verspätungen auf den Stadtbahnlinien würden auch abnehmen. Auch wenn bald wieder Regionalzüge Berlin-Potsdam fahren werden, könnte es nicht schaden, diese Verbindung auch bei der S-Bahn zu stärken. Man müsste nicht viel ausgeben und könnte viel erreichen.
Ersteres ist relativ sinnlos ;-) Die S-Bahn braucht am Betriebswerk definitiv das Gleis. Auf die Brücke zu verzichten hieße, dass von Wannsee aus neben dem Betriebswerk Eingleisigkeit herrscht, dann die Strecke durch den Wald zweigleisig geführt wird, und dann für besagte Brücke wieder Eingleisigkeit angesagt wäre. Damit wäre nicht viel gewonnen.

Die Luxusvariante wäre natürlich, die S-Bahn südlich um das Betriebswerk zu führen. Das würde bedeuten, dass kreuzende S1-Züge in Richtung Betriebswerkstatt keinerlei Beeinträchtigung mehr für die S7 darstellen würden. Leider gibt es dort aber auch eine Engstelle und man müsste Regio-Gleise etwas nach Süden schieben. Sehr schöne Lösung, aber kostspielig.

Griebnitzsee-Babelsberg besteht das Problem im Vergleich zum früheren Zustand in der Tramstrecke. Damit ist zu wenig Platz, um dort zwei S-Bahn-Gleise, einen Hang und dann zwei Tramgleise unterzubringen. Ergo müsste man eine senkrechte Betonwand bauen, was leider wieder teurer wird.

Babelsberg-Hauptbahnhof...tja, siehe oben.

Ergo, alles etwas schwierig. Wenn ich aber daran denke, dass die relativ bescheidene Verlängerung des RB21/22 für 4 Stunden am Werktag das Land zehn Millionen Euro pro Jahr (!) kostet ... dann frage ich mich, warum Potsdam für die lebensnotwendige S-Bahn kein Geld für die Infrastruktur hat.
Zitat
vasarius
Also welcher Abschnitt das ist, dürfte klar sein. Potsdam Hbf bis zur Brücke Nuthestraße ist laut google maps genug Platz vorhanden.

Genau.

Zitat
vasarius

Nur --- wem soll eigentlich damit gedient sein? Ja, man könnte bei sonst gleichem Fahrplan den Zug aus Potsdam Hbf eine, evtl. zwei Minuten später abfahren lassen. Ich würde aber eher auf eine Minute tippen, denn wenn die beiden Gleise auf halber Strecke zusammengeführt werden, also dort, wo die Züge mit 80 km/h unterwegs sind, muss das Signal auch gleich ein ganzes Stück weiter vorne stehen, um sicherzustellen, dass dahinter genug Bremsweg ist. Der effektiv zweigleisig nutzbare Abschnitt würde also um weniger als 700 Meter wachsen.

Wenn man es durch diesen zweigleisigen Abschnitt schafft, auf die Kreuzung in Babelsberg zu verzichten, wäre er sehr sinnvoll. Dann spart man je Richtung die 2 Minuten Aufenthalt in Babelsberg und könnte in beiden Richtungen das südliche Bahnsteiggleis in Babelsberg benutzen, wodurch die Weichen gerade und damit ohne die starke Geschwindigkeitsbegrenzung befahren werden können.
Zitat
vasarius
Nur --- wem soll eigentlich damit gedient sein? Ja, man könnte bei sonst gleichem Fahrplan den Zug aus Potsdam Hbf eine, evtl. zwei Minuten später abfahren lassen. Ich würde aber eher auf eine Minute tippen, denn wenn die beiden Gleise auf halber Strecke zusammengeführt werden, also dort, wo die Züge mit 80 km/h unterwegs sind, muss das Signal auch gleich ein ganzes Stück weiter vorne stehen, um sicherzustellen, dass dahinter genug Bremsweg ist. Der effektiv zweigleisig nutzbare Abschnitt würde also um weniger als 700 Meter wachsen.

Weiterhin wäre den Potsdamern glaube ich eine größere Zuverlässigkeit wichtiger als eine minimal geringere Fahrzeit. Es wäre echt mal an der Zeit, Wannsee-Griebnitzsee anzugehen.
(...)
Ich nehme übrigens an, dass das Ganze zumindest einen Umlauf sparen würde, oder? Reichen 4-5 Minuten im Regelfahrplan als Zeit zum Kehren?

Die Zeitersparnis beträgt rund anderthalb Minuten pro Richtung, da die nervige Wartezeit in Babelsberg entfällt. Das ist auch ein psychologisch besonders fahrgastwirksamer Aspekt, finde ich. Außerdem wird wohl tatsächlich ein Umlauf einzusparen sein, ja. Die Kehrzeit wird dann bei etwa acht Minuten liegen. Wenn der Zug aus Richtung Stadt verspätet ist, muss er allerdings dann etwas länger als bisher in Babelsberg warten und dann würde es recht knapp werden mit der Rückfahrt.
Im Bereich Griebnitzsee - Wannsee funktioniert das Kreuzungsregime mit den derzeitigen Fahrzeiten ja recht gut, wenn der Zug wenigstens 80 fahren kann.
Richtig. Damit soll die Kreuzung in Babelsberg entfallen und somit dann auch ein Umlauf gespart werden. Sinnvoll für die Betriebsstabilität wäre natürlich eine Verbesserung im Abschnitt Griebnitzsee - Wannsee. Die ließe sich schon allein durch zusätzliche Signale in beiden Bahnhöfen erhöhen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
vasarius
Griebnitzsee-Babelsberg besteht das Problem im Vergleich zum früheren Zustand in der Tramstrecke. Damit ist zu wenig Platz, um dort zwei S-Bahn-Gleise, einen Hang und dann zwei Tramgleise unterzubringen. Ergo müsste man eine senkrechte Betonwand bauen, was leider wieder teurer wird.

Muss denn der Bahndamm oben breiter werden, wenn das 2. S-Bahn-Gleis verlegt wird? Die Brücken an den Strab-Haltestellen Anhaltstraße und Plantagenstraße sind ja schon für 4 Gleise ausgelegt, wobei der nördlichste Trog nicht genutzt wird.
Zitat
les_jeux
Die Zeitersparnis beträgt rund anderthalb Minuten pro Richtung, da die nervige Wartezeit in Babelsberg entfällt. Das ist auch ein psychologisch besonders fahrgastwirksamer Aspekt, finde ich. Außerdem wird wohl tatsächlich ein Umlauf einzusparen sein, ja. Die Kehrzeit wird dann bei etwa acht Minuten liegen. Wenn der Zug aus Richtung Stadt verspätet ist, muss er allerdings dann etwas länger als bisher in Babelsberg warten und dann würde es recht knapp werden mit der Rückfahrt.
Im Bereich Griebnitzsee - Wannsee funktioniert das Kreuzungsregime mit den derzeitigen Fahrzeiten ja recht gut, wenn der Zug wenigstens 80 fahren kann.

'Tschuldige bitte, natürlich 8 Minuten .. 16 Minuten sind Ist-Zustand, hatte was verwechselt.

Und wie meinst du das, dass der Zug aus Richtung Stadt bei Verspätung länger warten müsste als bisher? *grübel*

Zitat
Jumbo
Zitat
vasarius
Griebnitzsee-Babelsberg besteht das Problem im Vergleich zum früheren Zustand in der Tramstrecke. Damit ist zu wenig Platz, um dort zwei S-Bahn-Gleise, einen Hang und dann zwei Tramgleise unterzubringen. Ergo müsste man eine senkrechte Betonwand bauen, was leider wieder teurer wird.

Muss denn der Bahndamm oben breiter werden, wenn das 2. S-Bahn-Gleis verlegt wird? Die Brücken an den Strab-Haltestellen Anhaltstraße und Plantagenstraße sind ja schon für 4 Gleise ausgelegt, wobei der nördlichste Trog nicht genutzt wird.
Meinte zumindest Herr Bucher selbst. Und auf google maps ist es nicht gut zu erkennen, aber wenn man dort langfährt, sieht man, dass es bisher zu schnell abfällt, um dort ein Gleis zu platzieren. Und wesentlich steiler kann man einen regenfesten Hang vermutlich auch nicht machen. Die Brücken sind aber tatsächlich schon vorbereitet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2012 00:13 von vasarius.
Brücken sind weniger "Vorbereitung" als vielmehr "Reste" von der Zeit, als die S-Bahn noch durchgehend zweigleisig nach Potsdam verlief. Heute gelten allerdings andere Normen mit einem größeren Gleismittenabstand, sodass das Gleis nicht mehr seine alte Lage einnehmen kann.

--- Signatur ---
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Zitat
vasarius
Zitat
les_jeux
Die Zeitersparnis beträgt rund anderthalb Minuten pro Richtung, da die nervige Wartezeit in Babelsberg entfällt. Das ist auch ein psychologisch besonders fahrgastwirksamer Aspekt, finde ich. Außerdem wird wohl tatsächlich ein Umlauf einzusparen sein, ja. Die Kehrzeit wird dann bei etwa acht Minuten liegen. Wenn der Zug aus Richtung Stadt verspätet ist, muss er allerdings dann etwas länger als bisher in Babelsberg warten und dann würde es recht knapp werden mit der Rückfahrt.
Im Bereich Griebnitzsee - Wannsee funktioniert das Kreuzungsregime mit den derzeitigen Fahrzeiten ja recht gut, wenn der Zug wenigstens 80 fahren kann.

'Tschuldige bitte, natürlich 8 Minuten .. 16 Minuten sind Ist-Zustand, hatte was verwechselt.

Und wie meinst du das, dass der Zug aus Richtung Stadt bei Verspätung länger warten müsste als bisher? *grübel*

Naja - im Status quo fahren in Babelsberg Züge aus Richtung Stadt, die bis zu zwei Minuten "Verspätung" haben, wegen der fahrplangegebenen Standzeit in der Regel "pünktlich" nach Potsdam weiter. Künftig müssten sie den Gegenzug wie gehabt in Babelsberg abwarten, um ihn nicht zu verspäten, und kommen dann in Potsdam tatsächlich mit einer Verspätung von mindestens fünf Minuten an. Damit wird es für die Rückfahrt nach geplant acht Minuten ziemlich knapp. Eventuell würde dann der eine oder andere Zug bereits in Babelsberg verenden, denke ich.
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