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S-Bahn: Notwendiger Neuanfang? Alternative Konzepte
geschrieben von Travellingman1 
Liebe Nahverkehrsfreunde,

nachdem nun die Ausschreibung nach meinem Kenntnisstand in der aktuellen Form nicht kommen wird, habe ich mal darüber nachgedacht, welche Alternative sich eigentlich noch bietet. Da die DB AG ja faktisch ein Fahrzeugmonopol besitzt und die Zeit bis 2017 nicht reichen kann, eine neue Baureihe zu konzipieren, zu konstruieren, zu erproben und zuzulassen und vermutlich zusätzlich der Bau einer "Altbaureihe in modifizierter Form (z.B. 485 II) auch kaum machbar sein sollte, da es ähnlich aufwendig wäre, fällt mir nur noch eine Teilumstellung auf Dieseltriebwagen der Außenstrecken für einen Übergangszeiraum ein, in denen dann die neuen Aufgabenträger die Zeit bekämen, möglichst gemeinschaftlich ein neues S-Bahn-Fahrzeug zu entwickeln usw.

Der bestehende, der äußeren Wahrnehmung nach derzeit ziemlich marode Fahrzeugpark könnte durch bessere Pflege, sach- und fristgemäße Wartung und niedrigerer Belastung den Verkehr auf den Strecken aufrecht erhalten, wo z.B. aus Lichtraumprofilgründen klassische S-Bahn-Fahrzeuge zwingend erforderlich sind.

Aus Interesse - und auch weil ich gerade nichts anderes zu tun habe - habe ich mir mal 6 Teilnetze überlegt, wovon 5 sowohl mit Dieseltriebwagen (es sollte ja eine größere Zahl 628 und 642 sowie für stark frequentierte Strecken auch Wendezüge (ex DB) zur Verfügung stehen)

1. Kernnetz,

Nur mit S-Bahnfahrzeugen zu betreiben:
Folgende Zugläufe
a) Ringbahn (4 Zuggruppen a jeweils 3 Umläufe a 4/4)
b) Grünau - Alt-Reinickendorf (1 Zg a 5 Umläufe a 2/4)
c) Flugh. Schönefeld - Westend (1 Zg a 6 Umläufe 2/4)
d) Zehlendorf-Waidmannslust (2 Zg a jeweils 6 Umläufe 4/4)
e) Südkreuz-Buch (2 Zg a jeweils 6 Umläufen 4/4)
f) Berlin-Lichtenberg - Westkreuz (4 Zuggruppen a 4,5 Umläufe a 4/4) / bei Veranstaltungen verlängerbar bis z.B. Olympiastadion
g) Berlin-Schöneweide - Spindlersfeld (1 Zg a 1 Umlauf a 1/4)

Gesamt hier 225 Viertelzüge im täglichen regulären Fahrgasteinsatz

Dazu folgende Anmerkungen. Die Verlängerung der Züge auf den drei Hauptachsen (Ringbahn/Stadtbahn und Nordsüdbahn verbessert das Platzangebot. Hinzu entspannt es die gereizte Personalsituation.
Die Endpunkte sind in der Form gesetzt, daß ein bahnsteiggleiches Umsteigen entweder bereits möglich oder mit geringen Aufwand zu ermöglichen wäre.

Folgende wahlweise mit Dieseltriebwagen (auf S-Bahn-Gleisen) oder neuen S-Bahnfahrzeugen durch einen neuen Betreiber zu betreibenden Teilnetze würde ich vorschlagen:

2. Ostnetz:

a) Ahrensfelde/Wartenberg - Berlin-Lichtenberg - (Ostkreuz Ob. Regionalbahnsteig).
Hierbei sollten die S-Bahn-Ersatzzüge über die Gleisverbindung zur Fernbahn direkt vor der Bahnsteigeinfahrt des stadtwärtsführenden Gleises an den daneben gelegenen Bahnsteig geführt werden, um die Berührungen mit den S-Bahn-Zügen zu minimieren.Wegen des hohen Verkehrsaufkommens, sollten Wendezüge, wenn möglich Dostos eingesetzt werden / möglichst zu erreichen ist ein 10-Minuten-Takt zur HVZ)

b) Strausberg Nord - Lichtenberg - (Berlin-Gesundbrunnen)
Wegen des hohen Verkehrsaufkommens, sollten vor allem in der HVZ möglichst Wendezüge, wenn möglich Dostos eingesetzt werden / möglichst zu erreichen ist ein 10-Minuten-Takt zur HVZ bis Mahlsdorf, dahinter wie bisher.

c) Erkner - Ostkreuz
Einsatz von Dieseltriebwagen. Z.B. Desiro in Mehrfachtraktion.

Eine Anbindungen aller Ersatzzüge an die Ringbahn und die Stadtbahn wäre gegeben. Der Fahrzeitunterschied vor allem auf der Außenstrecke wegen der höheren V[max] eher gering. Etwas länger schätze ich die Fahrzeiten ab Wartenberg/Ahrensfelde

3. Westnetz

a) Westkreuz-Potsdam Hbf.
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. VT 628 (geeignet wegen großer Stationsabstände), Desiro evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion.
b) Westkreuz-Spandau
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion.

Das Ost- und das Westnetz sollten an einen gemeinsamen Betreiber ausgeschrieben werden, der dann auch die Koordination der schrittweisen Wiederumstellung auf Gleichstrombetrieb durchführt, sobald neue Fahrzeugkapazitäten geschaffen sind.

In Westkreuz jeweils bahnsteiggleiches Umsteigen.

4. Südnetz:
a) Zehlendorf - Wannsee
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. In Zehlendorf bahnsteiggleiches Umsteigen.

b) Teltow-Stadt-Südkreuz
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Dabei hier in Südkreuz bahnsteiggleiches Umsteigen.

c) (Rangsdorf) - Blankenfelde - Südkreuz,
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Hier ist eine Verlängerung der Ersatz-S-Bahnen bis Rangsdorf aufgrund der potentiellen Nachfrage zu prüfen. Hier ist zu prüfen, ob bahnsteiggleich umgestiegen werden kann. Ansonsten Umsteigen über den östlichsten Fernbahnsteig und Entfallen der Halte in Priesterweg und Attilastraße (evtl. provisorischer Bahnsteig)

5. Nordnetz
a)Waidmannslust-Oranienburg
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Bahnsteiggleiches Umsteigen in Waidmannslust.

b) Blankenburg - Oranienburg
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. VT 628 (geeignet wegen großer Stationsabstände), Desiro evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Bahnsteiggleiches Umsteigen in Blankenburg.

c) (Gesundbrunnen)-Alt-Reinickendorf-Hennigsdorf-(Velten)
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Errichten einer provisorischen nördlichen Bahnsteigkante in Alt-Reinickendorf

Auch hier sollten Nord- und Südnetz gemeinsam ausgeschrieben werden.


6. Südwestnetz:
a) (FFo-)KönigsWusterhausen-Grünau
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion.

Hier sollte die Ausschreibung nur zusammen mit der Ringbahn erfolgen. In meinen Augen sollte auch dieses Provisorium wegen der geringen Betriebsgröße mit zuerst wieder verschwinden...

So... und nun zerreißt es... und, um es auf die Spitze zu treiben...Desiros gibt es bald vermutlich billig in Bulgarien und in Griechenland. Auf dem Peleponnes stehen notfalls noch welche, die man aufbauen und umspuren könnte...

LG Dirk



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2013 00:26 von Forummaster Berlin.
Ein wesentliches Problem bei Deinem Konzept ist ganz einfach, dass derzeit kein zugelassenes Baumuster für mit S-Bahn-Hochbahnsteigen kompatible VT existiert. Die damals für Kaarst-Mettmann gebauten Talent I werden vom EBA als Neufahrzeuge nicht mehr akzeptiert - und von Bombardier auch nicht mehr angeboten...

Die Alternative, sämtliche Bahnsteige der Außenstrecken auf 760 oder 550 mm über SO umzubauen, scheidet wegen der dann unmöglichen Wiederaufnahme durchgehender Verkehre ebenfalls aus, wäre zudem kostenintensiv.

Bei sachgemäßer Wartung und vorausschauender Instandhaltung ließe sich das bestellte Betriebsprogramm übrigens locker mit dem ggw. Fuhrpark fahren.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Travellingman1

So... und nun zerreißt es... und, um es auf die Spitze zu treiben...Desiros gibt es bald vermutlich billig in Bulgarien und in Griechenland. Auf dem Peleponnes stehen notfalls noch welche, die man aufbauen und umspuren könnte...

LG Dirk

Nicht zerreißen ist angesagt, sondern für Phantasien ist ein getrennter Thread sinnvoll, das Thema hier ist (leider) sehr konkret! Also bitte: verschieben!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Travellingman1
1. Kernnetz,

Nur mit S-Bahnfahrzeugen zu betreiben:
Folgende Zugläufe
b) Grünau - Alt-Reinickendorf (1 Zg a 5 Umläufe a 2/4)

Hier würde ein Gleichstromverkehr bis Gesundbrunnen ausreichen.

Zitat

d) Zehlendorf-Waidmannslust (2 Zg a jeweils 6 Umläufe 4/4)

Ein Gleichstromverkehr bis Frohnau wäre sinnvoll.

Zitat

g) Berlin-Schöneweide - Spindlersfeld (1 Zg a 1 Umlauf a 1/4)

Ich denke nicht, dass man dort noch eine S-Bahn braucht, wenn überall eingespart wird. Ein verstärkter 167 reicht hier bestimmt. Außerdem bräuchte man mindestens 2/4.

Zitat

2. Ostnetz:

a) Ahrensfelde/Wartenberg - Berlin-Lichtenberg - (Ostkreuz Ob. Regionalbahnsteig).
Hierbei sollten die S-Bahn-Ersatzzüge über die Gleisverbindung zur Fernbahn direkt vor der Bahnsteigeinfahrt des stadtwärtsführenden Gleises an den daneben gelegenen Bahnsteig geführt werden, um die Berührungen mit den S-Bahn-Zügen zu minimieren.Wegen des hohen Verkehrsaufkommens, sollten Wendezüge, wenn möglich Dostos eingesetzt werden / möglichst zu erreichen ist ein 10-Minuten-Takt zur HVZ)

Nach Wartenberg braucht man nicht unbedingt S-Bahnen, hier fahren auch Straßenbahnen. Der Ast nach Ahrensfelde ist da schon problematischer. Die 16 müsste öfter fahren und wenn möglich bis zum Alex fahren.

Zitat

3. Westnetz

a) Westkreuz-Potsdam Hbf.
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. VT 628 (geeignet wegen großer Stationsabstände), Desiro evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion.

Hier dürfte ein verstärkter Verkehr auf den Regiolinien (RE1, RB21, RB22) sinnvoller sein. Grunewald lässt sich auch durch den M19 erreichen, Nikolassee durch die S1-Ersatzzüge, Griebnitzsee durch die Regios (bis dahin könnte der 2. Regionalbahnsteig gebaut worden sein) und Babelsberg durch die Tram.

Zitat

4. Südnetz:
a) Zehlendorf - Wannsee
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. In Zehlendorf bahnsteiggleiches Umsteigen.

Auf der kurzen Strecke könnte man vielleicht noch die Gleichstrom-S-Bahn fahren lassen.

Zitat

5. Nordnetz
a)Waidmannslust-Oranienburg
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. Desiro, RS1 evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Bahnsteiggleiches Umsteigen in Waidmannslust.

b) Blankenburg - Oranienburg
Einsatz von Dieseltriebwagen. z.B. VT 628 (geeignet wegen großer Stationsabstände), Desiro evtl in der HVZ in Mehrfachtraktion. Bahnsteiggleiches Umsteigen in Blankenburg.

Bis Frohnau sollte die Gleichstrom-S-Bahn fahren. Auf der S8 würde sich ein Ersatzverkehr nicht lohnen. Für die S1 sollten vielleicht Regios zusätzlich nach Oranienburg fahren, mit Halt an provisorischen Bahnsteigen/zusätzlichem Busersatzverkehr.
[/quote]
Zitat
Arnd Hellinger
Ein wesentliches Problem bei Deinem Konzept ist ganz einfach, dass derzeit kein zugelassenes Baumuster für mit S-Bahn-Hochbahnsteigen kompatible VT existiert. Die damals für Kaarst-Mettmann gebauten Talent I werden vom EBA als Neufahrzeuge nicht mehr akzeptiert - und von Bombardier auch nicht mehr angeboten...
Das ist nicht ganz richtig: Es werden zur Zeit keine Fahrzeuge mit 960 mm Fußbodenhöhe angeboten...

Allerdings ist der GTW 2/6 der ODEG kompatibel, gleiches gilt auch für die momentan (in dreistelligen Stückzahlen!) gefertigten LINT-Triebwagen. Auch der Desiro ML wird vom Hersteller als Dieselversion angeboten...

Zitat

Die Alternative, sämtliche Bahnsteige der Außenstrecken auf 760 oder 550 mm über SO umzubauen, scheidet wegen der dann unmöglichen Wiederaufnahme durchgehender Verkehre ebenfalls aus, wäre zudem kostenintensiv.
Der provisorische Ringbahnsteig am Ostkreuz hatte auch nur 760 mm - das schließt sich also nicht aus, ist aber natürlich nicht barrierefrei.

Zitat

Bei sachgemäßer Wartung und vorausschauender Instandhaltung ließe sich das bestellte Betriebsprogramm übrigens locker mit dem ggw. Fuhrpark fahren.
Ja - wenn 480/485 auch die Zugsicherung bekommen...
Sonst stehen nur 500 Vz abzgl Werkstattreserve zur Verfügung - und das reicht nicht.
Ist es wirklich so schwer, für ein neues Thema einen neuen Thread auf zu machen? Diese Diskussion hat hier nichts verloren!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Giovanni
Zitat
Arnd Hellinger
Ein wesentliches Problem bei Deinem Konzept ist ganz einfach, dass derzeit kein zugelassenes Baumuster für mit S-Bahn-Hochbahnsteigen kompatible VT existiert. Die damals für Kaarst-Mettmann gebauten Talent I werden vom EBA als Neufahrzeuge nicht mehr akzeptiert - und von Bombardier auch nicht mehr angeboten...

Das ist nicht ganz richtig: Es werden zur Zeit keine Fahrzeuge mit 960 mm Fußbodenhöhe angeboten...

Genau die bräuchte man aber für das hier diskutierte längerfristige Ersatzkonzept.

Zitat
Giovanni
Allerdings ist der GTW 2/6 der ODEG kompatibel, gleiches gilt auch für die momentan (in dreistelligen Stückzahlen!) gefertigten LINT-Triebwagen. Auch der Desiro ML wird vom Hersteller als Dieselversion angeboten...

Seit wann sind diese Baureihen mit 960er-Bahnsteigen kompatibel? Die passen höchstens zu 760 mm hohen Bahnsteigen, möchte man nicht den kompletten Wagenkasten neu konstruieren und beim EBA zulassen.

Zitat
Giovanni
Zitat
Arnd Hellinger
Die Alternative, sämtliche Bahnsteige der Außenstrecken auf 760 oder 550 mm über SO umzubauen, scheidet wegen der dann unmöglichen Wiederaufnahme durchgehender Verkehre ebenfalls aus, wäre zudem kostenintensiv.

Der provisorische Ringbahnsteig am Ostkreuz hatte auch nur 760 mm - das schließt sich also nicht aus, ist aber natürlich nicht barrierefrei.

Ostkreuz war insofern akzeptabel, als der Ringbahnsteig ohnehin nicht barrierefrei erreichbar war. Das kannst Du mit einem großflächig angelegten Ersatzkonzept für mehrere Jahre nicht wirklich vergleichen - würde in der Öffentlichkeit auch kaum akzeptiert werden....

Zitat
Giovanni
Zitat
Arnd Hellinger
Bei sachgemäßer Wartung und vorausschauender Instandhaltung ließe sich das bestellte Betriebsprogramm übrigens locker mit dem ggw. Fuhrpark fahren.

Ja - wenn 480/485 auch die Zugsicherung bekommen...
Sonst stehen nur 500 Vz abzgl Werkstattreserve zur Verfügung - und das reicht nicht.

Da die ZBS zuerst an einem 485 entwickelt und getestet wurde, sollte das eigentlich mit halbwegs vertretbarem Aufwand machbar sein.

Dass man die 480 dagegen überhaupt gar niemals nicht umrüsten können soll, übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft. Denkbar wäre z. B. eine Lösung mit reduzierter Funktionalität - direkte Zwangsbremsung statt Geschwindigkeitsüberwachung oder so.

Das Ganze müßte man natürlich langsam auch einmal mit dem EBA besprechen...

Viele Grüße
Arnd
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für das schon zahlreiche Feedback. Ich habe eine Anmerkung und ein paar Fragen. Zunächst die Anmerkung: Ich finde, daß Thema ist eine direkte Konsequenz der gescheiterten Ausschreibung, hier also völlig richtig. Natürlich akzeptiere ich andere Meinungen und Wahrnehmungen.

Zu den Fahrzeugen: Nach meiner Kenntnis ginge lediglich die barrierefreie Zugangsmöglichkeit verloren. Alle genannten Fahrzeuge müßten betrieblich an S-Bahnsteigen halten können und dürfen. Schließlich ist die S-Bahn eine Vollbahn. (Ausnahmen hatte ich erwähnt). Als Beispiel fallen mir spontan Berlin-Karow und Birkenwerder ein.

@Arnd Hellinger: Wie kommen Sie darauf, daß der Fuhrpark und die Werkstattkapazitäten ausreichen könnten. Die derzeit erlebte Betriebswirklichkeit und die Erfahrung seit 2008 lassen mich bei solchen Bekundungen der S-Bahn Berlin GmbH schlicht zweifeln. Die Häufigkeit der Anschrift "Zug fällt aus" ist erschreckend. Erschrecklend ist aber auch der Auslastungsgrad der Züge. Dieser ist wahrnehmbar gesunken (zumindest auf der Ringbahn), da die Leute sich andere Wege suchen. Wenn dort nicht stabilisiert wird, geht es zugusten des MIV und wir erleben Szenarien, die sonst nur unter dem Stichwort "S-Bahn-Boykott" gefunden werden.

@222: Klar lassen sich Einzelheiten modifizieren. Ist ja ein Szenario, daß das Ziel haben soll, langfristig wieder eine funktionierende S-Bahn zu haben. Zum Viertel nach Spindlersfeld: Dürfen VT 480 da nicht laufen? Hier erschien mir der Zulaufweg zu kompliziert. Wenn 480 nicht geht, dann eben Halbzug... länger gibt - falls sich niochts geändert hat - Kehrzeitenengpässe...

Viel Spaß beim Weiterdiskutieren. Wichtig ist mir vor allem, ob eine Machbarkeit gesehen wird, daß ausschreibungsrechtlich hinzubekommen? Außerdem geht es ja auch darum, dem jetzigen Betreiber mit einem Netz zu konfrontieren, daß ihn eben nicht vor unlösbare Aufgaben stellt.

Gruß
Dirk
Zitat
Travellingman1
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für das schon zahlreiche Feedback. Ich habe eine Anmerkung und ein paar Fragen. Zunächst die Anmerkung: Ich finde, daß Thema ist eine direkte Konsequenz der gescheiterten Ausschreibung, hier also völlig richtig. Natürlich akzeptiere ich andere Meinungen und Wahrnehmungen.

Hier gehört vielleicht noch die Diskussion hin, dass wir 2017 wieder einen Fahrzeugengpass haben, der mit der Ausschreibung des Teilnetzes Ring und ihrem Scheitern zusammenhängt - sicherlich nicht hingegen irgendwelche Phantasiekonzepte, die neben der Bahnsteighöhenproblematik (und der weiterer Engstellen im Netz, die von Fahrzeugen mit Standard-Vollbahn-Lichtraumprofil nicht befahrbar sind) die Hauptursache des drohenden Problems ausklammern: Die der Zugsicherung nämlich. Es gibt keine Dieseltriebwagen oder Alt-Wendezüge, die über ZBS verfügen. Damit erledigt sich der ganze Quatsch sofort, denn die Zulassung und der Umbau entsprechender Fahrzeuge dürften auch nicht viel leichter zu bewerkstelligen sein, als das gleiche mit den Zügen der BR 480 und 485 zu tun.

Nun noch zwei Hinweise an Chefplaner Arnd Hellinger:
Erstens: Du kannst dir sicher sein, dass im Hause S-Bahn in Sachen "vorausschauender Instandhaltung(splanung)" das Mögliche getan wird. Als wäre es im Interesse der S-Bahn, ständig vom Besteller pönalisiert zu werden...
Zweitens: Ebenso sicher kannst du dir sein, dass "pausenlos" mit dem EBA verhandelt wird, um eine Lösung für die BR 480 und 485 zu erreichen. Denn es dürfte wiederum im Interesse der S-Bahn sein, ab 2017 möglichst viele Leistungen unter dem dann möglicherweise geltenden Übergangs-Verkehrsvertrag anzubieten - hier kann man unter Umständen nochmals saftige Preise vom Besteller fordern.
Zitat
Harald Tschirner
Ist es wirklich so schwer, für ein neues Thema einen neuen Thread auf zu machen? Diese Diskussion hat hier nichts verloren!

Eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle, zudem ich schon mehrfach erklärt habe, dass das auftrennen von Threads problembehaftet ist und daher von mir nur höchst ungern durchgeführt wird. Stattdessen bekomme ich von eifrig mitdiskutierenden Leuten Beiträge gemeldet und in die Begründung den Wunsch nach Themenabspaltung hineingeschrieben.

In diesem Fall hielt sich der Aufwand glücklicherweise noch halbwegs in Grenzen und hat "nur" 10 Minuten gekostet.

Gruß, Tom Gerlich - Forummaster Berlin
ich denke mal, man wird in erster Linie schlicht die Zuglänge kürzen und nur noch Halb- bzw. Dreiviertelzüge einsetzen sowie bisher schon bei den Notfahrplänen Linien kürzen bzw. ganz einstellen, sollte man dann nicht genug Fahrzeuge haben. Wegfallen würde z.B. die S85 und die S45, kürzen könnte man z.B. die S25, S47, S75 oder was auch immer. Für die Fahgäste bedeutet dies warten und drängeln. Aber ich hab die Hoffnung nich nicht aufgegeben, das es noch eine andere Lösung geben kann.
Die S45/ S85 kann dann nicht mehr wegfallen, weil ein Zehnminutentakt zum neuen "Single-Flughafen" angeboten werden müssen wird.
Off-Topic
06.02.2013 12:16
Zitat
les_jeux
[...] angeboten werden müssen wird.

Ich bin begeistert.
Re: Off-Topic
07.02.2013 01:02
Warum nicht den Ring (etappenweise) auf ein Netz mit Oberleitung umbauen?

Um die Diskussion anzuregen schlage ich einfach mal folgende Etappen vor:

1. Gesundbrunnen - Messe Nord (zweiter Bahnsteig wird reaktiviert, Umsteigen von Oberleitung- auf Stromschienen-S-Bahn)
2. Messe Nord - Treptower Park (1. Bahnsteig für Oberleitung, 2. für Stromschiene)
3. Treptower Park - Gesundbrunnen (1. Bahnsteig im Treptower Park bleibt für die Stromschienen-Bahn in Richtung Adlershof)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2013 01:12 von peterl.
Re: Off-Topic
07.02.2013 01:41
Zitat
peterl
Warum nicht den Ring (etappenweise) auf ein Netz mit Oberleitung umbauen?

Und wem soll das bitte außer zusäzlichen Kosten, Bauzuständen, Zwangspunkten etc. genau welchen Vorteil bringen?

Der Ring ist in den letzten 23 Jahren einschließlich aller Gleichstrom-Anlagen komplett saniert bzw. erneuert worden. Das jetzt schon wieder umzubauen, nur weil sich die Beteiligten nicht auf Modalitäten einer Fahrzeugbestellung - die müßte ja auch bei Umstellung auf 15 kV erfolgen - einigen können, halte ich wirtschaftlich nicht wirklich für sinnvoll.


Abgesehen davon müßte das Ganze auch wieder erst geplant, genehmigt, finanziert und gebaut werden, wäre also vor 2025 kaum verfügbar...

Viele Grüße
Arnd
Re: Off-Topic
07.02.2013 03:53
Zitat
DonChaos
Zitat
les_jeux
[...] angeboten werden müssen wird.

Ich bin begeistert.

Das wäre dann wohl schon Futur III ...


Zitat
peterl
Warum nicht den Ring (etappenweise) auf ein Netz mit Oberleitung umbauen?


Warum nicht asphaltieren und hochflexible Pferdebahnen einsetzen?

Die Aufgabe lautete:
Finden Sie bis 2017 eine möglichst elegante Lösung, den Betrieb mit den Fahrzeugen abzuwickeln, die mit dem neuen Zugsicherungssystem kompatibel sind.
Entwerfen Sie ersatzweise ein Ersatzkonzept unter Einbeziehung neuer Autobuslinien.

Grüße
Nic
Re: Off-Topic
07.02.2013 08:02
Wieviel Viertelzüge wird man wohl im täglichen Einsatz haben wenn es nur 500 gibt? Vielleicht 430? Man nehme sich daher einen der zwei dutzend Notfallfahrpläne der letzten drei Jahre als man schon einmal diese Zahl hatte und überlege ob der gut war.

So wird aller Voraussicht nach das Ersatzkonzept aussehen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: Off-Topic
07.02.2013 09:55
Zitat
Nicolas Jost
Das wäre dann wohl schon Futur III ...
Ist ja korrekt, diese Zeitform muss beim Flughafen BER angewandt werden. ;)

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
222
Ersatzkonzept
07.02.2013 17:33
Ich habe mir mal ein Konzept überlegt, bei dem man mit den 481ern hinkommt (je 20 Min-Takt)

S1 Oranienburg-Wannsee Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 36
S2 Bernau-Blankenfelde Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 32
S25 Hennigsdorf-Teltow Stadt Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge: 21
S3 Erkner-Ostbahnhof Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 16
S5 Strausberg Nord-Spandau Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 40
S7 Ahrensfelde-Potsdam Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 36
S75 Wartenberg-Ostbahnhof Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 12
S4 Ring Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 24
S46 Südkreuz-KW Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 20
S47 Schöneweide-Spindlersfeld Zuglänge: 2/4 Fahrzeuge: 2
S8 Birkenwerder-Schöneweide Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge: 18
S9 BER-Ostbahnhof Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 20

Hier benötigt man 277 Fahrzeuge und es ist jede Strecke bedient. Man kann mit den restlichen Fahrzeugen (abzüglich Werkstatt-Reserve und S-Bahn-Abzug) noch andere Linien verdichten, z.B.:

S1 Frohnau-Zehlendorf Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge:18
S25 Potsdamer Platz-Teltow Stadt Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge: 9
S5 Hoppegarten-Spandau Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 28
S7 Ahrensfelde-Potsdam Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge: 27
S4 Ring Zuglänge: 4/4 Fahrzeuge: 24
S45 Hermannstraße-BER Zuglänge: 3/4 Fahrzeuge: 12
S46-Verlängerung bis Westend zusätzliche Fahrzeuge: 8

Insgesamt wären das 403 Fahrzeuge. Für manche Fahrgäste würde sich nichts ändern.
Was haltet ihr davon?
Re: Ersatzkonzept
07.02.2013 17:51
Als Adlershofer gefällt mir daran natürlich gar nicht dass es dort nur den 18/2 Takt gibt.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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