Ingolf schrieb:
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> > Bedarfsorientiert habe ich gesagt. Nicht
> "wenige
> > Stunden am Tag".
> Also möchtest Du dort eine Taktreduzierung.
> Übrigens bedeutet der Taktsprung von 20 uaf 30
> Minuten einen überproportionalen Fahrgastverlust.
Nein, auch so habe ich das nicht gemeint. Ich dachte mit dem Wort "bedarfsorientiert" eher an einen Früh-/Vormittags- und Nachmittagsverkehr.
Ähnlich, wie es beim Bus schon jetzt auf vielen Strecken umgesetzt wird.
Die Linie 168 könnte z.B. morgens zu den Stoßzeiten des Schüler- und Berufsverkehrs in einem 15-20 min Takt fahren, sagen wir von ca. 4.30 Uhr bis 9.00 Uhr, danach bis ca. 11.00 Uhr alle 30 min., dann bis ca. 13/14 Uhr stündlich oder gar nicht, und dann im Nachmittags-Stoßverkehr wieder von ca. 13/14 Uhr bis 20.30/21.00 Uhr alle 15-20 min. Danach vorgezogener Betriebsschluß oder zumindest Betrieb nur bis Karolinenhof, Schappachstr. Ecke Vetschauer Allee.
(ich hoffe, diese Antwort war Dir präzise genug und kein Allegemeinplatz)
> Ich habe versucht darzustellen, dass die Situation
> im Raum Grünau-Schmöckwitz eine besondere ist und
> die Umstellung auf Bus die Betriebskosten und
> Fahrgastverluste derart erhöht, dass dies mit
> großer Sicherheit teurer sein wird, als der
> langfristige erhalt der Infrastruktur Schiene.
Das kannst nun aber DU (!) nicht belegen!
Warum sollte das denn so sein?
Wenn die Gleise erst zurückgebaut sind, IST (!) nunmal der Bus die günstigere Alternative. Bei operativen Betriebserfordernissen z.B. kann ein Bus auch vorzeitig enden, während man bei der Tram ja nicht in 5 min. eine Wendeschleife einbauen kann. Beim Bus ist immer ein spontan veränderbarer Betrieb möglich. Bei der Tram nunmal eben nicht.
Was ist denn Deiner Meinung nach an dem Streckenabschnitt Grünau-Schmöckwitz so besonders?? Daß er durch einen Wald führt?
Ich kann an dieser Strecke nichts Besonderes entdecken.
Ist die Buslinie X69 Deiner Meinung nach auch etwas Besonderes?
Oder die Linie 125 durch den Frohnauer Forst?
Oder die Linie 218 durch den Grunewald? (mal von den historischen Buseinsätzen abgesehen)
> Die Umstellung der Schmöckwitzer STrecke spart
> kein Geld - ganz im Gegenteil, sie kostet Geld.
W A R U M ???
Wo denn? Wegen dem Gleisrückbau?
Das ist auch bei allen anderen stillzulegenden Strecken so!
> Ich werde es nicht müde zu wiederholen: die
> geplante umfangreiche Stilllegung von
> Straßenbahnstrecken in Berlin wird keine Gelder
> für die Aufstockung des ÖPNV in anderen Gebieten
> freisetzen.
Das ist mir schon klar, ich bin ja nicht begriffsstutzig.
Es geht ja auch nicht um die Aufsteckung des ÖPNV, sondern um gleichwertigen oder zumindest dem Bedarf angepaßtem Ersatz.
> Es ist ein bewusst so gewolltes
> ÖPNV-Schrumpfungsprogramm. Und das wird sich auch
> auf die von Dir so präferierten Busse auswirken.
Das ist mir durchaus klar, daß es auch den Busbereich treffen wird.
Aber vergiß bitte nicht, daß der Busbereich in der Vergangenheit schon WESENTLICH (!) herber von Einsparungsmaßnahmen getroffen wurde, als die von vielen hier so favorisierte Tram.
Nun kommt eben auch einmal eine Zeit, in der auch die "Tram-Fraktion" Niederschläge hinnehmen muß und Streckenstillegungen zusehen muß, ohne dies verhindern zu können.
Daß es auch weitere Buslinien treffen wird und zu Taktausdünnungen kommen wird, ist unvermeidlich und mir absolut KLAR - ich bin aber realistisch genug, um mich dem nicht zu verschließen. Da sind die Straßenbahnanhänger wesentlich besser drin (sich vor gewissen Realitäten zu verschließen).
> Wie häufig soll ich das eigentlich noch schreiben?
Ich weiß nicht?! Das mußt Du schon selbst entscheiden.
> Außerdem schadet
> > es niemandem, ein par Schritte zu laufen. Wer
> nach
> > Richtershorn will, ist eh bereit dort zu
> einem
> > Spaziergang aufzubrechen. Den (den
> Spaziergang)
> > kann man auch eine Haltestelle früher
> beginnen.
> Sorry. aber jetzt redest Du endgültig Unsinn.
> Eine solche Ansicht hat mit der Attraktivität des
> ÖPNV gar nichts zu tun. Die Leute sollen getrost
> selber entscheiden können, ob sie laufen wollen,
> oder nicht.
Es ist keine Frage der Entscheidung der "Leute", sondern des bereitgestellten Angebots.
In Moorlake stehen die Leute auch nicht vor der Entscheidung "Nehmen wir den Bus oder laufen wir?" ... Es gibt keinen Bus mehr. Also MÜSSEN sie bis zur Haltestelle Pfaueninsel zum 218er laufen.
Oder Fahrrad fahren. Oder das Auto nehmen.
> Die Konkurrenz lautet nun einmal immer Auto mit
> der man (fast immer) bis direkt vor die Tür kommt.
> Mit erzwungenen langen Fußwegen vom ÖPNV gewinnst
> Du heute keinen Kunden.
Im gesamten Bereich der Matterhornstraße wurden die Anwohner zu Fußwegen (zur Spanischen Allee) gezwungen. Trotzdem ist der 112er nicht leer.
Und ich glaube kaum, daß seit Einsparung der Streckenführung durch die Matterhornstraße (und auch andere Straßen) die dortigen Fahrschulen seitdem gigantische Umsatzzuwächse zu verzeichnen hatten ...
Das Auto IST (!) eine Alternative, aber nicht die einzige.
Es gibt etliche Beispiele von Angebotsverkürzungen (Verschlecherungen) im Busbereich, ohne daß zwanghaft auf das Auto als "letzten Rettungsanker" zurückgegriffen werden muß(te).
> > Der Bus bedient dafür aber die Schappach-
> und
> > Rabindranath-Tagore-Str., die ja durch die
> Tram
> > NICHT bedient werden.
> Irrelevant im Vergleich zu den von der Straßenbahn
> durchfahreren Gebieten.
Ach! Verbesserungen (!) sind also IRRELEVANT, während minimale Verschlechterungen Anlaß zu haarsträubender Kritik sind??
Warum kannst Du das nicht positiv werten?
> Das ist kaum real. Dieses Gebiet (m.E. ist es eher
> Wasserschutz- denn Nturschutzgebiet?) dient
> vorrangig als Erholungsgebiet. Wenn Du es nicht
> komplett sperren möchtest, werden dort auch
> weiterhin viele Leute hinfahren
Da werden (würden) auch dann noch viele Leute hinfahren, WENN es komplett gesperrt WÄRE. Aber es SOLL ja gar nicht komplett gesperrt werden.
Vielmehr soll ja nur die Tram aus dem Gebiet entfernt werden. Dafür fährt der Autobus dann nicht durch das Wasserschutzgebiet (Du hattest Recht, es ist ein WSG und KEIN NSG - sorry, mein Fehler).
Trotzdem sind auch die Schmierstoffe und Fette der Tram für die Spurkranzschmierung ja nicht gerade gut für ein WSG. Man bedenke auch die Feinstaubentwicklung durch den Abrieb und den Elektrosmog durch die Oberleitung und Transformatoren. Von den ständigen Aufrüttelungen des Erdbodens mal ganz abgesehen.
> Und eine Straßenbahn im Wald ist
> verträglicher, als eine Straße mit Bus.
Glaube ich nicht!
> Und selbst, wenn es nur ein "normaler" Wald wäre -
> der parallel zu den Tramgleisen liegende
> Asphaltstreifen ist für Busbefahrung unggeignet.
> Er müsste für großen Aufwand ausgebaut werden.
Welchen Streifen meinst Du?
Bitte präzisiere das mal.
Die Vetschauer Allee ist definitiv breit genug.
Mir ist die Anlage bekannt, ich habe auch etliche Fotos von dort.
Du kannst eigentlich nur den Aspahltstreifen in dem WSG (Sportpromenade) meinen.
Und da soll der Bus ja gar nicht langfahren.
Das hat ja auch einen Sinn. Denn schließlich könnte ja auch ein defekter Tank oder Verlust anderer Substanzen beim Bus das Gebiet verunreinigen.
Daher ist es besser, dort den Verkehr über Schappachstr. und R.-T.-Straße abzuwickeln und das WSG somit zu umfahren.
> irgendwann ommst Du immer mit der Standardsantwort
> "der Bus ist billiger, der Bus hat mehr
> Potentiale, der Bus ist besser" - ohne sachliche
> Begründung, ohne sich auf den Ort zu beziehen,
1. Das IST (!) ja auch so. Aber das nur mal so am Rande. Denn für Dich ist das ja kein Argument.
2. Ich habe diesmal wieder ETLICHE sachliche Begründungen unter Einbeziehung der direkten Örtlichkeit genannt.
Fahrplanwechsel