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Erster Berliner Bürgerentscheid mit Verkehrsthema
geschrieben von Lopi2000 
[Ironie on]
Rudi-Dutschke-Straße? Warum benennt man die Kochstraße nicht gleich in Baader-Meinhof-Straße um?
[Ironie off]
Meinesachtens hätte man nicht den ganzen Bezirk fragen sollten, sondern NUR die direkt unmittelbar betroffene Anlieger und Anwohner dieser Strassenabschnitt. Sie wohnen in der Straße, sie haben den ganzen Ärger und Kosten, wenn unbenannt wird. Daß gilt generell bei Strassennamenumbennenungen. In diesen Fall ist es eine völlig politische Sache. Die Anwohner, die sich nicht mit Dutschke anfreunden können, haben's besobders arg. Daß es über der Anwohners Köpfen hinaus entschieden wird ist völlig undemokratisch. Das hatten wir in Charlottenburg auch neulich, aber dort war es krasser: Reichsportfeldstrassebewohner, die gegen die Umbennenung (in Flatowallee) waren, wurden sofort als Rassisten bezeichnet.

Und muß es dabei auch immer den vollen Namen sein? Früher genügte der Nachnamen; nun müssen alle Namen mit drauf. Stell mal vor so was sie Johannes-Ferdinand-von-Bredenbüttel-Fehmarn-Boulevard als Bahnhofsname. Zwar nicht so lang wie Llanfairpwllgwyngyllgogerychwrndrobwllllantysioliogogogoch, aber das ist auch kein Personennamen.
Es gibt nun mal demokratische Grundregeln und nach denen ist es abgelaufen. Schade, wenn diese nicht akzeptiert werden können und nachdem die Umbenennung gleich doppelt bestätigt wurde, das System in Frage gestellt wird.
Genauso könnte man ja auch mal nur die betroffenen Anwohner der Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld über deren Ausbauten bzw. Schließungen abstimmen lassen.
1. Ich finde auch, dass Straßennamen in der heutigen Zeit zu lang sind! Dutschkestraße hätte vollmkommen gereicht, obwohl Rudi ja nicht gerade ein langer Vorname ist.
2. Würde sich die CDU aufregen, wenn man die Straße z.B. in Axel-Springer-Ring umbenannt hätte, der dann einmal ums Gebäude führt?
3. Wer hat die Anwohner bei der Umbennenung des nördlichen Teils der Lindenstraße gefragt? Ok, Volksabstimmungen waren damals noch nicht möglich, von Volksvertretern erwarte ich aber, dass sie den Willen des Volkes berücksichtigen!
4. Dutschke war kein gesuchter Verbrecher, während sowohl Baader als auch Meinhoff verurteilte Schwerverbrecher waren!
5. Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt serviert wird!



Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
> 54E schrieb:
> --------------------------------------------------
> Wie würde das denn auch passen?
> Rudi-Dutschke-Straße (Checkpoint Charlie)
...
> Danhn doch lieber nur: U-Bahnhof Checkpoint
> Charlie

Möckernbrücke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der U-Bahnhof Kochstr. (Checkpoint Charlie) sollte
> daher nicht umbenannt werden. Hinzu kommt noch,
> dass dieser Bahnhof tatsächlich in aller Welt
> unter diesem Namen, als einer in der Nähe eines
> ehemaligen Ost-West-Brennpunktes, bekannt ist.

Also ich finde den Namen "Checkpoint Charlie" am sinnvollsten.

Hauptbahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ein dunkler Tag für Berlin und eine Schande für
> die Demokratie, daß es niemanden interressiert,
> daß eine Straße Mitten in der Hauptstadt nach
> einem linken Blender, Antidemokraten und
> Terroristen-Unterstützer benannt werden darf!
>
> PFUI !!!!

Es scheinen aber etliche Dutschke anders einzuschätzen.
Wenn es nach mir ginge, würde mancher Straßenname schon geändert sein, z. B. Reichssportfeldstraße oder die schönen sozialistischen Namen.
Und auch das Thälmann-Denkmal wäre fort, denn wenn Thälmann in der DDR gelebt hätte, wäre es so gewesen:
Wenn er die Ehrung verdient hätte, hätte man ihn nicht geehert, sondern eingesperrt oder verbannt (wie im Falle Biermann).
Und wenn Thälmann geehrt worden wäre, hätte er es nicht verdient.

Machrihanish schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der Witz an dieser Namensgebung U-Bahnhof wäre
> allerdings in Zukunft, daß
> aus drei möglichen Namen:
>
> Rudi-Dutschke-Straße (wie mans auch dreht: ein
> wichtiger Mensch der
> deutschen Nachkriegsgeschichte)
>
> Checkpoint Charlie (berüchtigter,
> geschichtsträchtiger Ort in Berlin, der
> ein Symbol für ein ganzes weltpolitisches
> Zeitalter ist)
>
> Kochstraße (Herr Koch von 1734)
>
> wohl nicht der relevanteste, sondern der bequemste
> eben fortbestünde.

Wie wäre es dann, mit Checkpoint Rudi-Koch-Straße? ;-)

Am U-Bahnhof gibt es doch weiterhin die Kochstraße, also warum die Mühe den Bahnhof umzubenennen. Die BVG wird lediglich die Hst Charlottenstr./Kochstr. umbenennen müssen. Die Hst. an der Axel-Springer-Str. heisst ja Lindenstr./ Oranienstr.

Es gibt also kein größeres Problem!

@ Wuhletal: Die Rechssportfeldstraße heisst doch mittlerweile Flatowallee (nach zwei deutsch-jüdischen Sportlern, die 1896 in Athen Edelmetall gewonnen haben und später dann im KZ ermordet wurden).

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Nur gut daß es nicht "Alfred-und-Gustav-Felix-Flatow-Allee" heissen mußte, das würde in keine Eingabemaske passen.

Stellt aber mal vor, wie der politische Strassenumbenennereiwahn weitergehen könnte... irgenwann haben wir bestimmt Magaret-Thatcher-Allee und Michael-Gorbachev-Platz (im Volksmund dann: "am Gorbi") und Ronald-Reagan-Strasse und Helmut-Kohl-Gasse.
Richtig, Helmut Kohl kriegt eine kleine Gasse!

Ein "Rudi Dutschke Bahnhof" wäre doch lustig! Wie wäre es denn mit: "Rudi Dutschke Straße (Axel Springer Str.)"? ;D

Hauptbahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ein dunkler Tag für Berlin und eine Schande für
> die Demokratie, daß es niemanden interressiert,
> daß eine Straße Mitten in der Hauptstadt nach
> einem linken Blender, Antidemokraten und
> Terroristen-Unterstützer benannt werden darf!
>
> PFUI !!!!

[www.titanic-magazin.de]



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2007 13:50 von Lehrter Bahnhof.

> 4. Dutschke war kein gesuchter Verbrecher, während
> sowohl Baader als auch Meinhoff verurteilte
> Schwerverbrecher waren!
> 5. Rache ist ein Gericht, dass am besten kalt

Dutschke war ein geistiger Brandstifter.
Hm...ob das Thema noch was mit Eisenbahnen zu tun hat?

Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dutschke war ein geistiger Brandstifter.

Was hat er denn Böses gemacht?







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2007 14:09 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Bahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hm...ob das Thema noch was mit Eisenbahnen zu tun
> hat?
>
> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Dutschke war ein geistiger Brandstifter.
>
> Was hat er denn Böses gemacht?

Oh, sorry. Er war selbstverständlich ein Heiliger.


Lehrter Bahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hm...ob das Thema noch was mit Eisenbahnen zu tun
> hat?
>

Mit der BVG fuhr er ja auch bestimmt, oder?

Ruhlebener schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lehrter Bahnhof schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Hm...ob das Thema noch was mit Eisenbahnen zu
> tun
> > hat?
> >
>
> Mit der BVG fuhr er ja auch bestimmt, oder?
>
>
Macht das Thema einfach zu. Ist vielleicht das Beste.

Anonymer Benutzer
Re: Erster Berliner Bürgerentscheid mit Verkehrsthema
09.02.2007 20:06
Najs Ruhlebener, ob die Umbennunung der Reichssporteldstraße in Flatowallee neulich war, möchte ich bezweifeln...
Dürfte ja nun auch über zehn Jahre her sein.
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> Najs Ruhlebener, ob die Umbennunung der
> Reichssporteldstraße in Flatowallee neulich war,
> möchte ich bezweifeln...
> Dürfte ja nun auch über zehn Jahre her sein.
>
> Gruß
> 54E - Durchlaufwagen

So lange schon? Man, wie die Zeit vorbei fliegt. Es sei denn, man hat beim Umsteigen gerade ein Zug verpasst (weil die Fahrer beim Fahrerwechsel am vorigen Bahnhof etwas geplaudert haben, was mal vorkommt), und die Nächste fährt nicht die ganze Strecke, dann sind 10 Minuten eine Ewigkeit. So ähnlich hat Einstein es erklärt: sitzt man beim Zahnarzt, dauert eine Minute eine gute Stunde; sitzt man mit ein hübschen Mädchen, vergeht eine Stunde wie eine Minute - das ist die Relativität.

Das Verwaltungsgericht hat die Umbenennung nun auch bestätigt, in dem eine Klage dagegen zwar für zulässig aber unbegründet befunden wurde. Laut taz.de ist eine Berufung nicht zugelassen.

[www.berlin.de]

Wenigstens eine gute Nachricht heute.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Verwaltungsgericht hat die Umbenennung nun
> auch bestätigt, in dem eine Klage dagegen zwar für
> zulässig aber unbegründet befunden wurde. Laut
> taz.de ist eine Berufung nicht zugelassen.
>
>
>
> Wenigstens eine gute Nachricht heute.

Welch ein Kniefall vor einer APO-Ikone. So macht man den Bock zum Gärttner.




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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lopi2000 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Das Verwaltungsgericht hat die Umbenennung
> nun
> > auch bestätigt, in dem eine Klage dagegen
> zwar für
> > zulässig aber unbegründet befunden wurde.
> Laut
> > taz.de ist eine Berufung nicht zugelassen.

> Welch ein Kniefall vor einer APO-Ikone. So macht
> man den Bock zum Gärttner.
>

Tja, an dieser Entscheidung beißt auch die querulierende Maus keinen Faden mehr ab.

Eines gebe ich - jenseits aller historischen Bewertungen - aber zu: Obwohl es dumpf und schwachsinnig ist, Dutschke mit RAF-Terroristen zu vergleichen, finde ich, daß im Rahmen eines Volkentscheids nur den unmittelbaren Anwohnern eine Entscheidung
zugestanden hätte. Den ganzen Bezirk mitabstimmen zu lassen, hat den Geruch der Manipulation.

Wollen mir mal sehen, ob sofern es Beschwerden gibt, auch der ganze Bezirk Steglitz-Zehlendorf über die Umbennenung der Treitschkestr., einen von der anderen Seite her politisch mißbeliebigen Namen, abstimmen darf. Daran zweifle ich noch sehr.
Deutsche_Oper schrieb:
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> Tja, an dieser Entscheidung beißt auch die
> querulierende Maus keinen Faden mehr ab.
>

Warum "Maus" und nicht gleich Elch? ;-)
[www.pcwelt.de]
[de.wikipedia.org]

Nicht nur die Maus queruliert sondern Springers Presse, die die Mehrheit beherrscht.
In welcher Weise hat sich Dutschke für Deutschland verdient gemacht? Ich wette, das es darauf keine sachliche Antwort gibt, die nicht durchs Trollraster rutscht.

Genug getrollt. Zurück zum Thema Nahverkehr, und gelegentlich einen Elchtest machen.

P.S. Natürlich ist der Beschluß unanfechtbar, aber es ist nicht verboten, sich eine Meinung darüber zu bilden und diese zu äußern. Dabei können wir es belassen.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2007 17:13 von Mäuserich.
Deutsche_Oper schrieb:
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> Wollen mir mal sehen, ob sofern es Beschwerden
> gibt, auch der ganze Bezirk Steglitz-Zehlendorf
> über die Umbennenung der Treitschkestr., einen von
> der anderen Seite her politisch mißbeliebigen
> Namen, abstimmen darf. Daran zweifle ich noch
> sehr.

Es sind ja nicht nur einzelne Beschwerden, die zur Abstimmung über den Straßennamen führten, sondern eine Unterschriftensammlung, die den gesetzlichen Vorgaben für ein bezirkliches Bürgerbegehren entspricht. Das heißt, es müssen, innerhalb von 3% der Wahlberechtigten des Bezirkes (5-8.000) unterschreiben. Dann kann es zum Bürgerentscheid kommen, an dem mindestens 15% der Wahlberechtigten teilnehmen müssen.

Ob sich nun um die 6.700 Wahlberechtigte finden, die dafür unterschreiben, daß eine Straße nach demjenigen benannt bleibt, der das Stürmer-Motto "Die Juden sind unser Unglück." geprägt hat, wird sich zeigen, falls das Bezirksamt irgendwann eine Umbenennung beschließt. Und vor allem auch, ob sich eine Partei findet, die sich mit der Unterschriftensammlung quasi zu dieser Aussage bekennt.

Wenn es dort oder wo auch immer Bürgerbegehren und Bürgerentscheid zu einer weiteren Straßenbenennung geben wird, wird sich dies grundsätzlich immer auf gesamtbezirklicher Ebene abspielen. Genauso waren ja auch bei der Abstimmung über die Zukunft dreier Gymnasien im südlichen Lichtenberg die Wahlberechtigten im nördlichen Hohenschönhausen gefragt.
Dieses Thema wurde beendet.