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Bahnen und Fahrrad in und um Berlin
geschrieben von VvJ-Ente 
Am Samstag gab es einen Artikel im Tagesspiegel zum Thema Fahrradmitnahme in der Bahn.

Zitat

Im nächsten Sommer rollt auf beiden Regionalexpresslinien an die Ostsee ein Fahrradwagen mit. An den RE 5 nach Rostock wird ein fünfter Wagen angehängt, in dem das komplette Unterdeck ein Fahrradabteil ist. Auf einer Seite des Waggons werden die Klappsitze ausgebaut, damit normale Fahrgäste nicht die Stellflächen blockieren können. Beim RE 3 nach Stralsund, der schon jetzt mit fünf Wagen fährt, wird ein Wagen entsprechend umgebaut. In ein solches Großabteil passen dann mehrere Dutzend Fahrräder.

Finde ich überfällig und klasse. Gerade die beiden RE-Linien Richtung Ostsee sind chronisch überlastet. Usedom fällt als Fahrradziel praktisch weg, da die RE aus Stralsund in Züssow schon so überfüllt sind, dass man mit einer Familie schon ohne Rad Probleme hat, in den Zug zu kommen.

Zitat

Die Odeg fährt schon seit April dieses Jahres auf den Linien RB 60 (über Eberswalde nach Frankfurt/Oder) und RB36 (über Beeskow nach Frankfurt) an Wochenenden ihre Triebwagen mit sogenannten „Fahrradverstärkern“.

Sind die neu? Oder ist da einfach nur ein zweiter "normaler" Triebwagen angehängt? RB 36 war auch überfällig, RB 60 kann den RE3 von den Chorin-Schorfheide-Ausflüglern entlasten.

Zitat

„Reisende ohne Rad und Kinderwagen werden offenbar geradezu magisch von den Klappsitzen angezogen“, heißt es in der jüngsten Ausgabe der ADFC-Zeitschrift „Radzeit“. Die Folge: Sind die Klappsitze belegt (auf denen man „so schön die Füße ausstrecken kann“, wie es beim VBB heißt), blockieren die Fahrräder dann den Eingangsbereich.

Das ist auch in der S-Bahn häufig zu beobachten. Fahrgäste ohne Gepäck blockieren die Plätze im Mehrzweckabteil und reagieren oft auch noch patzig, wenn man sie anspricht. Dann stehen die Räder im Türraum und wenn wie z.B. in Baumschulenweg rechts ausgestiegen wird, kommt keiner mehr rechtzeitig rein und raus. Da finde ich die 485er viel besser eingerichtet als die anderen beiden Baureihen. In denen gibt es genug Sitze mit Beinfreiheit für alle. Das wird der S-Bahn auf der S3 im Sommer bestimmt wieder böse auf die Füße fallen, dass man die 485er gegen die 481er ausgetauscht hat.

Zitat

Eine Beobachtung aus dem März: Gut zwei Dutzend ältere koreanische Touristinnen steigen am Bahnhof Zoo mit ihren schweren Mieträdern in den RE1 – und in Park Sanssouci wieder aus. Dem Zug bescherte das eine Verspätung von zehn Minuten. „Die hätten sich die Räder auch in Potsdam mieten können“, seufzte die Schaffnerin.

Aber auch nur, wenn die auf dem Rückweg wieder in Potsdam einsteigen. Und wenn den Touristen Fahrradvermietungen in Potsdam bekannt sind, diese genug Räder vorrätig haben, die Räder nicht für eine ganze Woche für weitere Ausflüge gemietet sind, die Öffnungszeiten passen, ... Es gibt natürlich auch Touristen, die sich vor Ort ein Rad mieten, eine Rundfahrt machen, und dann wieder am Ausgangspunkt landen. Die Regel ist aber eine Tour von A nach B.

P.S.: Wenn jemand einen Job braucht: One-Way-Fahrrad-Vermietungen im Abstand von etwa 50 km entlang der Wege Berlin - Kopenhagen, Berlin - Usedom, und Europaradweg R1 aufmachen und offensiv bewerben. Da könnte man sich bestimmt eine goldene Nase verdienen...
An sich eine sehr gute Entwicklung auf den RE-Linien gen Norden. ich bin mir nur nicht sicher ob die Wagen rechtzeitig verfügbar sind, da ja Bombardier in allen aktuellen Doppelstockprojekten 2 Jahre Verzug angemeldet hat...

Ich möchte aber auch noch zwei sachen anmerken:

Zitat
VvJ-Ente
Zitat

„Reisende ohne Rad und Kinderwagen werden offenbar geradezu magisch von den Klappsitzen angezogen“, heißt es in der jüngsten Ausgabe der ADFC-Zeitschrift „Radzeit“. Die Folge: Sind die Klappsitze belegt (auf denen man „so schön die Füße ausstrecken kann“, wie es beim VBB heißt), blockieren die Fahrräder dann den Eingangsbereich.

Es heißt nicht umsonst Mehrzweckabteil. Es verfolgt mehrere Zwecke. Wie z.B. auch die Abstellung von Kinderwagen und großen Koffern. Wären nur Fahrräder dort unterzubringen hieße es Fahrradabteil.
Und: Nachwievor gilt eine prioritäre Mitnahme von Rollis und Kinderwagen auch in Mehrzweckbereichen!


Falsch verstanden...

Zitat
VvJ-Ente
Zitat

Eine Beobachtung aus dem März: Gut zwei Dutzend ältere koreanische Touristinnen steigen am Bahnhof Zoo mit ihren schweren Mieträdern in den RE1 – und in Park Sanssouci wieder aus. Dem Zug bescherte das eine Verspätung von zehn Minuten. „Die hätten sich die Räder auch in Potsdam mieten können“, seufzte die Schaffnerin.

Aber auch nur, wenn die auf dem Rückweg wieder in Potsdam einsteigen. Und wenn den Touristen Fahrradvermietungen in Potsdam bekannt sind, diese genug Räder vorrätig haben, die Räder nicht für eine ganze Woche für weitere Ausflüge gemietet sind, die Öffnungszeiten passen, ... Es gibt natürlich auch Touristen, die sich vor Ort ein Rad mieten, eine Rundfahrt machen, und dann wieder am Ausgangspunkt landen. Die Regel ist aber eine Tour von A nach B.

Sorry, aber deine Argumentation hat einen grundsätzlichen Haken. Der Regionalverkehr ist nun mal in erster Linie ein Personen-Beförderungsmittel. Dass Fahrräder mitgenommen werden dürfen ist schon ein Entgegenkommen an Menschen die es am Ende der Fahrt noch dringend benötigen um z.B. zur Arbeit zu kommen. Ich finde schon, dass es zumutbar ist und bleiben sollte, dass nicht jeder sein Fahrrad überall mitnehmen kann, wenn mam vor Ort auch eines leihen kann.

Man sollte nicht vergessen, dass Fahrradtickets nur einen Bruchteil eines Personentickets kosten, aber den doppelten bis dreifachen Platz im Fahrzeug wegnehmen. Rein wirtschaftlich betrachtet ist es also nicht sinnvoll ein eigenes Unterdeck nur für Fahrräder einzuführen. Es ist mehr als Kapitulation vor der Fahrradmassen zu verstehen (wiel man sich auch nicht getraut hat den Preis für Fahrradtickets an die Ostsee anzuheben). Das zahlen alle anderen Fahrgäste und Steuerzahler mit!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.06.2014 10:28 von Blaschnak.
Dazu passend:

Einstellung des Berlin-Warnemünde-Express

[www.berliner-zeitung.de]
Zitat
VvJ-Ente
Zitat

Reisende ohne Rad und Kinderwagen werden offenbar geradezu magisch von den Klappsitzen angezogen“, heißt es in der jüngsten Ausgabe der ADFC-Zeitschrift „Radzeit“. Die Folge: Sind die Klappsitze belegt (auf denen man „so schön die Füße ausstrecken kann“, wie es beim VBB heißt), blockieren die Fahrräder dann den Eingangsbereich.

@Blaschnak:
Es heißt nicht umsonst Mehrzweckabteil. Es verfolgt mehrere Zwecke. Wie z.B. auch die Abstellung von Kinderwagen und großen Koffern. Wären nur Fahrräder dort unterzubringen hieße es Fahrradabteil.
Und: Nachwievor gilt eine prioritäre Mitnahme von Rollis und Kinderwagen auch in Mehrzweckbereichen!


Genau das steht doch in dem Zitat. Man kanns auch so schreiben, Fahrgäste ohne Fahrräder, Gepäck bzw. ohne Kinderwagen blockieren oft das Mehrzweckabteil. Das ist auch meine Erfahrung, daher wäre ich auch dafür, das man bei den 481ern auf einer Seite im Mehrzweckabteil die Klappsietze rausnimmt.

Gruß Frank
Ok, das hat einen Moment gedauert. Ich gebe zu, dass ich das anders gelesen habe.

Bei mir kam das so an, dass "Reisende ohne Rad" und "Kinderwagen" das Mehrzweckabteil blockieren. Aber wahrscheinlich hast Du recht dass damit "Reisende ohne Rad und ohne Kinderwagen" gemeint sind.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat

Die Odeg fährt schon seit April dieses Jahres auf den Linien RB 60 (über Eberswalde nach Frankfurt/Oder) und RB36 (über Beeskow nach Frankfurt) an Wochenenden ihre Triebwagen mit sogenannten „Fahrradverstärkern“.

Sind die neu? Oder ist da einfach nur ein zweiter "normaler" Triebwagen angehängt? RB 36 war auch überfällig, RB 60 kann den RE3 von den Chorin-Schorfheide-Ausflüglern entlasten.

Hallo zusammen,

generell begrüße ich diese Maßnahme sehr, da der durch die Mitnahme von Fahrrädern entstehende Platzmangel teilweise dafür geführt hat, dass Fahrgäste auf dem Bahnsteig stehen blieben (was natürlich nicht die Schuld der "Fahrradreisenden" ist!
Jedoch habe ich auf der RB 60 am Wochenende noch nie mehr als einen Triebwagen erleben dürfen, auch und insbesondere nicht in der letzten Zeit. Zu begrüßen wäre es allerdings, auch unabhängig von der Problematik mit den Fahrrädern.

Viele Grüße
Zitat
VvJ-Ente
Hallo zusammen,

generell begrüße ich diese Maßnahme sehr, da der durch die Mitnahme von Fahrrädern entstehende Platzmangel teilweise dafür geführt hat, dass Fahrgäste auf dem Bahnsteig stehen blieben (was natürlich nicht die Schuld der "Fahrradreisenden" ist!
Jedoch habe ich auf der RB 60 am Wochenende noch nie mehr als einen Triebwagen erleben dürfen, auch und insbesondere nicht in der letzten Zeit. Zu begrüßen wäre es allerdings, auch unabhängig von der Problematik mit den Fahrrädern.

Viele Grüße

Die Regelung ist aber nicht wirklich neu. Letztes Jahr gab es auch diese sogenannten "Fahrradverstärker". Dieses Jahr hat man es auch wieder eingeführt da es ja wirklich auch notwendig ist. Ansonsten fahren außer der Rad-Saison am Wochenende (nur Sonntags) auch Doppeltraktionen zu den Zeiten: RB60: ab 13:30 und 15:30 nach FFO und ab 17:32 und 19:32 ab Eberswalde richtung Berlin.
Zitat
VvJ-Ente
Sind die neu? Oder ist da einfach nur ein zweiter "normaler" Triebwagen angehängt? RB 36 war auch überfällig, RB 60 kann den RE3 von den Chorin-Schorfheide-Ausflüglern entlasten.

Ich bin am Sonntag auf dem Weg zur Sternfahrt mit der RB36 nach KW gefahren. Da bestand der Zug aus 2x RS1.

Weil gleich an der ersten Tür ein Fahrradabteil mit Platz war, bin ich dort eingestiegen. Weder beim Einsteigen in Lichtenberg, noch beim Aussteigen in KW, wo ich dann ja am ganzen Zug lang nach hinten zur Brücke laufen musste, sind mir irgendwelche fahrradbezogenen Besonderheiten aufgefallen.

Abgesehen vielleicht von der Anzahl der lt. Anschrift mitnehmbaren Fahrräder: 10. Ich meine, das waren früher mal weniger. Und im Vergleich zu der Variante, die in McPomm unterwegs ist, zwischen den Türen nur auf einer Seite Sitze hat und 18 Räder mitnimmt, finde ich das viel.
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