Es ist zwar alles andere als aktuell, aber es würde mich interessieren und ich habe in bestehenden Threads keine Antwort gefunden:

Weiß jemand, warum bei der Großprofil-U-Bahn-Baureihe H bis auf wenige (eine?) Ausnahmen die Sitze quer zur Fahrtrichtung, also mit dem Rücken zum Fenster, eingebaut sind? Ich perönlich finde es wesentlich angenehmer, in oder gegen Fahrtrichtung zu fahren, also vorwärts oder rückwärts zu fahren, als seitlich.

Sicher, man hat so mehr Platz für Stehplätze, die Gesamtkapazität des Wagens erhöht sich also leicht. Aber die U-Bahn ist in Berlin doch nur in Ausnahmefällen so überfüllt, dass es auf diese zusätzlichen Stehplätze ankommt, oder? Für mich (subjektiv) wiegt der Komfortnachteil schwerer als der kleine Stehplatzzugewinn.

Vademekum schrieb:
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> Weiß jemand, warum bei der
> Großprofil-U-Bahn-Baureihe H bis auf wenige
> (eine?) Ausnahmen die Sitze quer zur
> Fahrtrichtung, also mit dem Rücken zum Fenster,
> eingebaut sind? Ich perönlich finde es wesentlich
> angenehmer, in oder gegen Fahrtrichtung zu fahren,
> also vorwärts oder rückwärts zu fahren, als
> seitlich.

Kurz und knapp: Das war schon immer so und wird vllt. auch immer so bleiben. Die Längssitze sind in Berlin Standard. Ein Grund dürfte natürlich die geringere Wagenbreite sein (Vergleich mal einen F-Wagen aus Berlin mit einem B-Wagen aus München).

> Sicher, man hat so mehr Platz für Stehplätze, die
> Gesamtkapazität des Wagens erhöht sich also
> leicht. Aber die U-Bahn ist in Berlin doch nur in
> Ausnahmefällen so überfüllt, dass es auf diese
> zusätzlichen Stehplätze ankommt, oder? Für mich
> (subjektiv) wiegt der Komfortnachteil schwerer als
> der kleine Stehplatzzugewinn.

Nun ja, wenn mal auf der U5 ein Zug ausfällt, ist in Lichtenberg mitunter die Hölle los, muss ja schließlich ein jeder sich da reinquetschen.

Zudem machen Längssitze bei der U-Bahn im Gegensatz zur S-Bahn auch mehr Sinn. Okay, in Berlin sind die Linien mitunter lang genug für Quersitze (U7 mal als Paradebeispiel), aber die Längssitze sind natürlich für Kurzstreckenfahrer gedacht. Und da nur ein Bruchteil aller Fahrgäste wirklich von Alt-Tegel bis Alt-Mariendorf (mal als Beispiel) fahren will, wird der Zug auch dementsprechend gestaltet.

Unioner

Vademekum schrieb:
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> Es ist zwar alles andere als aktuell, aber es
> würde mich interessieren und ich habe in
> bestehenden Threads keine Antwort gefunden:
>
> Weiß jemand, warum bei der
> Großprofil-U-Bahn-Baureihe H bis auf wenige
> (eine?) Ausnahmen die Sitze quer zur
> Fahrtrichtung,

Es sind 45 Ausnahmen. Bei 45 Zügen sind nämlich die Sitze nicht quer, sondern lägs eingebaut.


Im übrgien missfällt mir diese Sitzplatzanordnung aufs Äußerste. Ich den Älteren Zügen, ok, da gehts noch halbwegs. Am schönsten isset natürlich im C4 und im F84-F87. Aber in den H-Zügen, die Längssitze, da kommt man sich ja vor, wie innem Viehtransproter! Und dann dieses grässliche kalte Licht, die hässlichen Farben und überhaupt. Selbst in 5018 (Der Quersitz-H-Zug) fühle ich mich nicht wohl. Erstmal diese Sitzgestelle, da hat man doch für 4 Sitze sage und Schreibe vier Füße. Und dann sitzt man auch noch Rücken an Rücken (bzw die hälfte der Sitze ist so angeordnet, dass man auf eine Glasscheibe starrt. Und da ja nur die eine Seite Quersitze hat, wird man auch noch permanent von der Seite her blöd angegafft. Mit Resien hat das wirklich nichtsmehr zu tun.

<ironie>Warme Luft hat ein Recht auf Mobilität! Linie 21 erhalten!</ironie>

Die Längssitze sind typisch für die U-Bahn in Berlin. Fast alle Baureihen im Klein- und Großprofil haben ausschließlich Längssitze. Die einzige Ausnahme ist die Baureihe F. Sie hat auch Quersitze.
Längssitze sind auch besser als Quersitze, weil sie weniger Platz brauchen und man seitlich sitzt. Seitlich zu sitzen ist viel besser als entgegen der Fahrtrichtung.

Dass die Längssitze für die Kurzstreckenfahrten besser sind liegt auf der Hand, aber auf der U 5 findet ab Lichtenberg Mittelstreckenverkehr statt (die U5 wurde ja anstelle einer S-Bahnlinie gebaut), hier sind Quersitze wesentlich angenehmer.

Gruß

BR 23 schrieb:
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> Dass die Längssitze für die Kurzstreckenfahrten
> besser sind liegt auf der Hand, aber auf der U 5
> findet ab Lichtenberg Mittelstreckenverkehr statt
> (die U5 wurde ja anstelle einer S-Bahnlinie
> gebaut), hier sind Quersitze wesentlich
> angenehmer.

Meinst du den Abschnitt Wuhletal-Hönow? Da findet aber der Mittelstreckenverkehr erst ab besagter Station Wuhletal statt, da es einfach sinnlos wäre, bereits Lichtenberg in die U5 umzusteigen. Und der erste Schub steigt sowieso bereits Kaulsdorf-Nord aus, abgesehen von dem Rest der nach Hellersdorf (4 Stationen) will.

Unioner

Die Sitze sind (ganz logisch) wegen der für den H-Zug typischen Wölbung nach Außen längs angeordnet - sie wurden praktisch in die Rundung eingebaut, d.h. die Fahrgäste sitzen mit ihrem hintersten Hintern theoretisch schon fast außerhalb des eigentlichen Wagenkastens.

Unioner schrieb:
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> BR 23 schrieb:
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> > Dass die Längssitze für die
> Kurzstreckenfahrten
> > besser sind liegt auf der Hand, aber auf der
> U 5
> > findet ab Lichtenberg Mittelstreckenverkehr
> statt
> > (die U5 wurde ja anstelle einer S-Bahnlinie
> > gebaut), hier sind Quersitze wesentlich
> > angenehmer.
>
> Meinst du den Abschnitt Wuhletal-Hönow? Da findet
> aber der Mittelstreckenverkehr erst ab besagter
> Station Wuhletal statt, da es einfach sinnlos
> wäre, bereits Lichtenberg in die U5 umzusteigen.
> Und der erste Schub steigt sowieso bereits
> Kaulsdorf-Nord aus, abgesehen von dem Rest der
> nach Hellersdorf (4 Stationen) will.
>
> Unioner


Die S-Bahn mag ja geringfügig schneller zwischen Lichtenberg und Wuhletal sein, dafür fährt die U 5 öfters.

Gruß

Eben. Und da zwischen Tierpark und Wuhlethal fast nieemand ein- oder aussteigt, kamman das fast schon als Langstreckenverkehr bezeichnen. Und da will ich verdammtnochmal reisen, und nicht Beeförderungsfall sein!

<ironie>Warme Luft hat ein Recht auf Mobilität! Linie 21 erhalten!</ironie>

F84 schrieb:
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> Eben. Und da zwischen Tierpark und Wuhlethal fast
> nieemand ein- oder aussteigt, kamman das fast
> schon als Langstreckenverkehr bezeichnen. Und da
> will ich verdammtnochmal reisen, und nicht
> Beeförderungsfall sein!
>
> <ironie>Warme Luft hat ein Recht auf
> Mobilität! Linie 21 erhalten!</ironie>


Give me five!

Vademekum schrieb:
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> Für mich
> (subjektiv) wiegt der Komfortnachteil schwerer als
> der kleine Stehplatzzugewinn.

Auch im Kleinprofil gab es vor über 70 Jahren zwei Versuchswagen mit einer 2+2, 2+1 sowie 1+1 Sitzanordnung (ähnlich wie wir es heute aus der Straßenbahn kennen).
[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Zu den C-Wagen mit der 2+2-Sitzanordnung ein Bild (Wagen 353), und eine Zeichnung vom Wagen mit der 2+2 und 1+1 Sitzanordnung (Wagen 268) hier:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Weder die beiden Versuchsträger im Klp, noch die des Grp sind heute mehr vorhanden. Geblieben ist nur die Fahrzeugserie F mit der komfortablen 2+2 Sitzanordnung.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2007 21:22 von Schmierzug.

Schmierzug schrieb:
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> Geblieben ist nur die Fahrzeugserie F mit der komfortablen 2+2 Sitzanordnung.

Für die Fans der Längssitze sind in jedem Wagen ein paar vorhanden, meist finden sogar Klappsitz-Freunde im F-Zug eine Sitzgelegenheit.
Die Vielfalt haben die Münchener sich in ihre durchgängigen C-Züge einbauen lassen, man kann sich die Sitzanordnung und Material aussuchen, falls nicht schon alles besetzt ist. Leider können wir in Berlin, wie oben schon erwähnt, von der München/Nürnberger Wagenkastenbreite nur träumen.

Wer ausschließlich auf weich gepolsterte Quersitze fixiert ist, Stehplätze nicht ausstehen kann und am liebsten neben dem Fahrer ganz allein im Transportgefäss ist, sollte sich ein Taxi rufen.

so long

Mario

Ich denke, daß Längssitze für den schnellen Fahrgastwechsel sehr praktisch sind. Man muß sich nicht in eine Vierersitzgruppe rein- oder rausquetschen.

Eines wage ich jedoch zu monieren:

Wie ist es mit dem Brandschutz bestellt? Es sieht zwar auf dem ersten Blick sehr schön aus, wenn man den Zug in seiner Länge durchschreiten kann. Was geschieht aber wenn ein Brand ausbricht? Dann gibt es nichts, was den Brand und Rauch aufhalten kann. Jedes moderne Gemäude hat feuerhemmende Brandschutztüren. Wie wird das in der H-Reihe geregelt, oder hat man das vergessen?

Ansonsten bin ich von der H-Reihe sehr begeistert, was das Aussehen betrifft.

Mäuserich schrieb:
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> Ich denke, daß Längssitze für den schnellen
> Fahrgastwechsel sehr praktisch sind. Man muß sich
> nicht in eine Vierersitzgruppe rein- oder
> rausquetschen.
>
> Eines wage ich jedoch zu monieren:
>
> Wie ist es mit dem Brandschutz bestellt? Es sieht
> zwar auf dem ersten Blick sehr schön aus, wenn man
> den Zug in seiner Länge durchschreiten kann. Was
> geschieht aber wenn ein Brand ausbricht? Dann gibt
> es nichts, was den Brand und Rauch aufhalten kann.
> Jedes moderne Gemäude hat feuerhemmende
> Brandschutztüren. Wie wird das in der H-Reihe
> geregelt, oder hat man das vergessen?
>
> Ansonsten bin ich von der H-Reihe sehr begeistert,
> was das Aussehen betrifft.

Der schnelle Fahrgastwechsel wird durch die an Anzahl und Breite der Türen garantiert. Auch muss man sich nicht in die Sitzgruppe (bei F) reinquetschen.

Von Außen sieht die Baureihe H ansprechend aus.

Gruß

>
> Der schnelle Fahrgastwechsel wird durch die an
> Anzahl und Breite der Türen garantiert. Auch muss
> man sich nicht in die Sitzgruppe (bei F)
> reinquetschen.
>
> Von Außen sieht die Baureihe H ansprechend aus.
>
> Gruß
>

Das ist eben Ansichtssache, aber was das Äußere angeht, sind wir uns einig. Was ist mit dem Brandschutz?

Mäuserich schrieb:
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> Das ist eben Ansichtssache, aber was das Äußere angeht, sind wir uns einig. Was ist mit dem Brandschutz?

Beim H-Zug kann der Fahrgast einer Rauchentwicklung bzw. Entstehungsbrand durch Flucht in einen anderen Wagen sehr schnell ausweichen, der Fahrer mit seinem Feuerlöscher die Brandquelle rasch erreichen, bevor größere Rauchentwicklung einsetzt. Beim Bau der modernen Fahrzeuge werden nur schwer entflammbare Materialien verwendet. Niemand wird in einem kleinen Transportgefäss eingesperrt.
Der größte Bahnhofsabstand beträgt etwas über 1000m, so dass nach einer Minute spätestens der nächste Bahnhof erreicht wird.

so long

Mario

> Der größte Bahnhofsabstand beträgt etwas über
> 1000m, so dass nach einer Minute spätestens der
> nächste Bahnhof erreicht wird.
>
> so long
>
> Mario

... aber erst, wenn der Zug nicht wegen eines defektes im Tunnel liegenbleibt.






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2007 10:34 von Mäuserich.

Danke für die Antworten!

./.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2009 12:57 von André Loop.

>
> Auch das Argument der Wagenbreite ist Blödsinn,
> siehe HH mit
> Quersitzen und geringerer Wagenbreite.
> Naja, schreiben viele Kinder hier.
>
> Beste Grüße,
> André
>
> Die Berliner U-Bahn Galerie


Welch überhebliches Statement. Wer ist mit den "Kindern" gemeint? "Blödsinn" ist übrigens kein Gegenargument.









1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2007 19:54 von Mäuserich.