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Lok entgleist am Berliner Hauptbahnhof
geschrieben von DonChaos 
Das Thema wird uns wohl länger beschäftigen:

Lok entgleist am Berliner Hauptbahnhof
[www.berliner-zeitung.de]

Zitat

Am Berliner Hauptbahnhof springen eine Lok und die ersten beiden Waggons eines leeren Eurocity-Reisezuges aus den Gleisen. [...] Wie ein Bahnsprecher sagte, hatte der Zug seine Fahrt in Berlin beendet und sollte zum Abstellgleis fahren. Als er aus dem Tiefgeschoss die nördliche Ausfahrt herauffuhr, entgleiste die Lok [...]
Auch der Tagesspiegel berichtet, drei Bilder davon kann man sich ansehen. Ist ja zum Glück kein Mensch zu Schaden gekommen.

Tagesspiegel zur Lokentgleisung
Störung hält aktuell an. Der EC blockiert das östlichste Gleis der Rampe, ein Hilfszug steht auf dem Glais daneben. Verkehr auf dem weslichsten Gleis im Schrittempo in beide Richtungen.

edit - warum traue ich eigentlcih meien eigenen Augen, wenn im Tagesspiegel alles so schön abgebildet ist... sind natürlich die beiden mittleren Gleise betroffen, hier aus dem Fenster schlecht zu erkennen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.05.2013 17:24 von schallundrausch.
Zitat
DonChaos
Das Thema wird uns wohl länger beschäftigen:

Lok entgleist am Berliner Hauptbahnhof
[www.berliner-zeitung.de]
...

Hatte nicht die ICE-Achsen-Krise ähnlich "harmlos" angefangen?
Sind da überhaupt harmlose Ursachen vorstellbar?
warten wir es mal ab, bevor wir auf die DB-AG eindreschen. Ich kann mir da vielleicht auch Schlampereien vorstellen, aber wie gesagt, abwarten.

schönen Abend noch allerseits.....es bleibt spannend.
Zitat
murkelpurkel

Hatte nicht die ICE-Achsen-Krise ähnlich "harmlos" angefangen?
Sind da überhaupt harmlose Ursachen vorstellbar?

Ob es sich um einen Fehler in den Gleisanlagen oder an der Lok gehandelt hat, lässt sich derzeit nur spekulieren. Aber selbst der schlimmste Fall, nämlich dass die Achsen der BR 101 konstruktive Schwächen haben sollte, und die Verfügbarkeit dieser Baureihe deutlich sinken würde, wäre in den Folgen kaum mit der ICE-Geschichte zu vergleichen. Die 101 lässt sich durch andere Baureihen mit Vmax 160 km/h ersetzen, was die Fahrzeit auf einigen Strecken etwas verlängert, aber das wäre keinesfalls so dramatisch wie der Ausfall der ICE 3 oder wie der Berliner heute noch täglich spürt, die Einschränkungen bei der BR 481.

Aber vieleicht war es auch nur ein einmaliger technischer Defekt, der immer vorkommen kann. Aber ich muss zugeben, ich bin auch gespannt, was heraus kommt.
Zitat
Fahrsteiger
Zitat
murkelpurkel

Hatte nicht die ICE-Achsen-Krise ähnlich "harmlos" angefangen?
Sind da überhaupt harmlose Ursachen vorstellbar?

Ob es sich um einen Fehler in den Gleisanlagen oder an der Lok gehandelt hat, lässt sich derzeit nur spekulieren. Aber selbst der schlimmste Fall, nämlich dass die Achsen der BR 101 konstruktive Schwächen haben sollte, und die Verfügbarkeit dieser Baureihe deutlich sinken würde, wäre in den Folgen kaum mit der ICE-Geschichte zu vergleichen. Die 101 lässt sich durch andere Baureihen mit Vmax 160 km/h ersetzen, was die Fahrzeit auf einigen Strecken etwas verlängert, aber das wäre keinesfalls so dramatisch wie der Ausfall der ICE 3 oder wie der Berliner heute noch täglich spürt, die Einschränkungen bei der BR 481.

Aber vieleicht war es auch nur ein einmaliger technischer Defekt, der immer vorkommen kann. Aber ich muss zugeben, ich bin auch gespannt, was heraus kommt.

Ein einfacher Ausfall irgendeines Teils ist sicher der harmloseste Fall.
Wie es aussieht könnte an der Entgleisung auch eine Weiche beteiligt sein. Da ist dann auch schnell das Stellwerk mit im Boot.
Systemisches Versagen einer Komponente würde sicher den größten Wirbel verursachen. Z. B. die Ursache "Stellwerkssoftware
systematisch schlecht." wäre ziemlich mies.
NAtürlich ist auch der RBB mit seiner Abendschau dabei: Video-Beitrag

LG: Metropolitan
___________________
"Oftmals sich wiegen und danach leben, wird Dir lange Gesundheit geben."
Zitat
Metropolitan
NAtürlich ist auch der RBB mit seiner Abendschau dabei: Video-Beitrag

Wie man auf den Bildern im Fernsehbeitrag ganz gut sehen kann, wird der Entgleisungspunkt wohl in Höhe der Weiche gewesen sein.
Zitat
Fahrsteiger
Zitat
murkelpurkel

Hatte nicht die ICE-Achsen-Krise ähnlich "harmlos" angefangen?
Sind da überhaupt harmlose Ursachen vorstellbar?

Ob es sich um einen Fehler in den Gleisanlagen oder an der Lok gehandelt hat, lässt sich derzeit nur spekulieren. Aber selbst der schlimmste Fall, nämlich dass die Achsen der BR 101 konstruktive Schwächen haben sollte, und die Verfügbarkeit dieser Baureihe deutlich sinken würde, wäre in den Folgen kaum mit der ICE-Geschichte zu vergleichen. Die 101 lässt sich durch andere Baureihen mit Vmax 160 km/h ersetzen, was die Fahrzeit auf einigen Strecken etwas verlängert, aber das wäre keinesfalls so dramatisch wie der Ausfall der ICE 3 oder wie der Berliner heute noch täglich spürt, die Einschränkungen bei der BR 481.
Glaube mir: DB Fernverkehr hat die beiden 103er nicht aus nostalgischen Gründen im IC-Dienst verplant.

Die theoretischen Ersatzloks (111/112/114) sind oft nicht mehr mit den IC-Wagen kompatibel (das Regio-SAT beißt sich mit der seitenselektiven Türsteuerung des FV). Die BR 111 ist auch nicht durchgehend mit NBÜ ausgestattet - und der 112/114 fehlt die Österreich-Zulassung. In den östlichen Bundesländern gibt es auch praktisch kein für BR 111 ausgebildetes Fahrpersonal...

In der Praxis würde es (nach Umstellung einiger BR 120-Einsatzplänen) auf BR 110/115 und schnell von Leasing-Unternehmen zusammengekratzten Güterzugloks herauslaufen.
Zitat
DonChaos
Das Thema wird uns wohl länger beschäftigen:

Lok entgleist am Berliner Hauptbahnhof
[www.berliner-zeitung.de]

Zitat

Am Berliner Hauptbahnhof springen eine Lok und die ersten beiden Waggons eines leeren Eurocity-Reisezuges aus den Gleisen. [...] Wie ein Bahnsprecher sagte, hatte der Zug seine Fahrt in Berlin beendet und sollte zum Abstellgleis fahren. Als er aus dem Tiefgeschoss die nördliche Ausfahrt herauffuhr, entgleiste die Lok [...]

Warum sollte es uns länger hier beschäftigen, außer man bringt wieder sämtliche Spekulationen und Szenarien ins Spiel und bauscht eine harmlose Entgleisung auf.
Irgend eine Ursache wird es schon haben - abwarten und Füße still halten.
War, ist und kann immer wieder vorkommen....
Zitat aus dem Tagesspiegel von heute:

Experten halten es für wahrscheinlich, dass die
Weiche unter dem Zug gestelltwurde. So
war im vergangenen August in Tegel eine
S-Bahn entgleist, weil unter dem fahrenden
Zug die Weiche gestellt worden war.


Vergleiche hinken immer: in Tegel herrschte nach einem Unwetter signaltechnischer Ausnahmezustand.

Derartiges ist mir für den Bereich des Hbf(tief) und seiner Ausfahrt nicht bekannt. Was sind das wohl für "Experten"? Warum sollte da eine Fahrstraße aufgelöst und eine Weiche unter dem Zug umgestellt worden sein?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Klingt für mich auch etwas zu einfach gedacht. Wenn sich ein Zug im Weichenbereich befindet, gibt es ja wohl Vorkehrungen, die ein Stellen der Weiche solange verhindern, bis die Gleisbesetztmeldung nicht mehr anspricht und somit die Weiche für die Überfahrt "einfriert". Allerdings hat es wenig Sinn, darüber zu spekulieren, wie es nun zu der Entgleisung kam. Ich halte es dennoch nicht für einen Zufall, daß es im Weichenbereich zu der Entgleisung kam, denke mir aber, daß mehrere Faktoren zusammen kamen, die in der Summe erst zum Verlassen des Zuges von den Schienen geführt haben. Wichtig ist, herauszufinden, was genau passiert ist, um in Zukunft eine Wiederholung zu vermeiden. Nächstes Mal sind vielleicht Fahrgäste in einem solchen Zug, und dann haben wir den Salat. Aber genau das werden die wirklichen Experten machen. Und aufgrund der jüngeren Vergangenheit bezgl. Entgleisungen werden sie sicherlich sensibilisert sein und für Abhilfe sorgen.

Dennis
Zitat
Harald Tschirner
Zitat aus dem Tagesspiegel von heute:

Experten halten es für wahrscheinlich, dass die
Weiche unter dem Zug gestelltwurde. So
war im vergangenen August in Tegel eine
S-Bahn entgleist, weil unter dem fahrenden
Zug die Weiche gestellt worden war.


Vergleiche hinken immer: in Tegel herrschte nach einem Unwetter signaltechnischer Ausnahmezustand.

Derartiges ist mir für den Bereich des Hbf(tief) und seiner Ausfahrt nicht bekannt. Was sind das wohl für "Experten"? Warum sollte da eine Fahrstraße aufgelöst und eine Weiche unter dem Zug umgestellt worden sein?

Ich lehne mich mal ein wenig aus dem Fenster, aber dieses Szenario halte ich nach den vom Tagesspiegel gezeigten Fotos für nahezu unmöglich. Das "klassische" Schadbild dafür sieht anders aus - siehe eben das oben genannte Tegel, wo das meine erste Vermutung war und letztendlich ja auch bestätigt wurde. Hier hab ich zwar auch eine Idee, aber damit halte ich mich noch zurück, bis ein paar Fakten bekannt werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
RBB vom 15.05.2013
[www.rbb-online.de]
Die Bahn weiß mittlerweile auch, warum die Lok mit zwei Waggons aus den Schienen sprang. Eine Weiche sei genau in dem Moment verstellt worden, als der Zug darüberrollte, erklärte der Sprecher des Eisenbahn-Bundesamtes, Huckebrink, am Mittwoch mit. Ob es sich dabei um einen Defekt im Stellwerks-Rechner handelte oder um menschliches Versagen, werde derzeit untersucht.
Hallo,

auch Peter Neumann berichtet online in der Berliner Zeitung:

Zitat

Entgleister Zug: Zu spät geschaltet

Zu der Entgleisung des Zugs am Hauptbahnhof kam es offenbar, weil ein Mitarbeiter einen Fehler korrigieren wollte. Er hatte gemerkt, dass er eine falsche Fahrstraße eingestellt hatte und wollte die Weiche schnell umstellen. Der Zug war aber schon zu weit.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Gut, dann jetzt doch meine These: Die Weiche befand sich nicht in Endlage, als sie vom Zug befahren wurde. Sie stellte sich also nicht "unter" sondern (direkt) "vor" dem Zug.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Als kleiner Junge gab es in der Nähe des Ferienhauses meiner Eltern ein Stellwerk, wo ich viele Stunden verbrachte und dem Fahrdienstleiter dort über den Rücken schauen konnte. Das war auf dem technischen Stand der siebziger Jahre. Die Gleisanlagen waren auf einer großen Tafel nachgebildet und an jeder Weiche und jedem Signal gab es Knöpfe zum Stellen, im Prinzip sah das aus wie eine große Modellbahnplatte, nur halt mit aufgemalten Strichen statt echter Gleise.

Ich erinnere mich noch gut, das ich den Fahrdienstleiter immer ärgern wollte und sagte, dass ich jetzt die Fahrstraße ändere und den Zug über ein anderes Gleis schicken will. Der meinte immer nur: "versuchs doch". Aber man konnte halt drücken soviel man will - wenn die Fahrstraße eingestellt war, konnte man ohne weiteres gar nichts mehr ändern.

Der Fahrdienstleiter meinte, es wäre notfalls schon noch möglich, aber dazu müsste man die normalen Signale abschalten, auf Ersatzsignal gehen, die Sperren für die Weichenstellungen ebenfalls durch spezielle Knöpfe und Schlüsseldrehungen herausnehmen und falls der Zug schon im Anrollen ist, auch noch per Hand die entsprechenden Bauteile im Gleis abschalten, die dem Zug beim herüberrollen im Notfall noch einen Zwangsbremsungsbefehl geben würden. Manche dieser Schritte werden auch angeblich protokolliert und es wäre ein Bericht darüber zu verfassen, warum man jetzt diese Handlung vollzogen hat.

So wie ich das damals verstanden habe, wären zahlreiche besondere und gar nicht erlaubte Maßnahmen nötig gewesen, um die Weiche kurz vor- oder unter dem Zug zu verstellen. Und das bei einem Siebziger Jahre Pultstellwerk. Schwer vorstellbar, daß das hier unter modernster Technik überhaupt möglich ist.

Falls jemand sich wundert: das war vor über 30 Jahren und der damalige Fahrdienstleiter stand damals kurz vor der Rente und lebt inzwischen schon viele Jahre nicht mehr.
Ich kenne die anlagentechnischen Vorschriften nicht, würde aber vom Bauch her nicht von einem 70er Jahre Pult auf computergesteuerte Anlagen schließen. Vielleicht wurden im Wege der Rationalisierung von Personal durch Wegfall von Arbeitsschritten und einhergehender Automatisierung auch Sicherungsmechanismen gespart...
Auch bei der neuen ESTW-Technik sind alle von "Fahrsteiger" genannten Sicherheitselemente enthalten, sonst würde diese Technik gar keine Zulassung erhalten. Anscheinend hat der Mitarbeiter ohne Sinn und Verstand alle Sicherheitsdinge außer Kraft gesetzt und die Weiche zwangsweise unter grober Fahrlässigkeit oder sogar unter Vorsatz umgestellt. Interessant ist noch zu Wissen, ob der Zug aus dem Hbf unter Zs1 weitergefahren ist, oder ob er ein normal Fahrt zeigenden Signalbegriff bekommen hat, denn da ist ja ein Richtungsanzeiger vorhanden, der anzeigt in welche Richtung er fährt. Hier könnte mitunter auch eine Mitschuld beim Zugfahrer gesucht werden, wenn er wissentlich über das Fahrt zeigende Signal gefahren ist, obwohl es die falsche Richtung war... Hier bin ich mal gespannt wie das Ganze ausgeht. Ich hoffe aber nicht, dass der Zugfahrer dafür irgendwie belangt wird, sofern überhaupt was gefunden werden könnte. ^^

LG

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