Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
[MAZ] Protest gegen Verkürzung der S 8
geschrieben von Tradibahner 
"Falsches Signal"

Protest gegen Verkürzung der S 8

BIRKENWERDER/HOHEN NEUENDORF

Auf heftigen Protest stößt die Ankündigung, die S-Bahn-Linie S 8 mit Beginn der Bauarbeiten an der S-Bahnbrücke in Hohen Neuendorf im Frühsommer dieses Jahres für immer hier und nicht mehr in Birkenwerder enden zu lassen.

Der Kreisverband der Grünen spricht von "falschen verkehrspolitischen Signalen auf Landesebene". Das Land hatte aus Kostengründen diesen Streckenabschnitt "abbestellt". Nach Auffassung der Grünen sollte die S 8 nicht eingeschränkt, sondern eher bis Oranienburg verlängert werden, weil der Zuzug in dieser Region nachweislich weiter anhält und somit die Zahl der Pendler zunimmt. Zudem wird die Forderung nach einer schnellen Realisierung eines Halts für den Regionalexpress in Birkenwerder laut.

Ein Aufschrei auch bei der SPD Birkenwerder. "Birkenwerder darf nicht abgehängt werden", heißt es in ihrer Presseerklärung. "Nach Beendigung der Bauarbeiten muss die Linie wieder in Birkenwerder enden." Den Grund sehen die Sozialdemokraten nicht zuletzt in der Bedeutung der S 8. "Gerade mit dieser Linie fahren, wie schon vor dem Mauerfall, viele Birkenwerderaner zu ihren Arbeitsplätzen im Prenzlauer Berg oder in den Südosten Berlins." Die Birkenwerderaner SPD hofft auf ein gemeinsames Engagement der Verwaltung, der Gemeindevertretung, der Parteien und Organisationen im Ort, um sich bei den zuständigen Stellen für den Erhalt des Bahnhofs Birkenwerder als Endpunkt der S 8 einzusetzen.

Wie S-Bahn-Pressesprecher Gisbert Gahler informierte, habe man sich entschieden, die S 8 mit Beginn der Bauarbeiten an der maroden Brücke am Bahnhof Hohen Neuendorf enden zu lassen, weil mit dem Bau und den dafür notwendigen Sperrzeiten sowieso "ein Nadelöhr" entsteht. Gahler räumt ein, dass die Verkürzung der S 8 für Fahrgäste auf der so genannten "Ostlinie" für Verschlechterung sorgt. Allerdings gehöre diese Linie insgesamt gesehen zu den weniger befahrenen. "Wenn weniger Mittel vorhanden sind, wird da gestrichen, wo es am wenigsten weh tut", führt Gahler zur Entscheidung des Landes aus, den Streckenabschnitt Hohen Neuendorf – Birkenwerder "abzubestellen".

Im Zusammenhang mit den geringen Fahrgastzahlen und den ständigen Beschädigungen an den Bahnhöfen der Linie 8 im Land Brandenburg (zum Beispiel Schönfließ, Mühlenbeck und Bergfelde) und den damit verbundenen hohen Aufwändungen für Reparaturen stand diese Linie schon mal generell zur Disposition.

Nach Meinung der "Grünen" zeige die Entwicklung in den S-Bahn-Gemeinden, "wie nachhaltig und effizient eine Region von der Schienenanbindung profitiert". Auch vor dem Hintergrund weiter steigender Rohstoffpreise fordern sie deshalb einen Ausbau der schienengebundenen Angebote. hg

Quelle: [www.maerkischeallgemeine.de]


MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2007 08:29 von Tradibahner.
Dazu auch der "Oranienburger Generalanzeiger" in seiner heutigen Ausgabe:

"S 8: Aussage gegen Aussage
PDS setzt sich für "Lebensader" ein
hohen neuendorf/Birkenwerder Was als Fakt von der S-Bahn GmbH bereits verkündet wurde, steht aus Sicht der Brandenburger Landesregierung noch lange nicht fest.
Von Jürgen Liebezeit
Ob die Endstation der S-Bahnlinie 8 endgültig von Birkenwerder nach Hohen Neuendorf verlegt wird, sei noch nicht entschieden. Das zumindest behauptete Lothar Wiegand, Sprecher des brandenburgischen Verkehrsministeriums, auf Anfrage. S-Bahn-Sprecher Gisberg Gahler hingegen verweist auf die Genehmigung des Landes, die schriftlich der S-Bahn GmbH vorliege. Formal fehle allerdings noch das "grüne Licht" aus Potsdam, so Gahler

Die S-Bahn GmbH habe die Auflage, jedes Jahr eine Million Euro zu sparen, so Wiegand. "Aber wie sie das macht, ist ihre Sache." Das Bahn-Unternehmen könne Vorschläge machen, die das Land als Auftraggeber genehmigen müsse. So verhalte es sich auch bei der S 8. Der Vorschlag der S-Bahn GmbH, die Linie ab Mai nur noch bis Hohen Neuendorf verkehren zu lassen, werde derzeit im Ministerium diskutiert. Bis Mai werde es auch eine Entscheidung geben, kündigte Wiegand an.

Weitere einschneidene Überlegungen der S-Bahn GmbH für Oberhavel gebe es derzeit nicht. Eine Einstellung der S 8 sei derzeit kein Thema. Es gebe lediglich marginale Veränderung in Schwachlastzeiten, um Geld zu sparen, so Gahler.

Die S-Bahn GmbH hatte vergangene Woche angekündigt, im Zuge der Arbeiten an der Bahn-Brücke in Hohen Neuendorf ab Mai die S 8 in Hohen Neuendorf enden zu lassen. Dies solle auch nach Abschluss des Brückenbaus so bleiben, weil Birkenwerder über die S 1 erreicht werden könne.

Nach den Bündnisgrünen, und der SPD hat nun auch die Linkspartei.PDS in Birkenwerder reagiert. "Die geplante Verkürzung der S 8 ist inakzeptabel und abzulehnen", sagt deren Gemeindevertreter Ferencz Benda. Schon die Verringerung der Zugfolge im Herbst habe zu einem verschlechterten Serviceangebot geführt. "Nun will man eine Baumaßnahme zum Vorwand nehmen, um Birkenwerder und den Bewohnern aus dem Umland endgültig den direkten Zugangsweg zur Ostberliner City abzuschneiden - ohne jegliche Information und Diskussion mit den Betroffenen", kritisiert Benda. Die S-Bahn-Gemeinden seien gerade durch ihre hervorragende Anbindung an den Nahverkehr attraktiv. Für die Einwohner bedeute die S 8 so etwas wie eine "Lebensader". "Diese muss erhalten bleiben", fordert Benda. Darüber hinaus sei der Öffentliche Personennahverkehr sowohl ökologisch als auch ökonomisch das Gebot der Zeit. "Die geplante Verkürzung der S 8 lässt jegliche bevölkerungspolitisch, ökologisch und auch wirtschaftlich sinnvolle Planung vermissen und ist ein Schildbürgerstreich", meint Benda. Die Linkspartei.PDS fordert deshalb, dass die S 8 nach Beendigung der Bauarbeiten wieder in Birkenwerder hält. Weiter wird die Idee der Bündnisgrünen, die S 8 bis nach Oranienburg zu verlängern, unterstützt."

Quelle: [www.oranienburger-generalanzeiger.de]
Meine Güte wird hier wieder populistisch Draufgehauen. Die von der PDS tun ja gerade so als würde Birkenwerder vom SPNV abgehängt werden.
Das die S1 weiterhin fährt und der Stundentakt der RB nach Hennigsdorf mit Anschluß zur S-Bahn zählen wohl nicht weiter.
Ich frage mich sowieso, ob die S8 nicht besser durch eine RB ersetzt werden sollte. Oranienburg-Ostring würde letzendlich auch über die Nordbahn als S-Bahn gehen, wenn da der Bedarf so groß wäre.


Gruß Nemo

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Mal eine ganz dumme Frage: Was spart die S-Bahn tatsächlich, außer einigen wenigen Radumdrehungen? Die ein, zwei Minuten Fahrzeit je Richtung machen doch den Kohl nicht fett, oder? Ich meine, eine Million spart man damit wohl nicht ein, auch nicht annähernd. Oder spart man mit den paar Minuten weniger Fahrzeit tatsächlich einen Umlauf?

Grüße
stichbahn
Außerdem dürfte erst ein Umbau des Bahnhofs Hohen Neuendorf fällig sein, wenn ich diesen Thread richtig verstanden habe.

Ich vermute mal, dass man während der Bauarbeiten eine Lösung wie in Blankenburg anstrebt (ein Gleis endet stumpf am Bahnsteig und der durchgehende Verkehr wird über das andere Gleis abgewickelt), so dass der Gleiswechsel nördlich des Bahnsteigs nicht mehr erreichbar wäre.

Ist denn die in dem o.g. Thread erwähnte Gleisverbindung westlich von Schönfließ noch vorhanden? Leider konnte ich es gestern auf dem Hinweg nicht erkennen, weil ich ungünstig im RE saß und auf dem Rückweg bin ich wieder in die 40-Minuten-Falle getappt und deshalb über die Nordbahn gefahren.

Tradibahner schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Falsches Signal"
>
> Protest gegen Verkürzung der S 8
>
> BIRKENWERDER/HOHEN NEUENDORF
>
> Auf heftigen Protest stößt die Ankündigung, die
> S-Bahn-Linie S 8 mit Beginn der Bauarbeiten an der
> S-Bahnbrücke in Hohen Neuendorf im Frühsommer
> dieses Jahres für immer hier und nicht mehr in
> Birkenwerder enden zu lassen.
>
> Der Kreisverband der Grünen spricht von "falschen
> verkehrspolitischen Signalen auf Landesebene". Das
> Land hatte aus Kostengründen diesen
> Streckenabschnitt "abbestellt". Nach Auffassung
> der Grünen sollte die S 8 nicht eingeschränkt,
> sondern eher bis Oranienburg verlängert werden,
> weil der Zuzug in dieser Region nachweislich
> weiter anhält und somit die Zahl der Pendler
> zunimmt. Zudem wird die Forderung nach einer
> schnellen Realisierung eines Halts für den
> Regionalexpress in Birkenwerder laut.
>
> Ein Aufschrei auch bei der SPD Birkenwerder.
> "Birkenwerder darf nicht abgehängt werden", heißt
> es in ihrer Presseerklärung. "Nach Beendigung der
> Bauarbeiten muss die Linie wieder in Birkenwerder
> enden." Den Grund sehen die Sozialdemokraten nicht
> zuletzt in der Bedeutung der S 8. "Gerade mit
> dieser Linie fahren, wie schon vor dem Mauerfall,
> viele Birkenwerderaner zu ihren Arbeitsplätzen im
> Prenzlauer Berg oder in den Südosten Berlins." Die
> Birkenwerderaner SPD hofft auf ein gemeinsames
> Engagement der Verwaltung, der Gemeindevertretung,
> der Parteien und Organisationen im Ort, um sich
> bei den zuständigen Stellen für den Erhalt des
> Bahnhofs Birkenwerder als Endpunkt der S 8
> einzusetzen.
>
> Wie S-Bahn-Pressesprecher Gisbert Gahler
> informierte, habe man sich entschieden, die S 8
> mit Beginn der Bauarbeiten an der maroden Brücke
> am Bahnhof Hohen Neuendorf enden zu lassen, weil
> mit dem Bau und den dafür notwendigen Sperrzeiten
> sowieso "ein Nadelöhr" entsteht. Gahler räumt ein,
> dass die Verkürzung der S 8 für Fahrgäste auf der
> so genannten "Ostlinie" für Verschlechterung
> sorgt. Allerdings gehöre diese Linie insgesamt
> gesehen zu den weniger befahrenen. "Wenn weniger
> Mittel vorhanden sind, wird da gestrichen, wo es
> am wenigsten weh tut", führt Gahler zur
> Entscheidung des Landes aus, den Streckenabschnitt
> Hohen Neuendorf – Birkenwerder "abzubestellen".
>
> Im Zusammenhang mit den geringen Fahrgastzahlen
> und den ständigen Beschädigungen an den Bahnhöfen
> der Linie 8 im Land Brandenburg (zum Beispiel
> Schönfließ, Mühlenbeck und Bergfelde) und den
> damit verbundenen hohen Aufwändungen für
> Reparaturen stand diese Linie schon mal generell
> zur Disposition.
>
> Nach Meinung der "Grünen" zeige die Entwicklung in
> den S-Bahn-Gemeinden, "wie nachhaltig und
> effizient eine Region von der Schienenanbindung
> profitiert". Auch vor dem Hintergrund weiter
> steigender Rohstoffpreise fordern sie deshalb
> einen Ausbau der schienengebundenen Angebote. hg
>
> Quelle:
>
>
> MfG Holger
>
>
>
> Meine Homepage
>
>
>
> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.07 08:29.



das wäre völliger Blödsinn die S8 in Hohen Neuendorf nach den Bauarbeiten weiterhin in HN enden zulassen zumal Birkenwerder eine Kehranlage hat,
und was MM, SFL und BFE angeht die Bahn ist doch selber schuld, wo die Bahnhöfe MM und SFL mit Aufsichten besetzt waren, sahen diese noch einigermaßen sauber aus,
nachdem man die Aufsichten dort wegnahm, verwahrlosten diese Bahnhöfe immer,
und jetzt heißt es die Reparaturkosten wären zu hoch, da fragt man sich doch was billiger gewesen wäre
Das ist wieder mal typisch Bahn, erst läßt man eine Strecke verkommen, um dann zusagen sie wäre unrentabel





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2007 01:18 von manne.
Hauptbahnhof schrieb:
----------------------------------------------------
> ... als würde Birkenwerder vom SPNV abgehängt werden. Das die S1 weiterhin fährt und der Stundentakt der
> RB nach Hennigsdorf mit Anschluß zur S-Bahn zählen wohl nicht weiter.

Nein. Wenn man z.B. in Richtung Weißensee will ist der Umweg über Frohau und Greifswalder Str. nicht zumutbar.



Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich frage mich sowieso, ob die S8 nicht besser durch eine RB ersetzt werden sollte.

Um Gottes Willen!
Gabs alles schon mal (DoSto Lichtenberg-Schönfließ-Hennigsdorf-Nauen), hat sich aber scheinbar nicht bewährt.
Was hier eindeutig fehlt ist das fehlende Stück 'Karower Kreuz' - Wartenberg.


> Oranienburg-Ostring würde letzendlich auch über die Nordbahn als S-Bahn gehen, wenn da der Bedarf
> so groß wäre.

Nein, wie oben schon geschrieben, der Umweg wäre zum MIV nicht konkurenzfähig.

>
> Gruß Nemo

Gruß zurück,
Plums
Hätten nicht die bekannten historischen Gründe zum Bau der heutigen S8 auf dem Außenring geführt, wäre man dort wohl froh, wenn die dann dort verkehrende RB-Linie nicht zum vergangenen Fahrplanwechsel vom 1- auf nen 2-Stunden-Takt ausgedünnt worden wäre.
Ohne daß ich mir eine Stillegung wünsche, würde ich die Hand für einen langfristigen Weiterbetrieb als S-Bahn auch nicht ins Feuer legen wollen...
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen