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S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke (Kolonnenstraße)
geschrieben von Lopi2000 
In der aktuellen Punkt 3 steht, daß es wohl doch keinen S-Bahnhof Kolonnenstraße geben wird:
"Auf Vorschlag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird der künftige Bahnhof Kolonnenstraße, der derzeit gebaut wird, mit voraussichtlich seiner Eröffnung im Jahr 2008 den Namen„ S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke (Kolonnenstraße)“ tragen. Bahnchef Mehdorn hat diesem Vorschlag zugestimmt.

Julius Leber wurde 1891 im Elsass geboren, trat 1913 der SPD bei und meldete sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger an die Front. Lange Jahre war er Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und setzte sich als Politiker für die Festigung der Weimarer Republik ein. Seit 1924 war er auch Reichstagsabgeordneter für die SPD. Sein entschiedener Kampfgegen die Nationalsozialisten brachte ihn in Gefängnisse und ins Konzentrationslager. Der aktive Widerstand führte zur Verurteilung vor dem Volksgerichtshof. Nach schweren Misshandlungen wurde Julius Leber am 5. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet."

Schön.
Zum Spatenstich klang das da von der DB noch ganz anders. Immerhin bleibt Kolonnenstr. ja in der Klammer, aber das ist eben der Name, unter dem die Station seit langem bekannt ist - und zwar nicht nur bei den Bahnfans.

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Also diese ständige Umbenennerei von Strassen, Brücken und Bahnhöfe finde ich einfach lächerlich. Jetzt soll ein Bahnhof umenannt werden, bevor es überhaupt gebaut worden ist. Ich schlage vor, alle Strassen, Brücken und Bahnhöfe die zum Ehren bestimmte Menschen genannt sind auf neutrale Namen zu ändern (nach Städte, Dörfer, Gebiete, Blumen, Bäume, Seeen, Meere usw.), dann gibt es endlich kein Ärger um wer mehr ehrenswert als wem ist, und keine Umbennenungen wenn es herauskommt daß geehrte Personen doch nicht so ehrenswert sind. Dann gibt es auch keinen Umbennenungen ohne oder gar gegen die Wünschen der direkte Anwohner.
Da wird kein Bahnhof umbenannt: das ist ein Neubau! Der alte Bf. Kolonnenstraße trug diesen Namen auch nur von 1932 bis 1944, nachdem sein alter Name "Schöneberg" für den neuen Turmbahnhof am Kreuzungspunkt Wannseebahn/Ringbahn gebraucht wurde; das war also auch schon eine Umbenennung. Auch lag er nicht an der Wannseebahn, sondern an der Spitzkehre der Ringbahn zum Potsdamer Bf.
Die Brücke hieß früher Sedanbrücke. Der Begriff Kolonnenstraße ist mitnichten neutral: die Straße diente militärischen Kolonnen zum Marsch zum Tempelhofer Feld, heute sind dort Neu-Tempelhof und der Flughafen zu finden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Was macht Ihr Euch heute schon Gedanken über den Namen. Wenn es mit den weiteren Spatenstichen für den Bahnhof solang dauert wie zwischen dem ersten und dem nächsten, wird der Bahnhof nach einer Persönlichkeit benannt die vielleicht heute noch nicht einmal geboren ist.

Gruß vom Prellbock
Ruhlebener schrieb:

> Jetzt soll ein Bahnhof umenannt werden, bevor es
> überhaupt gebaut worden ist.

Meine Vermutung ist und ich hab es schon vorher erwähnt.

Tempelhof-Schöneberg sucht seit langem nach einer Strasse, die nach Marlene Dietrich bennant werden soll. Die Dietrich wurde in der jetzige Leberstr. geboren.

Wenn man eine Julius-Leber-Brücke hat, sogar einer mit Bahnanschluss, dann werden vielleicht die gegenstimmen weniger werden, wenn man die Leberstr. in eine Marlene-Dietrich-Straße umbenennt.

steve

Leberstr. seit 31/07.1947
ehem. Franz-Kopp-Straße 1937 - 1947
u. Sedanstr. 1871 - 1937

edit: Kopp statt Jopp



IsarSteve



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2007 22:11 von IsarSteve.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> In der aktuellen Punkt 3 steht, daß es wohl doch
> keinen S-Bahnhof Kolonnenstraße geben wird:
> "Auf Vorschlag der Senatsverwaltung für
> Stadtentwicklung wird der künftige Bahnhof
> Kolonnenstraße, der derzeit gebaut wird, mit
> voraussichtlich seiner Eröffnung im Jahr 2008 den
> Namen„ S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke
> (Kolonnenstraße)“ tragen. Bahnchef Mehdorn hat
> diesem Vorschlag zugestimmt. [...]"

Stand das nicht auch schon in der Berliner Zeitung? Auf alle Fälle ist mir dieser Name seit Beginn der Arbeiten bekannt, und hat mich damals auch schon aufgeregt.

Unioner

Dass die Bahnhöfe bei der Eröffnung einen anderen Namen tragen als ursprünglich geplant war, ist ja nun auch nix neues. Ich erinnere nur an den U-Bf Hafenplatz, der dann als Mendelsohn-Bartholdi-Park (ist das jetzt richtig geschrieben? - hab grad keine Lust die Netzspinne rauszuholen) in Betrieb ging.
IsarSteve schrieb:
-------------------------------------------------------
n.
>
> Wenn man eine Julius-Leber-Brücke hat, sogar einer
> mit Bahnanschluss, dann werden vielleicht die
> gegenstimmen weniger werden, wenn man die
> Leberstr. in eine Marlene-Dietrich-Straße
> umbenennt.

Irgendwie habe ich das auch gedacht, als ich von der geplanten Namensgebung gehört habe.







Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Was daran verkehrt sein soll, einen S-Bahnhof nach einem Widerstandskämpfer zu benennen, erschließt sich mir nicht. Erst recht nicht, wenn die Alternative Kolonnenstraße lautet.
Harald Tschirner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da wird kein Bahnhof umbenannt: das ist ein
> Neubau! Der alte Bf. Kolonnenstraße trug diesen
> Namen auch nur von 1932 bis 1944,

Und da lebte Julius Leber ja noch, also konnte der Bahnhof damals gar nicht nach ihm benannt werden...


Jumbo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dass die Bahnhöfe bei der Eröffnung einen anderen
> Namen tragen als ursprünglich geplant war, ist ja
> nun auch nix neues. Ich erinnere nur an den U-Bf
> Hafenplatz, der dann als Mendelsohn-Bartholdi-Park
> (ist das jetzt richtig geschrieben? - hab grad
> keine Lust die Netzspinne rauszuholen) in Betrieb
> ging.
>

Solange du nicht Mehdorn-Bartholdy-Park schreibst! lol
Lehrter Bahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und da lebte Julius Leber ja noch, also konnte der
> Bahnhof damals gar nicht nach ihm benannt
> werden...

Das muss kein Grund sein, schließlich gab und gibt es genügend Beispiele wo das anders war, A.H., Walter Ulbricht oder Michael Schumacher sind nur einige Beispiele...

Das nur mal so am Rande...

Unioner
Unioner schrieb:

>
> Das muss kein Grund sein, schließlich gab und gibt
> es genügend Beispiele wo das anders war, A.H.,
> Walter Ulbricht oder Michael Schumacher sind nur
> einige Beispiele...

in Berlin (West) hat man eben wegen A.H. und Konsorten nach dem Krieg das Gesetz eingeführt, dass man Straßen nur nach Leuten benennen darf, wenn sie mindestens fünf Jahre tot sind. Lediglich wegn John F. Kennedy hat man 1963 eine Ausnahme gemacht. Ausnahmen von dieser Frist sind also möglich, aber nach lebenden Personen wird man in Berlin wohl nie wieder eine Straße benennen.


Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------

> wenn sie mindestens fünf Jahre tot sind. Lediglich
> wegn John F. Kennedy hat man 1963 eine Ausnahme
> gemacht.

Da war doch noch was mit Adenauer. Unmittelbar nachdem er 1967 gestorben war, hat man doch den Kaiserdamm in Adenauerdamm umbenannt. (wurde nach knapp einem Jahr aber wieder rückgängig gemacht)

Gruß
Peter
Wenn man schon die Kreuzberger Kochstr. aus populistischen Gründen
umbenennen will, warum denn nicht auch in Schöneberg einen Volksentscheid?

Nichts gegen Julius-Leber, aber der neu genannte Namen ist wieder so ein
langer Name, wie damals bei z.b.Wittenau (Wilh.Damm) oder Reichstag (Brand.Tor) gedacht.
Ich habe so meine Probleme mit Straßen die an Berühmtheiten erinnern,
wie soll man sich da noch bezirksmäßig orientieren können?

"Kolonnenstr." macht für mich den größten Sinn.
"Schöneberger Insel" könnte zu Verwechslungen mit "Schöneberg" führen.
Naja, man braucht keine Volksabstimmung da
1. der Bahnhof noch nicht existiert, folglich es keine Umbenennung ist
2. die Brücke bereits heute so heißt
3. die Leberstraße, welche vielleicht nach Marlene umbenannt werden könnte, kein Namenspate für den Bahnhof sein wird
4. bei Volksabstimmungen bei Bahnhofsnamen nicht das rauskommt, was Mehdorn will

Ansonten dürfte Kolonnenstraße eher der allgemeinen Orientierung gelten, da sie bekannter sein wird als die Julius-Leber-Brücke. Allerdings könnte ein S-Bahnhof Kolonnenstraße auch an der Kolonnenbrücke (S2) liegen, dieser geplante Bahnhof sollte allerdings Dudenstraße heißen.


Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Nemo schrieb:
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> Naja, man braucht keine Volksabstimmung da
> 1. der Bahnhof noch nicht existiert, folglich es
> keine Umbenennung ist

Er ist als Kolonnenstraße aus den Plänen verschwunden, und soll wieder erbaut werden. Es ist keine richtige Umbenennung aber auch eigentlich kein Neubau. Komplizierte Lage.


> 2. die Brücke bereits heute so heißt
> 3. die Leberstraße, welche vielleicht nach Marlene
> umbenannt werden könnte, kein Namenspate für den
> Bahnhof sein wird
> 4. bei Volksabstimmungen bei Bahnhofsnamen nicht
> das rauskommt, was Mehdorn will

Das war mit dem Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) genauso. Das kennen wir ja.
>

Laßt ihn ruhig Kolonnenstraße heißen. Als solchen kennt man ihn. Wer weiß denn noch, daß er mal Schöneberg hieß und an der Stelle des jetzigen Bahnhofs Schöneberg der Bahnhof Ebersstraße war. Man sollte also nicht unnötig Verwirrung stiften.


[www.berliner-stadtplan24.com]



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2007 16:29 von Mäuserich.
Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------
> 4. bei Volksabstimmungen bei Bahnhofsnamen nicht
> das rauskommt, was Mehdorn will

Genau wie bei Witzleben und Eichkamp, womöglich die zwei blödste, überflüßigste, unbrauchbarste, (....ste, ....ste, .....ste) Umbennenungen in der Bahngeschichte.
Ruhlebener schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nemo schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > 4. bei Volksabstimmungen bei Bahnhofsnamen
> nicht
> > das rauskommt, was Mehdorn will
>
> Genau wie bei Witzleben und Eichkamp, womöglich
> die zwei blödste, überflüßigste, unbrauchbarste,
> (....ste, ....ste, .....ste) Umbennenungen in der
> Bahngeschichte.
>

Genau. Jeder kennt Witzleben und Eichkamp oder Drewitz, aber bei den neuen Kunstnamen vom grünen Tisch komme ich immer durcheinander. Ist vielleicht Gewöhnungssache. Unsere späteren Kinder werden damit keine Probleme haben, wie auch in vielen anderen Dingen.


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