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Pressemeldung der BVG zu Stilllegung von H-Zügen:
geschrieben von Harald Tschirner 
Die Technische Aufsichtsbehörde des Landes Berlin (TAB) hat nach gemeinsamer Prüfung mit Exper-ten der BVG entschieden, dass die U-Bahnzüge der H-Reihe vorsorglich außer Betrieb genommen werden. Ursache sind Mängel an den Radsatzlagern, die entgegen technischer Normen schon nach 250 – 300.000 km Laufzeit auftreten können und in Einzelfällen auch eingetreten sind. Die TAB und die BVG haben daraufhin entschieden all die Züge dieser Bauserie, in denen noch die Original-Radsatzlager eingebaut sind und die eine Laufzeit von mehr als 120.000 km haben vorsorglich außer Betrieb zu nehmen und in den betriebseigenen Werkstätten einen Austausch dieser anfälligen Radsatzlager vorzunehmen.
Andreas Sturmowski, Vorsitzender des Vorstandes der BVG: „Für uns ist dies Anlass, als maximale Vorsichtsmaßnahme zunächst alle im Einsatz befindlichen Züge der entsprechenden Bauserie, die noch mit den Original-Radsatzlagern fahren, aus dem Betrieb zu nehmen. Um dennoch den Verkehr im gesamten U-Bahnnetz aufrecht erhalten zu können, müssen wir auf allen Linien im Großprofil – U5, U6, U7, U8 und U9 – die größeren Taktabstände des Osterferien-Fahrplanes aufrechterhalten.
Unsere Werkstätten arbeiten rund um die Uhr um den vom Hersteller zu verantwortenden Fehler zu beheben, so dass wir sukzessive die reparierten Züge wieder in die Umläufe einspeisen können und davon ausgehen, dass wir spätestens ab der zweiten Mai-Woche wieder den normalen Fahrplan si-chern können.
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVG bitte ich unsere Fahrgäste um Verständnis für diese vorübergehenden Unannehmlichkeiten, aber die Sicherheit all unser Kundinnen und Kunden hat für uns höchste Priorität.“


Beste Grüße
Harald Tschirner


Nabend!

Und um welche Züge handelt es sich mit dem Orginallagern?

Und die anderen folgen oder wie?
Interessant!! Sind das Reinzufällig die selben Radsatzlager die auch der HK hat??

Grus
... also wenn ich jetzt Anhänger von Verschwörungstheorien wäre, würde ich behaupten, daß das ne Riesen-Ente ist, um mal zu testen, ob der ausgedünnte Osterferienfahrplan nicht zufällig auch in der normalen Zeit funktioniert, um dann bei passender gelegenheit in 'nem halben Jahr oder so, darauf zu verweisen, daß ja seinerzeit bei dem "bedauerlichen Umstand auch niemand am Bahnhof stehengeblieben sei ...

Wie gesagt .. wenn ... =)


LEW!

VEB war für ein anderen Bereich zuständig!
Man hätte besser die F-Reihe (die auch beim Personal beliebt ist) weiterentwickeln sollen anstatt diese H-Sch.... zu bauen.
Die U-Bahnbaureihe H geht auf Ideen und Entwürfe zurück, die noch aus der Vorwende-Zeit stammen.

In Berlin sind (neben den beiden Prototypen 5001 & 5002) die Reihen H97 (5003 - 5026 = 24 Einheiten) und die Reihe H01 (5027 - 5046 = 20 Einheiten) im Einsatz.

Und laut Pressemeldung wurden nur die Züge außer Betrieb genommen, die noch Original-Radsatzlager besitzen. Also sind es schon mal nicht alle 46 Einheiten.
Ich denke auch, dass diese lange Ausfallzeit zum einen daraus resultiert, dass man einen kompletten 6-Wagen-Zug (= 12 Drehgestelle = 48 Radsatzlager) zu reparieren hat. Und zum anderen muss Bombardier (der Name ist in der Pressemeldung von Harald nicht gefallen!) erstmal diese Radsatzlager liefern.

Pikant ist diese Geschichte in jedem Fall, da Bombardier schon mit den HK-Zügen Probleme hat und man die neuen Straßenbahnen vom gleichen Hersteller beziehen wird.

Gruß
Bei einer Weiterentwicklung der F-Reihe hätte man im großen und ganzen bewährte Technik gehabt und einen Typ, der flexiblere Einsatzmöglichkeiten bietet (Kurzzug, nicht alle Wagen eines 6er-Zuges müssen auf einmal in die Werkstatt).

> Pikant ist diese Geschichte in jedem Fall, da
> Bombardier schon mit den HK-Zügen Probleme hat


Laut meinen Infos müssten bei der letzten H Serie und den HKs um den selben Typ von Radsatzlager handeln.

Grus

Tatra83 hat ja schonmal auf die verschiedenen Serien angespielt. 5001 und 5002 dürften inzwischen neue Lager drin haben, zumindest bin ich heute mit 5001 problemlos nach Hause gefahren. Einige Fahrzeuge der 1.Serie haben inzwischen auch schon ihre F7 hinter sich - ich vermute mal, dass bei ihnen die Dinger gewechselt wurden. Bleiben also noch die restlichen Fahrzeuge der 1.Serie und die gesamte 2. Serie - sind da noch welche unter den 120.000 km bei?

Edit Forummaster BahnInfo-Berlin: Zitat entfernt, da Zitiertes entfernt.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2007 19:49 von Forummaster BahnInfo-Berlin.
NVB
Fahrzeug-Stilllegungen
16.04.2007 23:53
Man könnte es sich einfach machen und den Hennigsdorfer Hersteller kritisieren, so wie viele - ich eingeschlossen - in Sachen Combino den Hersteller Siemens kritisiert haben und immer noch kritisieren.

Doch es besteht zwischen den Combinos und den Berliner U-Bahnwagen ein grundsätzlicher Unterschied: Der Combino ist selbst aus Herstellersicht eine Fehlkonstruktion, eine Konstruktion, die schon im Ansatz falsch gerechnet wurde und der U-Bahnwagen hat defekte oder Radsatzlager schlechter Qualität erwischt. Das sind Normprodukte, die von jedem Waggonhersteller dazu gekauft werden. Wahrscheinlich haben diese Lager auch keinen Konstruktionsfehler sondern eine unzureichende Materialqualität.

Diesen Griff "ins Klo" hat zwar Bombardier zu verantworten aber eine "Schuld" trifft die Firma wohl kaum, es sei denn, man hätte leichtfertig ungeprüfte Billigprodukte eingekauft. Bei der Nantaiser Straßenbahn Incentro gab es übrigens eine ähnliche Pleite. Die zugekauften Getriebe machten serienweise schlapp und mussten mehrfach getauscht werden. Bombardier hat dann irgendwann den Getriebehersteller gewechselt und obwohl die neuen von den alten Getrieben nur mit Mühe an Kleinigkeiten zu unterscheiden sind, funktionieren die Neuen seit drei Jahren ohne jeden Fehl und Tadel.

Solche Probleme hat übrigens auch die Automobilindustrie zur Genüge. Und obwohl dort die Nullserie oft größer ist als bei Schienenfahrzeug-Produkten der gesamte Auftrag, kommt es immer wieder auch bei qualitativ hochwertigen Automobilen zu umfangreichen Rückrufaktionen wegen defekter "Kleinigkeiten".

Daraus kann man eigentlich nur zwei Schlüsse ziehen:

1. Vernünftige Arbeitsbedingungen mit leistungsgerechten Löhnen helfen die unerlässliche Qualitätsarbeit samt Arbeitsplätze in Deutschland besser sichern als die derzeit weit verbreitete Geiz-ist-Geil-Mentalität.

2. Wer die Normung eines Schienfahrzeug im Wesentlichen auf die Auswahl der Spurweite beschränkt und das Design wichtiger als die Leistung oder besser die Erprobtheit des Produkts erachtet, stellt unweigerlich die Weichen zum Fahrzeugschrott von morgen.

Nachdenkliche Grüße
Dieter Doege
Jay
Re: Fahrzeug-Stilllegungen
16.04.2007 23:57
@NVB: Da dürfte schon mehr dahinter stecken, immerhin warten wir wegen diesem Problem noch auf die Auslieferung (und Abnahme) der Serien-HK. Und die ersten 1-2 Züge sollten bereits zur WM verkehren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
> Doch es besteht zwischen den Combinos und den
> Berliner U-Bahnwagen ein grundsätzlicher
> Unterschied: Der Combino ist selbst aus
> Herstellersicht eine Fehlkonstruktion, eine
> Konstruktion, die schon im Ansatz falsch gerechnet
> wurde und der U-Bahnwagen hat defekte oder
> Radsatzlager schlechter Qualität erwischt. Das
> sind Normprodukte, die von jedem Waggonhersteller
> dazu gekauft werden. Wahrscheinlich haben diese
> Lager auch keinen Konstruktionsfehler sondern eine
> unzureichende Materialqualität.

Die Probleme sind Konstruktionsbedingt, das hat nicht viel mit minderer Qualität zu tun. Die Konstruktionsbedingten Probleme sind Hennigsdorf seit Jahren (seit Abnahme der BR H) bekannt und trotzdem haben die den selben Mist bei den HKs gemacht. Genau deshalb nimmt die BVG auch nicht die HKs ab, weil es halt nicht an schlechter Qualität liegt sondern die HKs in der Chefetage offen als "Fehlkonstruktion" gehandelt werden in der die Macken der BR H nicht ausgebügelt wurden..
Es ist derzeit nicht auszuschließen das die Serien HKs nie in den Fahrgasteinsatz gehen werden... Wäre für die BVG auch nicht so schlimm, sie würde als Schadensersatz praktisch das Geld für die Aufarbeitung der alten Kleinprofilzüge vom Hersteller einklagen können und ist damit aus dem Schneider..



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2007 00:42 von Dieter Dröge.

Um wieviel H Züge handelt es sich denn nun genau?

Weiß das jemand?
Qualitätsprobleme
17.04.2007 08:58
Das mit der Qualität ist nicht nur ein Erbe der LEW sondern auch von den Rechtsvorgängern der Bombardier und ADtranz, nämlich der AEG Schienenfahrzeuge GmbH. Nicht nur, daß Motorgehäuse, die mit Ultraschall qualitätsgeprüft waren und in denen Lunkern gefunden wurden (die man auch markiert hat), trotzdem verwendet wurden; es wurde auch Mitarbeitern der Wahreneingangskontrolle schriftlich untersagt, Luftdruckventile der Firma ABB, die ABB von Kraus hat fertigen lassen, zu öffnen und auf Späne zu kontrollieren, obwohl die Firma Kraus für ihre Qualitätsmängel bekannt war und oft genug Späne gefunden wurden. Diese GmbH befand sich nicht im Osten sondern in der Nonnendammalle in Berlin Spandau-Haselhorst.

Woher ich das wohl weiß?

Die Ex-Fabrik und Ex-Brötchengeber von oben.

[maps.google.de]

----
[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.04.2007 11:05 von Mäuserich.
Nahverkehrsfreak schrieb:
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> > Um wieviel H Züge handelt es sich denn nun
> genau?
>
> Weiß das jemand?

Laut Radiomeldung (Radio Eins) sind 20 Züge betroffen. Das entspräche der 2. Serie, aber mal abwarten...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wenn es tatsächlich 20 Züge sein sollten - und wir einmal von generellen Verschwörungstheorien absehen - ist diese Zahl denn mit den angekündigten Ferienfahrplänen zu vereinbaren? Wären bei einer derartigen Zahl von
Zügen eigentlich noch größere Fahrplanlücken zu erwarten, oder könnte man andererseits vielleicht wenigstens eine Linie (z.B. die U9 als kürzeste und wohl meistgenutzte der Großprofillinien), wenn man nur wollte, durchaus
weiter im normalen Takt betreiben?

Diese Frage nur, da ich als Außenstehender eben wirklich keinen "Plan" habe, wieviel Umläufe jeweils erforderlich sind. Das könnte ich mit einigem Aufwand zwar aufgrund der Kenntnis der Streckenlängen und der Takte vielleicht sehr provisorisch schätzen.

Aber da wäre es schon besser, die Antwort gibt ein Insider/Experte, der dies kann und ggf. auch darf.
Tja, man hätte doch lieber einige Doras übrig lassen sollen um solche Ausfälle ausbügeln zu können.
Irgendwie hab ich dabei schon ein wenig ein déjà vu .... [www.mvg-mobil.de]

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U-Bahn München
Deutsche_Oper schrieb:
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> Diese Frage nur, da ich als Außenstehender eben
> wirklich keinen "Plan" habe, wieviel Umläufe
> jeweils erforderlich sind. Das könnte ich mit
> einigem Aufwand zwar aufgrund der Kenntnis der
> Streckenlängen und der Takte vielleicht sehr
> provisorisch schätzen.

Eine grobe Schätzung ist doch schon mal was: Laut Fahrplanbuch benötigt man für die reine Fahrzeit ca. 85 Umläufe im Großprofilnetz (U5: 14, U6: 16, U7: 29, U8: 14, U9: 12). Etwas gespart wird noch durch die baubedingte Verkürzung der U6 bis Kurt-Schumacher-Platz: 3 Züge weniger.

20 Züge weniger, die zur Verfügung stehen, bedeutet eine Reduzierung um rund 22%. Mit der Ausdünnung der Linien, die im 5-min-Takt fahren auf einen 6-2/3-min-Takt bzw. 4-min-Takt auf 5-min-Takt wird eine solche Kürzung bereits erreicht, dies dürfte in etwa dem Ferienfahrplan entsprechen.
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