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Überfälle auf Nachtbusse
geschrieben von claus56 
@ Grenko. Du hast in allen Punkten recht. Nur treffen Deine Bedenken auf sogut wie alle Threads zu. Fans der 485er Baureihe werden beleidigt, dem HK-Schmierer (siehe Thread weiter oben) soll nen Finger ohne Narkose abgehackt werden usw.

Glücklicherweise werden Threads, die völlig ausarten vom Forummaster beendet. Daher seh ich das nicht so eng.

Wenn hier mehr Disziplin und Toleranz herrschen würde, wäre das doch alles kein Problem oder? Über Unfälle (ausgenommen Personenschäden) kann doch grundsätzlich gesprochen werden. Nur leider neigen einige User dazu, sich als Ermittler der Polizei aufzuspielen und dann gehts hier wieder los.

Aber Du hast grundsätzlkich dennoch recht, Grenko.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.2007 09:57 von Alex Steinert.
@ Alex Steinert

Genau da liegt das größte Problem...die Intoleranz vieler User hier.
Grenko schrieb:
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> Abschließend sei zu sagen, daß ich hier ohne
> Probleme die News mit den Unfällen (zzgl.
> Personenschäden) des Verkehrsbetriebes als Thread
> eröffnen könnte.
> Hatte ich bisher aus oben genannten Gründen nicht
> gemacht.
> Aber wenn die Forenleitung da keine Probleme sieht
> und die User sich ihrer Pressefreiheit beschränkt
> sehen, dann kann ich dem sofort dienlich sein.


Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf die besagte "Wiener Studie" zu sprechen kommen. Diese hat nachweislich ergeben, dass mit Einstellung der Berichterstattungen von U-Bahn-Suiziden in den Medien die Selbstmordrate um ganze 80% zurückgegangen ist. Ich finde es schon sehr faszinierend, dass sich Menschen, die entsprechende Artikel in der Zeitung lesen und gefährdet sind, die beschriebenen Orte für ihren Suizid wählen.

Nach dem Erfolg in Wien hat sich auch München dem Projekt angenommen und berichtet über ähnliche Erfolge (sogar seinerzeit offiziell auf der Homepage). Auch Berlin beteiligt sich mittlerweile. Auch hier werden Erfolge erzielt. Ich kann mich noch an ein Interview mit Petra Reetz im Jahre 1997 erinnern, in dem, wegen der seinerzeit hohen Selbstmordrate, zumindest ansatzweise darüber nachgedacht wurde, nur mit geringer Geschwindigkeit in die Bahnhöfe einzufahren.

Es gibt interessante Literatur zu diesem Thema, u.A. von Doris Denis, die über Tf's berichtet, denen ein solches Ereignis passierte und wie sie damit umgehen bzw. welche Hilfsangebote es für betroffene Tf's gibt.

Es ist schon sehr interessant und bedenklich zugleich, wie die Medien Menschen beeinflussen.

Besten Gruß,
Alex



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2007 20:27 von Alex Steinert.
Alex Steinert schrieb:
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> Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf die
> besagte "Wiener Studie" zu sprechen kommen. Diese
> hat nachweislich ergeben, dass mit Einstellung der
> Berichterstattungen von U-Bahn-Suiziden in den
> Medien die Selbstmordrate um ganze 80%
> zurückgegangen ist. Ich finde es schon sehr
> faszinierend, dass sich Menschen, die
> entsprechende Artikel in der Zeitung lesen und
> gefährdet sind, die beschriebenen Orte für ihren
> Suizid wählen.
Sagt diese "Wiener Studie" auch etwas darüber aus, was Menschen in den Suizid treibt? Das sind sicher nicht die Berichte über Ort und Art des Freitodes. Das sind entweder Depressionen oder persönliches Scheitern oder andere Ursachen oder alles zusammen. Man könnte jetzt sagen, daß diese Berichte nur der Tropfen sind, der daß Faß zum Überlaufen bringt, aber dafür gibt es auch genug andere Ursachen.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Mäuserich schrieb:
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> Sagt diese "Wiener Studie" auch etwas darüber aus,
> was Menschen in den Suizid treibt? Das sind sicher
> nicht die Berichte über Ort und Art des Freitodes.
> Das sind entweder Depressionen oder persönliches
> Scheitern oder andere Ursachen oder alles
> zusammen. Man könnte jetzt sagen, daß diese
> Berichte nur der Tropfen sind, der daß Faß zum
> Überlaufen bringt, aber dafür gibt es auch genug
> andere Ursachen.

Der Schritt vom Bahnsteig vor den Zug ist nun mal eine deutlich geringere Hürde als andere Suizidmethoden. Wenn das auch noch in den Medien präsent ist, daß dies regelmäßig passiert, bleibt es auch eher in den Köpfen hängen. Und das kann schon der Auslöser in einem bestimmten Moment sein, diese Hürde auch zu nehmen. Der Sprung vor den Zug ist eher eine spontane Art, aus dem Leben zu scheiden.

Ich kann mir gut vorstellen, daß sich einige Menschen weniger dafür entscheiden, wenn es nicht mehr so präsent ist und daß diese diesen Entschluß noch einmal revidieren, wenn sie über eine Alternative nachdenken, die weniger spontan umzusetzen ist bzw. an höheren Hürden scheitern.

Und abgesehen davon ist, neben der grundsätzlichen Verhinderung von Suiziden, natürlich auch anstrebenswert, daß nicht noch weitere Menschen durch diese massiv in ihrem Leben beeinträchtigt werden und das ist mit Sicherheit bei (U-)Bahnfahrern, vor deren Züge jemand springt, definitiv der Fall.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Sagt diese "Wiener Studie" auch etwas darüber
> aus,
> > was Menschen in den Suizid treibt? Das sind
> sicher
> > nicht die Berichte über Ort und Art des
> Freitodes.
> > Das sind entweder Depressionen oder
> persönliches
> > Scheitern oder andere Ursachen oder alles
> > zusammen. Man könnte jetzt sagen, daß diese
> > Berichte nur der Tropfen sind, der daß Faß
> zum
> > Überlaufen bringt, aber dafür gibt es auch
> genug
> > andere Ursachen.
>
> Der Schritt vom Bahnsteig vor den Zug ist nun mal
> eine deutlich geringere Hürde als andere
> Suizidmethoden. Wenn das auch noch in den Medien
> präsent ist, daß dies regelmäßig passiert, bleibt
> es auch eher in den Köpfen hängen. Und das kann
> schon der Auslöser in einem bestimmten Moment
> sein, diese Hürde auch zu nehmen. Der Sprung vor
> den Zug ist eher eine spontane Art, aus dem Leben
> zu scheiden.
>
> Ich kann mir gut vorstellen, daß sich einige
> Menschen weniger dafür entscheiden, wenn es nicht
> mehr so präsent ist und daß diese diesen Entschluß
> noch einmal revidieren, wenn sie über eine
> Alternative nachdenken, die weniger spontan
> umzusetzen ist bzw. an höheren Hürden scheitern.
>
> Und abgesehen davon ist, neben der grundsätzlichen
> Verhinderung von Suiziden, natürlich auch
> anstrebenswert, daß nicht noch weitere Menschen
> durch diese massiv in ihrem Leben beeinträchtigt
> werden und das ist mit Sicherheit bei
> (U-)Bahnfahrern, vor deren Züge jemand springt,
> definitiv der Fall.

Wir können das natürlich endlos vertiefen, aber das berührt schon das komplexe Gebiet der Psychologie, die in einfachen Studien und Statistiken nicht repräsentiert werden kann. Dafür gibt es, denke ich, andere Fachforen. Halten wir einfach fest, das die Meinungen dazu kontrovers sind und bleiben.


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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Es kann nicht schlecht sein, nicht über solche Vorfälle zu berichten. Oder was hast du denn von diesen Meldunge?
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Es kann nicht schlecht sein, nicht über solche
> Vorfälle zu berichten. Oder was hast du denn von
> diesen Meldunge?

Wer sollte was davon haben? Einen kommerziellen Profit jedenfalls nicht. Es geht doch nur darum, daß man frei über alles berichten kann. Das ist doch eine Errungenschaft, für die Leute ihr Leben geopfert haben. Gehört es schon zum guten Ton, die Pressefreiheit nach russischen Vorbild einzuschränken? Man muß ja keine reißerischen Schlagzeilen nach Bildzeitungsniveau machen. Ein paar Zeilen reichen.




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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2007 23:16 von Mäuserich.
Man kann darüber ja auch frei berichten. Nur hat man sich halt darüber geeinigt, es zu lassen. Das hat doch nichts mit Pressefreiheit zu tun! Die Selbsttöter haben wohl kaum ihr Leben für die Pressefreiheit gelassen. Die haben halt keinen Sinn mehr im Leben gesehen, das ist traurig. Und man könnte auch einen langen Artikel generell über Selbsttötung bringen. Was die Leute dazu bringt, wo man versucht diesen Menschen zu helfen. Aber was hast du von:
"In der Nacht zu Freitag wurde gegen 1:30 Uhr eine Person am U-Bahnhof Friedrichstr. von einem Zug erfasst. Sie erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen. Die Polizei geht von Selbsttötung aus. Der Fahrer des Zuges erlitt einen Schock und wurde von Psychologen behandelt. Die U-Bahnlinie 6 blieb bis 4:00 Uhr früh gesperrt."



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2007 23:33 von Lehrter Bahnhof.
Lehrter Bahnhof schrieb:
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Die
> Selbsttöter haben wohl kaum ihr Leben für die
> Pressefreiheit gelassen.

Habe ich das behauptet? Dann zitiere mal. Es ist schon eine seltsame Methode zu argumentieren, wenn man jemandes Worte verdreht, und an eine freiwillige Selbstbeschränkung glaube ich nur unter Vorbehalt. Immerhin lebt die Presse von Nachrichten. Die wird doch nicht den Ast absägen, auf dem sie sitzt, noch nicht mal freiwillig. Akzeptiere doch einfach, daß es kontroverse Standpunkte gibt, oder tut das weh?





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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Nein, ich akzeptiere ja deinen Standpunkt. Aber manchmal wirkt es einfach lächerlich und selbstverliebt, auf seiner Meinung zu beharren, obwohl so einiges und einige dagegen spricht/sprechen. Na, is ja auch egal. Gute Nacht!
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> selbstverliebt, auf seiner Meinung zu beharren,
Beharrst du nicht auch auf deiner Meinung? Ist das nicht auch selbstverliebt? Aber egal. Gleichfalls gute Nacht. Es war mir eine Freude, gegen den Mainstream stand zu halten.


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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Ich denke, in Zeiten, in denen kritisch recherchierende Journalisten wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat angeklagt und Unidozenten aufgrund von Forschungsarbeiten gegen den politischen Mainstream (konkret: zum Thema "Gentrifikation", also der Aufwertung bestimmter Wohngebiete und der Verdrängung der Bewohner) und den Austausch mit anderen darüber verhaftet und mit dem Hubschrauber zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe geflogen werden, weil man ihnen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorhält, ist es ein wenig absurd, die Diskussion über die Pressefreiheit nun ausgerechnet an Kurzmeldungen über Suizide aufzuhängen.

An einer solchen freiwilligen Selbstbeschränkung wird die Demokratie schon nicht scheitern, wenn es dagegen hilft, einige Suizide mit all ihren Folgewirkungen zu vermeiden.
Vielleicht möchte man auch nur wissen warum die Bahn nicht fuhr oder man längere Zeit in selbiger auf freier Strecke fest saß.
Hauptbahnhof schrieb:
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> Vielleicht möchte man auch nur wissen warum die
> Bahn nicht fuhr oder man längere Zeit in selbiger
> auf freier Strecke fest saß.

Da genügt der Hinweis Unfall, Schaden, Störung, Ausfall etc von... ohne unbedingt gleich Details jeden Vorfalls bis hin zur Schuhgröße beteiligter Figuren breitzutreten.

Auf die "tragischen Einzelheiten" kann man hier verzichten und stattdessen durch verlinken der entsprechenden Pressemeldungen – und damit diskreter – verweisen. Insofern wurde dieser ganze Thread – ohne eine konkrete Bezugnahme - ziemlich dusselig eröffnet. Der erste Beitrag war wohl eher ein Troll-Posting.

In diesem Forum durfte in erster Linie von Interesse sein, wie die Verkehrsunternehmen zum Beispiel betrieblich und bei der Fahrgastinformation mit solchen Situation umgehen bzw. diese verhindern. Das "da hat wieder einer... und ich meine, den solllte man..." gehört hier weniger hin.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Der Nächste der glaubt festlegen zu können was hier diskutiert/angesprochen werden darf :-(

Wenn irgendein *zensiert* vor meine Bahn gesprungen ist und mich um meinen Feierabend bringt, möchte ich das wissen und keine Ausreden/Ausflüchte hören!

Das ist genauso albern wie das Totschweigen des Graffitty-/Scratingproblems!
Ach Gottele, wie niedlich... wer Dich um Deinen Feierabend bringt, musst Du unbedingt wissen... Da wird doch hier nichts totgeschwiegen: kauf Dir 'ne Bild-Zeitung oder glotz TVB, die bringen’s bestimmt – vielleicht sogar mit ganzseitigem Tatort-Bildchen.

Das hier ist ein Forum, kein Verlautbarungsorgan - einen Link kannst Du hoffentlich bedienen.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Also ich muss sagen, dass ich die ganze Aufregung um Pressefreiheit nicht verstehe.

Wenn die gesamte Presse eine "stille" Vereinbarung trifft nicht weiter über Suizidversuche im Bahnverkehr zu berichen, dann ist es auch ihr gutes Recht.
Auch wenn man die Argumentation über Zusammenhang von Berichterstattung und "Trittbrettfahrern" nicht zustimmt, sollte man sie als schlüssige Gegenargumentation akzeptieren.

PS: Auch Pressefreiheit ist nicht das höchste gut... wenn es verfassugsimmanente Einwände gäbe könnte man auch sie einschränken. Wenn man beispielsweise das Leben oder die Körperliche Unversertheit eines Menschen (Art. 2 I GG) schützen müssten
1 Beitrag entfernt
06.08.2007 08:38
Hallo,

ein Beitrag wurde wegen Beleidigung entfernt.

Gruß,

Jens Fleischmann
Forummaster BahnInfo-Berlin
@ Mäuserich.: Nein, die Wiener Studie war nur ein sehr erfolgreiches Pilotprojekt das nachweisen konnte, dass insbesondere Männder die Gleise als Ort missbrauchen, während Frauen es auf andere weise tun.


Indbesondere wurde auch darauf hingewisen, dass die U-Bahn als Ort des Suizidenten geählt wird, um dem Faher und den Fahrgästen "mit der Faust ins Gesciht zu schlagen" und somit zu sagen: "Schaut Euch an, wie weit ihr mich gebracht habt!

In Berlin werden Zahlen, Opfer, Tote bzw. zahlen derer, totgeschwieden. Müchen higegen veröffentliche vor etwas einem Jahr in einem Artiklel: "Nicht nur der Fahrer, auch Ohren und Augenzeugen sind mitunter massiv traumatisiert und müssen in Krankenhäusern behandelt werden"

Genau diesr Punkt fällt mir immer wider in Berlin auf. Der Fahrer wird unfreiwillig zum Werkzeug gemacht, wird dehalb ambulan verarztet. So muss es sein. Hingegen werden auch Personen, die nahezu danebenstanden, ohne Kommentar nach Hause gschickt und müssen sich noch Wochen später ihr Valium-Rezept vom Artzt holen, weil sie nicht mehr schlafen können.

Um den Fahrer/die Faherin muss sich (neben dem evtl. noch lebenden) Opfer primär gekünmmert wrden. Aber man kann doch unter schock stehende, traumatisierte Menschen nicht einfach nach hause schicken.


Lest Euch mal das Buch von Doris Denis durch. Von Interviewas mit Betroffenen der BVG über die Bürokratie dieser Faälle bei der BVG und hoffentlich bessere Hilfsgemeinschaften.



Besten Gruß,
Alex



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2007 09:42 von Alex Steinert.
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