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Trias Gebäude wird neuer BVG Dienstsitz / schnell Kohle - langfristig Mehrausgaben für Miete?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Es war zwar schon länger in der Diskussion, doch jetzt ist es sicher: Das sogenannte "Trias"-Gebäude nähe S+U Jannowitzbrücke wird der neue Dienstsitz der BVG. Die Immobilien an der Potsdamer- und Rosa-Luxemburg-Straße werden verkauft, dafür der Tower an der Holzmarkstraße ab 1.8.2008 mit einer Laufzeit bis 2040 angemietet.

[www.bahninfo.de]

So langsam müsste dann alles verscherbelt sein, nicht? VVR Berek und jetzt auch noch die eigenen Gebäude. Was kommt als nächstes? Werden die U-Bahnhöfe auch verkauft?

Die Räume für die gerade modernisierten Leitstellen müssen nun wahrscheinlich angemietet werden. Ob das von Vorteil ist, wenn die Verwaltung, Betriebsleiter, etc. an einem von der Leitstelle so weit entferntem Ort arbeitet? Ich stelle mir das derzeit noch sehr praktisch vor: Gibt es etwas wichtiges, kann der Betriebsleiter mal schnell vorbeigucken. In Lichtenberg liegen (ein Teil?) der Verwaltung und die Betriebsleitstelle der Straßenbahn ja auch nahe beieinander.

Aber vielleicht spornt ja die "Konkurrenz" direkt vor der Nase zu Höchstleistungen an...
In der Bilanz ist noch einiges drin, was man verscherbeln könnte. Die Frage ist aber auch, ob diese Sachanlagen auch halbwegs sinnvoll bewertet sind. Immerhin steht das Netz (Grundstücke mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenwegs, Gleichrichterwerke, Gleisanlagen, Streckenausrüstung, Sicherungsanlagen) mit runden 4 Milliarden Euro drin. Fahrzeuge für den Personenverkehr dazu mit gut 1,7 Milliarden.

Wobei es in der Betriebswirtschaft ja durchaus einen Trend zur "Virtualisierung" gibt, d.h. im Extremfall gehört alles irgendwelchen Finanzinvestoren und das Personal wird von Zeitarbeitsfirmen ausgeliehen. Wobei bisweilen auch ganze Abteilungen bzw. Tochterfirmen verkauft und dann wieder beauftragt werden. Hintergrund ist unter anderem der Umstand, daß im Unternehmen gebundenes Kapital heute stärker beachtet wird als es früher der Fall war.

Ob es nun aber sinnvoll ist, eine Anstalt öffentlichen Rechts zu "virtualisieren", sei dahin gestellt.
Die Kosten am Besitz sind allerdings auch nicht zu unterschätzen. Statt Miete zahlt man derzeit die Instandhaltungskosten und da wohl an der Potsdamer Straße mal eine Sanierung fällig wird, spart man so auf jeden Fall ersteinmal. Diese Kosten fallen dann ja für den neuen Besitzer an, der zudem die Grundsteuer für die Objekte tragen muss.
Zum Thema "lernen" hoffe ich eher, dass die S-Bahn von der BVG lernt bzw. im Sinne des Fahrgastes alle Unternehmen gegenseitig voneinander. Aber vielleicht gibts dann häufiger mal nen Anruf seitens der BVG bei der S-Bahn, ob man nicht so langsam mal den einen oder anderen Zug aus dem Verkehr ziehen möchte. Da muss die S-Bahn dann schon aufpassen, was sie über die Stadtbahn schickt, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht weiter reduzieren will.

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