Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Achtung streik morgen bei der S-BAhn!!!
geschrieben von Andreas007 
Fand es bemerkenswert, dass die paar Züge auf dem Ring lediglich aus 3/4-Züge bestanden...aber bisschen Kuscheln im ÖNV muss ja auch sein :-)
Der Bommel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fand es bemerkenswert, dass die paar Züge auf dem
> Ring lediglich aus 3/4-Züge bestanden...aber
> bisschen Kuscheln im ÖNV muss ja auch sein :-)

Tja, mehr ist seit 1.10. dort nicht mehr ohne weiteres möglich, auch nach dem 2.11. (sofern der gespannt erwartete Termin gehalten werden kann) wird ein Vollzug den Ring nicht mehr befahren können, ohne zusätzliches Personal zur Abfertigung einzusetzen.

So ist der Gang der Dinge: Die Bahn privatisiert und beraubt sich der Kapazitäten / Flexibilität. Einsparungen haben auch zur Folge, aus "technischen Gründen" nicht mehr auf die maximale Leistung zugreifen zu können.

Die deutschen Volksvertreter beharren auch weiterhin auf der Privatisierung der Bahn, da wird es noch weitere Verschlechterungen geben.

Diskussion hier:
[www.radioeins.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2007 22:15 von Schmierzug.
WUrde denn eigentlich sonst mit Vollzügen gefahren? Zum Beispiel auf der S8/47? Wagen hatte man ja genug da.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Logital schrieb:
-------------------------------------------------------
> WUrde denn eigentlich sonst mit Vollzügen
> gefahren? Zum Beispiel auf der S8/47? Wagen hatte
> man ja genug da.

S8 kann nicht als Vollzug fahren, auch weil sie den Ostring befährt ... Aber zwischen 8 und 11 fehlte es an Personal, so verkehrte sie gar nicht.
Schmierzug schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Tja, mehr ist seit 1.10. dort nicht mehr ohne
> weiteres möglich, auch nach dem 2.11. (sofern der
> gespannt erwartete Termin gehalten werden kann)
> wird ein Vollzug den Ring nicht mehr befahren
> können, ohne zusätzliches Personal zur Abfertigung
> einzusetzen.
>
> (...)

Und wieder was dazu gelernt. Was sind denn die ganz konkreten Gründe?

Warum soll man auf dem Ostring nicht mit Vollzügen fahren können?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich schätze mal, weil der Bahnsteig F in Ostkreuz am nördlichen Ende gebogen ist. Das erste Viertel eines Vollzuges, der Richtung Norden fährt, steht in der Kurve, so dass der Fahrer nur die Türen des ersten Wagens (und vielleicht noch des zweiten) sehen kann.
Ein Dreiviertel- oder Halbzug hält noch vor der Kurve, so dass der Fahrer den gesamten Zug einsehen kann.
Jumbo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich schätze mal, weil der Bahnsteig F in Ostkreuz
> am nördlichen Ende gebogen ist.

Nicht ganz. Hier geht es um Frankfurter Allee, wo seit 1.10. in der Nebenzeit ZAT angewendet wird. Wenn die Monitor-Abfertigung auf der Ringbahn komplett in betrieb geht (vsl. 2.11.) wird Schönhauser den Engpass bilden, da die 4 Cams nur für den Dreiviertelzug ausgerichtet werden können, mehr Cams (2 zusätzliche) nicht im Fahrstand angezeigt werden können.

Der technische Fortschritt zeigt sich manchmal auch als versteckter Rückschritt ...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2007 20:22 von Schmierzug.
und Ostkreuz F ist doch noch personell besetzt, oder?
Dann muss man halt die restlichen Bilder auf nem stationären Monitor aufm Bahnhof darstellen. Wird im FFM auch so gemacht.

@Schmierzug

Gegen 10 Uhr habe ich zumindest in Spindlersfeld ein 480er Zug gesehen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Logital schrieb:
-------------------------------------------------------

> @Schmierzug
>
> Gegen 10 Uhr habe ich zumindest in Spindlersfeld
> ein 480er Zug gesehen.
>

Korrekt, mein Fehler, Betrieb nur nördl. von Blankenburg eingestellt.
Ich befürchte, die GDLer bekommen 30 % so:
- Der Streik sorgt dafür, dass viele sich Alternativen zur Bahn suchen.
- Viele bleiben auch bei den Alternativen zur Bahn
- die Bahn braucht 30 % weniger Lokführer
Das sehe ich leider ähnlich wie Wuhletal...

Siehe auch mein fiktiver Pressebericht, der mit dem Thread ins allgemeine Eisenbahnforum gewandert ist)

Bei einer Forderung von 10%-12% hätte niemand etwas sagen können, aber die 31% des egomanischen Schellfisches verderben, selbst wenn sie auf die Einstiegsgehälter bezogen sind, einfach die Geschäftsgrundlage und Automatisierung erst recht attraktiv.

Und was dem Faß die Krone aufsetzt und in der Öffentlichkeit noch viel bekannter werden müßte, ist, daß die GDL in Verhandlungen mit Privatbahnen durchaus eine Bezahlung unter dem DB-Tarif akzeptiert hat!
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das sehe ich leider ähnlich wie Wuhletal...



> Bei einer Forderung von 10%-12% hätte niemand
> etwas sagen können, aber die 31% des egomanischen
> Schellfisches verderben,

Wie die Forderung zustande gekommen und zu sehen ist, sollte doch eigentlich hinlänglich bekannt sein. Es ist in Tarifverhandlungen durchaus üblich, nicht alles in Prozenten auszudrücken, sondern einen bestimmten Euro-Mehrbetrag pro Monat zu verlangen. Dieser ergibt dann eben bei den niedrigsten Grundgehältern die höchsten Prozentraten. Dazu gab es auch noch Forderungen zu irgendwelchen Zulagen.

Die Bahn hat diese Forderung dann auf den maximalen Prozentbetrag reduziert dargestellt, um die GdL-Forderung öffentlichkeitswirksam als unrealistisch amzustempeln. Erst im Rahmen der weiteren Eskalation ist die 31% von der GdL als Forderung übernommen wurden und inzwischen bereits wieder abgeschwächt.

Die von der DB als großzügiges neues Angebot dargestellten 10% unterscheiden sich so gut wie nicht vom Abschluss der anderen Gewerkschaften: angesichts der 2 zusätzlichen Stunden bleiben rund 4,6% reale Erhöhung übrig.

Letztlich denke ich auch nicht, daß die Lohnerhöhung an sich irgendein Problem in den Verhandlungen sein wird.

Kern der Diskussionen ist letztlich die Frage nach dem eigenständigen Tarifvertrag. Und hier sehe ich ziemlich schwarz für irgendeine kurzfristige Einigung, da es einfach nur wenig Möglichkeiten für einen Kompromiss gibt.

Zumindest in irgendeinen konzernweiten Rahmentarifvertrag sollte man die Lokführer schon unterbringen. Ich denke nicht, daß sie eine so besondere Berufsgruppe sind, daß dies einen eigenen Tarifvertrag rechtfertigen würde. Grundsätzlich schwächen sich die Gewerkschaften durch eine starke Aufspaltung auch selbst. Hier wäre es sowohl für die anderen Gewerkschaften als auch für die DB wichtig, die Belange der Lokführer mit ihren Schichtdiensten etc. stärker zu berücksichtigen. Bei allem Gehetze gegen die GdL muss man ja auch bedenken, daß es diese ja auch nicht ohne Grund gibt und sie auch nicht ohne Grund zur Zeit Zulauf hat. Es gibt offensichtlich Belange, die von den übrigen Gewerkschaften nicht hinreichend berücksichtigt wurden.

Bedenklich finde ich auch, daß ein erheblicher Teil der Streitigkeiten derzeit vor Gericht erfolgt. Die grundgesetzliche Tarifautonomie sieht vor, dass Tariffragen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern ausgehandelt werden. Ich finde es erstaunlich, daß die DB AG hier immer wieder irgendwelche Amtsrichter findet, die dieses Grundrecht mit recht eigenwilligen Begründungen einschränkt. Bleibt zu hoffen, daß die GdL neben den Verhandlungen die Kraft findet, dies von höheren Instanzen geraderücken zu lassen bzw. dies im Zweifel der DGB weiter ausficht.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
Ich
> finde es erstaunlich, daß die DB AG hier immer
> wieder irgendwelche Amtsrichter findet, die dieses
> Grundrecht mit recht eigenwilligen Begründungen
> einschränkt.

Das sind keine Amsrichter, die sind nur mit dem Straf- und Zivilrecht befaßt, worunter die Arbeitsgerichtsbarkeit nicht fällt.

Davon abgesehen, ja es problematisch, doch ist andererseits auch das Streikrecht nur eines von vielen gesetzlich garentierten Rechten, das in Güterabwägung mit anderen Rechten treten muß, wo immer es zu einer Kollision kommt. Es ist nicht per se ein alle anderen Rechte ausschaltendes Grundrecht.

Absurd ist m.E. allerdings auch - und jetzt unjuristisch gesprochen - daß Streiken im Nahverkehr. mit einer ungleich höheren Betroffenenzahl, offenbar leichter durchzusetzen ist als im Nahverkehr.

Generell kann ich aber nur meine Meinung von vorhin wiederholen: Mit ihren viel zu überhöhten und von vornherein konfrontativen Forderungen, da kann man sich bemühen die runterzurechnen so viel man will, vertreibt die Gewerkschaft vom Streik betroffene Fahrgäste und treibt ihren Arbeitgeber geradezu dazu an, ihre Arbeitsplätze mittel- und langfristig durch Computer zu ersetzen. Und: War der Biedenkopf/Geißlersche Kompromißvorschlag wirklich so unannehmbar, oder geht es der GDL nicht doch darum auf Kosten der Fahrgäste (und des sonstigen Bahnpersonals) ihre Extrawürste durchzusetzen?




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.2007 01:55 von Deutsche_Oper.
Deutsche_Oper schrieb:
-------------------------------------------------------

> Das sind keine Amsrichter, die sind nur mit dem
> Straf- und Zivilrecht befaßt, worunter die
> Arbeitsgerichtsbarkeit nicht fällt.

Ähm, ja, natürlich. Worauf ich aber hinaus wollte: es sind erstinstanzliche Urteile von Richtern, die in der Regel eher darüber entscheiden, ob eine Abmahnung oder Entlassung rechtlich einwandfrei war und keine Entscheidungen treffen, die sofortige, teils massive bundesweite bzw. volkswirtschaftlich Folgen haben.

> Absurd ist m.E. allerdings auch - und jetzt
> unjuristisch gesprochen - daß Streiken im
> Nahverkehr. mit einer ungleich höheren
> Betroffenenzahl, offenbar leichter durchzusetzen
> ist als im Nahverkehr.

Ich kann mir kaum vorstellen, daß man dies juristisch gesprochen in ein unanfechtbares Urteil fassen kann.

> Und: War der Biedenkopf/Geißlersche Kompromißvorschlag
> wirklich so unannehmbar, oder geht es der GDL
> nicht doch darum auf Kosten der Fahrgäste (und des
> sonstigen Bahnpersonals) ihre Extrawürste
> durchzusetzen?

Gab es da denn überhaupt so etwas wie einen Schlichterspruch mit irgendwelchen Zahlen oder inhaltlichen Ansätzen? Soweit ich mitbekommen hatte, bestand deren Vorschlag doch vor allem in Ansätzen zum weiteren Verfahren. Wobei auch davon wohl wenig übrig geblieben ist, nachdem es noch nicht mal ein wirkliches neues Angebot der DB AG gibt.

Ich denke, ein neuer Vermittler sollte schnellstmöglich mal eingesetzt werden. Der Versuch von Mehdorn, das Ganze auszusitzen hätte sicher fatale Folgen, weil es einen monatelangen Streik zur Folge hätte, selbst wenn nicht durchgehend sondern immer noch für ein paar Tage pro Woche gestreikt würde.
Irgendwann kommt es noch dazu, das die Fahrgäste am Bahnhof klatschen, weil der Fahrer seinem Dienst nachgeht?!?!?! ...

Ich habe kein Verständnis mehr für diesen Streik!

Da sieht man mal, das es vielen anscheinend noch zu gut geht selbst bei 10% Nein zu sagen!
Und das Argument Verantwortung zieht bei mir gar nicht:
Was sollen die Ärzte, Mediziner, Polizisten, Piloten sagen????

Aber immer schön den Ärger an der zahlenden Kundschaft auslassen bzw.
die eigenen GDL-Mitglieder vor den Karren spannen (die das vielleicht sogar nicht wirklich wollen aber nix sagen...?) !

Aber es scheint interessant zu werden, da anscheinend ein interner Riß durch die Belegschaft geht.

Passend dazu die heutige Schlagzeile Seite 1 der taz!
micha774 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Da sieht man mal, das es vielen anscheinend noch
> zu gut geht selbst bei 10% Nein zu sagen!

Du bist sehr gut informiert! Leider keine Ahnung, wie sich die 10% zusammensetzen, dies eine Mogelpackung ist (weil das nichts anders ist, was die übrigen auch haben, nur anders zusammengerechnet + 2 Stunden mehr Arbeit), aber so richtig auf die Kacke hauen.

Draussen stehen und wissen was drinnen abgeht, ist nicht so einfach, da hilft auch die beste Zeitung nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.2007 11:33 von Schmierzug.
ja sicher ist das eine Art "Mogelpackung". Aber wie weit müssen wir noch gehen. Wir wissen das beide Seiten von ihrer sturen bzw. starren Haltung nicht abrücken wird. Die GDL hat jetzt Handlungsbereitschaft erklärt. Nicht aber beim eigenen Tarifvertrag. Und der wird nicht kommen. Was sollen wir also noch weiter ertragen. Wenn man sich das Echo in der Bevökerung anhört haben die Menschen wirklich langsam kein Verständnis mehr. 4,5% ist ein guter Abschluss in meinen Augen. Denn es quasi der Durchschnitt was bei Tarifverhandlungen herausspringen kann.
Tino schrieb:
-------------------------------------------------------
> ja sicher ist das eine Art "Mogelpackung". Aber
> wie weit müssen wir noch gehen. Wir wissen das
> beide Seiten von ihrer sturen bzw. starren Haltung
> nicht abrücken wird.

Keine Frage, ich stehe dem Arbeitskampf auch skeptisch gegenüber. Nur die Aussage "Die haben doch nun schon viel erreicht" ist falsch, die man so nicht stehen lassen kann. Bisher haben sie keinen deut mehr vom Arbeitgeber erhalten, als die TG im Sommer erhalten hat.

Meine eigene Meinung zum Thema werde ich jedoch hier nicht wiedergeben, dass muss man hier in diesem Kreise nicht unbedingt vermitteln.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen