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Schildbürgerstreich: Radweg auf Straßenbahngleisen?
geschrieben von Blnstrabi 
Zum Thema Straßenumbau hab ich letztens mit jemandem vom BA Mitte gesprochen, der dort u.a. für die Parkraumbewirtschaftung zuständig ist. Derzeit wird im Bereich zwischen Liebknecht-, Oranienburger, Tor- und Chausseestr. kräftig umgestaltet. So erhalten Kreuzungen erweiterte Bürgersteige um eben das Zuparken zu verhindern. An anderen Stellen gibts nur Poller weil der Denkmalschutz! etwas gegen das verlegen der Bordsteine hat. Dementsprechend fragte ich ihn dann natürlich auch nach der Haltestellensituation mit dem entsprechenden Ergebnis. Schon die Haltestelle am Mombijouplatz und die spätere Einengung, sodass die haltende Strab nun auch nicht mehr überholt werden kann, waren wohl schon schwer durchzusetzen. In der Gegenrichtung hätte er gerne eine ähnliche Lösung umgesetzt (durch verlegen der Haltestelle), aber da hat wohl auch die BVG nicht mitgespielt.

Ich könnte mir vorstellen, dass das in Kastanien- und Pappelallee ähnlich aussieht und daher leider keine Haltestellenkaps angelegt werden. Abgesehen davon regen die ja leider auch gleich wieder zum linksüberholen der Bahn an.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> Ich könnte mir vorstellen, dass das in Kastanien-
> und Pappelallee ähnlich aussieht und daher leider
> keine Haltestellenkaps angelegt werden. Abgesehen
> davon regen die ja leider auch gleich wieder zum
> linksüberholen der Bahn an.

Dafür werden die betreffenden Fahrer nicht mal 'nen Darwin-Award bekommen. ;-)

Jay schrieb:
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> Zum Thema Straßenumbau hab ich letztens mit
> jemandem vom BA Mitte gesprochen, der dort u.a.
> für die Parkraumbewirtschaftung zuständig ist.
> Derzeit wird im Bereich zwischen Liebknecht-,
> Oranienburger, Tor- und Chausseestr. kräftig
> umgestaltet. So erhalten Kreuzungen erweiterte
> Bürgersteige um eben das Zuparken zu verhindern.
> An anderen Stellen gibts nur Poller weil der
> Denkmalschutz! etwas gegen das verlegen der
> Bordsteine hat.
Was an der Linienstraße gar nicht mal so schlecht gestaltet ist (zumindest das, was ich gesehen habe). Im Gegensatz zu so manch anderer Pollerlösung, v.a. aus dem 1980er Jahren im Westteil der Stadt.
Die Pollerlösungen haben zudem den Vorteil, dass sie nur einen Bruchteil der Gehwegvorstreckungen kosten, aber einen ähnlichen Nutzen entfalten.
Und leider gibt es auch einige Beispiele, wo die gebauten Vorstreckungen die jeweiligen stadträumlichen Bezüge (Symmetrie des Raumes, abgestimmter Abstand der Bordtsteinkanten von der Bebauung etc) zerstört haben. Daher finde ich eine örtlich differenzierte Betrachtungsweise durchaus gerechtfertigt.

> Ich könnte mir vorstellen, dass das in Kastanien-
> und Pappelallee ähnlich aussieht und daher leider
> keine Haltestellenkaps angelegt werden.
Die Bereiche, wo die Linienstraße verläuft und wo der Monbijouplatz zu finden ist stellen vom Straßengrundriss und Raumaufteilung eine der wenigen Ecken in Berlin dar, der von vor dem 19. Jahrhundert stammt - und somit etwas besonderes in dieser Stadt.
Die Kastanien- und Pappelallee wiederum sind Bestandteil der für Berlin typischen Gründerzeitstadt, so dass hier die Herangehensweise etwas anders sein dürfte.

Abgesehen
> davon regen die ja leider auch gleich wieder zum
> linksüberholen der Bahn an.
Und jetzt soll man wohl rechts an der Bahn zwischen den Fahrgästen durchfahren?

Viele Grüße
Ingolf
Ingolf schrieb:
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> Man könnte aber partielle Lösungen schaffen.
> 1. Kaphaltestellen mit vorgezogenem Bürgersteig...
> 2. Partielle Halteverbote ca. 20-30 Meter vor und
> nach den Kreuzungen...

Diese Lösungen gehen aber wieder von einer Ausweichpflicht für die Radfahrer aus, die ich hier angesichts der ohnehin nur geringen erreichbaren Höchstgeschwindigkeit für unangemessen halte. Außerdem würde es an diesen Stellen für die Radfahrer noch gefährlicher, da dann diejenigen, die soweit rechts fahren, dass PKW sich vorbeidrängeln, an diesen Stellen nach links ausschreren müssen.
Dabei kommen die Radfahrer dann nicht nur in Gefahr mit den Autos zu kollidieren, sondern müssen auch noch die rechte Straßenbahnschiene überqueren. Um zu vermeiden, dass sie dies laufend tun müssen, werden sie also zukünftig eher zwischen den Schienen fahren.

> 3. Ausweisung (und konsequente Kontrolle) einiger
> Parkplätze als Lieferzonen. Damit würde das
> Halten in zweiter Reihe reduziert...

Die Behinderung durch Lieferfahrzeuge sehe ich hier auch als das größere Problem. In einem durchschnittlichen Monat geht mir sicherlich mehr Zeit dadurch verloren, dass mal eben 3-5 Minuten auf einen solchen Fahrer gewartet werden muss als durch das geringfügige Ausbremsen der Höchstgeschwindigkeit durch einen Radfahrer. Allerdings glaube ich kaum, dass das wirklich funktioniert, wenn diese Lieferzonen nicht fast durchgehend auf die gesamte Straßenlänge verteilt sind.
Gerade bei den Speditionen sind die Auslieferzeiten inzwischen derart eng kalkuliert, dass ein Fahrer keine 100m laufen wird, um die Ware auszuliefern. Und selbst wenn, müssen die Lieferzonen so großzügig ausgelegt sein, dass die Lieferfahrzeuge leicht so einparken können, dass sie nicht die Tram behindern.

Vielleicht wäre ja zumindest bergauf eine "Radfahrerkriechspur", analog zu den LKW-Kriechspuren auf bergigen Autobahnen, ein Kompromiss. Er würde zwar auch Parkplätze kosten, aber zumindest in einem etwas entspannteren Gebiet zwischen Seniorenheim und Park.
Nemo schrieb:
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> Wo hat man denn diese Symbole aufgemalt - macht ja
> eigentlich nur an der Durchfahrt am Rosenthaler
> Platz wirklich Sinn! Gibts da eine sinnvollere
> legale Lösung für die Radfahrer (außer
> absteigen)?.
>
Obwohl Kastanienallee und Weinbergsweg eine sehr bedeutende Radroute darstellen, gibt es am Rosenthaler Platz bisher keine Fahhrradanbindung in Richtung Weinbergsweg. Und nach meinen Informationen ist dort auch nichts derartiges geplant, obwohl der Bereich umgebaut werden soll. Der Radverkehr wird nach bezirklichen Planungen dort schlichtweg ignoriert.

Viele Radfahrer wiederum "missbrauchen" den abgesenkten Gleisbereich der Straßenbahn. Das kann einem insofern egal sein, wenn sich Radfahrer damit nur selbst gefährden würden (schließlich muss man dort ohne Ampelsignal in die Kreuzung einfahren, am Tramsignal wird sich kaum orientiert, einige fahren sogar mit voller Geschwindigkeit in die Kreuzung rein, egal wieviel Verkehr dort gerade stattfindet...)
Ärgerlich ist jedoch der Umgang einiger radelnder Zeitgenossen mit der Straßenbahn. So wird sich in Richtung Hackescher Markt an der Durchfahrt vor die Straßenbahn gestellt - und gewartet, auch wenn die Straßenbahn ein Signal auf freie Fahrt hat. Oder in der Gegenrichtung wird sich nur wenige Meter vor der Straßenbahn in die Schleuse gequetscht, so dass der Straßenbahn nur eine Schnellbremsung bleibt. Und dann wird blöd herumgestikuliert, was die Straßenbahn sich wagen würde, denn Fahrradverkehr zu behindern... Leider alles schon mehrmals dort erlebt.
Übrigens kann man auch öfter Autofahrer beobachten, die die Schleuse als willkommene Abkürzung nutzen.
Besonders bekloppt ist die Situation jetzt: Kaum einen Meter vor der Schleuse ist das letzte Radsymbol aufgemalt - aber die Schleuse selbst darf weiterhin nicht befahren werden. Eigentlich zum Glück denn sonst käme die Straßenbahn nie über die Kreuzung. An dieser Stelle gehört jeweils links und rechts eine Fahhradschleuse hin.

Viele Grüße
Ingolf
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