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Daisy spinnt mal wieder...
geschrieben von Lopi2000 
Tatra83 schrieb:
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> Ich denke ein gewisser Realismus ist angebracht.
>
> Ich zitiere dich einfach mal aus dem anderen
> Thread (Bus 735 in Großziehten).

Na los, Zitiere!
Tatra83 schrieb:
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> Naja, nicht ganz, denn oberstes Ziel ist, die
> Fahrzeuge wieder in ihre fahrplan-mäßige
> Positionen zu bringen, damit Ablösungen und
> Fahrzeugläufe nicht durcheinander gebracht
> werden.

Mit oberstes Ziel meinte ich nicht, dass die BVG als Quasi-Behörde dieses Ziel bereits als solches wahrnimmt, sondern dass man als Kunde eines Dienstleistungsunternehmens diesen Anspruch hat.

Bleibt zu hoffen, dass es im neuen oder wenigstens in zukünftigen Verkehrsverträgen gelingt, im Sinne des Fahrgastes, vernünftige Malus-Regelungen für solches "Fehlverhalten" gibt. Idealerweise sollte es da keine Hürde geben, welcher Anteil von Zügen pünktlich ist oder ausfällt, sondern jede einzelne Verspätungs- und Ausfallminute sollte Abstriche in den Zuschüssen zur Folge haben. Vorteil für die BVG: bei Aktionen wie dieser können auch den Schuldigen (also den Personen im Gleis oder Falschparker, die Straßenbahnen blockieren) konkretere Kosten in Rechnung gestellt werden.

Die Züge kann man genausogut auch nachdem man die Fahrgäste wohlbehalten ans Ziel gebracht hat wieder "sortieren". Heutzutage sollte es auch kein Problem mehr sein, Fahrpersonal per SMS kurzfristig zu anderen Einsatzorten zu dirigieren.
@Loopi: Wie stellst du dir das vor? Das Fahrpersonal muss ja dann auch irgendwie zum neuen Einsatzort kommen! Und dann ist da noch die Geschichte mit den Lenkzeiten die eingehalten werden wollen... - es dauert auch so noch lange genug, bis alles wieder an seinem Platz ist.

Zum Thema Daisy: Die hat mir heute am Zoo knapp 10 Minuten lang den M45 angeblinkt, bevor er dann endlich auftauchte. Zwischendurch erschien mal kurz "Abfahrt verspätet". Das Ende vom Lied war dann ein 18/2-Abstand und ein voller erster Bus.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> @Loopi: Wie stellst du dir das vor? Das
> Fahrpersonal muss ja dann auch irgendwie zum neuen
> Einsatzort kommen!

> Und dann ist da noch die
> Geschichte mit den Lenkzeiten die eingehalten
> werden wollen... - es dauert auch so noch lange
> genug, bis alles wieder an seinem Platz ist.

Im konkreten Fall:
Lösung 1: einige Züge, die ohnehin ausrücken sollten, hätten am Alex oder wo auch immer kehren können und zurück nach Pankow fahren und anschließend erst aussetzen (Breitenbachplatz, Fehrbelliner Platz und Spittelmarkt, waren Ziele der Gegenrichtung, wenn ich mich recht erinnere)

Lösung 2: der erste Zug nach der Störung hätte weiter nach Pankow fahren müssen, der zweite oder dritte Zug dafür aussetzen, der Fahrer des außerplanmäßig ausgesetzten Zuges hätte mit einem folgenden Zug nach Pankow fahren können und den außerplanmäßig dorthin verlängerten Zug später übernehmen können.

Lösung 3: die Dienst-, Umlauf- und Fahrpläne müssten allgemein so geregelt werden, dass das Argument mit den Lenkzeiten gar nicht zum Tragen kommt. Z.B. könnten die Dienstpläne so gestaltet werden, dass jeweils ein deutlicher Puffer bis zur Höchstlenkzeit besteht oder umgekehrt sollte die Leitstelle die Möglichkeit haben, aus betrieblichen Gründen in Ausnahmefällen 1-2 Überstunden anordnen zu können.

Im Allgemeinen ist dann auch denkbar, dass bei gesperrten Linien Fahrer mit anderen Linien in Kombination mit Taxen oder Dienstwagen zum Einsatzort kommen.


Aber solange es keinen finanziellen Anreiz gibt, kundenorientiert zu handeln, wird man es im Zweifel so handhaben, wie es am billigsten ist und hoffen, dass die Fahrgäste nicht durch zu häufige derartige Aktionen verprellt werden.
Zitat
Lopi2000
Z.B. könnten die Dienstpläne so gestaltet werden, dass jeweils ein deutlicher Puffer bis zur Höchstlenkzeit besteht oder umgekehrt sollte die Leitstelle die Möglichkeit haben, aus betrieblichen Gründen in Ausnahmefällen 1-2 Überstunden anordnen zu können.

Lopi, es wäre schön wenn es so wäre, doch die Zahl der Dienste, die eine Dauer von 9 bis 9:30h haben, ist nicht gerade gering. Da gibt es einfach keinen Puffer mehr und die Dienstpläne werden ja von den Personalräten mit getragen, so dass diese (theoretisch) Einspruch erheben könnten. Das nächste ist, dass der Fahrer nach seiner Blockpause nicht unbedingt wieder auf einen Zug der gleichen Linie geht, da gibt es dann schon wieder einen Zwangspunkt, auf den man eventuell achten muss.

Und Überstunden zu fahren ist kein Problem, das geschieht jedes Mal, wenn ein Fahrer einen Dienst fährt, obwohl er frei hat. Die braucht niemand anzuordnen, aber wenn du als Fahrer auf der Linie 6 nach 9:30h noch eine Runde fahren sollst, weil die Ablösung nicht rechtzeitig da ist, dann geht das einfach nicht, weil du wie gerädert vom Bock steigst.

Gruß, Tatra83
Ich dachte immer, das erste Ziel bei Unregelmäßigkeiten
ist die Information der Fahrgäste darüber? ...
@ Micha > Das wäre zu einfach ...
Zitat

Ich dachte immer, das erste Ziel bei Unregelmäßigkeiten
ist die Information der Fahrgäste darüber? ...
Aus Sicht des Kunden ja.
Der Fahrer hat natürlich auch erstmal diese Pflicht. Klar!
Aber aus Sicht des Verkehrsbetriebes steht erstmal Leben, Gesundheit und die Sicherheit an erster Stelle. Dabei treten- unsichtbar für den Kunden- Meldeketten in Kraft wo Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr noch am Anfang stehen.
Eine Einschätzung der Lage vor Ort nimmt zunächst der Fahrer vor. Ist ein Verkehrsmeister vor Ort übernimmt dieser. Bis dahin steht auch die "Leitung" zu den BVG- Leitstellen noch recht gut. Wenn dann die Polizei oder Feuerwehr vor Ort erscheinen ist die genannte "Leitung" schon nicht mehr so gut, weil diese Rettungskräfte zunächst andere Aufgaben haben als der BVG Meldung zu erstatten. Und die BVG kann also den Fahrgästen nichts sagen.

KH
Karten-Harten schrieb:
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> Aber aus Sicht des Verkehrsbetriebes steht erstmal
> Leben, Gesundheit und die Sicherheit an erster
> Stelle. Dabei treten- unsichtbar für den Kunden-
> Meldeketten in Kraft wo Rettungskräfte von Polizei
> und Feuerwehr noch am Anfang stehen.

Das hatte ich als selbstverständlich vorausgesetzt, dass es natürlich erstmal um derartige Dinge gehen muss. Letztlich ist es ja auch im Begriff "Beseitigung der Störung" enthalten. Aber im Anschluss sollte es dann halt erstmal darum gehen, die Fahrgäste ans Ziel zu bringen.

Man sieht auch eher selten Fahrer bei der Ablösung kurz vor der Bewusstlosigkeit aus dem Zug taumeln. Insofern hätte ich als Fahrgast auch keine Bedenken gehabt, mich von dem Fahrer noch die 10 zusätzlichen Minuten bis Pankow fahren zu lassen. In der Situation wäre es vermutlich auch für den Fahrer zum einen angenehmer gewesen, sich nicht 5 Minuten mit verärgerten Fahrgästen herumzuschlagen, sondern den Zug einfach noch ein Stückchen weiter zu fahren.
Zitat
Lopi2000
Man sieht auch eher selten Fahrer bei der Ablösung kurz vor der Bewusstlosigkeit aus dem Zug taumeln.

Richtig, eher sackt ein Busfahrer auf seinem Sitz zusammen und es gibt einen Unfall, oder der Kollege verstirbt tragischerweise auf dem Betriebshof, bevor er überhaupt auf Strecke gehen kann.

Die BVG und damit die Leitstellen und Rangierer der Betriebshöfe machen schon sehr viel im Hintergrund, dass es nicht noch mehr Ausfälle nach Störungen etc. gibt.

Zitat
Jay
Zum Thema Daisy: Die hat mir heute am Zoo knapp 10 Minuten lang den M45 angeblinkt, bevor er dann endlich auftauchte. Zwischendurch erschien mal kurz "Abfahrt verspätet". Das Ende vom Lied war dann ein 18/2-Abstand und ein voller erster Bus.

Gerade am Zoo ist es schwierig, denn der Fahrer kann bei einer verspäteten Ankunft an der Hertzallee seine Pausenzeit ausschöpfen, wenn er denn will oder muss (menschliche Bedürfnisse). Für DAISY ist der Bus ja weniger als eine Minute Fahrzeit entfernt, sodass es die Abfahrt blinkend ankündigt und - da der Bus steht - immer wieder eine Verspätung meldet.

Gruß, Tatra83
Tja, da fehlt wohl eindeutig die "Ich fahr trotzdem erst in x Minuten ab" Taste auf dem Ibis-Gerät.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Tatra83 schrieb:
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> Lopi, es wäre schön wenn es so wäre, doch die Zahl
> der Dienste, die eine Dauer von 9 bis 9:30h haben,
> ist nicht gerade gering. Da gibt es einfach keinen
> Puffer mehr und die Dienstpläne werden ja von den
> Personalräten mit getragen, so dass diese
> (theoretisch) Einspruch erheben könnten.

> Die braucht niemand
> anzuordnen, aber wenn du als Fahrer auf der Linie
> 6 nach 9:30h noch eine Runde fahren sollst, weil
> die Ablösung nicht rechtzeitig da ist, dann geht
> das einfach nicht, weil du wie gerädert vom Bock
> steigst.

Gibt es denn irgendwelche rationalen Gründe, mit den Dienstlängen so sehr an die Grenze der gesetzlichen Lenkzeiten zu gehen? Wenn es so unzumutbar an die Grenzen der Belastbarkeit geht, wäre es mir als Fahrgast unter Sicherheitsapsekten und Störanfälligkeitsaspekten schon lieber, der Regeldienst wäre nur 8 Stunden lang und alles was zwischen dieser Zeit und der gesetzlichen Höchstlenkzeit liegt, dient als Puffer. Gut, um auf die selbe Stundenzahl zu kommen, sind dann natürlich 21 statt 18 entsprechende Schichten erforderlich.

Aber letztlich geht es doch für den Betrieb vor allem darum, die monatlich zur Verfügung stehenden zigtausend Arbeitsstunden des Fahrpersonals optimal aufzuteilen. Ob das nun mit 8- oder 9,5-Stunden-Diensten passiert, dürfte doch keine großen Unterschiede machen.
Anonymer Benutzer
...
22.01.2008 22:24
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 14:51 von 54E.
Übrigens hat man am U-Bahnhof Warschauer Straße etwas an Daisy rumgebastelt. Täglich gegen 21 Uhr läuft ja dort das Spiel Zugtausch 6-Wagen-Zug gegen 4-Wagen-Zug. Man hat es inzwischen hinbekommen, dass, wenn der zu tauschende Zug auf Gleis 3 einfährt, "Nicht einsteigen" blinkt. Das ist ja schon mal ein schöner Fortschritt. Sobald der Zug jedoch am Bahnsteig anhält, wechselt die Anzeige zu "U1 Uhlandstraße". Mal sehen, ob die BVG noch vor Austausch von Daisy durch ein neueres System hinbekommt. Gibt es schon einen Zeitplan?
Zitat
Nicolas
Mal sehen, ob die BVG noch vor Austausch von Daisy durch ein neueres System hinbekommt. Gibt es schon einen Zeitplan?

Nein, warum sollte man. Es heißt auch bei der BVG "Never touch a running system."

Gruß, Tatra83
@ Tatra > Es is aber nich "running" ... es is mehr am stolpern oder hinken... *moser*
Ich denke wir sollten Daisy ad acta legen und uns auf die Überraschungen des Nachfolgesystems freuen. Älter als 10 Jahre wird wohl allein wegen der Software und der Ersatzteile kein kompliziertes elektronisches System werden, oder?
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