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Am Wochenende droht erster Warnstreik bei der BVG
geschrieben von Ex-Tramy 
Zitat
Jay
Bin mal gespannt, ob die BVG beim nächsten Streik, der sicher kommen wird, die Privaten als Konsequenz aus der Eskalation auf wichtigere Linien umschichtet.

Hm, womöglich gibt es vertragliche Regelungen, die das verhindern?

Zitat
Jay
Warum eigentlich wird auch das Call-Center bestreikt, wo man doch die Fahrgäste ursprünglich schonen wollte?

Die gesamte BVG wird bestreikt, es fahren also nicht nur keine Busse und Straßenbahnen von den Betriebshöfen, das Verwaltungspersonal ist ebenfalls zum Ausstand aufgerufen. Der Arbeitgeber kann aber gewisses Personal zur Leistung von Notdiensten verpflichten, also beispielsweise die Leitstellen-Mitarbeiter, Ingenieurs- oder Technik-Rufbereitschaften.
Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht im Call-Center sitzen, wenn das Unternehmen bestreikt wird.

Zitat
Ingolf
In einem Interview vor einigen Jahren meinte Sarrazin, dass seine Aufgabe darin bestehe, kurzfristig einen Erfolg vorzeigen zu können und längerfristige Perspektiven und Wirkungen seien da nicht relevant.

Diese Aufgabe beanspruchen leider auch die Unternehmensleitungen der beiden Berliner Nahverkehrsbetriebe für sich.

Gruß, Tatra83
Wenn ich immer das Geheule über den Finanzsenator lese... Eine andere politischen Farbe will die BVG schon längst zerschlagen und privatisieren: Dann wär das Geschrei der Beschäftigten wohl noch größer.

Und hier dann noch etwas Wochenendprovozierendes: Das Geheule der BVG`er ist Jammern auf höchsten Niveau...
Und korrigiert mich: Der Nahverkehrs Tarifvertrag beinhaltet doch auch eine Jobgarantie die nächsten 12 Jahre, oder nicht?

Ach ja, ich habe KEIN Verständnis für den jetzigen Streik!
@Tatra83: Natürlich wird der gesamte Betrieb bestreikt, aber wenn man behauptet, man wolle auf die Fahrgastbelange Rücksicht nehmen, dann könnte man auch selbst auf die Idee kommen, dass das Call Center ein wichtiger Anlaufpunkt ist. Und zwar inbesondere dann, wenn man die angekündigte Aktion auch noch überraschend vorzieht und gerademal 7-8 Stunden vor Beginn verkündet.

Bei den Privaten gehe ich mal davon aus, dass es auch Sonderklauseln im Vertrag gibt, die eine Verlagerung der Leistung in Ausnahmefällen zulassen. Dass man diese bisher nicht in Anspruch nimmt dürfte eher daran liegen, dass man BVG-seitig die angespannte Lage nicht weiter eskalieren will. Denn Verdi würde dann sicher weitere "Gegenmaßnahmen" ergreifen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Übrigens, für die Sichtungsfreunde:

der Reservezug BHF (Ostbahnhof) bestand heute nur aus 6 statt der üblichen 8 Wagen. Da hat man wohl mit einem Ringzug getauscht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Joe schrieb:
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> Wenn ich immer das Geheule über den Finanzsenator
> lese.

Er möchte doch nur dein Bestes.
[www.morgenpost.de]
Es wird immer von Schulden und Sanierung gesprochen, nur die Schulden hat eine kleine Minderheit angehäuft aber für die Sanierung lassen sie andere aufkommen.

> Eine andere politischen Farbe will die BVG
> schon längst zerschlagen und privatisieren: Dann
> wär das Geschrei der Beschäftigten wohl noch
> größer.

Das mag sein, dann organisiert bestimmt jemand ein Volksbegehren wie im Fall der Wasserbetriebe die teilprivatisiert wurden und fast jedes Jahr steigen die Wasserpreise.
[www.unverkaeuflich.org]
[www.attac.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2008 08:56 von Reisswolf.
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Tatra83: Natürlich wird der gesamte Betrieb
> bestreikt, aber wenn man behauptet, man wolle auf
> die Fahrgastbelange Rücksicht nehmen, dann könnte
> man auch selbst auf die Idee kommen, dass das Call
> Center ein wichtiger Anlaufpunkt ist. Und zwar
> inbesondere dann, wenn man die angekündigte Aktion
> auch noch überraschend vorzieht und gerademal 7-8
> Stunden vor Beginn verkündet.

Warum sollen denn die Mitarbeiter im Call Center als Frust Ableiter oder Mülleimer herhalten ?
Sie sind nicht für den überraschend vorgezogenen Streik verantwortlich.
Meiner Meinung nach sollten Streikmaßnahmen ohne Vorankündigungen erfolgen und noch effektiver wäre es wenn die Gewerkschaften zur gleichen Zeit bei anderen Berufsgruppen Tarifverhandlungen führen würden.
Dann könnte ohne Ankündigung parallel bei BVG, S-Bahn, BSR, Wasserbetriebe, Vattenfall usw. gestreikt werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2008 08:30 von Reisswolf.
Zitat

Reisswolf schrieb:
-------------------------------------------------------

Warum sollen denn die Mitarbeiter im Call Center
als Frust Ableiter oder Mülleimer herhalten ?
Sie sind nicht für den überraschend vorgezogenen
Streik verantwortlich.
Meiner Meinung nach sollten Streikmaßnahmen ohne
Vorankündigungen erfolgen und noch effektiver wäre
es wenn die Gewerkschaften zur gleichen Zeit bei
anderen Berufsgruppen Tarifverhandlungen führen
würden.
Dann könnte ohne Ankündigung parallel bei BVG,
S-Bahn, BSR, Wasserbetriebe, Vattenfall usw.
gestreikt werden.

Das wäre ja schon fast ein Generalstreik und das ist in diesen Land ja leider wohl (!?) verboten.

Aber schließe mich deiner Meinung sehr gerne an.

Alles lahm legen was geht und alles was Beine hat auf die Straße.

Nur so kann man hier in diesen Land was erreichen.

Aber wollen wir es dabei belassen und nicht weiter ausholen, weil es dann zu Politisch wird und das wäre dann wieder OT.

Gruß von Tramy1

GLG.................Tramy1



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2008 09:51 von Tramy1.
So ich will dne Stammtisch der Jung-Gewerkschaftler ja nur ungern stören:

Zitat

Reisswolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> (...)
>
> Meiner Meinung nach sollten Streikmaßnahmen ohne
> Vorankündigungen erfolgen und noch effektiver wäre
> es wenn die Gewerkschaften zur gleichen Zeit bei
> anderen Berufsgruppen Tarifverhandlungen führen
> würden.
> Dann könnte ohne Ankündigung parallel bei BVG,
> S-Bahn, BSR, Wasserbetriebe, Vattenfall usw.
> gestreikt werden.

1. Warum ist es Dir so daran gelegen sofort alles lahm zu legen und 4 Millionen Betroffene sofort in arge Bedrängnis zu bringen? Sensationslust?
Der BVG schadet ein Streik ob er nun angekündigt ist oder nicht fast gleich viel. Alles was jetzt abläuft ist Strafe für die Bevölkerung:
Geringverdiener kommen zu spät oder gar nicht zu ihrer Arbeitstelle, da sie sich kein Auto oder Taxi leisten können... Alte Leute können keien Bekannte, Enkel besuchen, weil auch da das Geld fehlt... Vielleicht übertreibe ich, aber das sind Schicksale die Du diese 39 Stunden überall in der Stadt erleben dürftest...

Warum kann man nicht ganz gemäßigt anfangen? 4 Stunden Warnstreik am Wochenende
--> 24 Stunden (angekündigten) Warnstreik unter der Woche ------> Irgendwann unbefristeten Ausstand

2. Weißt Du überhaupt was Tarifverhandlungen genau sind? Die finden nicht einfach statt wenn es Dir passt.

3. Glaube ich Gewerkschaften haben heute einen viel geringeren Stand in der Bevölkerung als du denkst.

4. Bevor hier wieder meine Beiträge zerpflückt werden: KEINESWEGS spreche ich mich gegen das Streikrecht aus! Der Arbeitskampf ist (wenn auch nur indirekt) im Grundgesetz fest geschrieben. Doch sollte eine gewisse Verhältnismäßigkeit beibehalten werden. Die Ärzte haben auch nich innerhalb von Stunden alle ihre Skalpelle und Stetoskope verbogen...

Zitat

Schmierzug schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> (...)
>
> Resultat: Schlacht verloren trotz guter
> Aufstellung ;-) Schaut man in die Geschichte zu
> den Preußen, auch diese haben nicht jede Schlacht
> gewonnen, die sonst so unorganisierten Franzosen
> haben uns nicht nur einmal heftigst zugesetzt. Die
> Wurzeln ziehen eben ihre Kräfte aus dem Boden ...

Danke für die ausfürliche Antwort - werde mich im Streikfall nicht mehr so schnell über die Zugzusammenstellung beschweren ;-)

Zitat

Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Und sollte es dann bald zu einem unbefristeten
> Streik kommen, wäre es spannend wie das dann mit
> der Mobilitätsgarantie aussieht, die durch die BVG
> gewährleistet werden soll.

Ich denke, dass da wieder die Frage ins Spiel kommt, ob es sich bei einem Streik
um "Höhere Gewalt" handelt - oder eben nicht. Bisher tendiert die Rechtssprechung noch zur Höheren Gewalt...
@Bommel

Das sehe ich ganz ähnlich wie Du. Und zu all dem kommt noch der Imageschaden für die Stadt (aber Touristen, die nur
Geld nach Berlin bringen, sind ja sowieso egal) und den ÖPNV überhaupt. Das wirkt auf potentielle Umsteiger vom
Auto (Abo-Kampagne) doch verheerend.

Die Aktion der Gewerkschaft war zu diesem Zeitpunkt jedenfalls absolut unangemessen (sowohl was die Dauer als auch die Form der Ankündigung betrifft) und das meint auch der Tagesspiegel. Ich habe mich zwar über Kommentare von Madame Weidenfeld gelegentlich auch schon geärgert, aber
diesmal hat sie völlig Recht:

[www.tagesspiegel.de]
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> Übrigens, für die Sichtungsfreunde:
>
> der Reservezug BHF (Ostbahnhof) bestand heute nur
> aus 6 statt der üblichen 8 Wagen. Da hat man wohl
> mit einem Ringzug getauscht.

Achtung jetzt kommt wieder Spaß ins Forum:

Liveton Berliner Abendschau (gestern, 18:15 Uhr):
Uli Zelle steht live auf dem Bahnsteig C des Bahnhofes Berlin Zoologischer Garten, im Hintergrund ein abfahrender Zug der Linie S7 nach Potsdam. Dazu die Liveberichterstattung:
" Ja, und auch hier ... Uli dreht sich um und schaut den Zug entlang ... sind die Züge länger als sonst!"

Köstlich, wieder knallhart recherchierter Journalismus des Sender freien Berlins! Ha ha ha ha

Und der gut orientierte S-Bahnfahrgast fragt sich: "Welche Zuggruppe, die den Bahnhof Zoo anfährt, verkehrt an einem Freitag gegen 18 Uhr nicht als Vollzug?

Naja, dem alten mittlerweile pensionierten Westberliner aus der Zeit von Luftbrücke, Mauerbau und S-Bahnboykott kann der RBB das wohl erzählen, der sitzt den ganzen Tag im Sessel und war am Bahnhof Friedrichstrasse letztmalig zum Passierscheinabkommen 1972 ausgestiegen.
Über was für Nichtigkeiten sich hier manche aufregen können ...
Schmierzug schrieb:
-------------------------------------------------------
> Jay schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Übrigens, für die Sichtungsfreunde:
> >
> > der Reservezug BHF (Ostbahnhof) bestand heute nur
> > aus 6 statt der üblichen 8 Wagen. Da hat man wohl
> > mit einem Ringzug getauscht.
>
> Achtung jetzt kommt wieder Spaß ins Forum:
>
> Liveton Berliner Abendschau (gestern, 18:15 Uhr):
> Uli Zelle steht live auf dem Bahnsteig C des Bahnhofes Berlin Zoologischer Garten, im
> Hintergrund ein abfahrender Zug der Linie S7 nach Potsdam. Dazu die Liveberichterstattung:
> " Ja, und auch hier ... Uli dreht sich um und schaut den Zug entlang ... sind die Züge länger als sonst!"
>
> Köstlich, wieder knallhart recherchierter Journalismus des Sender freien Berlins! Ha ha ha ha
>
Wow Markus, gut aufgepaßt. Die haben bestimmt nicht damit gerechnet, daß da Fachleute vor der Glotze sitzen.
Einfach skandalös, daß der Reporter soetwas nicht weiß.

> Und der gut orientierte S-Bahnfahrgast fragt sich: "Welche Zuggruppe, die den Bahnhof Zoo anfährt,
> verkehrt an einem Freitag gegen 18 Uhr nicht als Vollzug?
>

So, tut er das? Vielleicht eine Frage für "9Live"?

> Naja, dem alten mittlerweile pensionierten Westberliner aus der Zeit von Luftbrücke, Mauerbau
> und S-Bahnboykott kann der RBB das wohl erzählen, der sitzt den ganzen Tag im Sessel und war am
> Bahnhof Friedrichstrasse letztmalig zum Passierscheinabkommen 1972 ausgestiegen.

Genau - und für die Anderen gibt es ja die "Privaten". Ich bin prominent - holt mich hier raus.
Der Meister mußte sowas natürlich nicht durchmachen, der hat sich gleich ins "gemachte Nest" gesetzt.

viele Grüße
vom Brückenmeister
Ein Streik soll in erster Linie den Betrieb lahmlegen. Richtig wirkungsvoll ist er aber auch nur wenn er auch nach außen hin eine Wirkung erzielt.
Wenn alles schön geplant und angekündigt wird, mit Rücksicht auf dei Bevölkerung, dann interessiert das Thema doch kaum noch einen, außer "wann sind die endlich fertig mit ihrem Streik ?"
Und so sollte es meiner Meinung nach nicht sein. Die Bevölkerung sollte sich ruhig mit dem Thema auseinandersetzen, weshalb die BVG-Mitarbeiter unzufrieden sind, und was in unserem System falsch läuft.
Ein Streik muß auch einen gewissen Druck ausüben, und nicht nur für 1 1/2 Tage Fahrgeldeinbußen haben.
Und die Leute die für diesen kurzfristigen Streik überhaupt kein Verständnis haben, mögen anscheinend auch noch nie in einem Betrien gesessen haben, in dem sie unterbezahlt und frustriert geackert haben.
Jeder der in einer Firma o.ä. mit Betriebsrat und Gewerkschaft im Rücken arbeitet sollte eigentlich die Situation verstehen, und sich solidarisch zeigen. Das nächste mal könnte es einen selber treffen wenn es wieder um halbe Massenentlassungen geht.

Nein, jetzt sind die BVG-Mitarbeiter und Verdi die bösen. Aber wenn sich ein Busfahrer abends von einem Haufen Jugendlicher vermöbeln lassen darf, dann zeigen sich die Meisten ja wieder ach so betroffen.

@Deutsche Oper
Ich habe weder mit der Presse noch irgendetwas mit Verdi zu tun. Aber auch ich durfte schon unter Verdi streiken, und das war auch gut so.
Was Du ständig mit Deinen Touristen hast bleibt mir schleierhaft. Hier geht es um ein städtisches Problem bei dem vorrangig die Bürger daran beiteiligt sind, und nicht irgendwelche Chinesen mit Kamera in der Hand. Jetzt im Winter sind wohl erheblich weniger Touristen in der Stadt. Davon abgesehen ist Berlin nicht auf den Tourismus angewiesen so wie irgend ein kleiner Kurort.
@Grenko: Es tut mir leid, aber ich glaube ich liege in sehr vielen Punkten nicht auf deiner Wellenlänge:

1. Mir (und einigen anderen in diesem Thread) geht es nicht darum DAS die Mitarbeiter WARNstreiks veranstaltet - sondern WIE sie es tut!
Ich wiederhole mich, aber die VORverlegung des Streikes halte ich nach wie vor für eine Frechheit!

Wenn man ankündigt bei Scheitern von Verhandlungen Samstag zu streiken dann kann man Samstag streiken. Was ist passiert? Die Verhandlungen sind gescheitert. Also Streik am Sam...Freitag!!! Weil "man die Mitarbeiter kaum zurückhalten konnte"... Gab es am Donnerstag um 16 Uhr etwa eine Mitarbeiter-VV ?! Nein! Also finde ich es link und unfair so mit Dritten umzugehen. Ein Tag und eine Nacht Vorlauf sollten reichen, damit man als Fahrgast genügend planen könnte.

Die Busse und Bahnen fahren eh nicht bei einem Streik - also schon große Eisnchränkungen für die Berliner, aber warum noch unerwartet? Das schadet der BVG auch nicht mehr und Sympatien bringt das auch nich ein....

Aber ich glaube wir drehen uns bei diesem Punkt im Kreis....

2. Ich glaube um "Massenentlassung" geht es bei der BVG auch nich wirklich, gibt es nicht die Beschäftigungsgarantie? Also man kann nich den ganzen Klassenkampf über einen Kamm schären.

3. Was ich allgemein faszinierend finde ist die Abneigung gegen Touristen. Berlin ist nicht abhängig vom Tourismus ?!
Dann sollte sich jeder Mal diese Zahlen anschauen:

Tourismus: Umsatz in 2006

Anzahl Übernachtungen

Tourismus ist ein wichtiger und stetig wachsender Ast der Berliner Wirtschaft!

Diese paar "Chinesen" schlafen ja auch nicht nur in der Stadt, sie lassen auch Geld in den Einkaufsstraßen, bezahlen unsere Kultur und Gastronomie mit....

Den guten Ruf den unsere Stadt ausserhalb inzwischen genießt, kam auch nich über Nacht.

War jetzt ein bisschen Off-Topic, aber mich stören diese Aussagen einfach....
Finanzsenator Sarrazin sagt ja, es störe ihn überhaupt nicht, wenn gestreikt wird. Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit ist dieser Mann ja völlig schmerzfrei, was Einsparungen und Zumutungen angeht. Insofern könnte ich mir schon vorstellen, daß ein BVG-Streik sich über mehrere Wochen hinziehen könnte, weil von Arbeitgeberseite einfach die Rolladen runter gelassen werden. Ich bin schon gespannt auf Sarrazins Reaktionen, wenn die Berliner zunehmend unruhig werden. Z.B.: "diese @#$%& sollen die Fresse halten. Wem es nicht passt, zu laufen, oder wer zu dämlich zum Autofahren ist, soll nach Kabul auswandern, da gibts gar keine U-Bahn"
Grenko schrieb:
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> Ein Streik soll in erster Linie den Betrieb
> lahmlegen. Richtig wirkungsvoll ist er aber auch
> nur wenn er auch nach außen hin eine Wirkung
> erzielt.
Das ist nicht die ursprüngliche Idee des Streikgedankens im Sinne eines Arbeitskampfs. Diese besteht darin - wie schon gesagt - den "Betrieb lahmlegen". Das bedeutet, dass der Unternehmer einen Schaden davon haben soll. Nicht aber unbedingt unbeteiligte Dritte.

Daher stellt sich hier die Frage, ob ein Streik, der so organisiert wird, dass möglichst veile unbeteiligte Dritte davon einen maximalen Schaden haben, wirklich der richtige Weg ist.
Argumentieren könnte man bei derartigen nach außen hin ausgetragenen Streiks mit deren Wirkung auf die Medien, da diese Themen oft nur noch dann aufgreifen, wenn es gelingt damit, für viel Aufregung (=Umsatz) zu sorgen. Und zwar unabhängig von der tatsächlichen politischen / gesellschaftlichen Relevanz.
Doch so etwas kann sehr schnell auch nach hinten losgehen - wenn z.B. die Stimmung (bzw. veröffentlichte Meinung) umkippt und sich gegen die Streikenden wendet. Und das kann sehr schnell passieren (da leider viele Medien mit großem Einfluss ja auch bestimmten ökonomischen Interessen unterliegen, wie sich dass ja auch am Beispiel der Mindestlohndebatte zeigt).

> Wenn alles schön geplant und angekündigt wird, mit
> Rücksicht auf dei Bevölkerung, dann interessiert
> das Thema doch kaum noch einen, außer "wann sind
> die endlich fertig mit ihrem Streik ?"
Und was erwartest Du jetzt? Solidaritätskundgebungen der gesamten Bevölkerung nach dem Motto "Gibt den Mitarbeitern der BVG mehr Geld?" - weil viele jetzt am eigenen Leib den Streik erfahren mussten?
Und selbst bei hoher Sympathie bei der Bevölkerung für die Forderungen der Arbeitnehmer wirst Du kaum damit eine Veränderung der Haltung der Unternehmer erreichen. Diese erreichst Du dann - und nur dann - wenn die ökonomischen Folgen des Streiks für das betroffene Unternehmen zu einem zu großen Risiko werden.
Aber mit sehr kurfzristig unangekündigten Streiks erreichst Du aber keinen relevanten zusätzlichen schädlichen Effekt bei der BVG - aber es werden Sympathien bei der Bevölkerung eher verspielt, denn neu gewonnen. Warum soll jetzt auf einmal jemand, der stark von dem Streik betroffen ist, mehr Wohlwollen für die Forderungen der Arbeitnehmer entgegenbringen, als vorher?

> Und so sollte es meiner Meinung nach nicht sein.
> Die Bevölkerung sollte sich ruhig mit dem Thema
> auseinandersetzen, weshalb die BVG-Mitarbeiter
> unzufrieden sind, und was in unserem System falsch
> läuft.
Siehe oben. Mit derartigen Maßnahmen erreichst Du bei der Bevölkerung nichts. Wer politisch halbwegs interessiert ist, wusste schon vorher um die Problematik (das Thema war ja bereits in den Medien), und wer sich dafür nicht interessiert, wird doch jetzt nicht auf einmal, weil er die BVG nicht nutzen konnte, sich für eine Gehaltserhöhung bei der BVG irgendwie engagieren.

> Und die Leute die für diesen kurzfristigen Streik
> überhaupt kein Verständnis haben, mögen
> anscheinend auch noch nie in einem Betrien
> gesessen haben, in dem sie unterbezahlt und
> frustriert geackert haben.
Und hat man damit das Recht, gegenüber anderen, unbeteiligten Menschen seinen Frust auszuleben und ihnen einen direkten Schaden zuzufügen?
Und haben bestimmte Berufsgruppen, die nun einmal in gegenüber der Öffentlichkeit besonders exponierten Bereichen arbeiten, da bestimmte Sonderrechte, da sie mit wesentlich einfacheren Mitteln eine große Öffentlichkeit erreichen oder gar das Alltagsleben lahmlegen können, als andere?

> Jeder der in einer Firma o.ä. mit Betriebsrat und
> Gewerkschaft im Rücken arbeitet sollte eigentlich
> die Situation verstehen, und sich solidarisch
> zeigen.
Dann geht es aber darum, die Solidarität der Menschen zu gewinnen - und nicht durch plötzliches und unangekündigtes Lahmlegen weiter Teile des ÖPNV zu erzwingen.
Warum gab es im Vorfeld der ganzen Eskalation keine Informationen für die Fahrgäste über die ganze Misere? Ich kann mich daran erinnern, früher auch mal Gewerkschaftsflugblätter in den Bussen und Bahnen gesehen zu haben. Warum gab es keine Informationsstände der Gewerkshaft an wichtigen Haltestellen? Warum wurden im Vorfeld keine Unterschriften bei den Fahrgästen gesammelt (so etwas gab es zum Beispiel vor nicht allzulanger Zeit bei der S-Bahn)?

Viele Grüße
Ingolf
Also, heute war's nix mit Fahrgastfreundlichem Info: Die Abfahrtzeiten der 204 waren nicht, wie gestern, angezeigt.. Wie nennen sich manche sowas? Solidarität? Nein, Ich finde es einfach peinlich..
[www.bahninfo-forum.de]

By isarsteve on 2008-02-02

IsarSteve
Anonymer Benutzer
...
02.02.2008 18:09
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 15:07 von 54E.
54E schrieb:
-------------------------------------------------------
> @IsarSteve: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal
> die Fr...

> Wenn der Private Buseigner keine Wagen einsetzt,
> die über RBL verfügen oder dieses defekt ist, dann
> kann Daisy auch keine Abfahrtzeiten anzeigen.

Tja.. das wäre sehr einfach, nicht wahr..? Leider fahren heute die selben Busse wie gestern (jeden Tag).. und nun?

IsarSteve
Anonymer Benutzer
...
02.02.2008 18:18
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 15:06 von 54E.
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