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Anschlussbahn in Schöneweide
geschrieben von derfette 
ex-Dresdner schrieb:
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> geschrieben von: Jumbo
> Datum: 20. Juli 2008 17:05
> > Existiert der Fußgängertunnel wirklich schon so lange? Im Tunnel hängt doch
> > irgendwo ein Schild, dass die EU bzw. EG Geld dazugegeben hat.
>
> Werde mir das Schild bei nächster Gelegenheit mal genauer ansehen, komme öfter mal dort vorbei. (Nur
> halte ich mich dort üblicherweise nicht lange auf.) Weißt Du vielleicht noch, wo genau im Tunnel
> das Schild hängt?

Das kann ich jetzt aus dem Kopf gar nicht so genau sagen. Ist jedenfalls eine blaue Emailtafel, die eigentlich nicht zu übersehen ist, wenn man aufmerksam durch den Tunnel läuft.
Hallo,

ich habe mal in mein Archiv gekramt und ein Flurkartenausschnitt zu Tage gefördert, indem der Anschluss durch die Flutstraße eingetragen ist. Beachtung verdient die Führung am Fußgängertunnel. Leider kann ich kein Jahr nennen.



-- EDIT --

Ich habe noch tiefer gewühlt und zwei weitere Karten zu Tage befördert. Beachtung finden beim zweiten Plan die Anzahl der Anschlüsse an der Schnellerstraße sowie die Verbindung über die Stubenrauchbrücke. Der Plan ist von 1990!


Topografische Karte Köpenick
Reichsamt für Landesaufnahme
1939




Liniennetz mit Verkehrsverbindungen in Berlin (Ost)
BVG
Oktober 1990



Und zum Schluss noch ein Link zu einem Silva-PLan von 1938, der für denfetten interessant sein dürfte. Dort ist die Verbindung zum oberen "Zipfel" am Britzer Kanal komplett anders eingezeichnet, als sie sich heute darstellt.

[steffen.in-berlin.de]

-- EDIT 2 --

Und noch ein Nachtrag:

Bahnhofsheft Reichsbahnamt Berlin 1
Reichsbahndirektion BERLIN
1. Mai 1962




Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2008 22:20 von Florian Schulz.

Florian Schulz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> ich habe mal in mein Archiv gekramt und ein
> Flurkartenausschnitt zu Tage gefördert, indem der
> Anschluss durch die Flutstraße eingetragen ist.
> Beachtung verdient die Führung am Fußgängertunnel.
> Leider kann ich kein Jahr nennen.
>
> [www.bliverbau.de]
>

Sehr interessantes Thema.

Wann wurde denn die Gleise aus der Hasselwerderstraße und Grünauer Straße herausgenommen und direkt in der Schnellerstraße (Teilstrecke vereint mit Güteranschlussgleis in der Schnellerstraße?) zur Brückenstraße geführt?
Kann das 1972 gewesen sein? 71 war's noch nicht und 73 war's schon fertig.

Wann wurde der Güteranschluss durch die Flutstraße stillgelegt und auf der Kreuzung Brückenstraße / Schnellerstraße abgebaut?

Bis wann wurden die Straßenbahngeleise zum RAW benutzt?
Kann es sein, dass ich Anfang der 90ger in der Schnellerstraße zwischen Hasselwerderstraße und Fennstraße noch abgestellte Straßenbahnen sah?

Gruß
Eckehard
Der Werkanschluss VEB Kali Chemie (DDR-Zeit) bzw.

1871 Kunheimsche Chemische Fabrik „Kanne“, 1928 Kali Chemie AG,

habe ich auf einer Karte von 1894 entdenkt.Allso kann dieser Werkanschluss möglicher
weise mit den Ausbau des Bahnhof „Johannisthal-Niederschöneweide“ im Jahr 1880-82 entstanden sein.Und dann 1973 wurde dieser Werkanschluss wegen dem Ausbau der Schnellerstraße umgelegt.
Die Chemiefabrik hatte sogar eine Werklok.

Werklok (VEB Kali-Chemie, Berlin
(Orenstein & Koppel 7831/1914, geliefert September 1915 an Zeppelinhallen Baugesellschaft Berlin, zuletzt VEB Kali-Chemie, Berlin-Niederschöneweide) dann als Denkmal im Pionierpark Berlin Wuhlheide am 16. März 1972.

##
und nochmal danke für die Karten



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.2008 23:49 von derfette.
Ecke schrieb:
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> Bis wann wurden die Straßenbahngeleise zum RAW benutzt?

Die regelmäßigen Hauptuntersuchungen an KT4D und KT4Dt wie auch an ex-BVB U-Bahnwagen erfolgten bis Ende 1992. Der letzte Wagen könnte 219 135-3 mit HU-Datum im Januar 1993 gewesen sein. In der Folge wurde die Instandhaltung der Anschlussstrecke eingestellt und später die Weichen ausgebaut und die Oberleitung gemäß der BOStrab-Regelung abgebaut.

so long

Mario
Hallo,

geschrieben von: Florian Schulz
Datum: 20. Juli 2008 20:40
> Beachtung finden beim zweiten Plan die Anzahl der Anschlüsse an der
> Schnellerstraße sowie die Verbindung über die Stubenrauchbrücke.
> Der Plan ist von 1990!

Zunächst einmal danke für's Posten der sehr interessanten Kartenausschnitte.
Was den Plan von 1990 betrifft: Möglicherweise wurde hier von der zuständigen Abteilung der BVG bzw. BVB ein veralteter Kartengrund verwendet? Sowohl die große Zahl von Anschlußgleisen über die Schnellerstraße als auch die Führung über die Stubenrauchbrücke mit dem Gleisdreieck kommen mir für 1990 doch etwas unglaubhaft vor. Nach der Umlegung der Anbindung in Richtung Rummelsburg aus der Edisonstraße in die Nalepastraße war ja auch die betrieblich problematische Engstelle in der Edisonstraße nicht mehr vorhanden, so daß man sicher der Verbindung in Richtung Rummelsburg den Vorzug gegenüber einer Fahrt über die Stubenrauchbrücke (im Fahrbahnraum!) gegeben hätte. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch, daß nach der Herausnahme der Industriebahn aus der Edisonstraße dort die Straßenbahn zweigleisig ausgebaut wurde. Gleichzeitig wurde der Kfz-Durchgangsverkehr in Richtung Süden aus dem Straßenzug südliche Edisonstraße / Treskowbrücke / Brückenstraße herausgenommen. In diesem Zusammenhang dürfte selbst unter den Bedingungen der DDR-Zeit der Kfz-Verkehr auf der Stubenrauchbrücke deutlich zugenommen haben. Daher erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, daß nach 1979/80 das Industriebahngleis über die Stubenrauchbrücke noch befahren wurde.

geschrieben von: Ecke
Datum: 20. Juli 2008 23:33
> Wann wurde denn die Gleise aus der Hasselwerderstraße und Grünauer Straße
> herausgenommen und direkt in der Schnellerstraße (Teilstrecke vereint mit
> Güteranschlussgleis in der Schnellerstraße?) zur Brückenstraße geführt?

Mir ist auch neu, daß sie dort überhaupt jemals entlangführten. Lag somit die Haltestelle Bf. Schöneweide auch vor dem Ausbau der Schnellstraße bereits in Seitenlage an ihrer heutigen Stelle?

> Kann das 1972 gewesen sein? 71 war's noch nicht und 73 war's schon fertig.

Wie ich weiter oben schon schrieb, wurden die Treptower Straßenbahnlinien am 14.07.1973 stillgelegt. Erst danach begann der eigentliche Ausbau der Schnellerstraße zur Schnellstraße. Die Strecken in der Oberspreestraße und der Baumschulenstraße (beide zuletzt Linie 92) verloren ihren Linienverkehr allerdings bereits vorher, nämlich am 01.04.1971. Möglicherweise begann man danach bereits mit Vorarbeiten im Kreuzungsbereich Schnellerstraße / Brückenstraße.

> Bis wann wurden die Straßenbahngeleise zum RAW benutzt?
> Kann es sein, dass ich Anfang der 90ger in der Schnellerstraße zwischen
> Hasselwerderstraße und Fennstraße noch abgestellte Straßenbahnen sah?

Wie Mario schon schrieb, wurden bis Ende 1992 Hauptuntersuchungen an Straßenbahn- und U-Bahn-Wagen im RAW Schöneweide durchgeführt. Danach wurde die Strecke zunächst noch einige Zeit unterhalten, bevor dann die Stillegung folgte. Die Fahrleitungsanlagen wurden dann recht schnell abgebaut, wenn ich mich recht erinnere, bereits im Herbst 1993. Die Weichen auf der Brückenstraße (Anbindung des Gleisbogens und auch der Gleiswechsel) wurden dann erst 1995 oder 1996 ausgebaut.
Du könntest also Anfang der 90er-Jahre durchaus noch Straßenbahnen in der Schnellerstraße gesehen haben. Daß dort allerdings Wagen abgestellt wurden, kann ich mir nicht recht vorstellen, mitten auf einer Hauptstraße?

Grüße vom ex-Dresdner
Nochmal zur Verbindung über die Stubenrauchbrücke ( 1.) Brücke über die Spree aus Holz), gebaut von der Güterbahngesellschaft Oberschöneweide 1889.
Sie wurde für den Güterverkehr bis 1899 (1901) genutzt.
Am 15. August 1901 eröffnen die Berliner Ostbahnen eine Straßenbahnlinie vom Bhf. Niederschöneweide nach Sadow.
Die Straßenbahn benutzte bis zum 1. Mai 1907*1 teilweise die Gleise der Güterbahn in der Karlshorster Straße und Stubenrauchbrücke mit.
Vermutlicher Grund warum dieser Teil nicht weiter für den Güterverkehr genutzt wurde, starkes Gefälle über die Brücke.


siehe auch Industiebahn Oberschöneweide (Bullenbahn) Biuub Bahnanlagen in und um Berlin


*1 danach vermutlich abgebaut, aber teilweise noch auf Gleisplänen der Tram bis 1920 vorhanden.
Auf normalen Straßenkarten sogar bis in die 90er Jahre, dies ist auf jedenfall falsch.

Wiki Auszug
Eine 1890 bis 1891 erbaute Holzbrücke, über die auch die Geleise der Güterbahn führten und Oberschöneweide an die Fernbahnstrecke Berlin ↔ Görlitz anschlossen, ersetzte die Fähre. Mit dem Kaisersteg, einer Fußgängerbrücke zum Großteil finanziert durch die AEG, entstand 1898 eine zweiter Spreeübergang. Erst 1904 wurde mit der Treskowbrücke und 1908 mit dem Ersatz der baufällig gewordenen Holzbrücke durch die stählerne Stubenrauchbrücke große tragfähige Übergänge nach Oberschöneweide geschaffen. Alle Brücken wurden von der Gemeinde Oberschöneweide oder dort ansässigen Firmen gebaut.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.07.2008 14:44 von derfette.
derfette schrieb:
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> Nochmal zur Verbindung über die Stubenrauchbrücke ( 1.) Brücke über die Spree aus Holz), gebaut von
> der Güterbahngesellschaft Oberschöneweide 1889. Sie wurde für den Güterverkehr bis 1899 (1901) genutzt.
> Am 15. August 1901 eröffnen die Berliner Ostbahnen eine Straßenbahnlinie vom Bhf. Niederschöneweide nach Sadow.
> Die Straßenbahn benutzte bis zum 1. Mai 1907*1 teilweise die Gleise der Güterbahn in der Karlshorster Straße und Stubenrauchbrücke mit.
> Vermutlicher Grund warum dieser Teil nicht weiter für den Güterverkehr genutzt wurde, starkes
> Gefälle über die Brücke.

Nach anderer Quelle (Berlin und seine Brücken, Transpress 1987) wurde die erste Spreebrücke zwischen Berlin und Köpenick im Jahre 1891 erbaut. Der Erbauer war die Grundrentengesellschaft, die 1889 den Wilhelminenhof kaufte und zum Industriestandort entwickelte. Die eigene Güteranschlussbahn stellte die Gleisverbindung zum Güterbahnhof Niederschöneweide her. Die Holzbrücke musste schon 1900 durch Stahlkonstruktionen verstärkt und 1906 für den Eisenbahnverkehr und bald darauf auch für den Straßenverkehr gesperrt werden.

Das war nicht weiter tragisch, denn bereits 1897 wurde der Kaisersteg für den Fußgängerverkehr zum Bahnhof und im Dezember 1904 die Treskowbrücke für den Straßen- und Straßenbahnverkehr übergeben.

1907 bis 1908 erfolgte der Abbruch der Holzbrücke und Neubau der nun als Stubenrauchbrücke bezeichneten Neukonstruktion. Die Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen (irreführender Name, erbaute jedoch den Spreetunnel in Treptow), 1909 zusammen mit der Güterbahn in den Berliner Ostbahnen aufgegangen (erst 1920 zur GBS) erhielt die Lizenz für den Straßen- und Eisenbahnbetrieb über die neue Brücke. 1925 musste sie zu Reparaturarbeiten infolge Überlastung längere Zeit gesperrt werden. Die Bullenbahn fuhr damals täglich bis zu 14 Züge mit bis zu 130 Achsen über das Bauwerk!
Im Krieg wurde die Stubenrauchbrücke beschädigt, musste jedoch nach einer Notreparatur den gesamten Verkehr der Straßenbahnlinien 87 und 95 von der wegen einer sinnlosen Sprengung unbenutzbaren Treskowbrücke aufnehmen. Die 69 endete am Königsplatz. Die Hebung der Treskowbrücke erwies sich als sehr schwierig (erst 1951 gelungen) und deren Reparatur dauerte bis 1955. Daher wurde die Stubenrauchbrücke erst ab 1956 repariert und 1959 wieder mit Straßenbahngleisen dem Verkehr übergeben. Die Verbindung zur Bullenbahn wurde nicht wieder hergestellt, da die Anbindung an Rummelsburg ausreichte. 1973 endete der Straßenbahnbetrieb auf der Karlshorster Straße und der Brücke, der die Strecke zuletzt wohl nur noch als Betriebsstrecke und bei Störungen/Umleitungen nutzte. Die Gleise lagen aber noch (teilweise zugeteert) bis zur erneuten Rekonstruktion der Stubenrauchbrücke ab 1998.

so long

Mario
Hallo,

@ Mario und derfette: Danke für diese sehr interessanten Fakten.

Wie ich's mir schon dachte, war die Darstellung der Industriebahn auf der Stubenrauchbrücke im Plan von 1990 eindeutig falsch ...

Wenn die Straßenbahnstrecke über die Stubenrauchbrücke zuletzt nur als Betriebsstrecke diente, gehe ich recht in der Annahme, daß nach der Wiederinbetriebnahme der Treskowbrücke anno 1955 sofort alle drei Linien (69, 87, 95) wieder dort entlang geführt wurden (was ja zur Anbindung des Bf. Schöneweide auch sinnvoll wäre), oder fuhr zunächst noch eine der beiden Köpenicker Linien weiter über die Stubenrauchbrücke?
Im Buch "Die Straßenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe" (Hilkenbach / Kramer, Transpress Verlag, 1997) werden übrigens andere Daten angegeben: für die Wiedereröffnung der Treskowbrücke der 02.08.1951 (nur SL 69) und für die Stillegung der Karlshorster Str./ Stubenrauchbrücke das Jahr 1969. Allerdings erscheint mir das von Mario zitierte Werk glaubhafter als das von Hilkenbach / Kramer.

Grüße vom ex-Dresdner
Re: Zuführung RAW Sw
27.07.2008 21:46
Hallo zusammen,

habe in meiner Sammlung mal noch ein Bild gefunden vom letzten im RAW Schöneweide hauptuntersuchten Straßenbahnwagen:


damit erübrigt sich auch die Frage nach der Wagennummer...



Gruß Blnstrabi
ex-Dresdner schrieb:
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> Im Buch "Die Straßenbahn der Berliner
> Verkehrsbetriebe" (Hilkenbach / Kramer, Transpress
> Verlag, 1997) werden übrigens andere Daten
> angegeben: für die Wiedereröffnung der
> Treskowbrücke der 02.08.1951 (nur SL 69) und für
> die Stillegung der Karlshorster Str./
> Stubenrauchbrücke das Jahr 1969. Allerdings
> erscheint mir das von Mario zitierte Werk
> glaubhafter als das von Hilkenbach / Kramer.

Das schließt sich nicht unbedingt aus. Gut möglich, dass die gehobene Treskowbrücke zunächst provisorisch für die Straßenbahn befahrbar gemacht wurde und sich die Wiederherstellung der Straßenfahrbahnen noch länger hinzog.

Die Gleisanlagen auf der Grünauer Straße vor dem Bahnhof Schöneweide und in der Hasselwerderstraße verschwanden nach Stilllegung der Treptower Linien, gleichzeitig mit Inbetriebnahme der Gleisschleife Südostallee. Bei dieser Aktion entstand auch die eingleisige Anbindung der Betriebsstrecke zum RAW als Gleisverschlingung mit dem letzten in der Schnellerstraße verbliebenen Anschlussgleis der DR.
Meine eigene früheste Erinnerung an die Brückenstraße stammt übrigens von 1971 (Klassenfahrt in den Pionierpark Wuhlheide), als wir eine Weile an der Doppel-Haltestelle am Anfang der Brückenstraße auf die 87 oder 95 warten mussten. Direkt dort befand sich noch sehr lange die Gaststätte "Zur Haltestelle", auch als selbige vor den Bahnhof verlegt worden war. Auf der Grünauer Straße vor dem Bahnhof wurde 1971 schon längst nicht mehr gehalten, zu viel Verkehr.

so long

Mario
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