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BVG jammert über hohe KRaftstoffkosten
geschrieben von Polski 
Gestern stand in der BZ, daß der BVG die gestiegenen Kraft- und Energiestoffkosten zu schaffen machen. Da konnte ich es mir nicht verkneifen, der BVG zu schreiben, das vor noch gar nicht allzu langer Zeit ein gewisser Herr Necker 1 / 3 des Straßenbahnnetzes stillegen wollte, weil Busse ja ach so viel billiger und besser sind.

Tja, wie traurig, nun ist der Tanz um den goldnen Bus wohl beendet?

Oder fordert man nun auch seitens der BVG mehr Straßenbahn?

Die Kosten für Strom werden m. E. in Zukunft nicht so stark steigen wie die Kosten für Dieselkraftstoff.

Immerhin hat man seit 1973 (Ölkrise) gewußt, daß es mal aus sein kann mit dem Öl. Aber man hat jahrzehntelang geschlafen und nun wird rumgejault. Das löst zwar keine Probleme, macht sich aber gut für die Boulevardpresse.

Bin ja mal gespannt, was man in Zukunft aus dem Hause BVG in Sachen Straßenbahn hört.
Polski schrieb:
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> Gestern stand in der BZ, daß der BVG die
> gestiegenen Kraft- und Energiestoffkosten zu
> schaffen machen. Da konnte ich es mir nicht
> verkneifen, der BVG zu schreiben, das vor noch gar
> nicht allzu langer Zeit ein gewisser Herr Necker 1
> / 3 des Straßenbahnnetzes stillegen wollte, weil
> Busse ja ach so viel billiger und besser sind.

hehe *lol*
die Antwort würde ich gerne hier lesen :)

> Tja, wie traurig, nun ist der Tanz um den goldnen
> Bus wohl beendet?

Nicht unbedingt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe testen gerade recht erfolgreich einen 24m-Doppel-Gelenk-Hybridbus.

> Oder fordert man nun auch seitens der BVG mehr
> Straßenbahn?

Schön wär's ja

> Die Kosten für Strom werden m. E. in Zukunft nicht
> so stark steigen wie die Kosten für
> Dieselkraftstoff.

Das ist eine gute Frage. Fakt ist, dass der Ölpreis nicht mehr sinken wird, das sehen mittlerweile auch konservative Energie-Institute so. Nun werden allerdings auch Kohle und Erdgas teurer, was Strom auch nicht gerade billiger macht.
Und du hast ja oben bereits geschrieben, dass nicht nur die Kraftstoff sondern auch die Energiekosten der BVG ihre sehr optimistische und nun ad adsurdum geführte Finanzplanung verhagelt.

> Immerhin hat man seit 1973 (Ölkrise) gewußt, daß
> es mal aus sein kann mit dem Öl. Aber man hat
> jahrzehntelang geschlafen und nun wird rumgejault.
> Das löst zwar keine Probleme, macht sich aber gut
> für die Boulevardpresse.

> Bin ja mal gespannt, was man in Zukunft aus dem
> Hause BVG in Sachen Straßenbahn hört.

Das gleiche, was man die letzten Monate gehört hat. Herr Necker hat doch nur das an die Öffentlichkeit gebracht, was man ohnehin im oberen und mittleren Management der BVG denkt. Genauso sieht's in der Verkehrsverwaltung aus, die immernoch ihre 70er Jahre alles-was-den-MIV-behindert-gehört-unter-die-Erde-Träume träumt. Und Frau Junge-Reyer hat zwar immerhin erkannt, dass die Straßenbahn die "U-Bahn des Ostens" sei. Das lässt aber zwei Schlussfolgerungen zu: zum einen gibt diese Äußerung keine Sicherheit für den Straßenbahn-Betrieb nach Schmöckwitz & Co. Zum anderen drückt Frau Junge-Reyer damit aus, dass sie auch in Zukunft nur im ehemaligen Ost-Berlin der Straßenbahn eine Bedeutung zukommen lassen will. Also nix mit neuen Straßenbahn-Strecken.
Ich will jetzt hier keine Straba-Diskussion vom Zaun brechen, deswegen äußer ich mich jetzt nicht zum Straßenbahnnetz

MfG Adenosin



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.07.2008 11:28 von Adenosin.
Adenosin schrieb:
-------------------------------------------------------
> Polski schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Gestern stand in der BZ, daß der BVG die
> > gestiegenen Kraft- und Energiestoffkosten zu
> > schaffen machen. Da konnte ich es mir nicht
> > verkneifen, der BVG zu schreiben, das vor noch
> gar
> > nicht allzu langer Zeit ein gewisser Herr Necker
> 1
> > / 3 des Straßenbahnnetzes stillegen wollte,
> weil
> > Busse ja ach so viel billiger und besser sind.
>
> hehe *lol*
> die Antwort würde ich gerne hier lesen :)
>
> > Tja, wie traurig, nun ist der Tanz um den
> goldnen
> > Bus wohl beendet?
>
> Nicht unbedingt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe
> testen gerade recht erfolgreich einen
> 24m-Doppel-Gelenk-Hybridbus...

...den wahrscheinlich kein einziger Fahrer fahren will...

Grüße aus dem Fahrdienst von BT Dieter
Anonymer Benutzer
...
17.07.2008 03:08
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 23:52 von 54E.
Da haben wir wieder unseren Spaß gehabt...

*grins*



Davon mal abgesehen... ist das die Zukunft? Auf Nebenstrecken vielleicht - oder in Spandau - wo ja gewisse Ex-Linien eine Schienenvermehrung - außer UNTER der Straße zu verhindern scheinen. ;-)

MfG
Robert
(Ajar.)
Anonymer Benutzer
...
17.07.2008 04:44
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 23:50 von 54E.
Zitat
JDW
...den wahrscheinlich kein einziger Fahrer fahren will...

Was veranlasst dich zu der Vermutung?


---

mal was ganz anderes:
Angesichts der hohen Kraftstoffkosten wäre doch der Einsatz von O-Bussen 'ne Überlegung wert. Wieder die DVB: hier wird diese Idee recht aufgeschlossen diskutiert



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.07.2008 12:51 von Adenosin.
Und heute forderte Sturmo denn auch gleich mal eine Fahrpreiserhöhung - schließlich seien die 2,10 ja schon so lange stabil, da könne man die wohl mal auf 2,30 erhöhen...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und heute forderte Sturmo denn auch gleich mal eine Fahrpreiserhöhung - schließlich seien die
> 2,10 ja schon so lange stabil, da könne man die wohl mal auf 2,30 erhöhen...

Der gegenwärtige Nachfragezuwachs wird vom VBB sicher zu einer baldmöglichen Preisanpassung genutzt werden. Schließlich sind ja (bis auf die durch den TV-N und weiteren Arbeitsplatzabbau verringerten Lohnkosten) alle Ausgabenpositionen der Verkehrsbetriebe stark angestiegen.

so long

Mario
Junge-Reyer hat nun Sturmo kritisiert er würde potentielle Fahrgäste verschrecken. Die BVG müsse nach den Streiks schließlich erstmal das Vertrauen zurückgewinnen. Zudem sei der VBB für die Preispolitik verantwortlich, der habe aber bisher keinen Antrag vorgelegt...

erinnert irgendwie an das Vorgehen der letzten Jahre. Da der Senat sehr viel wert auf den stabilen Einzelfahrschein legt heißt das wohl, dass dann wieder andere stärker bluten dürfen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Einzelticket

- AB auf 2,50
- BC auf 2,80
- ABC auf 3,20

dafür die Rückfahr- und Umwegklausel raus! Für kurze Einkaufsfahrten wird so der ÖPNV attraktiv! Wenn ich wie heute AB für hin und zurück 4,20 zahlen muß obwohl ich nur 4 Bahnstationen oder 10 Busstationen fahren brauch, kann ich mir noch locker den PKW leisten!
hotte789 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Einzelticket
>
> - AB auf 2,50
> - BC auf 2,80
> - ABC auf 3,20
>
> dafür die Rückfahr- und Umwegklausel raus! Für
> kurze Einkaufsfahrten wird so der ÖPNV attraktiv!
> Wenn ich wie heute AB für hin und zurück 4,20
> zahlen muß obwohl ich nur 4 Bahnstationen oder 10
> Busstationen fahren brauch, kann ich mir noch
> locker den PKW leisten!

Ach diese Diskussion schon wieder. Warum soll man sich beim einkaufen abhetzen nur um innerhalb der 2 Stunden wieder zurückzufahren. Fahr ich 30 Minuten später los, versache ich doch dieselben Kosten. Das wiederum find ich unlogisch.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
hotte789 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Wenn ich wie heute AB für hin und zurück 4,20 zahlen muß obwohl ich nur 4 Bahnstationen oder 10
> Busstationen fahren brauch, kann ich mir noch locker den PKW leisten!

Für Menschen, die sich den PKW leisten wollen, bleibt er attraktiv.

Für Menschen, die rechnen können (oder müssen) und alle Punkte der standardisierten Kostenberechnung (z.B. hier zusammengefasst [www.adac.de]) berücksichtigen, ist der ÖPNV immer kostengünstiger, aber selten schneller und natürlich weniger komfortabel. Schon die jährlichen Fixkosten des billigsten ortsüblichen PKW übersteigen den Preis einer VBB-Jahreskarte bei weitem.

Die Kraftstoffkosten sind immer nur ein kleiner Teil der Kostenrechnung. Sonst wären die Straßen und Stadtautobahnen längst leer und die Parkplätze und Busse/Bahnen immer voll.
Da der Preisanteil der Treibstoffkosten nur ein fünftel der Gesamtkosten betragen, führt eine Erhöhung um 15% nur zur geringen Erhöhung von 3% bei den Gesamtkosten (egal ob PKW, LKW, ÖPNV), selbst eine Verdopplung der Energiekosten würde Transporte nur um 20% verteuern.

Daher ist das Gemecker eigentlich sinnfrei, lenkt aber ab von wirklichen Problemen.

so long

Mario
Adenosin schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...den wahrscheinlich kein einziger Fahrer fahren
> will...
>
> Was veranlasst dich zu der Vermutung?

Öhm...wenn die meisten Fahrer schon die 15- und 18-Meter-Busse hassen, werden sie sich, vor allem bei den heutigen Verhrsverhältnissen, sehr über einen 24-Meter-Bus freuen...

Grüße aus dem Fahrdienst von BT Dieter
JDW schrieb:

> Öhm...wenn die meisten Fahrer schon die 15- und
> 18-Meter-Busse hassen, werden sie sich, vor allem
> bei den heutigen Verhrsverhältnissen, sehr über
> einen 24-Meter-Bus freuen...

Verstehe.Ich kenne drei Busfahrer hier in DD, die fahren sehr gerne Gelenkbusse. Aber das ist ja auch egal, wenn der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen 24m Busse anschafft (und dafür bieten sich einige Strecken in B an), dann bleibt den Fahrern ja nix anderes übrig, als die zu fahren.

PS: Die Busindustrie bastelt gerade an einem 36m langen 4fach-Gelenkbus (ganz nebenbei das Aus für so manche Straßenbahn-Verlängerung)...

VlG Adenosin
Kraftstoffkosten
18.07.2008 00:24
Adenosin schrieb:
-------------------------------------------------------
> JDW schrieb:
>
> > Öhm...wenn die meisten Fahrer schon die 15- und 18-Meter-Busse hassen, werden sie sich, vor allem
> > bei den heutigen Verhrsverhältnissen, sehr über einen 24-Meter-Bus freuen...

> Verstehe. Ich kenne drei Busfahrer hier in DD, die fahren sehr gerne Gelenkbusse. Aber das ist ja
> auch egal, wenn der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen 24m Busse anschafft (und dafür bieten sich
> einige Strecken in B an), dann bleibt den Fahrern ja nix anderes übrig, als die zu fahren.

Ich kenne auch ein paar Busfahrer ;-)

Der Dresdner Test-Hybridbus von Solaris ist allerdings 18m lang wie die hiesigen Dieselschwenker auch: [www.dvbag.de]

Die Betriebseinweisung auf dem Teil haben aber nur einige interessierte Fahrer erhalten, deren Begeisterung sich dennoch sehr in Grenzen hält. Die Macken des Hybriden sind unübersehbar, wegen Defekten und Fahrgastunfällen musste er mehrmals aus dem Verkehr gezogen werden.

Die BVG hatte ja schon vor längerer Zeit Hybridwagen im Testeinsatz, diese sollen funktioniert haben, für eine größere Beschaffung sind sie aber zu teuer in Anschaffung und Unterhalt gewesen. Die Spandauer müssten Näheres wissen.

Ein 25-m-Doppelgelenkwagen (VanHool AGG 300) war bereits 2004 in Dresden getestet worden: [www.dvbag.de]
Dieser hatte sich nicht sonderlich bewährt, so dass keine Doppelgelenkwagen beschafft werden: [www.dvbag.de]

Die Berliner DL sind ja ebenfalls 26-m-Wagen, wenn man beide Decks addiert. Das funktioniert immer noch am besten, die Flächen übereinander statt hintereinander anzuordnen.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2008 00:31 von der weiße bim.
Re: Kraftstoffkosten
18.07.2008 00:31
der weiße bim schrieb:
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> Der Dresdner Test-Hybridbus von Solaris ist
> allerdings 18m lang wie die hiesigen
> Dieselschwenker auch:
> [www.dvbag.de]
> hy.htm

Da hast du aber verpasst, dass die letzten zwei Wochen der 24,7 Meter lange Doppelgelenk-Hybrid des schweizer Herstellers Hess zwecks Erprobung seine Runden durch Dresden drehte (auf der 82, um genau zu sein).

so long (24,7 m!)
Mercurio ;-)
Adenosin schrieb:
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> PS: Die Busindustrie bastelt gerade an einem 36m
> langen 4fach-Gelenkbus (ganz nebenbei das Aus für
> so manche Straßenbahn-Verlängerung)...

Schön, so kann sie sich weiterhin mit Spielerechen beschäftigen. Hauptsache die Autoindustrie verpennt nicht weiter energiesparende und / oder alternative Antriebe - bisher ist man da über teilweise jahrzehntelange, staatlich subventionierte Forschungen nicht hinaus gekommen - eigentlich schon auffällig peinlich dieser mangelhafte "Innovationsschub" der Industrie. War wohl doch nur mehr ein Abgreifen von Staatsknete...

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn
Re: Kraftstoffkosten
18.07.2008 11:53
Ja, der Doppelgelenkbus hatte sich nicht bewährt. Bei einem Vortrag darüber wurde unter anderem bemängelt, dass es am Wochenende keine Buslinie in DD gibt, die den Einsatz eines Doppelgelenkbusses rechtfertigt. Das kann sich aber in den nächsten Jahren durchaus ändern, sollten sich die Benzinpreise weiter so entwickeln wie bisher, ist davon auszugehen, dass die Fahrgastzahlen in die Höhe klettern werden.

Was die anderen Probleme betrifft, die du auf der Seite der DVB gefunden hast, die sind überwiegend technischer Natur und lassen sich somit beheben. Das Hybrid-Doppelgelenk-Ding war auch klar untermotorisiert, aber daran kann man ja arbeiten. Die DVB hat das Teil jedenfalls umfangreich erprobt, Fahrgastzählungen durchgeführt, Haltestellenzeiten und Zeit für den Fahrgastwechsel erfasst, etc. pp.
Man wird sehen, was dabei herauskommt.

Neu an dem Bus der jetzt die letzten Wochen getestet wurde, ist, soweit ich weiß, die Speicherung der Bremsenergie, die dann beim Beschleunigen wieder verwendet wird. War recht interessant zu beobachten, wie der Bus an den Haltestellen mit ausgeschaltetem Motor losfuhr.

Aber DVB hin oder her. Es ging mir eigentlich darum, deutlich zu machen, dass aufgrund der hohen Dieselpreise nicht zwangsläufig gefolgert werden kann, dass Straßenbahnen jetzt eine bessere Zukunft haben. Die Busindustrie schläft nunmal nicht.
Hallo,

@ Jay: Das laute Nachdenken von Herrn Sturmowski halte ich für Säbelrasseln gegenüber dem Senat. So kann man eben auch ausdrücken, daß man mehr Geld braucht. Die Antwort von Frau Junge-Reyer kommt mir sehr hilflos vor - nur jammern hilft da eben nicht. Letztenendes muß der Senat entscheiden, wieviel ihm eine bezahlbare Mobilität für jedermann wert ist. Die Kosten des ÖPNV-Betriebs sind nun einmal in den letzten Jahren gestiegen, und dem stehen neben den vergleichsweise unbedeutenden Werbeeinnahmen nur zwei große Geldgeber gegenüber: der Senat als Besteller und die Fahrgäste.

@ BT Dieter:
Deine Bedenken aus Fahrersicht gegenüber den Doppelgelenkbussen kann ich völlig verstehen. Mit solch einem Fahrzeug möchte ich mich auch nicht durch den heutigen Großstadtverkehr in teilweise engen Straßen kämpfen müssen. Meine Mitfahrt im Test-Doppelglenkbus in Dresden anno 2004 hat mich in dieser Meinung bestärkt, das ist keine vergnügungssteuerpflichtige Veranstaltung.

geschrieben von: Adenosin
Datum: 17. Juli 2008 21:24
> PS: Die Busindustrie bastelt gerade an einem 36m langen 4fach-Gelenkbus (ganz
> nebenbei das Aus für so manche Straßenbahn-Verlängerung)...

Das Aus für manche Straßenbahnverlängerung könnten auch schon die Doppelgelenkbusse sein.

> Es ging mir eigentlich darum, deutlich zu machen, dass aufgrund der hohen
> Dieselpreise nicht zwangsläufig gefolgert werden kann, dass Straßenbahnen
> jetzt eine bessere Zukunft haben.

Da hast Du natürlich Recht. Trotzdem denke ich schon, daß die Gewichtung beim Vergleich beider Verkehrsmittel anhand wirtschaftlicher Kriterien sich in den nächsten Jahren eher zugunsten der Straßenbahn verschieben wird. Wenn sich diese Erkenntnis schnell genug herumspricht, könnte das vielleicht einigen kleinen Straßenbahnbetrieben das Überleben sichern, deren Zukunftsaussichten derzeit alles andere als rosig sind.

geschrieben von: der weiße bim
Datum: 17. Juli 2008 14:29
> Die Berliner DL sind ja ebenfalls 26-m-Wagen, wenn man beide Decks addiert.
> Das funktioniert immer noch am besten, die Flächen übereinander statt
> hintereinander anzuordnen.

Es mag sein, daß diese Lösung hinsichtlich der Fahreigenschaften in engen Straßen unproblematischer als ein Doppelgelenkbus ist. Trotzdem finde ich, daß die Doppeldecker mit ihren wenigen Türen bei so hoher Platzzahl für stark frequentierte Stadtverkehrslinien schlichtweg ungeeignet sind. Zwar führen mich als Ossi meine alltäglichen Wege nur relativ selten auf die stark belasteten Buskorridore im straßenbahnbefreiten Teil unserer Stadt, aber wenn ich dann doch mal mit einem Doppeldecker fahre, wächst mir jedes Mal eine Feder angesichts der langen Haltestellenaufenthaltszeiten. Die beim Bus übliche Fahrerkasse und das von der BVG wieder eingeführte Gänsemarsch-Prinzip verschlimmern das Problem noch. Wer es dort eilig hat, dürfte den Eindruck haben, daß er überhaupt nicht vorwärts kommt. Ein weiteres Problem der Doppeldecker bleibt die unflexible Einsetzbarkeit wegen der Durchfahrtshöhen.
Fazit: Egal, ob Doppeldecker oder 26-m-Wagen, der Bus ist für solche Einsatzgebiete eigentlich ungeeignet. Wo das Fahrgastaufkommen solch fassungsstarke Fahrzeuge erfordert, gehört ein leistungsfähiges Schienenverkehrsmittel hin.

> Für Menschen, die rechnen können (oder müssen) und alle Punkte der
> standardisierten Kostenberechnung (z.B. hier zusammengefasst [www.adac.de])
> berücksichtigen, ist der ÖPNV immer kostengünstiger, aber selten schneller
> und natürlich weniger komfortabel. Schon die jährlichen Fixkosten des
> billigsten ortsüblichen PKW übersteigen den Preis einer VBB-Jahreskarte bei
> weitem.

... diese Rechnung geht aber nur auf, wenn man nicht das Auto sowieso schon vor der Tür stehen hat. Bei vielen Haushalten ist das der Fall, weil man eben z.B. den Familien-Großeinkauf oder sperrige Baumarktartikel nicht mit dem ÖPNV transportieren möchte. (Abgesehen vom Problem des Tragens von/zur Haltestelle, wüßte ich im Bus oder auch in den ADtranz-GT6 gar nicht, wo ich mit wirklich sperrigem Zeug hinsollte.) Außerdem möchte ich bei Reisen in eisenbahnbefreite Regionen nicht auf dreimal täglich (und am Wochenende gar nicht) verkehrende Regionalbusse angewiesen sein. Solche Regionen gibt es in Deutschland leider in zunehmendem Maße - versucht mal, mit dem ÖPNV sonntags nach Lindenberg in der Prignitz zu fahren ...
Wenn man also den Pkw sowieso vorhält, fallen sämtliche Fixkosten wie Steuer, Versicherung, Wertverlust, Grundwartung schonmal aus der Rechnung raus. Trotzdem bleiben natürlich neben dem Spritverbrauch noch weitere fahrleistungsabhängige Kosten für Betriebsstoffe und verschleißbedingte Reparatur- und Wartungsleistungen.
Natürlich wird die Wahl des Verkehrsmittels immer in hohem Maße durch persönliche Überzeugungen bestimmt, wie Du schon richtig schreibst. (Und ich bevorzuge hier natürlich den ÖPNV, obwohl ich das Auto vor der Tür stehen habe.) Aber mit der generellen Einrechnung der Fixkosten in die Pkw-Fahrtkosten wäre ich vorsichtig.

Grüße vom ex-Dresdner
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