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Möchtegern- Künstler
geschrieben von Fahrgastbetreuer 
Vor kurzer Zeit wurde ich zufälliger Weise wie einige Personen dabei erwischt wurden, die Brücke zum S-Bahnhof Ahrensfelde noch mehr zu verschönern, und dabei von Uniformträgern der Polizei geschnappt wurden. Bin ja mal gespannt was denen passiert. Aber wie ich die Obrigkeit kenne, wird der Zeigefinger erhoben, und das wars. Ich bin der Meinung, den verhinderten Künstlern sollte man mit der ganzen Härte der derzeitigen Gestze beikommen. Vielleicht begreifen Sie dann mal das sich hierbei um keinen Kavalliersdelikt, sondern um eine Straftat ( Straftatbestand der Sachbeschädigung ) handelt. Kann und sollte mit einer Freihaitsstrafe ab einem Jahr geahndet werden. Ich frage mich nur, warum tut man es nicht öfter.
Und wenn jemand dann noch diese Flußsäure benutzt, kommt dann noch die gefährliche Körperverletzung dazu.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Leider erkennen das bestimmte Richter nicht !

Aber wehe den armen Jungen wird bei der "Flucht" der Arm nach hinten gedreht....

Wauzi
Fahrgastbetreuer schrieb:
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> Kann und sollte mit
> einer Freihaitsstrafe ab einem Jahr geahndet
> werden. Ich frage mich nur, warum tut man es nicht
> öfter.

Kann schon, muss oder sollte aber nicht: das vorgesehene Höchststrafmaß lautet "mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe".

Einer der zentralen Grundsätze im Strafrecht lautet: "Die Wirkungen, die von der Strafe für das künftige Leben des Täters in der Gesellschaft zu erwarten sind, sind zu berücksichtigen." Nicht nur aufgrund dieses Paragraphen ist die Freiheitsstrafe nicht wirklich die ideale Lösung.

Allein die Kosten zur Verwahrung in einer zeitgemäßen Justizvollzugsanstalt sprechen schon dagegen, sie entsprechen (v.a. aufgrund der Sicherheitsanforderungen etc.) denen eines Mittelklassehotels. Da Freiheitsstrafen von unter 6 Monaten gar nicht erst ausgesprochen werden sollen, kostet also jeder Haftantritt schon mal runde 15.000 Euro.

Neben diesen Kosten sind wohl die sozialen Kontakte, die jemand im Gefängnis knüpft, noch ein wichtigeres Argument, nach Möglichkeit von einer Haftstrafe abzusehen. Auch die erforderliche Resozialisierung ist ein großes Problem. Nicht ohne Grund werden also Haftstrafen bei Ersttätern möglichst vermieden, das StGB gibt einen reichhaltigen Katalog an alternativen Bestrafungen.

Mal abgesehen davon, fällt bei den meisten Graffitikünstlern, die sich strafrechtlich verantworten müssen, die Sozialprognose verhältnismäßig positiv aus, weil erfahrungsgemäß das Sprayen nicht der Einstieg in eine kriminelle Karriere ist, sondern eher der in eine kreative Karriere. Es ist also viel nachhaltiger, diese Menschen nicht zu kriminalisieren, sondern sie mit maßvollen Strafen auf den "rechten Weg" zu bringen.

Somit haben sie die Möglichkeit, im Laufe ihres Berufslebens etwaige entstandene Schäden zurück zu zahlen, entweder direkt oder zumindest durch die zusätzlichen Steuern, die sie nach einer kreativen statt kriminellen Karriere zahlen.

> Und wenn jemand dann noch diese Flußsäure benutzt,
> kommt dann noch die gefährliche Körperverletzung
> dazu.

Zunächst mal ist es ja "nur" versuchte Körperverletzung und das Beimengen von Flusssäure ist bislang ja eher noch eine (verurteilenswerte) Ausnahme. Mit der weiteren Aufrüstung bei den Gegenmaßnahmen wird man die Szene natürlich eher weiter in die Richtung treiben, dessen sollte man sich schon bewusst sein. Ob man das nun begrüßenswert oder verständnisvoll findet oder nicht, es ist so.


Und noch ein weiterer interessanter strafrechtlicher Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden in der Diskussion:
Da Graffiti inzwischen eine anerkannte Kunstform ist, ist übrigens die Beseitigung oder Beschädigung der Kunstwerke die schwerwiegendere Straftat. Schließlich steht u.a. die Kunst bei Sachbeschädigung unter einem besonderen Schutz, die Höchststrafe für die sogenannte "Gemeinschädliche Sachbeschädigung" beträgt 3 statt nur 2 Jahren. Das wäre man interessant, wenn ein ertappter Künstler vor Gericht deshalb eine Gegenklage erhebt.
Lopi2000 schrieb:
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> Und noch ein weiterer interessanter
> strafrechtlicher Aspekt sollte nicht
> vernachlässigt werden in der Diskussion:
> Da Graffiti inzwischen eine anerkannte Kunstform
> ist, ist übrigens die Beseitigung oder
> Beschädigung der Kunstwerke die schwerwiegendere
> Straftat. Schließlich steht u.a. die Kunst bei
> Sachbeschädigung unter einem besonderen Schutz,
> die Höchststrafe für die sogenannte
> "Gemeinschädliche Sachbeschädigung" beträgt 3
> statt nur 2 Jahren. Das wäre man interessant, wenn
> ein ertappter Künstler vor Gericht deshalb eine
> Gegenklage erhebt.

99,999 der Graffiti sind keine Bilder, sondern einfache Tags, Gebietsmarkierungen. Das ist keine Kunst.
Sonst gilt: Ob es Kunst ist, liegt im Auge des Eigentümers des Körpers, auf das diese "Kunst" aufgetragen wurde.

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Nicht-dynamische Signatur
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Sonst gilt: Ob es Kunst ist, liegt im Auge des
> Eigentümers des Körpers, auf das diese "Kunst"
> aufgetragen wurde.

Ich habe eigentlich keine Lust, schon wieder diese Basics zu diskutieren, aber Kunst ist eben kein eigentumsrechtlicher Begriff sondern davon unabhängig. Die Betrachtungsdimensionen "Kunst / nicht Kunst", "meins / nicht meins" und "legal / illegal" sind unabhängig voneinander und es wäre von Vorteil für die Debatte, wenn wir hier auch endlich mal begriffsscharf diskutieren könnten.
Wir diskutieren doch begriffsscharf, nur Du willst es nicht wahrhaben.

illegale Graffiti & Tags = Nein Danke!

Daran hat sich die Minderheit endlich zu richten und nicht ihr Treiben ständig mit fadenscheinigen Ausreden schön zureden!

Wenn es Anhänger dieser "Kunstform" gibt, dann sollen diese gefälligst geeignete Flächen erwerben aber nicht das vollsiffen öffentlichen und privaten Eigentums mit der Kunstfloskel nachträglich legalisieren.
Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt dieses vehement ab und daran haben sich auch die "Künstler" zu richten. Falls nicht, bekommen sie gerechter Weise die Macht des Gesetzes zu spüren.
Das letzteres oft nicht sonderlich heftig ist, sollte schnellstens geändert werden.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Zitat
Lopi2000
ist übrigens die Beseitigung oder Beschädigung der Kunstwerke die schwerwiegendere Straftat.

Du quetschst den Quatsch ja echt bis er quietscht, das ist so lächerlich, man glaubt es kaum!

Jetzt muss die böse S-Bahn sich bei den Schmierkindern entschuldigen, weil sie ihre tolle "Kunst" (hust) wieder weggemacht haben, von ihren eigenen Zügen.

Genau, wer's glaubt wird selig, mein Lieber!
Dass deine Fantasiererei albern ist, kannst du hier Buchstabe für Buchstabe im Forum nachlesen, dann weißt du, auf wie viel "Gegenliebe" diese Kindergartenkacke stößt.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.09.2008 20:19 von Stahldora.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lehrter Bahnhof schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Sonst gilt: Ob es Kunst ist, liegt im Auge des
> > Eigentümers des Körpers, auf das diese "Kunst"
> > aufgetragen wurde.
>
> Ich habe eigentlich keine Lust, schon wieder diese
> Basics zu diskutieren, aber Kunst ist eben kein
> eigentumsrechtlicher Begriff sondern davon
> unabhängig. Die Betrachtungsdimensionen "Kunst /
> nicht Kunst", "meins / nicht meins" und "legal /
> illegal" sind unabhängig voneinander und es wäre
> von Vorteil für die Debatte, wenn wir hier auch
> endlich mal begriffsscharf diskutieren könnten.


Kunst ist wie Bewegung relativ und liegt im Auge des Betrachters. Ich schätze deine Beiträge sonst sehr, aber mir kommt es so vor, als hättest du dich hier einfach mal zu tief in dieses Thema reingesteigert.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Der Künstler muss seine Materialien ordnungsgemäß erwerben

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Und noch ein weiterer interessanter
> strafrechtlicher Aspekt sollte nicht
> vernachlässigt werden in der Diskussion:
> Da Graffiti inzwischen eine anerkannte Kunstform
> ist, ist übrigens die Beseitigung oder
> Beschädigung der Kunstwerke die schwerwiegendere
> Straftat. ....

Moment - Graffiti eine anerkannte Kunstform?
Von wem anerkannt? Der Bevölkerung, der öffentlichen Meinung (Presse, Politik), der Kultur, dem Kunstbetrieb oder doch nur von einigen Fachidioten jenseits der übrigen Welt?

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Graffiti ist keine Kunst. Graffiti ist entartet.
Mäuserich schrieb:
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> Graffiti ist keine Kunst. Graffiti ist entartet.

Was soll diese primitive und unverschämte Provokation?
Möchtest Du hier wieder einmal die Verwendung eines Begriffes, die von den größten Verbrechern in der Geschichte dieses Landes zur Diffamierung all dessen, was denen nicht gefallen bzw. in ihr verbrecherisches Konzept gepasst hat, verwendet wurden, hoffähig machen?
Etwas Nachhilfe zur Geschichte dieses Begriffes gibt es unter folgendem Link.
[de.wikipedia.org]
Und zum Begriff unter:
[de.wikipedia.org]

Ingolf
Lehrter Bahnhof schrieb:
-------------------------------------------------------
> Kunst ist wie Bewegung relativ und liegt im Auge
> des Betrachters.

Ja, stimmt.

> Ich schätze deine Beiträge sonst
> sehr, aber mir kommt es so vor, als hättest du
> dich hier einfach mal zu tief in dieses Thema
> reingesteigert.

Ja, stimmt auch. Naja, ziemlich tief zumindest. Nicht zu tief. Ich hatte und habe meinen Spaß und sehe ein, dass ich hier noch mehr Überzeugungsarbeit leisten müsste als ich Zeit zu investieren bereit bin.


Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> > Graffiti ist keine Kunst. Graffiti ist
> entartet.
>
> Was soll diese primitive und unverschämte
> Provokation?
> Möchtest Du hier wieder einmal die Verwendung
> eines Begriffes, die von den größten Verbrechern
> in der Geschichte dieses Landes zur Diffamierung
> all dessen, was denen nicht gefallen bzw. in ihr
> verbrecherisches Konzept gepasst hat, verwendet
> wurden, hoffähig machen?

Das ist das Interessante daran, wenn man hier mal den einen oder anderen pointierten Beitrag postet. So manch einer lässt seine Maske runter und zeigt, wessen Geistes er ist. Ist doch auch mal gut zu wissen.

Etwas bedauerlich finde ich aber, dass offenbar manch einer nun jeden Beitrag von mir aufgreift und den auf das Thema Graffiti reduziert. Es ist mir zwar ein wichtiges Thema und ich bin gern bereit ausgiebig darüber zu diskutieren, aber es ist schade, dass nun der S-Bahn-Rendite-Thread deswegen geschlossen wurde. [www.nahverkehrsforum.de]

Reicht es nicht aus, die fraglichen Beiträge zu löschen? Das Grundthema finde ich eigentlich sehr wichtig, spannend und diskussionswürdig, es wird die verkehrspolitische Debatte in der Region sicher noch deutlich bestimmen in den nächsten Jahren. Bitte öffnet den Thread doch wieder.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.2008 15:00 von Lopi2000.
Ein echtes Graffiti mag einen künsterlischen Aspekt inne tragen.

Das was wir in der Stadt an allen Ecken und im ÖPNV ertragen müssen, ist kein Graffiti, sondern entartetes Geschmiere!

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
>> Und wenn jemand dann noch diese Flußsäure benutzt,
>> kommt dann noch die gefährliche Körperverletzung
>> dazu.

>Zunächst mal ist es ja "nur" versuchte Körperverletzung

Nein. Es fällt, bereits ohne dass jemand konkret zu Schaden gekommen ist, unter

"§ 330a
Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften

(1) Wer Stoffe, die Gifte enthalten oder hervorbringen können, verbreitet oder freisetzt und dadurch die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder die Gefahr einer Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft."

> Und noch ein weiterer interessanter strafrechtlicher Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden in der Diskussion:
> Da Graffiti inzwischen eine anerkannte Kunstform ist, ist übrigens die Beseitigung oder Beschädigung der Kunstwerke die schwerwiegendere Straftat

Sie haben ganz offenbar keine Ahnung.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.2008 17:46 von Martin Kley.
Ingolf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Graffiti ist keine Kunst. Graffiti ist
> entartet.
>
> Was soll diese primitive und unverschämte
> Provokation?
>

Lies mal genauer nach. Siehst du irgendwo ausgeschrieben den Begriff "Entartete Kunst"? Aber diese Reaktion habe ich erwartet. Seien wir doch mal erlich: Die meisten würden mir zustimmen. Auf eine Lektion in Sachen Kunstverständnis verzichte ich und lehne es ab, die Links anzuklicken.
Ob Grafitti Kunst ist oder nicht, ist egal.
Aber der Künstler soll alle benötigten Materialien erwerben, nicht nur die Farbe, sondern auch den Malgrund.
Die Sprühdosenhändler möchte ich mal sehen, wenn der Sprayer "vergisst" an der Kasse zu zahlen.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ingolf schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Mäuserich schrieb:
> >
> --------------------------------------------------
>
> > -----
> > > Graffiti ist keine Kunst. Graffiti ist
> > entartet.
> >
> > Was soll diese primitive und unverschämte
> > Provokation?
> >
>
> Lies mal genauer nach. Siehst du irgendwo
> ausgeschrieben den Begriff "Entartete Kunst"? Aber
> diese Reaktion habe ich erwartet. Seien wir doch
> mal erlich: Die meisten würden mir zustimmen. Auf
> eine Lektion in Sachen Kunstverständnis verzichte
> ich und lehne es ab, die Links anzuklicken.


Ich stimme dir zu. Ich schaue aber nicht, haben die @#$%& das Wort schon benutzt, sondern überlege mir, passt es dem Maß genau an oder nicht? Und wenn wir das Wort mal analysieren, ja, es passt. Es hat einst begonnen mit einem Zeitungsträger, der sein Zeichen/seinen Namen an jeder Tür, wo er die Zeitung austeilte, hinterließ (auch sehr schlau) und ging dann um wie eine Seuche. Sagen wir von mir aus nicht entartet, wenn das wen stört, aber es ist ohne Frage ausgeartet, weil es nicht mehr um künstlerische Gestaltung geht und kreative Aspekte, sondern nur noch darum, ,,Ruhm" zu erlangen, sich bekannt zu machen, sich mit einer größtmöglichen Gruppe in einem größtmöglichen ,,Revier" zu behaupten und Respekt und Ansehen unter den anderen dieser Szene zu verschaffen. Das hat also nichts mehr mit dem zu tun, was man als Kunst bezeichnen kann.

Vielleicht lernen sie es eines Tages, wenn sie selbst Verantwortung tragen müssen, sei es für ihre Frauen, für ihre Kinder oder ihre alt gewordenen Eltern/Verwandten. Ein Familienvater wird es sich nicht leisten können, 200 ¤ teure Scheiben kaputt zu machen, wenn er sein Kind ernähren muss.

Zitat

Die Sprühdosenhändler möchte ich mal sehen, wenn der Sprayer "vergisst" an der Kasse zu zahlen.

Oder anders gedacht. wenn der Schmierer beginnt, den Innenraum des Ladens etwas zu verunstalten.

Zitat
Lopi2000
Ja, stimmt auch. Naja, ziemlich tief zumindest. Nicht zu tief. Ich hatte und habe meinen Spaß und sehe ein, dass ich hier noch mehr Überzeugungsarbeit leisten müsste als ich Zeit zu investieren bereit bin.

So so, du willst die S-Bahn-Mitarbeiter und die Nahverkehrsfreunde sowie die Fahrgäste natürlich, davon überzeugen, dass es doch Kunst ist, wenn ihr umfallend-anmaßende Buchstaben in Übergröße an die Seiten schmiert, sodass man kein Tageslicht mehr im Zug hat und nicht mal mehr den Türöffner außen findet?

Wao, da hast du dir ja echt was vorgenommen ...

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Stahldora schrieb:
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Sagen
> wir von mir aus nicht entartet, wenn das wen
> stört, aber es ist ohne Frage ausgeartet, weil es
> nicht mehr um künstlerische Gestaltung geht und
> kreative Aspekte, sondern nur noch darum, ,,Ruhm"
> zu erlangen, sich bekannt zu machen, sich mit
> einer größtmöglichen Gruppe in einem
> größtmöglichen ,,Revier" zu behaupten und Respekt
> und Ansehen unter den anderen dieser Szene zu
> verschaffen. Das hat also nichts mehr mit dem zu
> tun, was man als Kunst bezeichnen kann.
Das sehe ich ja ähnlich und habe es auch schon öfter geschrieben. Und wenn man die Wikipedia-Links anklickt kann man auch sehr gut nachlesen, was man unter dem Begriff "Kunst" versteht und was nicht. Und daraus schnell ableiten, dass die ganzen "Tags" kaum unter diesem Begriff eingeordnet werden können.

Mein Kritikpunkt richtete sich gegen die Anmaßung, selber zu definieren, was Kunst ist und was nicht - und sich dann ausgerechnet des Vokabulars derer zu bedienen, die sich nicht nur im Bereich der Kunst als die größten Barbaren der Geschichte erwiesen haben. Und eben genau diesen Begriff auch massiv in ihrer Propaganda eingesetzt haben.

Der Kunstbegriff hat übrigens nichts mit dem eigenen Geschmack zu tun, da ist es selbstverständlich, dass man vieles, was tatsächlich als Kunst bezeichnet werden kann (Tags gehören nicht dazu), persönlich als abgrundtief hässlich betrachtet.
Und inzwischen ist es tatsächlich so, dass sich aus der ganzen "Sprayerszene" über die Jahrzehnte eine Kunstform entwickelt hat - und diese auch massiv kommerziell genutzt wird. Daraus einen Anspruch auf die Verunstaltung und private Aneignung des öffentlichen Raumes abzuleiten ist ebenso unsinnig, wie die vollständige Ablehnung von Graffiti als Kunstform.

Ingolf
Ingolf schrieb:
Daraus einen
> Anspruch auf die Verunstaltung und private
> Aneignung des öffentlichen Raumes abzuleiten ist
> ebenso unsinnig, wie die vollständige Ablehnung
> von Graffiti als Kunstform.
>
Was hässlich ist muß auch als hässlich bezeichnet werden, und auch der Begriff entartet oder abartig darf dabei nicht Tabu sein. Etwas hässliches als "Kunst" zu bezeichnen ist abartig; dagegen kann kein "Gutmensch" etwas ausrichten. Hier ist gesundes Empfinden gefragt und kein falsches Tolleransgefasel.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2008 22:44 von Mäuserich.
Dieses Thema wurde beendet.