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Wird Friedrichshagen langsam GT Tauglich gemacht?
geschrieben von Tramy1 
Hallo,

geschrieben von: Tramy1
> In Bt.-Köp- müßten nur die Tore etwas geändert werden, dann kann auch ein
> GT rein in die Halle, das ist bekannt, aber die da oben wollen nicht


... das dürfte weniger etwas damit zu tun haben, daß "die da oben nicht wollen". Meinste nicht auch, daß da die Denkmalschutzbehörde ein Wörtchen mitzureden hat? Das gesamte Gebäudeensemble des Btf. Köpenick mit Verwaltungsgebäude, Hallen und Nebengebäuden ist denkmalgeschützt - und der Umbau z.B. der Tore kann da selbst bei bestem Willen zu einem echten Problem werden.
Ähnliche Probleme bestehen übrigens auch in Niehausen, wo die engen Tordurchfahrten nur noch mit regelmäßig zu verlängernden Sondergenehmigungen betrieben werden dürfen. Ein Umbau ist aber wegen des Denkmalschutzes nicht möglich.

geschrieben von: Periculator
> Zur Schleife Blockdammweg: Ich habe die Sh2-Tafel für GTs auch noch
> gesehen, als die Schleife schon wieder dran war. Und da die 21 jetzt mit GTZ
> fährt, geht's doch (wenn auch mit kleinen Abstrichen).


Die Sh2-Tafel wird dort so lange gehangen haben, wie die Rummelsburger Strecke für GT6 gesperrt war. Das war m.W. bis zum letzten Winter / Frühjahr der Fall. mIt der Schleife hatte das nix zu tun.

Grüße vom ex-Dresdner
Zitat
Periculator
Wollen wir hoffen, dass WISTA für 60 und 61 etwas bringt. Wenn es auch nur der zweite Wagen ist, damit wäre ich beinahe zufriedener als mit einem GT. Aber eigentlich wäre es doch eine Schande, Berlins technisch innovativsten Standort nicht mit der innovativsten Straßenbahn zu versehen... (Flexitys her!)

Die BVG brachte bei der Kt4D-Umstellung deutlich zum Ausdruck, dass man, wenn die Kt4D einmal Geschichte sind, nur die Strecke mit Gt6 befahren will, weil's dann die kleinsten Einheiten wsind.

Auf die Frage, was man denn machen will, wenn auch die Gt6 ihre Maximallaufzeit erreicht haben, und die kleine Flexity dann das kürzeste Fahrzeug sein wird (was ja noch mehr Plätze hat, als der Gt6), antwortete man mir lachend,

dass man dann nicht mehr im Amt sei!


Die einzige Antwort, die ich geben konnte, war mein fassungsloses Gesicht. - Denn hier wurde das Klischee der BVG ins unendliche bestätigt:

"Die BVG handelt kurz- und mittelfristig, was längerfristige Investitionen betrifft, kennt man sich hier wohl nicht aus"



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.2008 15:18 von samm.
Hallo,

geschrieben von: samm
> Auf die Frage, was man denn machen will, wenn auch die Gt6 ihre
> Maximallaufzeit erreicht haben, und die kleine Flexity dann das kürzeste
> Fahrzeug sein wird (was ja noch mehr Plätze hat, als der Gt6), antwortete man
> mir lachend, dass man dann nicht mehr im Amt sei!
> "Die BVG handelt kurz- und mittelfristig, was längerfristige Investitionen
> betrifft, kennt man sich hier wohl nicht aus"


Naja, jetzt übertreibst Du aber wirklich. Trotz meiner bekanntermaßen schlechten Meinung über die ADtranz-GT6, möchte ich schon davon ausgehen, daß die Wagen sicher noch einige Zeit im Einsatz bleiben werden. Bis die letzten GT6 abzulösen sind, bleibt somit noch ein ganz schönes Weilchen.

Deshalb wäre es in der Tat vermessen, zu erwarten, daß die BVG sich jetzt schon intensiv bemüht, innerhalb kürzester Zeit das gesamte Netz für den Flexity oder gar noch eine spätere Fahrzeuggeneration zu ertüchtigen.

Bei der Einführung eines neuen Fahrzeugtyps ist es nun einmal sinnvoll und notwendig, Prioritäten zu setzen. Da die Wagen nicht mit einem Schlag alle älteren Fahrzeuge ersetzen können, muß man eben irgendwo anfangen und dann das Einsatzgebiet nach und nach erweitern. Und das wichtigste Einsatzgebiet für die Flexitys sind nun einmal die aufkommensstärksten Radial- und Tangentiallinien.

Selbst nach Auslieferung aller 206 in der Vertragsoption enthaltenen Flexity-Wagen (und das wird, wenn überhaupt jemals, erst in etwa zehn Jahren der Fall sein) wird noch nicht zwangsweise die Aussonderung der GT6 auf der Tagesordnung stehen. Sofern die Netzentwicklung mit der Fahrzeugbeschaffung schritthält (so ist die mehrstufige Option ja gedacht), wird für die Ablösung der GT6 eine weitere Fahrzeugneubeschaffung erforderlich. Die wirtschaftlich notwendige minimale Lebensdauer der GT6 (Abschreibungszeitraum = ca. 3 HU-Perioden = 24 Jahre) endet, je nach Bauserie, zwischen 2018 und 2025. Erst danach sind sie zu ersetzen. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, daß noch bis nach dem Jahr 2020 auf den Köpenicker Strecken, soweit sie dann noch existieren, nichts Neueres als die "Ökotonnen" eingesetzt werden muß.
Warum soll man sich jetzt schon mit der Anpassung des Köpenicker Netzes für eine nachfolgende Fahrzeuggeneration beschäftigen, wenn noch niemand weiß, was bis dahin mit einigen Köpenicker Strecken passieren wird???

Grüße vom ex-Dresdner
Es ging mir nie um die Anpassung des Netzes - sondern darum, dass man immer den kleinsten Wagentyp auf den Linien 60/61 einsetzt/ einsetzen wird.

Und da die ERK fast doppelt soviel Platz bieten, wie die jetzt dort eigesetzten Kt4D, wird man früher oder (in diesem Fall) später diese Wagen mit verzogener Miene dort einsetzen müsse, eben weil es keine kürzeren gibt.

UND: Die BVG wird niemals einen eigenen Wagentyp für das Köpenicker Netz entwickeln lassen - denn das Köpenicker Netz ist und wird immer für die alten "Restbestände" herhalten müssen - und das weil die Fahrzeuge eben immer länger werden und man die kürzesten (und somit auch die ältesten) Fahrzeuge dort einsetzen will, wo die Wagen angeblich nie voll sind ... aber anderes Thema und deshalb auch off-topic und nicht weiter diskusionswürdig.
Hallo,

geschrieben von: samm
> Es ging mir nie um die Anpassung des Netzes - sondern darum, dass man
> immer den kleinsten Wagentyp auf den Linien 60/61 einsetzt/ einsetzen wird.
> Und da die ERK fast doppelt soviel Platz bieten, wie die jetzt dort
> eigesetzten Kt4D, wird man früher oder (in diesem Fall) später diese Wagen
> mit verzogener Miene dort einsetzen müsse, eben weil es keine kürzeren gibt.


Ja. Und wo ist da jetzt Dein Problem? Was sollte die BVG Deiner Meinung nach tun?

... fragt sich
der ex-Dresdner
Was man tun sollte?

Man sollte das Köpenicker Netz nicht immer mit den ältesten Wagen bestücken - so kann man nämlich keinen Blumentopf gewinnen.
In Köpenick kann man sowieso nicht den ganz großen Blumentopf gewinnen. Hier stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit; was in Köpenick realistisch angebracht wäre, sind Netzoptimierungen (im positiven und "negativen" Sinne aus Straßenbahnsicht), angemessene Gefäßgrößen und ein Einsatz von Niederflurfahrzeugen mindestens im Zwanzigminutentakt. Kein ökonomisch denkender Mensch würde auf die Idee kommen, die größten Investitionen gerade da durchzuführen, wo sich am wenigsten verdienen lässt; die Köpenicker Straßenbahnlinien sind eben einfach nicht übermäßig stark.
Mahlzeit,

geschrieben von: samm
> Was man tun sollte?
> Man sollte das Köpenicker Netz nicht immer mit den ältesten Wagen bestücken -
> so kann man nämlich keinen Blumentopf gewinnen.


Du kannst nicht ernsthaft erwarten, daß man die Köpenicker Linien ohne Not mit den modernsten und fassungsstärksten Fahrzeugen bestückt, während es im BVG-Straßenbahnnetz andere Linien gibt, wo diese Fahrzeuge dringend benötigt werden?
Trotz aller bekannten Nachteile des GT6: Hinsichtlich des Fassungsvermögens stellt er als 30-m-Zug mit ca. 150 Plätzen die optimale Gefäßgröße für die Köpenicker Linien dar, wie sie sich über Jahrzehnte bewährt hat. Nach dem Ende der Tatras ist zu erwarten, daß auf allen erhalten bleibenden Linien in Köpenick GT6 zum Einsatz kommen werden, und das ist auch durchaus vernünftig. Im Übrigen hat der Niederflur-Einsatz im Köpenicker Netz ja schon lange begonnen, und mittlerweile sind die Wagen dort durchaus im Stadtbild präsent. Im Falle des Friedrichshagener Netzes und der SL 68 wäre eben der Ausbau der Strecken die erforderliche Voraussetzung für den GT6-Einsatz, doch dafür wartet die BVG (zu Recht) auf entsprechende Finanzmittel vom Senat. Leider kann der GT6 nicht einfach so ohne größere Anpassungsarbeiten auf jeder vorhandenen Strecke fahren.
Jedoch würde ich auch davon ausgehen, daß man versuchen wird, zur Inbetriebnahme der WISTA-Strecke die SL 60 mit GT6 zu bestücken. Ob die Umlaufverknüpfung mit der SL 61 nach der Verlängerung erhalten bleibt, wird sich zeigen. Möglicherweise entfällt dieses Problem dann auch.

les_jeux hat das sehr schön auf den Punkt gebracht: Beim Fahrzeugeinsatz spielen immer wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle, und so liegt es in der Natur der Sache, daß große Fahrzeuge auf aufkommensstarken Linien und kleinere Fahrzeuge in weniger stark nachgefragten Einsatzgebieten fahren, das wirst Du in jedem Straßenbahnbetrieb beobachten können.
In Berlin kommt noch die besondere Situation hinzu, daß man sich mit der Beschaffung von 150 30-m-Zügen in den 90er-Jahren ziemlich verkalkuliert hat. Die Wagen sind für die aufkommensschwachen Linien (also eben z.B. auch das Köpenicker Netz) viel besser geeignet als für stark belastete Innenstadtstrecken, können jedoch in den für sie optimalen Einsatzgebieten bisher aus technischen Gründen nicht überall fahren.

Grüße vom ex-Dresdner
Ja ... super!

Hab ich etwas über die Fahrzeuggröße gesagt? Nein! Lediglich über das Alter sprach ich. (Ich rede vom letzten Beitrag)

Aber okay:
Man hätte eben auch gleich drei Flexity-Versionen entwickeln können: einen kurzen, einen mittleren und einen langen.

Oder als die Gt6 kamen: Gt6 für Köpenick und Gt8 für die Stadt.
ABER: Was hat man gemacht? Man hat 'ne halbe Portion gekauft, die nicht für's ganze Netz reicht. Und damit kam's zu der Verschiebung (Köpenick hat den Rest, die Innenstadt das Neue)
UND: Jetzt wieder genau das gleiche Spektakel ...



______________
Mal sehen, was jetzt in meinen Beitrag interpretiert wird ... ich bin schon gespannt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.09.2008 19:41 von samm.
Zitat
ex-Dresdner
Du kannst nicht ernsthaft erwarten, daß man die Köpenicker Linien ohne Not mit den modernsten und fassungsstärksten Fahrzeugen bestückt, während es im BVG-Straßenbahnnetz andere Linien gibt, wo diese Fahrzeuge dringend benötigt werden?

Der Flexity ist kein Fahrzeug für den Betrieb in Köpenick. Die 30-Meter-Variante ist denkbar für die Linie 27. Für den Einsatz auf der Linie 62 müsste in Mahlsdorf-Süd die Bahnsteigkante aus Richtung Mahlsdorf kommend baulich verändert werden; die GT krachen da bei mehr als 15km/h schon dran.

Jetzt mein Einwand, bezogen auf samms Feststellung, in Köpenick führe nur die letzten Grotten.
In Kenntnis der Tatsache, dass die Remise (mal ein anderer Begriff ;) Köpenick derzeit nur 2,20m breite Fahrzeuge beherbergen kann, wäre auch ein alternativer Fahrzeugtyp für das Köpenicker Netz denkbar.

Eine kleine Serie von ca. 35 bis 40 Fahrzeugen könnte auf dem Hof stationiert werden. Ich denke da z.B. an den Leoliner oder den Dresdner NGTD8 DD. Andere Fahrzeugvorschläge sind auch willkommen.
Wenn der Hof Köpenick sozusagen die letzte Bastion der KT4D wird und damit deren Instandhaltung und Wartung übernimmt, wäre es am Ende vielleicht lohnender, einem Neufahrzeug (+ Wartung und Instandhaltung) mit längeren Fristen bzw. größerer Zuverlässigkeit den Vortritt zu geben.

Gruß, Tatra83
Re: Fahrzeugeinsatz
01.10.2008 00:17
Hallo,

geschrieben von: samm
> Hab ich etwas über die Fahrzeuggröße gesagt? Nein! Lediglich über das
> Alter sprach ich. (Ich rede vom letzten Beitrag)
> Man hätte eben auch gleich drei Flexity-Versionen entwickeln können: einen
> kurzen, einen mittleren und einen langen.


Manchmal habe ich das Gefühl, hier gegen eine Wand zu reden.

Um die aktuelle Situation in Berlin noch einmal kurz zusammenzufassen:
Was vorhanden ist, sind 150 vergleichsweise junge (und niederflurige) Wagen für aufkommensschwächere Linien wie z.B. die des Köpenicker Netzes.
Was nicht vorhanden ist, sind geeignete Niederflurwagen, um die KT4D auf den stark nachgefragten Radial- und Tangentiallinien abzulösen.
Wie sollte sich die BVG nun verhalten? Weitere "kleine" Wagen beschaffen, von denen es jetzt schon eher zu viele als zu wenige gibt, oder größere Fahrzeuge für die Innenstadtstrecken beschaffen? Man kann es drehen und wenden, wie man will, es bleibt realistisch betrachtet keine andere Lösung, als die GT6, deren Restnutzungsdauer noch bei mindestens 15 Jahren liegt, im Köpenicker Netz einzusetzen, das für sie nun einmal das sinnvollste Einsatzgebiet ist.

> Oder als die Gt6 kamen: Gt6 für Köpenick und Gt8 für die Stadt.

Daß die Beschaffung von 150 GT6 in den 90er-Jahren eine Fehlentscheidung war, wird heute kaum noch jemand bestreiten. Jedoch kann man diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen und muß nun eben sehen, wie man die Wagen am sinnvollsten einsetzen kann.

Im Übrigen ist es nicht nur in Berlin, sondern in praktisch allen Verkehrsbetrieben auf der Welt, üblich, neue Fahrzeugtypen zuerst auf aufkommensstarken und somit publikums- und werbewirksamen Linien einzusetzen. Einerseits stellt das eine recht gute Möglichkeit zum Testen der Alltagstauglichkeit (auch unter harten Bedingungen) dar, und andererseits bietet die Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge dem Verkehrsunternehmen nun einmal die Möglichkeit für eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit - aber eben nur dann, wenn die Wagen dort fahren, wo sie auch bemerkt werden.

geschrieben von: Tatra83
> Der Flexity ist kein Fahrzeug für den Betrieb in Köpenick.

Das hatte ich auch so geschrieben in meinem Beitrag, auf den Du Dich beziehst.

> Eine kleine Serie von ca. 35 bis 40 Fahrzeugen könnte auf dem Hof
> stationiert werden. Ich denke da z.B. an den Leoliner oder den Dresdner
> NGTD8DD. Andere Fahrzeugvorschläge sind auch willkommen.
> Wenn der Hof Köpenick sozusagen die letzte Bastion der KT4D wird und damit
> deren Instandhaltung und Wartung übernimmt, wäre es am Ende vielleicht
> lohnender, einem Neufahrzeug (+ Wartung und Instandhaltung) mit längeren
> Fristen bzw. größerer Zuverlässigkeit den Vortritt zu geben.


Grundsätzlich mag das durchaus eine nette Idee sein, um insbesondere das Problem mit dem nicht GT6-tauglichen Btf. Köpenick zu lösen.
Nur: Wo sollen dann die vielen GT6 fahren, die noch für mindestens 15 Jahre im Bestand bleiben werden? Sollen damit weiterhin die Fahrgäste der stark frequentierten Linien belastet werden?

Grüße vom ex-Dresdner
Tatra83 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der Flexity ist kein Fahrzeug für den Betrieb in Köpenick.

Der Flexity ist die neue Straßenbahn für Berlin. Einst wird er netzweit einsetzbar sein.

> Für den Einsatz auf der Linie 62 müsste in Mahlsdorf-Süd die Bahnsteigkante aus Richtung Mahlsdorf kommend baulich verändert
> werden; die GT krachen da bei mehr als 15km/h schon dran.
>
> In Kenntnis der Tatsache, dass die Remise (mal ein anderer Begriff ;) Köpenick derzeit nur 2,20m
> breite Fahrzeuge beherbergen kann, wäre auch ein alternativer Fahrzeugtyp für das Köpenicker Netz denkbar.
>
> Eine kleine Serie von ca. 35 bis 40 Fahrzeugen könnte auf dem Hof stationiert werden. Ich denke
> da z.B. an den Leoliner oder den Dresdner NGTD8 DD. Andere Fahrzeugvorschläge sind auch willkommen.
> Wenn der Hof Köpenick sozusagen die letzte Bastion der KT4D wird und damit deren Instandhaltung und
> Wartung übernimmt, wäre es am Ende vielleicht lohnender, einem Neufahrzeug (+ Wartung und
> Instandhaltung) mit längeren Fristen bzw. größerer Zuverlässigkeit den Vortritt zu geben.

Die Beschaffung eines besonderen schmalen Fahrzeugtyps halte ich für den falschen Weg. Die Investitionen in die kleinen Höfe Köpenick und Nalepa sollte man sich sparen, die Mittel in den zweigleisigen Neu- und Ausbau der lange geplanten Verbindung zwischen Hellersdorf und Mahlsdorf(-Süd) stecken. Die modernisierten Höfe Marzahn und Lichtenberg haben ausreichende Kapazitäten, mit der Neubaustrecke wären die Ein- und Aussetzzeiten tragbar.

Nach dem Ersatz aller Tatrafahrzeuge wäre die Entwicklung eines dreiteiligen 20-m-Flexity durchaus überlegenswert, in Abhängigkeit von der Bedarfsentwicklung in den nächsten 10 Jahren.

so long

Mario
Einen 20-m-Flexity wird es Gott sei Dank nicht geben, genausowenig ein neues 20-Meter-Fahrzeug, weil die BVG nämlich teilniederflurige Wagen ableht. Ich finde, ex-dresdener bringt das ganze gut zum Ausdruck. Das Betriebshofproblem besteht natürlich, keine Frage, und es muss gelöst werden, allerdings besser nicht mit der vom weißen Bim vorgeschlagenen Variante, weil wir dann von Rahnsdorf Aussetzfahrten von einer geschlagenen Stunde hätten. Das ist NICHT praktikabel!
In zwanzig Jahren sieht das ganze sowieso anders aus, als wir alle es uns jetzt vorstellen, also vorsichtig mit den Ideen. 30-Meter-Fahrzeuge sind bei der Straßenbahn in Städten wie Berlin nach dem aktuellen Stand sowieso gewissermaßen das Minimum, weil geringere Fahrgastzahlen auf Straßenbahnlinien unwirtschaftlich sind. Es wird nicht mehr lange dauern, bis eine Entscheidung über Linien wie 21,61 und 68 ansteht. Ich hoffe, man wird dort tragfähige Lösungen finden; jedenfalls wird die BVG intelligenterweise auch in zwanzig Jahren keine 20-Meter-Fahrzeuge mehr anschaffen, nur um diese Linien zu bestücken.
Bei der 21 sind die Zukunftsweichen bereits gestellt. Im Nordabschnitt ist die Infrastruktur komplett erneuert und im Südabschnitt wurde in diesem Jahr ordentlich gewerkelt. Die Frage ist eigentlich nur, wie die Ostkreuzanbindung dann tatsächlich ausgeführt wird. Die Strecke ist schon allein wegen der weiterhin anstehenden Bauarbeiten an der Osttangente notwendig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
der weiße bim
Die Investitionen in die kleinen Höfe Köpenick und Nalepa sollte man sich sparen, die Mittel in den zweigleisigen Neu- und Ausbau der lange geplanten Verbindung zwischen Hellersdorf und Mahlsdorf(-Süd) stecken.

Hallo Mario, bei Verwendung von 2,20 Meter Fahrzeugen wären keine Tor-Umbauten usw. auf dem Hof Köpenick notwendig.
Angesichts der Tatsache, dass im Verkehrsvertrag die Ein- und Aussetzfahrten für die Straßenbahn nicht mehr bezahlt werden, hat zumindest der Hof Köpenick (als zentralster im Köpenicker Netz) eine Zukunftschance.

Nichtsdestotrotz ist der Ausbau der Strecke von Mahlsdorf nach Hellersdorf unbedingt zu realisieren. Das zu erwartende Fahrgastaufkommen würde vielleicht auch den Einsatz von ERL-Flexity rechtfertigen.

Zitat
der weiße bim
Die modernisierten Höfe Marzahn und Lichtenberg haben ausreichende Kapazitäten, mit der Neubaustrecke wären die Ein- und Aussetzzeiten tragbar.

Derzeit ist auch nur das Gleis 7 auf dem Betriebshof Lichtenberg für die Flexity-Reihe umgebaut. Konkrete Beheimatungs-Szenarien gibt es ja derzeit noch nicht.

Zitat
der weiße bim
Nach dem Ersatz aller Tatrafahrzeuge wäre die Entwicklung eines dreiteiligen 20-m-Flexity durchaus überlegenswert, in Abhängigkeit von der Bedarfsentwicklung in den nächsten 10 Jahren.

Das sehe ich genauso. Überlegenswert wäre die Bestellung eines traktions-fähigen 20-Meter-Flexity, um für den Spät- und Nachtverkehr eine passende Gefäßgröße vorhalten zu können.

Zitat
les_jeux
30-Meter-Fahrzeuge sind bei der Straßenbahn in Städten wie Berlin nach dem aktuellen Stand sowieso gewissermaßen das Minimum, weil geringere Fahrgastzahlen auf Straßenbahnlinien unwirtschaftlich sind.

Nein, da muss ich dir entschieden wiedersprechen. Die Linien 60/61 in ihrer derzeitigen Konstellation sind höchst wirtschaftlich, weil sich der Adlershofer Streckenast sehr positiv entwickelt hat. Die Auslastung hat sicher verbessert, von einigen (hier schon im Forum diskutierten) Engpässen im Schülerverkehr.

Zitat
les_jeux
jedenfalls wird die BVG intelligenterweise auch in zwanzig Jahren keine 20-Meter-Fahrzeuge mehr anschaffen, nur um diese Linien zu bestücken.

Linien einzustellen, nur weil man keine passende Gefäßgröße vorhält, halte ich für eine fatale und nicht sehr intelligente Lösung. Was in 20 Jahren ist, wird hier niemand so recht vorher sagen können. Aber die Gegenwart lehrt uns, dass beispielsweise der vormals abgeschriebene Streckenast der Linie 52 durch Wohn-Bebauung eine so rasante Entwicklung nahm, dass die Linie M1 stark nachgefragt wird und man über eine Taktverdichtung auf dem Abschnitt zur Schillerstraße nachdenkt.
Ich vermute eine solche Entwicklung auch für die Neubaustrecke in die Wissenschaftsstadt Adlershof, zumindest für den Berufs- und Studentenverkehr.
Auch für die 21 dürften bessere Zeiten eingeläutet sein, die Bebauung an der Rummelsburger Bucht geht stetig voran; die Integration in den Bahnhof Ostkreuz sollte auch für mehr Fahrgäste sorgen.

Ungeachtet dessen sollte es die BVG sich eher zur Aufgabe machen, durch geeignetes Marketing und Linienentwicklung die Fahrgastzahlen derart zu erhöhen, dass sich der Einsatz von 30-Meter-Fahrzeugen auf jeder Linie lohnt.
Ein GT-Einsatz auf der Linie 60 würde in Friedrichshagen positiv wirken, denn das dortige, vornehmlich ältere Publikum, wird die Bahn dann doch eher nutzen, weil das anstrengende Treppen-Steigen entfällt.

Gruß, Tatra83



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.2008 15:36 von Tatra83.
Zitat
ex-Dresdner alias "Wand"
Um die aktuelle Situation in Berlin noch einmal kurz zusammenzufassen:
Was vorhanden ist, sind 150 vergleichsweise junge (und niederflurige) Wagen für aufkommensschwächere Linien wie z.B. die des Köpenicker Netzes.
Was nicht vorhanden ist, sind geeignete Niederflurwagen, um die KT4D auf den stark nachgefragten Radial- und Tangentiallinien abzulösen.
Wie sollte sich die BVG nun verhalten? Weitere "kleine" Wagen beschaffen, von denen es jetzt schon eher zu viele als zu wenige gibt, oder größere Fahrzeuge für die Innenstadtstrecken beschaffen? Man kann es drehen und wenden, wie man will, es bleibt realistisch betrachtet keine andere Lösung, als die GT6, deren Restnutzungsdauer noch bei mindestens 15 Jahren liegt, im Köpenicker Netz einzusetzen, das für sie nun einmal das sinnvollste Einsatzgebiet ist.

Hallo Wand,

du schreibst hier schön was auf - is auch alles richtig - aber ungeachtet dessen: Ich schrieb, dass die Verschiebung mit "Neu" in der Stadt und "Alt" in Köpenick mit den Gt6 begann - hätte man also gleich alle Linien auf Niederflur umgestellt, hätte man jetzt nicht das Problem, dass man noch so'n paar ältere und kleinere Niederflurtonnen hat.

Mit den Tatras hat man's doch auch geschafft, dass zu einem gewissen Zeitpunkt praktisch alle Linien mit den gleichen Fahrzeugen (vom Baujahr her) bedient wurden.

Is ja auch egal ...
Hallo zusammen,

da sind nun einige interessante Aspekte in diese Diskussion mit eingebracht worden, auf die ich mal eingehen möchte:

Die Entwicklung und Beschaffung von 20-m-Flexity-Wagen würde ich nicht kategorisch ablehnen - sinnvoll erscheint mir das allerdings nur, wenn man davon nicht nur eine Kleinserie für zwei oder drei Linien beschafft, sondern eine etwas größere Stückzahl. Die Wagen könnten dann in Doppeltraktion auch auf stärker frequentierten Linien fahren und in den Schwachverkehrszeiten auf ausgewählten Linien als Solowagen zum Einsatz kommen. Nur durch eine einigermaßen große Stückzahl dürften sich die Entwicklungskosten nämlich überhaupt rechnen. Ganz einfach würde das ohnehin nicht, weil die Unterbringung aller erforderlichen Aggregate im 20-m-Fahrzeug offenbar ziemlich schwierig realisierbar ist. Jedenfalls ist ein 20-m-Fahrzeug in der Typenfamilie Flexity Outlook / Incentro m.W. bisher nicht vorgesehen.

Die Neubaustrecke Mahlsdorf-Hellersdorf halte ich sowohl aus verkehrlicher wie auch aus betrieblicher Sicht für sinnvoll. Trotzdem denke ich, daß man den Bau dieser Neubaustrecke nicht als Argument für einen völligen Verzicht auf Betriebshöfe im Südosten verwenden sollte. Die Ein- und Aussetzfahrten wären nämlich dann trotzdem noch ganz schön lang.
Selbst wenn eine Anpassung der Hallentore in Köpenick für breitere Fahrzeuge wirklich absolut unmöglich sein sollte: Das Objekt dürfte dank des Denkmalschutzes äußerst schwer loszuwerden sein - warum soll man es also nicht behalten und weiter nutzen? Auf der Freiabstellfläche finden dort ca.12 GT6 Platz, vor der Halle noch ca.5 weitere. Die Hallen könnten für historische Fahrzeuge genutzt oder (ggf. nach Verfüllen der Kanäle) an externe Firmen vermietet werden - z.B. als Werkstatt- oder Lagerhallen.
Ebenso könnte man dann überlegen, auch in Schöneweide wieder einige Züge abzustellen. Platz wäre dort reichlich, und im Gegensatz zu Köpenick sind auch die Hallen zumindest teilweise GT6-tauglich. Nur ist Schöneweide leider weniger günstig gelegen als Köpenick.
Als Fazit halte ich daher die alte "Arbeitsteilung" zwischen beiden Höfen (dann nur noch Abstellanlagen) für günstig: Köpenick SL 60, 61, 68; Schöneweide SL 67/37 und 63 mit jeweils ca. 10...15 Zügen. Die Wartung wurde ohnehin bereits nach Marzahn und Lichtenberg verlegt, der Austausch sollte zur Vermeidung von Leer-km über Tauschkurse der SL 17/27 (für Sw) und 62/18 (über NBS Mahlsdorf, für Köp) erfolgen. Angesichts der steigenden Energiekosten erfreuen sich solche dezentralen Abstellkonzeptionen wieder wachsender Beliebtheit. Die Vorhaltung teurer Werkstatteinrichtungen ist in den Abstellanlagen nicht erforderlich.

geschrieben von: samm
> hätte man also gleich alle Linien auf Niederflur umgestellt, hätte man jetzt
> nicht das Problem, dass man noch so'n paar ältere und kleinere Niederflurtonnen hat.


Wie bitte? Ein Straßenbahnbetrieb von der Größe der BVG soll seinen Wagenpark mit einem Schlag komplett erneuern? Mal abgesehen davon, daß das Geld dafür nicht vom Himmel fällt, wäre es eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen gewesen. Die Tatras sind zwar nicht niederflurig, hatten jedoch in den 90er-Jahren zum großen Teil noch lange nicht ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer erreicht. Viele von ihnen waren damals noch jünger als zehn Jahre. Die Entscheidung zur Modernisierung und Weiterverwendung für eine angemessene Zeit war richtig und konsequent. Die Wagenparkerneuerung großer Straßenbahnbetriebe ist stets ein langfristiger, kontinuierlicher Prozeß.

> Mit den Tatras hat man's doch auch geschafft, dass zu einem gewissen Zeitpunkt
> praktisch alle Linien mit den gleichen Fahrzeugen (vom Baujahr her) bedient wurden.


Die Umstellung des Wagenparks auf typenreinen Tatrabetrieb wurde zwar durch die Wende nicht vollendet, wäre ansonsten jedoch vermutlich um das Jahr 1995 erreicht worden - also nach einem Zeitraum von ca. 20 Jahren. Ein ähnlicher Zeithorizont besteht auch für die Umstellung des Wagenparks auf Niederflurfahrzeuge - sie begann 1994 und dürfte nach gegenwärtiger Planung um das Jahr 2015 abgeschlossen sein. Daß die Niederflurwagen sich in zwei Typenfamilien aufteilen, dürfte dem Fahrgast ziemlich egal sein. Er freut sich, wenn er keine Stufen mehr steigen muß und in der Bahn einen Platz findet. Diese Aspekte werden nach dem Ende des Tatraeinsatzes realisiert sein: Es fahren dann lange Flexitys auf den aufkommensstärksten Linien, kurze Flexitys auf Linien mit mittlerem Aufkommen und GT6 auf den aufkommensschwächsten Linien. An dieser Aufteilung gibt es m.E. nichts, was den "normalen" Fahrgast stören könnte.
Übrigens: Auch die Tatrawagen unterteilen sich in drei unterschiedliche Typen (KT4D, KT4D-t und T6/B6), das ist also bei den Niederflurwagen auch nichts Neues.

Grüße vom ex-Dresdner
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