Hallo,
geschrieben von: Bahnknoten
Datum: 21. Oktober 2008 12:53
> Du irrst. Ich höre immer wiede von Straßburg-Touristen, wie begeistert die
> von der so toll ausehenden Straßburger Tram sind. Da spielt bei Fahrgästen
> und künftigen Nutzern (also Autofahrer) die Ästhetik offensichtlich doch eine
> große Rolle.
Du solltest die Begeisterung der Touristen nicht mit den Interessen alltäglicher Nutzer verwechseln.
Touristen kommen mit großem Interesse und wachem Blick in eine fremde Stadt. Wenn dann eine Straßenbahn ein sehr extravagantes Design hat, fällt das natürlich auf, und manche Leute sind begeistert. Ob ihnen die Dinger dann noch gefallen würden, wenn sie sie jahrzehntelang jeden Tag ansehen müßten, sei mal dahingestellt. Gerade ein besonders extravagantes Design sieht man sich nämlich auch schnell über.
Im Alltag hingegen würdigen die meisten Leute ihre Umgebung (dazu gehören auch ÖPNV-Fahrzeuge) kaum noch eines aufmerksamen Blickes. Geh mal in der HVZ auf den Bahnhof Friedrichstraße und frage einen der Pendler, ob sie lieber mit einem extrem modern aussehenden 481er oder mit einem 480er/485er fahren! Die meisten Leute werden Dich völlig verstört ansehen und fragen, worin denn der Unterschied bestünde.
Und selbst diejenigen, die sich noch ein bissel dafür interessieren, nehmen wohl eher die grundsätzliche Form (Frontgestaltung) wahr, aber nicht, ob da vielleicht ein Wagenteil asymmetrisch ist.
Die Gestaltung des Flexity Berlin finde ich insgesamt recht ansprechend und vor allem auch zeitlos. Also sollte man bei der Frage nach Änderungen endlich mal aufhören, sich über Gestaltungs-Details Gedanken zu machen, und sich lieber der Funktionalität zuwenden.
Grüße vom ex-Dresdner