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Störungsmanagement der BVG
geschrieben von ex-Dresdner 
Hallo,

vor einiger Zeit hatten wir das Thema zwar im Zusammenhang mit dem Unfall auf der Landsberger Allee schonmal beim Wickel, aber anläßlich eines heutigen Erlebnisses möchte ich die Problematik hier nochmal aufgreifen.

Folgendes trug sich heute vormittag am Prerower Platz zu:
Ein Zug der SL M4 aus Richtung Zingster Straße (GT6-Doppel, planmäßige Abfahrt 10:48) blieb nach dem Abbiegen in der stadteinwärtigen Haltestelle mit einem Wagenschaden liegen und blockierte somit das stadteinwärtige Gleis auf der Hansastraße. Nach 10 min war noch der nachfolgende Kurs aus Richtung Zingster Str. hinter ihm eingebogen, paßte zwar nicht mehr ganz an den Bahnsteig, hatte aber die Kreuzung noch einigermaßen geräumt.
Anstatt nun die SL M4 stadteinwärts im Verlauf der SL M5 über Rüdickenstraße - Wartenberger Straße zur Hauptstraße und weiter im Zuge der SL 27 über Suermondtstraße - Buschallee umzuleiten, ließ die Leitstelle die jeweils nachfolgenden Züge aus Richtung Falkenberg und Zingster Straße vor dem Prerower Platz auf das Ende der Störung warten. Dies hatte natürlich zur Folge, daß neben der SL M4 auch noch die eigentlich gar nicht auf dem betroffenen Streckenabschnitt verkehrenden Linien M5 und M17 durch die Störung beeinträchtigt wurden. Als der Schadzug gegen 11:17 die Haltestelle Prerower Platz räumen konnte und somit die Strecke in stadteinwärtiger Richtung wieder befahrbar war, hatten sich außer dem Schadzug fünf Züge der SL M4 (ab 10:53, 10:58, 11:03, 11:08, 11:13), drei Züge der SL M17 (ab 10:57, 11:07, 11:17) und ein Zug der SL M5 (ab 11:14) aufgestaut. Somit entstanden auf zwei wichtigen Straßenbahnachsen (M4 und M17) Bedienungslücken von ca. 30 min, der Zug der M5 dürfte nach dem Auflösen des "Knotens" immerhin noch ca. 5 min Verspätung gehabt haben.
Hätte die Leitstelle hingegen die M4 über Gehrenseestraße umgeleitet, wäre lediglich eine Fahrt der M4 (nämlich die des Schadzuges) zwischen Hohenschönhausen und Alex ausgefallen, die fünf nachfolgenden Fahrten hätten infolge der Umleitung vermutlich eine leichte Verspätung gehabt, und SL M5 und M17 wären überhaupt nicht betroffen gewesen.
Fazit: Das Störungsmanagement in dieser vergleichsweise einfachen Situation war völlig ineffektiv und nicht im geringsten fahrgastfreundlich. Es wurde nicht versucht, die Auswirkungen der Verkehrsstörung so gering wie möglich zu halten, was eigentlich das Ziel eines gut funktionierenden Störungsmanagements sein sollte. Besonders ärgerlich ist dabei, daß für diesen Störungsfall durchaus eine geeigenete Umleitungsmöglichkeit gegeben war.

Grüße vom ex-Dresdner



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.2008 07:55 von ex-Dresdner.
ex-Dresdner schrieb:

> Folgendes trug sich heute vormittag am Prerower
> Platz zu:
[...]

(Sinnlose) Vermutungen meinerseits:
a) Man unterschätzte, vielleicht aufgrund ungenügender Informationen von Seiten des betroffenen Fahrers, die Situation und den Zeitbedarf. Kam denn ein Entstörfahrzeug oder eines dieser BVG-Opel vorbei?
b) Die Leitstelle war sich schlicht und einfach nicht über mögliche Umleitungen im klaren. Es lässt sich von unserem Standpunkt leicht schimpfen, da wir alle das Gleisnetz von S-, U- und Straßenbahn im Kopf haben (zumindest die Mehrheit der hier aktiv schreibenden denke ich, sonst würde es mich sehr wundern!) und diese Umleitung als naheliegend ansehen - was sie in der Tat auch war, in diesem Fall! Aber: Die Leitstelle hat daneben auch anderes zu tun (Köpenick?) und wie üppig oder kompetent die nun zu diesem Zeitpunkt besetzt war weiß der Geier...

Hast du dich schon bei der BVG beschwert? Nur so dürfte überhaupt etwas zu erreichen sein. Bei mehr als 20min Verspätung gibt's doch immer noch eine kleine Entschädigung, oder?


Alex
alexbln schrieb:
-------------------------------------------------------
> b) Die Leitstelle war sich schlicht und einfach
> nicht über mögliche Umleitungen im klaren. Es
> lässt sich von unserem Standpunkt leicht
> schimpfen, da wir alle das Gleisnetz von S-, U-
> und Straßenbahn im Kopf haben (zumindest die
> Mehrheit der hier aktiv schreibenden denke ich,
> sonst würde es mich sehr wundern!) und diese
> Umleitung als naheliegend ansehen - was sie in der
> Tat auch war, in diesem Fall! Aber: Die Leitstelle
> hat daneben auch anderes zu tun (Köpenick?) und
> wie üppig oder kompetent die nun zu diesem
> Zeitpunkt besetzt war weiß der Geier...

Sollte (Konjunktiv!) es daran gelegen haben, dass die Leitstelle weniger kompetent ist, als wir Laien, frage ich, mich, worin eigentlich ihre Existenzberechtigung besteht.
So, wie es hier dargestellt wurde, wäre dieses Ausmaß von Missmangement einfach nur noch blamabel.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Hallo nochmal,

geschrieben von: alexbln
> (Sinnlose) Vermutungen meinerseits:
> a) Man unterschätzte, vielleicht aufgrund ungenügender Informationen von
> Seiten des betroffenen Fahrers, die Situation und den Zeitbedarf.


Diese Möglichkeit besteht in der Tat. Aber spätestens, wenn der erste Zug einer nicht auf dem blockierten Streckenabschnitt verkehrenden Linie (hier: M5 bzw. M17) im Rückstau der Störung steht, sollte eigentlich schleunigst mit der Umleitung begonnen werden.

> b) Die Leitstelle war sich schlicht und einfach nicht über mögliche
> Umleitungen im klaren. Es lässt sich von unserem Standpunkt leicht schimpfen,
> da wir alle das Gleisnetz von S-, U- und Straßenbahn im Kopf haben und diese
> Umleitung als naheliegend ansehen - was sie in der Tat auch war, in diesem
> Fall! Aber: Die Leitstelle hat daneben auch anderes zu tun (Köpenick?) und
> wie üppig oder kompetent die nun zu diesem Zeitpunkt besetzt war weiß der
> Geier...


Eine mangelnde Kenntnis des Streckennetzes mit seinen Fahrt- und daraus resultierenden Umleitungsmöglichkeiten möchte ich bei den Dispatchern in der Leitstelle mal ausschließen. Das sind in der Regel erfahrene Leute, die schon den erforderlichen Überblick haben.

Eine Fehlentscheidung durch Überlastung erscheint mir da schon deutlich wahrscheinlicher, hieraus sollte die BVG allerdings im Interesse der Zuverlässigkeit ihrer Verkehrsmittel mindestens eine der beiden folgenden Schlußfolgerungen ziehen:
-> zusätzliches Personal in die Leitstelle
-> Prüfung von Möglichkeiten zur technischen Unterstützung (Entlastung) der Leitstellenmitarbeiter

Im Zeitalter von Computern und RBL sollte es kein Problem sein, eine Datenbank mit möglichen Störungsszenarien und den für die jeweiligen Fälle empfohlenen Maßnahmen aufzubauen. Dafür ist noch nicht einmal eine teure Spezial-Software möglich, das geht durchaus auch mit handelsüblichen Datenbanksystemen.
Der Disponent bräuchte dann, sofern ihm selbst auf die Schnelle gerade nichts einfällt, nur die Störung in seinen PC eingeben und bekäme von diesem einen Vorschlag, was zu tun ist. Als Rückfallebene für den Ausfall des PC könnte dieselbe Datenbank ausgedruckt im Schubfach liegen.

> Hast du dich schon bei der BVG beschwert?

Aber ja. Mal sehen, ob außer der Eingangsbestätigung überhaupt eine Reaktion kommt.
Im Übrigen geht es mir gar nicht vordergründig um eine Entschädigung meinerselbst, sondern um eine Verbesserung des Störungsmanagements zugunsten aller Fahrgäste.

geschrieben von: dubito ergo sum
> So, wie es hier dargestellt wurde, wäre dieses Ausmaß von Missmangement
> einfach nur noch blamabel.


Auch wenn es vielleicht fast unglaublich klingen mag: Die obige Schilderung ist die Wiedergabe meiner Beobachtungen vor Ort. Ich habe nichts weggelassen, nichts hinzugefügt und nichts verändert.

Grüße vom ex-Dresdner
So was fällt mir auch immer wieder an der M10-Endstelle in Friedrichshain auf. Wenn ein defekter Zug das Wendegleis blockiert, fahren gerne noch drei, vier oder fünf Straßenbahnen in den Abschnitt ein, die Wraschauer Brücke sieht dann aus wie ein Depotgleis. Dabei gäbe es die einfache Möglichkeit, an der M13-Schleife zu wenden...
Nun, da wir von der BVG natürlich nur das beste denken, gehen wir einfach mal davon aus, dass die Leitstelle bzw. der Fahrer des kaputten Zuges die Situation einfach falsch eingeschätzt haben... Es sei denn, jemand kann uns hieb- und stichfest belegen, dass die Leitstelle-Mitarbeiter alle inkompetent sind. Im Zweifel immer für den Angeklagten


> Auch wenn es vielleicht fast unglaublich klingen
> mag: Die obige Schilderung ist die Wiedergabe
> meiner Beobachtungen vor Ort. Ich habe nichts
> weggelassen, nichts hinzugefügt und nichts
> verändert.

Huch, da hat aber einer Zeit... ^^

> Grüße vom ex-Dresdner

Grüße vom ex-Berliner aus DD :)
Ich bekomme ja per E-Mail Meldungen über störungen auf Linien, vermisse aber den Hinweis, wie man es umfahren kann.
Heute war der Tramverkehr auf der Schönhauser gestört, kein Hinweis darauf, dass Fahrgäste der Tram 50 zwischen S-Bahnhof Bornholmer Str. und S-Bahnhof Pankow die S-Bahn nehmen könnten und dann zur Haltestelle Pankow Kirche laufen bzw. mit dem Bus die eine Station fahren und auch kein Hinweis, dass die M1 Fahrgäste zwischen Eberswalder Str. und Pankow die U2 nehmen könnten.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Hallo,

geschrieben von: alexbln
> Hast du dich schon bei der BVG beschwert? Nur so dürfte überhaupt etwas zu erreichen sein.

Zur Info: Es gab eine sehr "individuelle" Antwort aus Standard-Textbausteinen.

Grüße vom ex-Dresdner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2008 14:27 von ex-Dresdner.
ex-Dresdner schrieb:


> > Hast du dich schon bei der BVG beschwert? Nur so
> dürfte überhaupt etwas zu erreichen sein.
>
> Zur Info: Es gab eine sehr "individuelle" Antwort
> aus Standard-Textbausteinen, die indirekt
> folgendes vermittelt: "Ihre Kritik geht uns am
> Hintern vorbei und wir werden uns mit Sicherheit
> nicht darum kümmern, etwas für eine Verbesserung
> zu tun, aber wir haben Ihnen ein paar nette Worte
> geschrieben."

Danke für deine Informationen, wie es nun weiterging.

Solcherlei Textbausteinsystem gibt es überall. Hat jemand persönlich unterschrieben, so schreibe diese Person erneut an. Ich habe mit dieser Methode schon immer bei der BVG eine etwas individuellere Nachricht zurückerhalten.

Zugegeben, die Lust verliert man schnell...

Alex
Hallo nochmal,

letztendlich gibt es doch noch eine Art "Happy End" in Form einer Reaktion des BVG-Kundenservice, die ich als zufriedenstellend betrachte:

Heute wurde mir mitgeteilt, daß der Vorfall mit den betreffenden Mitarbeitern ausgewertet worden sei. Als Grund für das unzureichende Störungsmanagement in diesem Fall wurde die Kombination aus zu später Info des Fahrers an die Leitstelle über den Wagenschaden und falscher Einschätzung der Störungsdauer durch die Leitstelle genannt.

MfG der ex-Dresdner
Na das ist doch ein Wort. Gelacht, gelocht, geheftet! (Beamtenspott) Nee, mal im Ernst vielleicht werden ja irgendwo solche "Fehlentstörungen" mal ausgewertet.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2008 20:45 von Logital.
Hallo,

ob's wirklich ausgewertet worden ist, kann ich natürlich nicht mit Gewißheit sagen. Allerdings halte ich es für recht wahrscheinlich, denn zwei Dinge sprechen eindeutig dafür:
- Nach der ersten, aus Standard-Textbausteinen zusammengestellten Zwischenantwort vergingen immerhin über zwei Wochen bis zur jetzigen endgültigen Antwort, und diese kam ohne eine erneute Nachfrage meinerseits.
(Wenn's nicht ernst gemeint wäre, hätte man sich die zweite Antwort auch sparen oder sie zumindest sehr viel schneller erledigen können.)
- Der Text der Antwort liest sich auch bei mehrmaligem, aufmerksamem Lesen so, als wäre er wirklich "von Hand" (ohne Textbausteine) geschrieben worden. Es sind auch mehrere Formulierungen drin, die wirklich klingen, als wenn sie aus einer Rücksprache mit einem Disponenten o.ä. stammten. Das würde sich m.E. kein Kundendienstmitarbeiter so ausdenken, die verwenden andere Formulierungen und Begriffe.

Wie auch immer, ich betrachte diese Antwort jedenfalls als zufriedenstellend. Es bleibt natürlich zu hoffen, daß man daraus auch Rückschlüsse hinsichtlich künftiger Störungssituationen zieht.

(Vom Kundendialog Nahverkehr bei DB Regio bin ich da ganz andere Sachen gewöhnt, Original-Zitat: "Okay, ihre Eingabe wird in der Statistik registriert, weiter passiert damit nichts.")

Grüße vom ex-Dresdner
In den letzten Tagen liefert die BVG übrigens auf der M10 eine kontiniuierliche Schlechtleistung. 25-Minuten-Taktlücken und Konvoibildung sind an der Tagesordnung. Fangen die sich das alle an der Eberswalder Straße ein oder wo steckt aktuell der Wurm drin?
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo nochmal,
>
> letztendlich gibt es doch noch eine Art "Happy
> End" in Form einer Reaktion des BVG-Kundenservice,
> die ich als zufriedenstellend betrachte:
>
> Heute wurde mir mitgeteilt, daß der Vorfall mit
> den betreffenden Mitarbeitern ausgewertet worden
> sei. Als Grund für das unzureichende
> Störungsmanagement in diesem Fall wurde die
> Kombination aus zu später Info des Fahrers an die
> Leitstelle über den Wagenschaden und falscher
> Einschätzung der Störungsdauer durch die
> Leitstelle genannt.
>
> MfG der ex-Dresdner



Die BVG haut ihre eigenen Mitarbeiter in die Pfanne????
Hallo,

geschrieben von: micha774
> Die BVG haut ihre eigenen Mitarbeiter in die Pfanne????

Mit "in die Pfanne hauen" hat das m.E. wenig zu tun. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte (und Kunden darauf hinweisen), dann ist es doch wohl die richtige Reaktion eines Verkehrsunternehmens, zu prüfen, was die Ursache eines Fehlers war und sich Gedanken zu machen, wie man so etwas künftig vermeiden kann.
Es geht (zumindest für mich) nicht darum, irgendjemanden zu bestrafen, sondern die Dienstleistungsqualität zu verbessern!

Grüße vom ex-Dresdner
nicolaas schrieb:
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> In den letzten Tagen liefert die BVG übrigens auf
> der M10 eine kontiniuierliche Schlechtleistung.
> 25-Minuten-Taktlücken und Konvoibildung sind an
> der Tagesordnung. Fangen die sich das alle an der
> Eberswalder Straße ein oder wo steckt aktuell der
> Wurm drin?

Hallo,
das kann ich bestätigen. Diese kontinuierliche Schlechtleistung, wie du es so schön nennst, sehe ich eigentlich jeden Tag und das schon längere Zeit. Ich kann mich nie nach dem Fahrplan richten und das ... mich echt langsam an. Deswegen hab ich vor zwei Wochen auch mal eine Email an die BVG geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten.
Achso, wo der Wurm drinsteckt weiß ich auch nicht so recht. Ich benutze meistens nur das "östliche" Ende von Petersburger bis Warschauer und da sehe ich auch keine Ursachen für die Verspätungen. Das Gegenteil ist sogar der Fall, denn die Bevorrechtigung an den Ampeln funktioniert wunderbar (für Berliner Verhältnisse) und der Streckenverlauf ist kaum störanfällig.
Also ich warte die Antwort ab, aber mehr als Textbausteine werden da wohl auch nicht kommen. Was soll man sonst machen?

Edit: Was mir gerade noch einfällt: vergangene Woche Freitag muss es auch mal wieder eine 30-Minuten-Taktlücke gegeben haben. Aber diesmal bewieß die BVG Geschick und ließ die Zweite Bahn Richtung Warschauer Str. gleich am Bersarinplatz wenden. Überraschung ;-)

Bis dann,
die Fritztram



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.2008 13:48 von Fritztram.
Hallo,

geschrieben von: Fritztram
> Achso, wo der Wurm drinsteckt weiß ich auch nicht so recht. Ich benutze
> meistens nur das "östliche" Ende von Petersburger bis Warschauer und da sehe
> ich auch keine Ursachen für die Verspätungen.


Wie Nicolaas auch schon schrieb, ist zu vermuten, daß die Ursache dieser Unregelmäßigkeiten auf der Eberswalder Str. in Fahrtrichtung Osten zwischen Topsstr. und Schönhauser Allee liegt. Dort wurde "praktischerweise" beim "Ausbau" der Strecke (anläßlich der Verlängerung zum Nordbahnhof) das in Richtung Osten führende Gleis aus der Sperrfläche in die Pkw-Fahrspur verlegt. Der Erfolg ist, daß die weiterhin vorhandene Sperrfläche nun praktisch zweckfrei ist, während die M10 sich zwischen Jahn-Sportpark und U-Bf. Eberswalder Str. im Stau anstellen darf. Da können bei ausreichender Staulänge schnell Verspätungen von 20 min und mehr mit entsprechender Rudelbildung entstehen.
Dieser Fall ist ein Paradebeispiel für die mutwillige Behinderung der Berliner Straßenbahn durch die Verkehrspolitik des Senats - und das im vorliegenden Fall sogar ohne objektiv nachvollziehbare Gründe, denn die Sperrfläche besteht weiter, so daß der von der Strab "befreite" Straßenraum noch nicht einmal anderweitig sinnvoll genutzt wird.
Die BVG ist in diesem Fall allerdings im Grunde auch nur Leidtragender, ihr könnte man allenfalls vorwerfen, ihre Unternehmensinteressen gegenüber dem Senat nicht hartnäckig genug vertreten zu haben. Den Dispatchern in der Leitstelle wachsen angesichts der M10 vermutlich auch schon graue Haare ...

> Edit: Was mir gerade noch einfällt: vergangene Woche Freitag muss es auch
> mal wieder eine 30-Minuten-Taktlücke gegeben haben. Aber diesmal bewieß die
> BVG Geschick und ließ die Zweite Bahn Richtung Warschauer Str. gleich am
> Bersarinplatz wenden.


... ein Beispiel für gutes Störungsmanagement.

Grüße vom ex-Dresdner
Das mit dem vorzeitig wenden am Bersarinplatz ist ja richtig toll, hätte ich der Anstalt gar nicht zugetraut, dass sie so flexibel sein kann. Ehrliche Gratulation!
Ich will euch die Freude nicht verderben, aber ich denk mal die Aktion wurde gemacht um den Zug wieder an seine Position zu bekommen - da hat es halt mal zufällig gepasst.
Ein Erlebnis der anderen Art hatte ich mal an der Elisabethstr. Wegen Brand im Industriegebiet Herzberge war die M8 großflächig über die M5-M17-Trasse umgeleitet worden. AdK/Rhinstr. trafen sich dann umgeleitete und wieder durchfahrende Züge und fuhren dann im Doppelpack Richtung Ahrensfelde, während in die Gegenrichtung gähnende Leere herrschte. Nun bog der erste Zug also in die Schleife ein und alle Wartenden freuten sich, doch weit gefehlt - er ließ den anderen Zug durch und bog dann wieder Richtung Ahrensfelde ab. (ging damals noch)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
ex-Dresdner schrieb:
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> Wie Nicolaas auch schon schrieb, ist zu vermuten,
> daß die Ursache dieser Unregelmäßigkeiten auf der
> Eberswalder Str. in Fahrtrichtung Osten zwischen
> Topsstr. und Schönhauser Allee liegt. Dort wurde
> "praktischerweise" beim "Ausbau" der Strecke
> (anläßlich der Verlängerung zum Nordbahnhof) das
> in Richtung Osten führende Gleis aus der
> Sperrfläche in die Pkw-Fahrspur verlegt.

Senatsseitig wurde halt beschlossen, in der Bernauer/Eberswalder Str. bis zum Knoten Schönhauser Allee zwischen den Richtungsgleisen Linksabbiegerspuren anzulegen, was einigermaßen funktioniert. Manche träumten auch schon von mittigen Haltestelleninseln bei freier Durchfahrt für den MIV. Durch die festgestellten Pläne für den Bereich, die öffentlich auslagen, konnte jedermann entsprechende Bedenken vortragen. Nachträgliches Meckern ist bei Berlinern recht beliebt, aber ziemlich zwecklos.

> Der Erfolg ist, daß die weiterhin vorhandene Sperrfläche nun praktisch zweckfrei ist, während
> die M10 sich zwischen Jahn-Sportpark und U-Bf. Eberswalder Str. im Stau anstellen darf.

Neben der Erneuerung von Fahrbahnen und Gehwegen und Pflanzen von Straßengrün wird die Lichtzeichenanlage des Knotens Danziger/Schönhauser erneuert und dabei auch der Knotenbereich baulich angepasst: [www.stadtentwicklung.berlin.de] [www.stadtentwicklung.berlin.de]
Erst dann kann anstelle der Sperrfläche ein Linksabbiegespur wie an den anderen Kreuzungen eingerichtet werden. Derzeit ist eine Autofahrt aus der Bernauer Straße in die Schönhauser Allee / Pappelallee legal nur über zeitraubende Umwege möglich.

> Da können bei ausreichender Staulänge schnell Verspätungen
> von 20 min und mehr mit entsprechender Rudelbildung entstehen.

Die baubedingten Erschwernisse sind rechtzeitig angekündigt worden und unvermeidbar. Immerhin wird der Straßenbahnverkehr aufrecht erhalten, wegen der Lage der Baustelle hätte es sonst SEV zwischen Kniprodestraße und Nordbahnhof bedeutet. Der übrige Verkehr ist derzeit, vor allem in Richtung Westen, noch stärker behindert.

> Die BVG ist in diesem Fall allerdings im Grunde auch nur Leidtragender, ihr könnte man allenfalls
> vorwerfen, ihre Unternehmensinteressen gegenüber dem Senat nicht hartnäckig genug vertreten zu haben.

Auch die BVG hat an der Planfeststellung mitgewirkt.

so long

Mario
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