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"Regionalzüge sollen bis nach Polen fahren"
geschrieben von Stichbahn 
Es gibt Neuigkeiten vom grenzüberschreitenden Nahverkehr nach Polen. U.a. auch interessant im Zusammenhang mit der Zuführung der/einiger bisher in Lichtenberg endender Züge auf die Stadtbahn, die aktuell in einem anderen Thread behandelt wird.

U.a. wird von Berlin aus eine direkte Verbindung über Kostrzyn hinaus bis nach Gorzow Wlkp. angestrebt, sowie eine ernsthafte Regionalverkehrsverbindung von Frankfurt/Oder nach Poznan eingerichtet werden. Auch auf der Strecke Berlin-Wroclaw soll Regionalverkehr angeboten werden.

Andere Verbindungen sollen bereits in absehbarer Zeit (Dezember '08: Dresden-Breslau; Juni '09: Cottbus-Zielona Góra) bedient werden.

Hier etwas mehr: [www.moz.de]

Gruß,
stichbahn
Und was ist mit der Verbindung nach Szczecin, und weiter in Richtung Gdansk? Hier gab es bis vor einige Jahren drei durchgehende Züge (zwei tags und eine nachts); seitdem gibt es nur ein Zug täglich Berlin-Szczecin (sonst nur mit umsteigen in Angermünde oder Passow oder sogar beide) - weiter östlich nur mit umsteigen, dabei z. T. mit längere Wartezeiten.
Ruhlebener schrieb:
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> Und was ist mit der Verbindung nach Szczecin, und
> weiter in Richtung Gdansk? Hier gab es bis vor
> einige Jahren drei durchgehende Züge (zwei tags
> und eine nachts); seitdem gibt es nur ein Zug
> täglich Berlin-Szczecin (sonst nur mit umsteigen
> in Angermünde oder Passow oder sogar beide) -
> weiter östlich nur mit umsteigen, dabei z. T. mit
> längere Wartezeiten.

Steht doch im Link zur MOZ:
"Die bereits bestehende Verbindung Berlin-Angermünde-Stettin soll möglichst rasch auf eine Fahrzeit unter zwei Stunden reduziert werden."

Schöne Grüße

phönix
Fragen, Fragen:
Wer bestellt denn diesen Nahverkehr?
Wer bezahlt?
Ist das Nahverkehr? Für mich ist die Nordroute auf jeden Fall Fernverkehr (wie auch Berlin - Magdeburg)

Es ist ja schön, wenn sich DB Regio Gedanken macht, aber das beantwortet nicht die Fragen. Hat da schon jemand Antworten?

Bäderbahn
Bäderbahn schrieb:
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> Fragen, Fragen:
> Wer bestellt denn diesen Nahverkehr?
> Wer bezahlt?

Besteller (und damit auch Zahler) sind die Länder. In Deutschland wäre das für die Abschnitte Berlin - Stettin und Berlin - Frankfurt (Oder) der VBB. In Polen wird das ganze dann vermutlich von einer dortigen Institution (oder vom Land direkt) bezahlt.


> Ist das Nahverkehr? Für mich ist die Nordroute auf
> jeden Fall Fernverkehr

Das kommt auch hier drauf an, obs bestellt wird - wird bestellt ists Nahverkehr, wirds nicht bestellt ists eigenwirtschaftlicher Fernverkehr.

Gruß
PEG 650.08



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2008 11:54 von PEG 650.08.
Bäderbahn schrieb:
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> Für mich ist die Nordroute auf
> jeden Fall Fernverkehr (wie auch Berlin -
> Magdeburg)

Das musst du mir jetzt aber erklären: Wieso soll denn Berlin - Magdeburg Fernverkehr sein?
Die Halte des RE 1 sind ja nun nicht soo weit voneinander entfernt, als dass es hier als Fernverkehr gehandhabt werden könnte (der dazu noch ganz schön langsam wäre). Desweiteren wird der Verkehr durch die Länder bestellt und bezahlt.

Gruß
PEG 650.08



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2008 12:00 von PEG 650.08.
Rein formal möchtest Du Recht haben, dass was bei DB Regio bestellt wird ist Nahverkehr. Für mich ist Nahverkehr alles so bis 50 km um die Ballungszentren herum. Die Verbindungen zwischen den Ballungszentren sollten schon Fernverkehr sein. Und dann bitte auch mit dem entsprechenden Komfort beim Reisen, denn wenn ich mich 2 1/2 Stunden in die Bahn setze um nach Magdeburg zu kommen, dann bin ich auch gerne bereit, entsprechendes Geld dafür zu bezahlen.

Nebenbei und ein wenig OT:
Ich denke, dass wir in B-BRB mit den RE160-Wagen recht gut bedient sind. Mit denen kann man schonmal ein Stückchen weiter fahren. Aber bitte nicht im Silberling oder in den modernisierten ex-DR-DoStos. Und auch nicht im Quietschie, Deserie oder Talent.

Bäderbahn
Bäderbahn schrieb:
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> Rein formal möchtest Du Recht haben, dass was bei
> DB Regio bestellt wird ist Nahverkehr. Für mich
> ist Nahverkehr alles so bis 50 km um die
> Ballungszentren herum.

Naja, eigentlich verdient jeder Ort mit Bahnhof/ Haltepunkt ja zumindest erst einmal den (preiswerteren) Nahverkehr. Und du musst die 50 km ja bspw. auch in Brandenburg (Havel) ansetzen können. Wenn der RE 1 zwischen Berlin und Magdeburg "durchrauschen" würde, dann wäre es Fernverkehr, hätte aber wenig Nutzen für die Orte dazwischen.

Deshalb plädiere ich persönlich erst einmal für einen ordentlichen Nahverkehr (den ich dem RE 1 durchaus zurechne, aber auf anderen Linien siehts da teilweise Mau aus).

Dass auf der genannten Strecke kein Fernverkehr fährt, liegt einzig daran, dass er dort von DB Fernverkehr nicht gewollt ist.

Natürlich gibt es teilweise auch bezuschussten Fernverkehr, für den RE 1 sehe ich die Verantwortung Brandenburgs aber als erfüllt an, denn ein 30-Minutentakt zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder) ist schon ein beträchtliches Angebot. Manche RE-Linie in NRW kann davon nur träumen (hab ich im Urlaub selbst erlebt, wie schwer es in NRW ist, nach 20 Uhr noch weiter weg zu fahren).



> Nebenbei und ein wenig OT:
> Ich denke, dass wir in B-BRB mit den RE160-Wagen
> recht gut bedient sind. Mit denen kann man
> schonmal ein Stückchen weiter fahren. Aber bitte
> nicht im Silberling

Silberlinge haben wir hier ja Gott sei Dank nicht. Im übrigen wundere ich mich, dass ich ja anscheinden doch jemanden gefunden habe, dem die Silberlinge nicht gefallen. Andere loben die Dinger immer tierisch und sind total deprimiert, wenn sie durch Dosto, Desiro und Co abgelöst werden (PS: Ich gehöre nicht zu den Leuten)


> oder in den modernisierten
> ex-DR-DoStos.

Solche Zustände hat der VBB mit dem 10-Jahresvertrag 2002 aber provoziert, da er so die Modernisierung des Fahrzeugparks nicht gewollt hat und DB Regio einfach hat machen lassen.


> Und auch nicht im Quietschie,
> Deserie oder Talent.

Gut, 3 Std im Desiro ist sicherlich nicht schön, haben wir aber auch hier Gott sei Dank wieder nicht.

Gibt es eigentlich solche Langläufe mit Desiro, RS1 und Co ?

Gruß
PEG 650.08



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2008 13:28 von PEG 650.08.
Ich komme beruflich recht viel in D umher. Meistens nutze ich die Bahn oder eine Kombination aus Flieger und Bahn. Von da her komme ich auch immer wieder in den Genuß des ÖPNV in anderen Regionen.
Sicherlich wird es auch hier und da Langläufe von Desiro, RS1 und Co. geben, aber die stören mich nur dann wirklich, wenn es keinen Parallelverkehr mit höherwertigen Zügen gibt, zumindest dann, wenn wir über die Verbindung von 2 Ballungsräumen auf direktem Wege reden.
Ein Langlauf wäre z.B. Berlin - Frankfurt/Oder (Schöneweise - KW - Beeskow - Frankfurt), der ist klar Nahverkehr und sollte es auch bleiben. Für die Leute, die schnell hinkommen wollen, gibt es die Möglichkeit auf direktem Wege zu fahren (über Erkner - Fürstenwalde). Heute leider auch fast ohne Fernverkehr.

Bäderbahn
Bäderbahn schrieb:
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> Ein Langlauf wäre z.B. Berlin - Frankfurt/Oder
> (Schöneweise - KW - Beeskow - Frankfurt), der ist
> klar Nahverkehr und sollte es auch bleiben. Für
> die Leute, die schnell hinkommen wollen, gibt es
> die Möglichkeit auf direktem Wege zu fahren (über
> Erkner - Fürstenwalde). Heute leider auch fast
> ohne Fernverkehr.

Irgendwie liegt mir in den letzten Tagen/Wochen das Überlegen nicht so. Die "O"-Linie(n) der ODEG sind natürlich Langläufe. Aber ich glaube hier fährt die "Frankfurt (Oder)-Kundschaft" wirklich zumeist mit dem RE 1. Die OE36 + OE60 sind, glaube ich, wirklich nur für die Unterwegsbahnhöfe interessant, als für den direkten Weg.

Gruß
PEG 650.08
Wiedereinführung der RB92 mit SA105-1 Zielona Gora - Cottbus
-> bis auf die Fahrzeugauswahl realisitisch
SA 105-1 ist der kleinste Normalspur-Triebwagen den ich kenne - 38 Sitzplätze

Verlängerung der NE26 nach Gorzow
-> besorgt dem Talent eine Zulassung, dann reden wir weiter
-> ein reservierungsfreier Sitzwagen für den neuen D448/449 wäre ein guter Anfang

Verlängerung des RE1 (Dresden) nach Wroclaw (Dez08)
-> komisch das davon noch nichts im Fahrplan steht

Beschleunigung RB66
-> ohne Oberleitung?

Wiedereinführung des RE93
-> LOL - naja, noch ist der EC 22min langsamer als der RB Berlin Ostbf - Wroclaw Gl 1996
(damals Ostbf 6:00 - Wroclaw 11:28 / 18:30 - 23:56)

RE1 nach Poznan
-> ich erinner mich an die Polenzulassung des RE160 - ich sag nur: Vmax 30km/h LOL
-> ich frag jetzt nicht warum man die mehrspannungsfähigen (und in Polen auch für 140km/h zugelassenen) Byz dann reihenweise der MAV verkauft hat
Ruhlebener schrieb:

> Hier gab es bis vor einige Jahren drei durchgehende Züge

phönix schrieb dazu:

> Steht doch im Link zur MOZ:
> "Die bereits bestehende Verbindung
> Berlin-Angermünde-Stettin soll möglichst rasch auf
> eine Fahrzeit unter zwei Stunden reduziert
> werden."


Damals schon schafften es die durchfahrende Züge zwischen Berlin und Szczecin gut unter zwei Stunden (Grenzaufenthalt abgezogen)!
Warum läßt man die Polen das nicht fahren? So übel sind die polnischen Reisezugwagen auch wieder nicht und Klimaanlage muß ja nicht als Pflicht deklariert werden.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Hallo,

einige Tage hatte ich keine Zeit zum Schreiben gefunden...

Sinnlos erscheint mir die Forderung nach Fernverkehr parallel zum RE1. Am Beispiel Ostbahnhof nach Frankfurt/O. wird es an den Fahrzeiten doch ersichtlich:

RE1 = 57 bzw. 63 Minuten
EC = 51 Minuten, so viel wird da nicht rausgeholt.

Hinzu kommt, dass - ohne belastbares Zahlenmaterial zu haben - unter der Woche die meisten Nutzer des RE1 Berufspendler, Schüler/Azubis und Ausflüger im Rentenalter sind. Keine Nutzergruppen für Fernverkehr.

Fernverkehr, der vor allem nur so wenig zeitlichen Vorteil bringt, erscheint mir daher zwecklos und ein völlig überdimensioniertes Angebot (zumal alle halbe Stunde eine beinahe leere 1. Klasse durch die Mark fährt). Eher könnte ich mir eine vierte Verbindung Berlin-Warschau (alternativ bis Poznan mit Anschluß nach Warschau) vorstellen, als lediglich "Fernverkehr", der in Frankfurt (Oder) oder gar in Eisenhüttenstadt ;-) endet.


PEG 650.08 schrieb:
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> Natürlich gibt es teilweise auch bezuschussten
> Fernverkehr, für den RE 1 sehe ich die
> Verantwortung Brandenburgs aber als erfüllt an,
> denn ein 30-Minutentakt zwischen Brandenburg
> (Havel) und Frankfurt (Oder) ist schon ein
> beträchtliches Angebot.

Und doch gibt es morgens und nachmittags immer wieder Stehplätze zwischen Potsdam und Berlin, aber auch zwischen Erkner und Fürstenwalde, manchmal sogar bis Frankfurt (Oder). In der S-Bahn mal zehn Minuten stehen, dürfte den meisten nichts ausmachen, aber eine Stunde oder länger ist schon unangenehm. Und nicht jeder sitzt gern auf Treppen...


Noch ergänzend ein Link zu einigen aussagekräftige Materialien von den 32. Ostbrandenburger Verkehrsgesprächen, die Ende 2007 zum Thema grenzübergreifender Eisenbahnverkehr stattfanden.
[www.iovg.de]

Hier gibt es z.B. Informationen, worum sich PKP und DB jeweils kümmern, was sie gemeinsam machen, wo investiert werden soll usw. Auch die polnischen Beiträge enthalten teilweise interessantes Kartenmaterial.

Gruß,
stichbahn
Bardzo mi sie to podoba!!! DAs gefällt mir sehr gut!!!

Es wäre schön, wenn man endlich mal in die Pötte kommt - der IV hat jedenfalls nicht solange gebraucht, um grenzüberschreitend zu fahren.

Die Handelskammer in Gorzow, vormals LAndsberg an der Warthe, drängt schon seit Jahren auf durchgehende Verbindungen nach Berlin. Auch wäre eine Verlängerung des RE1 bis nach Reppen / Rzepin eigentlich schon lange mehr als fällig gewesen.

Ein RE nach Breslau von Berlin aus macht meiner MEinung nach kaum Sinn, zumindest solange die Fahrzeiten so horrend lange sind. Aber besser als gar nichts.

Wollen wir hoffen, daß nun auch endlich auf polnischer Seite wieder etwas Leben in die "Bahnbude" kommt!
Stichbahn schrieb:
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> Und doch gibt es morgens und nachmittags immer
> wieder Stehplätze zwischen Potsdam und Berlin,
> aber auch zwischen Erkner und Fürstenwalde,
> manchmal sogar bis Frankfurt (Oder). In der S-Bahn
> mal zehn Minuten stehen, dürfte den meisten nichts
> ausmachen, aber eine Stunde oder länger ist schon
> unangenehm. Und nicht jeder sitzt gern auf
> Treppen...

Potsdam und Berlin haben aber eine überdurchschnittlich gute Verbindung. Ich komme von Potsdam mit den Kombinationen:

- S-Bahn (S7 - alle 10 bis 20 Minuten)
- S-Bahn (bis Wannsee) und RE7
- RE 1 (alle 30 Minuten)
- RB 22 (wenn man in die Schönefelder Gegend muss)

sehr gut nach Berlin. Und ich denke die S-Bahn wird gerade durch den parallel verlaufenden RE Einbußen haben, wenn ich nach Hbf, Friedrichstraße und Co will. Möchte ich im RE nicht stehen, dann fahre ich halt mal 20 Minuten früher los und kann in der S-Bahn ganz gemütlich sitzen. (Es ist natürlich alles eine Sache der Bequemlichkeit, aber die Möglichkeit besteht).

Zwischen Fürstenwalde und Berlin stimme ich dir zu, dort gibt es ja wirklich nur den RE alle halbe Stunde.


Ich will damit auch ausdrücken, dass ich Linien wie dem RE 1 den Erfolg durchaus gönne, denn dort ist nun mal viel los. Da aber jetzt noch einen Takt einzufügen, wo es in anderen Regionen kaum oder gar keine Schienenverbindungen mehr gibt, das halte ich eben für nicht gerechtfertigt. Die ganze Welt redet immer von Mobilität, wenn die aber teilweise von vorn herein gänzlich erstickt wird, dann verstehe ich das Gerede um diese gewollte (aber nicht ermöglichte) Mobilität nicht. (Und dann denke ich da wieder unwillkürlich an die Abbestellungswelle im Dezember 2006)

Gruß
PEG 650.08



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.10.2008 01:35 von PEG 650.08.
Hallo Knut!

Ich sehe den Einwand ( Abbestellungswelle Dezember 2006) genauso.

Auch stehe ich diesem ganzen Bestreben Nahverkehrszüge über die ehemaligen Grenzen hinweg weit nach Polen... zu jagen, eher Skeptisch gegenüber.
Hier werden Aufgaben vermischt, die dann auch Nachteile haben werden.
Weitere Umläufe oder Züge, wer bezahlt? oder sehen wir einen Polnischen RE 160? auf dem RE 1 nach Magdeburg oder Brandenburg!?
Verspätungen im Grenzüberschreitenden Verkehr ( Siehe RB 66!), Sauberkeit der Züge oder Ausspielen von deutschen gegenüber polnischen Arbeitnehmerinteressen...!
Erleichterter Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Wir holen die Leute auch noch von zu Hause ab, um dann wiederum diese Mehr-Leistung von unseren deutschen Steuern zu bezahlen.
Ich habe nichts gegen grenzüberschreitende Züge, aber maßvoll und eine klare Trennung von Nah- und Fernverkehr.
Keine grenzüberschreitenden Tarife, die zum Betrug gerade zu aufrufen oder einladen.( Wurde hier einmal im Forum diskutiert!)

MfG
strolch
strolch schrieb:
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> Auch stehe ich diesem ganzen Bestreben
> Nahverkehrszüge über die ehemaligen Grenzen hinweg
> weit nach Polen... zu jagen, eher Skeptisch
> gegenüber.
Warum soll es über die Grenze keinen oder nur minimalen Eisenbahnnahverkehr geben? Mit dem Auto ist es selbstverständlich über die Grenze zu fahren. Mit dem Zug soll so etwas nur auf einigen wenigen Hauptrelationen für vergleichsweise teures Geld möglich sein?

> Hier werden Aufgaben vermischt, die dann auch
> Nachteile haben werden.
Zwischen Polen und Deutschland gibt es nicht nur Fernverkehr zwischen den großen Metropolen, sondern auch einen immer regeres regionales Verkehrsaufkommen. Und das kann die Eisenbahn bei dem gegenwärtigen Angebot fast gar kein Potential erreichen.

> Erleichterter Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt.
> Wir holen die Leute auch noch von zu Hause ab, um
> dann wiederum diese Mehr-Leistung von unseren
> deutschen Steuern zu bezahlen.
Bei diesen Zeilen scheinen mir doch eine ganze Menge Vorurteile im Sinne "reiches Deutschland und armes Polen" mitzuschwingen:
1. Wer redet denn davon, dass hier irgendwelche Zugleistungen auf polnischem Gebiet von Brandenburg etc. bezahlt werden sollen? Auch in Polen gibt es inzwischen (wenn auch noch in einem Anfangsstadium befindlich) eine Finanzierung des regionalen Eisenbahnpersonenverkehrs durch die Gebietskörperschaften (Wojewodschaften). Zusätzlich gibt es (bisher noch) eine zentralstaatliche Beteiligung am interregionalen Verkehr. Und es geht darum, wie man hier deutsche und polnische bezuschusste Nahverkehrsleistungen zusammenbringt, dass sie auch grenzüberschreitend nutzbar sind. Denn es ist b.a.w. nicht davon auszugehen, dass die DB oder PKP IC einen zusätzlichen und ertragreichen Fernverkehr zwischen Polen und Deutschland anbieten werden - und dieser würde grenznahen Relationen sowieso kaum helfen.
2. Ja, der deutsche Arbeitsmarkt ist ja so attraktiv, dass ganz Europa hierzulande zu Toplöhnen arbeiten möchte und Polen nagt ja permanent am Hungertuch...
In der Realität gibt es heute schon Branchen, wo für vergleichbare Leistungen (z.B. im Bauwesen) in Deutschland und Polen ähnliche Preise verlangt werden. Und immer mehr deutsche Firmen werden in Polen mit deutschen Preisen und auch deutschen Mitarbeitern aktiv. Zudem konnte und kann in Polen gegenwärtig ein sehr starker Lohnanstieg (aber auch Preisanstieg) beobachten werden, die Arbeitslosigkeit ist dort in den letzten zwei Jahren drastisch zurückgegangen. Wenn die Entwicklung weiter so anhält, ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass in wenigen Jahren so mancher deutscher Arbeitnehmer ob der besseren Verdienstmöglichkeiten sich in Polen nach einem neuen Jon umschauen wird.
3. In Polen ist man üblicherweise recht erfinderisch und kreativ, wenn es um die Möglichkeit des Geldverdienens geht - auch bei verkehrlichen Angeboten. So gibt es ja schon seit etlichen Jahren ganze Kleinbusflotten, die einen (oft informellen) Linienverkehr zwischen Polen und Deutschland anbieten. Und sie haben auch deshalb Erfolg, weil es keine adäquaten Bahnverbindungen gibt. Und als zweiter Faktor gilt die sehr stark zugenommene und zunehmende Motorisierung in Polen, auch hier wird man in einigen Jahren an westeuropäische Werte herankommen. Um von Polen nach Deutschland zu reisen, benötigen immer weniger Leute die Bahn. Und wenn man aus irgendwelcher Angst vor unseren östlichen Nachbarn gar kein Bahnangebot haben möchte, dann suchen sich die Leute eben andere Wege. Aber das sollte aus Sicht eines am öffentlichen Verkehr Interessierten nichtht unbedingt das erstrebenswerte Ziel sein...

Ingolf
Osteuropäische Arbeitskräfte werden händeringend auf den britischen Inseln gesucht.
Deutschland ist bezüglich Arbeitsmigration bestenfalls noch als Transitland bedeutend, die früheren Erntehelfer arbeiten längst weiter westlich für Löhne, die man Arbeitnehmern jeglicher Nationalität in Deutschland nicht bezahlen will.
Konjunktur hat dagegen in Deutschland zu wohnen und in Polen zu arbeiten, so weit haben sich die Grenzregionen einander angenähert.
Demzufolge dürften Polen sich für Fernverkehr zu den Arbeitsplätzen in Westeuropa und Regionalverkehr zu den eigenen vier Wänden in Deutschland interessieren, von all denen, die deutsche Diensleistungen in Anspruch nehmen, nicht zu reden, beispielsweise den Berliner Einzelhandel.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
hotte789 schrieb:
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> Warum läßt man die Polen das nicht fahren? So übel
> sind die polnischen Reisezugwagen auch wieder
> nicht und Klimaanlage muß ja nicht als Pflicht
> deklariert werden.

Vermutlich gibts da irgendwelche Eitelkeiten die dagegen sprechen. Haben die Wagen überhaupt eine Deutschland-Zulassung? EBA und UTK haben sich in der Hinsicht ja beide nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

@Ingolf: Zustimmung. Wobei gerade im Bauwesen die kriminelle Energie (Schwarzarbeit) verdammt hoch ist. Das hat aber nix mit den ÖPV-Verbindungen zwischen den Ländern zu tun.

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