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U-Bahntunnel stürzen ein
geschrieben von Tattergreis 
Hallo

Tattergreis schrieb:
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> Zumindest kann man das glauben, wenn man die
> Meldung auf Berlin Online am Wochenende gelesen
> hat
> [www.berlinonline.de]
> _ddp_2309721500.php

Der Link funktioniert leider nicht mehr. Ich habe aber am letzten Wochenende ein Exemplar "Wochenend-Extra" der Berliner Morgenpost in meinem Briefkasten gefunden, das von euch vielleicht auch der eine oder andere gelesen hat.
Es ging bereits auf der Titelseite um das Thema "Lkw gefährden U-Bahntunnel". Die Sorge vor künftigen 60-Tonnern und alles was hier schon darüber diskutiert wurde, findet dort auch Erwähnung, aber es viel mir auch folgendes auf:
Da wurde festgestellt, dass die Straßen über den U-Bahntunnesl vielfach erhebliche Schäden vorweisen. Das tun sie aber überall, und das liegt nicht an den U-Bahntunnels. Deshalb den Schwerlastverkehr fernzuhalten, wäre richtig und nachvollziehbar, ist aber kaum mit der Notwendigkeit für die U-Bahntunnels zu begründen. Dann heißt es: "Angesichts des wachsenden Schwerlastverkehrs in der Innenstadt fordert die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus allerdings nicht nur ein Lkw-Routenkonzept für Berlin, sondern auch die nächtliche Sperrung ganzer Stadtteile für schwere Lastwagen." Ob es den Tunnels wohl hilft, wenn dort speziell nachts keine Lkw rüberfahren?
Damit das klar ist: Eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs für mehr Ruhe und Lebensqualität würde ich sehr begrüßen, doch warum muss man da irgednwelche U-Bahntunnels vorschieben?
Dann kommt aber wie immer das beste zum Schluss: "Seit Öffnung der A113 würden viele Lkw die Stadtautobahn nutzen, um durch die Metropole zu kommen. Der ADAC sieht sich damit in seiner Befürchtung bestätigt, dass die City nicht mehr über den Berliner Ring umfahren werde. "Die Belastung der U-Bahn-Tunnelröhren wird so extrem gefördert", heißt es dort."
Abgesehen davon, dass der zusätzliche Verkehr auf der A100 wirklich nachteilig ist, frage ich mal, wo dieser denn U-Bahntunnels belasten könnte?
Neukölln: Die A100 verläuft auf einer Brücke über der Buschkrugallee und stützt sich nicht auf dem U-Bahntunnel ab.
Tempelhof: Genauso
Bundesplatz: Ebenso
Heidelberger Platz: Auch
Kaiserdamm: Die U-Bahn fährt über der A100
Jakob-Kaiser-Platz: Ja, dort verläuft die Autobahn so, dass sie sich oberhalb des U-Bahntunnel abstützt. Da der U-Bahntunnel dort allerdings zusammen mit der Autobahn geplant wurde, gehe ich davon aus, dass man dort die Belastung berücksichtigt hat.
Scharnweberstraße: Die U-Bahn verläuft über der Autobahn

Es wird also wiedermal ein Haufen Unsinn erzählt, um zusätzliche Argumente gegen die Lkws zu sammeln. Reichen nicht die bestehenden Argumente: Lärm, Abgase usw.? Wenn man sich zusätzlich noch unhaltbare Argumente ausdenkt, schadet man doch nur dem eigenen Ziel, sobald diese Argumente als unhaltbar entlarvt sind.
Es wird aber deutlich, worauf man hinaus will. Nicht die U-Bahntunnels haben ein Problem, sondern die vielen Lkws verursachen ein ganz anderes. Zumindest scheint es mir so. Da ich kein Fachmann für ingenieurtechnische Fragen bin, kann ich es aber nicht wirklich beurteilen.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ich vermute das der Senat bzw. einige Senatsstellen den LKW-Verkehr nur vorschieben um nicht zugeben zu müssen, daß man in den letzten Jahren schlichtweg verpennt hat die alten U-Bahntunnel entsprechend zu sanieren und zu verstärken.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Ulrich Conrad am 17.1.2009 um 19.15 Uhr:

> Der Link funktioniert leider nicht mehr.

Die Adressen zum Online-Ticker der Berliner Zeitung
funktionieren immer nur ein paar Tage. Das macht in
diesem Fall aber nichts, weil in der Meldung nur
erwähnt wurde, dass die Berliner Morgenpost etwas
zum Thema geschrieben hat. Und die Links zum Archiv
der Berliner Morgenpost funktionieren natürlich noch.

Berliner Morgenpost Online vom 2.1.2009:

<http://www.morgenpost.de/1008341>

Gedruckte Ausgabe der Berliner Morgenpost vom
3.1.2009:

<http://www.morgenpost.de/1008408>

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2009 20:51 von krickstadt.
hotte789 schrieb:
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> Ich vermute das der Senat bzw. einige Senatsstellen den LKW-Verkehr nur vorschieben um
> nicht zugeben zu müssen, daß man in den letzten Jahren schlichtweg verpennt hat die alten
> U-Bahntunnel entsprechend zu sanieren und zu verstärken.

Für die bauliche Instandhaltung der U-Bahnanlagen, auch der Tunnelbauwerke ist die BVG zuständig, die vom Senat laufende Zahlungen für die Erhaltung und Sondermittel für die Sanierung erhält. Da der Betrieb parallel zu den Bauarbeiten stattfinden soll, kann kein anderer diese Arbeiten aussteuern.

so long

Mario
Liebe Berliner Freunde,

über den U-Bahnhof 'Platz der Luftbrücke' sind früher bei den Paraden der Amis jede Menge schwere Kampfpanzer drüberweg gefahren und dieser Bahnhof ohne Mittelstüzen ist auch nicht eingestürzt. Hä, hä, hä ... aber die rissige Decke musste später für sehr viel Geld saniert werden!

In Verbundenheit mit Berlin
Willy Laaser
der weiße bim schrieb:
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> hotte789 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Ich vermute das der Senat bzw. einige
> Senatsstellen den LKW-Verkehr nur vorschieben um
> > nicht zugeben zu müssen, daß man in den letzten
> Jahren schlichtweg verpennt hat die alten
> > U-Bahntunnel entsprechend zu sanieren und zu
> verstärken.
>
> Für die bauliche Instandhaltung der U-Bahnanlagen,
> auch der Tunnelbauwerke ist die BVG zuständig, die
> vom Senat laufende Zahlungen für die Erhaltung und
> Sondermittel für die Sanierung erhält. Da der
> Betrieb parallel zu den Bauarbeiten stattfinden
> soll, kann kein anderer diese Arbeiten aussteuern.


Ich halte die entsprechenden Mitarbeiter bei der BVG für kompetent genug diese Schäden rechtzeitig erkannt und den Geldgeber Senat informiert zu haben.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
willy.laaser schrieb:
-------------------------------------------------------
> Liebe Berliner Freunde,
>
> über den U-Bahnhof 'Platz der Luftbrücke' sind
> früher bei den Paraden der Amis jede Menge schwere
> Kampfpanzer drüberweg gefahren und dieser Bahnhof
> ohne Mittelstüzen ist auch nicht eingestürzt. Hä,
> hä, hä ... aber die rissige Decke musste später
> für sehr viel Geld saniert werden!

Höchstens das Gesamtgewicht eines Panzers übersteigt das eines 40-Tonners.
Die Achslasten sind bereits geringer und werden durch die Ketten deutlich großflächiger verteilt.
Für 40-Tonner musste ein Straßennetz geschafen werden, dass sie trägt.
Im Panzerbau dagegen musste man stets darauf achten, die vorhandene Infrastruktur nicht zu überfordern.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Ulrich Conrad schrieb:
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> Es wird also wiedermal ein Haufen Unsinn erzählt,
> um zusätzliche Argumente gegen die Lkws zu
> sammeln. Reichen nicht die bestehenden Argumente:
> Lärm, Abgase usw.? Wenn man sich zusätzlich noch
> unhaltbare Argumente ausdenkt, schadet man doch
> nur dem eigenen Ziel, sobald diese Argumente als
> unhaltbar entlarvt sind.

Theoretisch hast du recht.
Praktisch stellt sich die Frage, wer denn bitte entlarven soll.

Deswegen kommt der um nichts so sehr wie den Umweltschutz bemühte ADAC immer damit durch, dass sich der Planet nur retten lässt, wenn Staus, Parksuchverkehr, ÖV und LKW endlich verschwinden.
Schließlich ist der MIV nicht an sich umweltschädlich, sondern nur, weil er behindert wird.

Deswegen hat der Schwachsinn der Boulevardprese stets mehr Einfluss als alle Zurechnungsfähigen zusammen.

Und dann versuch mal öffentlich gegen ADAC UND Boulevardpresse zu argumentieren.
Die können sich nicht ohne Grund alles zurechtbiegen.

Da bringt es mehr, sich als Verantwortlicher auf eine schwachsinnige Argumentation einzulassen(also das Spiel von ADAC und Boulevardpresse zu spielen), als mit einer einwandfreien Argumentation sicher unterzugehen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Im Stau stehender MIV und Lieferverkehr ist umweltschädlicher als rollender Verkehr. Diese Aussage ist für sich allein völlig korrekt.

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ÖPNV und SPNV um jeden Preis ist mir zu teuer!
Hallo dubito ergo sum,

bei den Panzern, die heute wohl so um die 60t wiegen, spielt natürlich auch das Metergewicht eine Rolle - allerdings nur bei längeren Brücken. Zudem hat er mit seinen Vollgummi-Polstern auf den Ketten und Vollgummi-Rädern über diesen wohl auch ein härteres Fahren als ein Lkw. Ich wollte diesen Punkt aus der Geschichte der Berliner U-Bahn der Vollständigkeit halber einmal erwähnt haben.

Gruß
Willy Laaser
Dann fügen wir der Vollständigkeit halber auch noch das Pendant der anderen Seite dazu: Die Parade lief vom Marx-Engels-Platz kommend über Karl-Liebknecht-Str. und Alexanderplatz durch die Karl-Marx-Allee zum Strausberger Platz. Überfahren wurden dabei die Tunnel von U8 und U2 (quer) sowie U5 (längs). Dazu noch 3 Fußgänger- und ein Autotunnel, sowie der Liefertunnel vom Centrum Warenhaus am Alex.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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