Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Frage zur Ausfädelung am U-Bf Klosterstraße
geschrieben von Ulrich Conrad 
Mathias Hiller schrieb:

> Alex' Grafik der Kleinprofillösung zeigt, daß am
> Ostkopf des Bahnhofs die Gleise Richtung Osten und
> Nordosten den Bahnhof gemeinsam verlassen und sich
> erst später verzweigt hätten. Den weiteren Verlauf
> hat Alex gut beschrieben: ein großer Bogen um die
> Georgenkirche. Also eine andere Lösung als die aus
> den späten 20er Jahren.

Ja, denn in der Landsberger Straße hätten dann drei Gleise liegen müssen. Der Plan vom Brückenmeister zeigt das Konzept, dass bereits die Neuordnung des Alex berücksichtigt, da brauchte man sich nicht mehr um die Häuser scheren. Die von mir angesprochene Planung früherer Jahre ist wirklich merkwürdig trassiert, wie einige andere Linien auch.

Auf dem Plan vom Brückenmeister sieht man aber auch, dass das Gleis Richtung Weißensee nach Unterqueren des Fundamentblocks noch ein vorhandenes Haus unterfuhr (Abfangbauwerk links und rechts des Tunnels). Viel Aufwand für eine Vorleistung. Es müsste das relativ moderne Gebäude links neben der Kirche (siehe Anhang) sein, mir fällt der Name gerade nicht ein.

Gruß
Alex


Spannklemme schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... auch, dass das Gleis Richtung Weißensee nach Unterqueren des Fundamentblocks noch ein
> vorhandenes Haus unterfuhr (Abfangbauwerk links und rechts des Tunnels). Viel Aufwand für eine
> Vorleistung. Es müsste das relativ moderne Gebäude links neben der Kirche (siehe Anhang) sein, mir
> fällt der Name gerade nicht ein.

Donnerwetter, da wurde ja kräftig aufgeräumt. Hier mal ein ähnliches Bild
von 1909. Fotograf W. Titzenthaler. Das Haus links ist der Gasthof "Zum Hirsch".


>
> Gruß
> Alex

viele Grüße
vom Brückenmeister
Ich hab Schwierigkeiten, diesen alten Plan auf die heutige Geografie der Gegend abzubilden.

Sehe ich richtig, daß die "Neue Königstraße" heute die Otto-Braun-Straße ist, und daß damals die Landsberger Allee als Landsberger Straße direkt bis zum Alexanderplatz verlief, diagonal durch das Gelände wo jetzt der Wohnhochhauskomplex um Berolinastraße und Weydemeyerstraße steht? Mündete die dann direkt an der jetzigen Kreuzung Alexanderstraße/Karl-Marx-Allee mit Grunerstraße/Otto-Braun-Straße ein, oder näher an der Stadtbahn?

MfG,
L.W.
L.Willms schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich hab Schwierigkeiten, diesen alten Plan auf die
> heutige Geografie der Gegend abzubilden.

Vor Jahren habe ich mal eine Karte der alten Innenstadt gezeichnet und die heutigen (Auto-)Verkehrsschneisen mit einer Transparenz rübergelegt. Der Stand ist um 1930.


Karte: Mathias Hiller
Danke, das hilft!

L.W.
Hallo

Mathias Hiller schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vor Jahren habe ich mal eine Karte der alten
> Innenstadt gezeichnet und die heutigen
> (Auto-)Verkehrsschneisen mit einer Transparenz
> rübergelegt.

Deine eingezeichneten Straßen stimmen aber nicht ganz. Entlang der Landsberger Straße gibt es heute keine Straße mehr zum Alexanderplatz. Außerdem ist der von der Mollstraße zur Landsberger Allee weniger scharf. Kommt man von der Torstraße, hast du einen leichten Rechtsbogen in Höhe Otto-Braun-Straße eingezeichnet, den gibt es aber nicht. Eher ist dort ein ganz schwacher Linksbogen zu erahnen. Beim Vergleich mit alten Karten komme ich auch zu der Vermutung, dass zwischen der Friedenstraße und der Büschingstraße ebenfalls der Straßenverlauf stadteinwärts gesehen geringfügig nach rechts gebogen wurde.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ulrich Conrad schrieb:
-------------------------------------------------------

> Deine eingezeichneten Straßen stimmen aber nicht
> ganz.

Gut möglich. Soweit ich mich erinnere, wurde die Karte nie veröffentlicht und demnach nie vollständig zur Korrektur beguckt. Insofern hat die Gemeinde hier das Recht des ersten Anblicks. Anmerkungen und Korrekturvorschläge nehme ich gerne entgegen.
Brückenmeister schrieb:

> von 1909. Fotograf W. Titzenthaler. Das Haus links
> ist der Gasthof "Zum Hirsch".

Dem Titzenthaler sollte man ein Denkmal für seine Arbeit setzen. Der Gasthof "Zum Hirsch" war der Grund, warum der Kreisverkehr am Alex nie ganz korrekt fertig gestellt wurde. Irgendwie hat man sich lange gegen den Abriss wehren können. Der vor kurzem wieder eröffnete Ausgang im östlichen Verteilergeschoss der Linie E liegt ungefähr dort, wo auch früher der Ausgang war (vor Errichtung des Fußgängertunnels). Die Treppen lagen allerdings versetzt. Nach dem Abriss des Gasthofes sollten zwei weitere Ausgänge am dann fertigen Kreisverkehr gebaut werden, mit relativ langen Fußgängertunneln.

Gruß
Alex
Mathias Hiller schrieb:

> Vor Jahren habe ich mal eine Karte der alten
> Innenstadt gezeichnet und die heutigen
> (Auto-)Verkehrsschneisen mit einer Transparenz
> rübergelegt. Der Stand ist um 1930.

Sehr schön, läd ein zum Abschweifen. Interessant finde ich die alte Zentralmarkthalle, welche durch die Kaiser-Wilhelm-Straße in zwei Teile geteilt wurde. Hier soll es, nach den alten Plänen gehend, einen Versorgungstunnel zwischen beiden Gebäudeteilen gegeben haben. Wohl auch aus diesem Grund musste die AEG-U-Bahn die Kellergeschosse der Zentralmarkthalle noch unterfahren. Wenn irgendwie möglich hat man sonst lieber die Kellergeschosse durchfahren.

Das ist auch eines der letzten großen Rätsel ungenutzter Tunnel in Berlin. Belegbar ist, dass die Abfangbauwerke für die Unterfahrung der Zentralmarkthalle fertig waren. Wann und ob der Tunnel eingebaut wurde und ob es Teile davon noch gibt, ich weiß es nicht, aber es ist mittlerweile nichts auszuschließen. Anno 1967 stieß man beim Bau der neuen Markthalle auf Reste des U-Bahnbaus, deren Bedeutung sich damals keiner erklären konnte (oder aus Zeitgründen nicht wollte).

Die Erfahrungen am Innsbrucker Platz, Jacobi-Friedhof, Reichstag, Theodor-Heuss-Platz oder Wilhelmplatz zeigen mir aber, dass man beim Abriss alter Tunnelanlagen nur das Allernotwendigste tat. Im Falle der Zentralmarkthalle wäre es kein Pappenstiel gewesen 2,50 m starke Abfangmauern zu zertrümmern und warum auch.

Gruß
Alex
Mathias Hiller schrieb:
-----------------------------------------------
> Ulrich Conrad schrieb:

> > Deine eingezeichneten Straßen stimmen aber nicht ganz.
>
> Gut möglich. Soweit ich mich erinnere, wurde die
> Karte nie veröffentlicht und demnach nie
> vollständig zur Korrektur beguckt. Insofern hat
> die Gemeinde hier das Recht des ersten Anblicks.
> Anmerkungen und Korrekturvorschläge nehme ich
> gerne entgegen.

Die finden sich beim FIS-Broker der Stadtentwicklung Berlin in dem interaktiven Kartenwerk "Berlin 1940", von dem ich einen Ausschnitt eingefangen habe:


MfG,
L.W.


PS: Hoffentlich habe ich damit keine Urheberrechte verletzt...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2009 18:07 von L.Willms.


Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen