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Schmierereien besonders in Straßenbahnen ...
geschrieben von Hechtwagen 
L.Willms schrieb:
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> Gibt es in Berlin eigentlich auch diese
> Ganzkörperbemalung von Bussen und Bahnen, wo die
> Werbung nicht nur das Blech bedeckt, sondern auch
> die Fenster?

Glücklicherweise steht im neuen Verkehrsvertrag der BVG, dass nur noch 25% der Fensterfläche beklebt werden dürfen. Möglicherweise gibt es aber noch ein paar Fahrzeuge, die eine ältere Werbung noch aus der Zeit vor dem Vertrag haben.

> Da ist ja auch eine "Schmiererei", die lästiger
> ist, als wenn ein Teil der Scheibe verkratzt ist.

Ja, da kann ich nur zustimmen. Vor allem, wenn man dicht an der Scheibe sitzt, so dass die Folie eben nicht einfach als halbdurchsichtig empfunden wird, sondern die Augen beginnen, sich zwischen den einzelnen Löchern in der Folie entscheiden zu wollen.
Anonymer Benutzer
...
16.04.2009 16:32
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:04 von 54E.
Ja, aber was ist denn für den Fahrgast schlimmer? Eine mit einigen Scratchings übersääte Scheibe oder eine, die großflächig mit Werbung zugeklebt wurde (die zudem nicht mal Informationen enthält, ich erinnere an die DL mit der Stern-Werbung und der neuen Nivea-Reklame oder den DN mit der Gaffel-Kölsch-Werbung)?
Anonymer Benutzer
...
16.04.2009 17:08
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:05 von 54E.
Ich weiß gar nicht, was es da zu diskutieren gibt? Eine zerkratzte und/oder beschmierte Scheibe ist ekelhaft. Eine mit Werbung verklebte zwar unangenehm, erregt (bei mir) aber keinen Abscheu.
Bei mir schon, mir ist doch im ersten Augenblick scheißegal, aus welchem Grund ich nicht aus dem Fenster schauen kann oder der Wagen unansehnlich wirkt.

Und solange die BVG allen Ernstes erwartet, dass ihre Fahrgäste sich gegen Vandalismus einsetzen (weil sie's selbst nicht schaffen und die Polizei keine Lust dazu hat), erwarte ich von Seiten der BVG, dass sie nicht selbst zum Scheibenkleber wird.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2009 19:20 von Philipp Borchert.
Vollring über Westkreuz schrieb:
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> Ich weiß gar nicht, was es da zu diskutieren gibt?
> Eine zerkratzte und/oder beschmierte Scheibe ist
> ekelhaft. Eine mit Werbung verklebte zwar
> unangenehm, erregt (bei mir) aber keinen Abscheu.

Das ist aber nun ein Problem des Erregungszentren der Ringe. Je nach Füllzustand des Ringes und ob er gekreuzt ist oder gefaltet, kann das völlig anders ausfallen.

Oder um es anders zu sagen: der Abscheu liegt ganz und gar im Auge des Betrachters.


MfG,
L.W.
Da zeigt sich dann, wer mit dem Bus/öffentlichen Verkehrsmittel nur von A nach B will und wer schon die Fahrt an sich zum Kult erhebt.
Wer zwischen (lästiger) Werbung und unerträglichem Geschmiere bzw. Gekratze keinen Unterschied machen kann... naja... kein weiterer Kommentar dazu.
Vollring über Westkreuz schrieb:
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> Da zeigt sich dann, wer mit dem Bus/öffentlichen
> Verkehrsmittel nur von A nach B will und wer schon
> die Fahrt an sich zum Kult erhebt.
> Wer zwischen (lästiger) Werbung und unerträglichem
> Geschmiere bzw. Gekratze keinen Unterschied machen
> kann...

Steht denn Werbung für das weißeste Weiß des Lebens der Werbetante oder ds Gebabbel des Kaffeexperten in den Kolonien in der Geschichte der menschlichen Kultur höher als die Liebenserklärung von Hans and Luise?

> naja... kein weiterer Kommentar dazu.

Schade.

Kurt Tucholski berichtet in "Die Reportahsche" (1931):

Zitat
Peter Panter
Vor dem Krieg hat einmal die Kaffee-Firma Tengelmann ein Preisausschreiben in die Zeitungen gesetzt; sie wollte ein kurzes Gedicht für ihre Reklamen haben: die Firma sollte darin genannt sein, die Vorzüglichkeit ihrer Produkte, ihre Tee- und Kaffeeplantagen und das alles in gefälliger, gereimter Form.

Der große Schauspieler Victor Arnold gewann zwar den Preis nicht -- aber er hatte einen der schönsten Verse gefunden. Und der hieß so:

Mein lieber guter Tengelmann!
Was geht mich denn dein Kaffee an
und deine Teeplantage --
Ach .............. !


MfG,
L.W.

PS: die Fortsetzung ergibt sich zwangsweise aus dem Reim und dem Vorgenannten...
Philipp Borchert schrieb:

> Ja, aber was ist denn für den Fahrgast schlimmer?
> Eine mit einigen Scratchings übersääte Scheibe

>> Eine mit Scratching übersähte Scheibe ist wesentlich schlimmer, weil ungepflegter.

Im Zweifel ist eine übersäte Scheibe schlimmer. Sorry, musste mal sein.

Gruß
Alex
Philipp Borchert schrieb:
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> Und solange die BVG allen Ernstes erwartet, dass
> ihre Fahrgäste sich gegen Vandalismus einsetzen
> (weil sie's selbst nicht schaffen und die Polizei
> keine Lust dazu hat), erwarte ich von Seiten der
> BVG, dass sie nicht selbst zum Scheibenkleber
> wird.


Das kann ich auch so voll unterstützen.
Aus Sicht eines Fahrgastes ist es egal, wie die Fenster in Bus und Bahn zweckentfremdet werden. Die Aussicht ist bei Werbung ebenso eingschränkt, wie beim Scratching. Und eine voll mit Fensterwerbung zugeklebte Bahn macht auch keinen besonders gepflegten Eindruck. Und so etwas symbolisiert eine starke Nichtwertschätzung des Fahrgastes, indem die Aussicht aus den Fenstern und die Aufenthaltsqualität im Fahrzeug (Dunkelheit) eingeschränkt wird.

Aber gegenwärtig noch ärgerlicher finde ich die Scheußlichkeit an Brandenburger Toren, mit denen die Fenster aller U-Bahnen nach und nach beklebt werden. Hier legt die BVG wohl ein ebensolches Revierverhalten an den Tag, wie es die Scratcher tun: Wenn schon, dann schränkt die BVG selbst die Sicht für die Fahrgäste massiv ein - und nicht irgendein Scratcher...
Es gehört m.E. schon eine gehörige Portion Missachtung gegenüber den Fahrgästen, wenn man meint, eine für den Fahrgast unangenhme Erscheinung (Scratching) mit einer für den Fahrgast noch unangenehmere Maßnahme (grelle und hässliche Muster auf ausnahmslos allen Fenstern) bekämpfen möchte. Was kommt als Nächstes?

Übigens hilft nach meinen gegenwärtigen Beobachtungen diese Maßnahme auch nur sehr wenig: ich habe inzwischen sehr viele Fenster gesehen, die trotz der Brandenburger Tore vollgescratcht sind. Und zwar jetzt ganz großflächig über die Tore hinweg - damit man es ja auch sieht...

Ingolf
Interessant, ich hab' das noch nicht beobachten können. Allerdings meide ich auch so gut es geht die Züge mit diesen Folien.

Der gesamte Innenraum wirkt furchtbar unruhig durch die Folien. Bereits beim letzten Sprechtag wurde Beifall geklatscht, als jemand die Folien negativ zur Sprache gebracht hatte. Schade, dass die BVG das nicht mitgenommen hat. Es kann nur ein geheimer Wunsch sein, dass sich die Scratcher auf die Folien ein Ei pellen und die BVG einsehen muss, dass sie Unsinn sind...
Ah, die Brandenburger Tore - da sind wir wieder bei einem meiner Lieblingsthemen. ;)

auch wenn jetzt vermutlich der Eine oder Andere lachen wird, aber mir ist dadurch schon mehrmals schlecht geworden. Die Begründung ist auch recht einfach - das Auge kann sich beim rausgucken nicht entscheiden was es "scharf" stellt. Ergo habe ich nun die Wahl entweder irgendwo anders hinzugucken, oder direkt an der Tür zu stehen, sodass der "Sichtraum" größer ist und dieser Gitternetz-Effekt wegfällt weil ich zwischen den Toren hindurchgucken kann. Durch diesen Gitter-Effekt wirken die Wagen nebenbei auch enger. Insofern hoffe ich, dass die Folien bald alle sind und man sich was Neues einfallen lässt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ingolf schrieb:
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> Aber gegenwärtig noch ärgerlicher finde ich die
> Scheußlichkeit an Brandenburger Toren, mit denen
> die Fenster aller U-Bahnen nach und nach beklebt
> werden. Hier legt die BVG wohl ein ebensolches
> Revierverhalten an den Tag, wie es die Scratcher
> tun: Wenn schon, dann schränkt die BVG selbst die
> Sicht für die Fahrgäste massiv ein - und nicht
> irgendein Scratcher...

gibt es irgendwo eine bildliche Darstellung von diesem Phänomen, damit ich mir davon eine Vorstellung bilden kann?

Ich hab zwar eine jahrzehntealte Bindung an Berlin (und immer noch einen Koffer dort), kann aber in letzter Zeit nicht mehr so häufig in der größten Stadt zwischen Paris und Moskau verweilen...


MfG,
L.W.
Jay schrieb:
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> Ah, die Brandenburger Tore - da sind wir wieder
> bei einem meiner Lieblingsthemen. ;)
>
> auch wenn jetzt vermutlich der Eine oder Andere
> lachen wird, aber mir ist dadurch schon mehrmals
> schlecht geworden. Die Begründung ist auch recht
> einfach - das Auge kann sich beim rausgucken nicht
> entscheiden was es "scharf" stellt. Ergo habe ich
> nun die Wahl entweder irgendwo anders hinzugucken,
> oder direkt an der Tür zu stehen, sodass der
> "Sichtraum" größer ist und dieser
> Gitternetz-Effekt wegfällt weil ich zwischen den
> Toren hindurchgucken kann. Durch diesen
> Gitter-Effekt wirken die Wagen nebenbei auch
> enger. Insofern hoffe ich, dass die Folien bald
> alle sind und man sich was Neues einfallen lässt.


Ich finde die Brandenburger Tore auch nicht gerade gelungen, aber trotzdem eine Frage an Dich und alle anderen, die aus der U-Bahn schauen: Was seht ihr euch an? Die Tunnelwand?
Habt Ihr keine Zeitung bei euch? Kein Buch? Keine Lust, euch die Zeit mit dem U-Bahn-TV zu vertreiben? Laßt eure Blicke notfalls über die anderen Fahrgäste schweifen, unauffällig natürlich ;-) und versucht euch vorzustellen, wohin sie jetzt gerade fahren!

Und noch einmal, ich finde die Folien auch alles andere als gelungen, aber warum sind sie dran? Weil in unserer Zeit nichts und niemand mehr sicher ist vor den Produkten der verfehlten Erziehungs- und Gesellschaftspolitik der letzten drei Jahrzehnte, sprich: den Leuten, die der Meinung sind, sie dürften ihre Mitmenschen mit zerkratzten Scheiben erfreuen, um ihren Frust über was weiß der Teufel loszuwerden.
Vollring über Westkreuz schrieb:
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> eine Frage an Dich und
> alle anderen, die aus der U-Bahn schauen: Was seht
> ihr euch an? Die Tunnelwand?

Äh, mir ist so, als gäbe es da einige offene Strecken, auf denen es durchaus etwas zu sehen gibt? Und ich glaube auch die Tunnelbahnhöfe sind beleuchtet und vor allem mit Werbung versehen, die man doch wohl ansehen darf/soll/muss?

> Habt Ihr keine Zeitung bei euch? Kein Buch? Keine
> Lust, euch die Zeit mit dem U-Bahn-TV zu
> vertreiben? Laßt eure Blicke notfalls über die
> anderen Fahrgäste schweifen, unauffällig natürlich
> ;-) und versucht euch vorzustellen, wohin sie
> jetzt gerade fahren!

Um es mit Loriot zu sagen: ich lasse mir nicht von ... vorschreiben, wo ich hinzukucken habe! ;-)
>
> Und noch einmal, ich finde die Folien auch alles
> andere als gelungen, aber warum sind sie dran?
> Weil in unserer Zeit nichts und niemand mehr
> sicher ist vor den Produkten der verfehlten
> Erziehungs- und Gesellschaftspolitik der letzten
> drei Jahrzehnte, sprich: den Leuten, die der
> Meinung sind, sie dürften ihre Mitmenschen mit
> zerkratzten Scheiben erfreuen, um ihren Frust über
> was weiß der Teufel loszuwerden.

Stimmt leider. Aber der Verkehrsbetrieb muss leider auch versuchen, pragmatisch Abhilfe zu schaffen. Der Versuch mit den grünen Folien bei der Straßenbahn gefällt mir da aber entschieden besser als diese widerlichen Tore!

Beste Grüße
Harald Tschirner
"... gibt es irgendwo eine bildliche Darstellung von diesem Phänomen, damit ich mir davon eine Vorstellung bilden kann?"

Mit einem Bild kann ich nicht dienen. Die Beschreibung ist jedoch einfach: Die Schutzfolie ist mit weißen Linien in Form des Brandenburger Tores begedruckt. Das Tor ist ein paar Zentimeter groß und wiederholt sich alle paar Zentimeter. Das Unangenehme für's Auge ist die zu dichte Staffelung und dass das Motiv auch gedreht vorkommt.
L.Willms schrieb:
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> gibt es irgendwo eine bildliche Darstellung von
> diesem Phänomen, damit ich mir davon eine
> Vorstellung bilden kann?

Hier:





Toll, oder?

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2009 00:17 von Harald Tschirner.


Harald hats schon gesagt - es soll auch oberirdische Strecken geben und da gucke ich nunmal (wie bei der S-Bahn) lieber ausm Fenster. Das trifft auch für die unterirdischen Bahnhöfe zu, wo ich eben ganz gerne rausgucken um zu sehen wo ich bin und was da so los ist. Mit den filigranen Fußbällen hatte ich übrigens keine Probleme, insofern wäre ein solches Motiv aus meiner Sicht angehmer wenn man denn meint die Scheiben selbst vollkaltschen zu müssen.
Wie immer zeigt sich die wirkliche Wirkung solcher Aktionen erst wenn sie ausreichend verbreitet sind. Die ersten Videowagen blieben sauber, heute werden auch die Videowagen bemalt. Die ersten Tore wurden nicht sonderlich bekratzt - ich hab aber auch schon bekratzte Tore gesehen und da die meisten Tor-Folien noch relativ frisch sind dürfte sich das eher noch ausbreiten, der tatsächliche Erfolg bleibt also noch abzuwarten.

Edit @Harald: Hast du noch die Fußbälle zum Vergleich?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2009 00:23 von Jay.
Anonymer Benutzer
...
17.04.2009 00:35
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.01.2011 22:07 von 54E.
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