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www.buskampagne.de
geschrieben von Lopi2000 
Re: www.buskampagne.de
25.03.2009 17:06
Aber Werbung in der U-Bahn an den Fenstern für "Jesus Christus"
bzw. für das "Neue Testament, kostenlos zugeschickt" (Bahnsteigwand Mehringdamm, nicht mehr aktuell) zulassen???

Ich bin erstaunt. Bevor evtl.eine Frage zu meinem Glauben kommt.
Ich glaube an gar nichts und sehe diese Diskussion völlig objektiv und mit Neugierde :-)
Lopi2000 schrieb:
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> ... ist das durchaus als Werbung zu sehen und
> diese ist zunächst mal in den
> Beförderungsbedingungen untersagt, ebenso wie das
> "Sammeln" von was auch immer.

Deine Betonung liegt bei "zunächst" schon ganz richtig - laut Beförderungsbedingungen - aber ...

> Im übrigen vor diesem Hintergrund interessant,
> dass zwar zum Musizieren, aber nicht zum Werben
> oder Sammeln schriftliche Ausnahmegenehmigungen
> des jeweiligen Verkehrsunternehmens vorgesehen
> sind. ...

...neben den Beförderungsbedingungen des VBB-Tarifs gelten die Benutzungs- und Hausordnungen der einzelnen Verkehrsunternehmen. Darüber ...

> ... Liegt es überhaupt im Ermessensspielraum des
> BVG-Chefs, Ausnahmegenehmigungen, die nicht in den
> Beförderungsbestimmungen vorgesehen sind, zu
> erteilen?

... entscheiden schließlich die Unternehmensvorstände, genauso wie Ausnahmen in ihrem Ermessen liegen.

Es wäre nebenbei schon ratsam, nicht so stur auf eine relativ substanzlose Einhaltung der (in der juristischen Normenhierarchie niedrigen) Beförderungsbedingungen (AGB-Charakter) zu pochen, wenn man sich an anderer Stelle über die Wahrnehmung von Rechten aus Gesetzen (Urheberrrecht, das war ein anderer Thread) künstlich muckierte - nicht wahr? ;-)

> Leider sind ja vermeindlich neutrale Medien gerade
> in weltanschaulichen Fragen eben nicht neutral,
> sondern ihre Gremien stets auch mit
> Kirchenvertretern besetzt, ...

... wobei aber in Wahrheit neben Vertretern nicht-christlicher Religionsgemeinschaften überwiegend säkulare Vertreter diese Gremien bilden - hier brauchst Du nichts falsch verklären.

Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------

[Media-Spree]
> ... Zum einen geht es dabei
> nicht um Fragen der Weltanschauung, Moral und
> Ethik, ...

Bei Pro Reli geht es um Schulunterricht, insbesondere Wahlfreiheit und Beseitigung von parteipolitisch motivierten Zwang.

> in denen sich der Staat und seine
> Untergliederungen neutral zu verhalten haben,

...dann soll das der Staat mal schön machen ...

> sondern um konkrete Bebauungspläne, zum anderen
> befinden sich die meisten Media-Spree-Gegner nicht
> in einer Position, die ihnen ...

... völlig zulässige Absprachen, wie sie unter kultivierten Menschen üblich sind, nicht ...

> Klüngeleien [,] mit dem
> BVG-Chef an den Beförderungsbedingungen vorbei

... Hausrecht ...

> ermöglichen.

Eine Absage an die Media-Spree-Gegner läge wohl auf der Hand. Im Vergleich zum Berliner Schulunterricht sind dieses lokalen Nörgeleien Einzelner gesamtstädtisch für Berlin recht unbedeutend.

----
Fahr lieber mit der Bundesbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2009 02:45 von Prinz Eisenherz.
Prinz Eisenherz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es wäre nebenbei schon ratsam, nicht so stur auf
> eine relativ substanzlose Einhaltung der (in der
> juristischen Normenhierarchie niedrigen)
> Beförderungsbedingungen (AGB-Charakter) zu pochen,
> wenn man sich an anderer Stelle über die
> Wahrnehmung von Rechten aus Gesetzen
> (Urheberrrecht, das war ein anderer Thread)
> künstlich muckierte - nicht wahr? ;-)

Zum einen habe ich ja nur die Frage in den Raum gestellt, wie das rechtlich zu werten ist, zum anderen habe ich hier auch nicht den Anspruch mir all meine Postings zu merken, um eine stringente Argumentationslinie zu haben.

> ... wobei aber in Wahrheit neben Vertretern
> nicht-christlicher Religionsgemeinschaften
> überwiegend säkulare Vertreter diese Gremien
> bilden - hier brauchst Du nichts falsch
> verklären.

Ja, aber die christlichen Vertreter haben schon eine recht starke Durchsetzungskraft und drängen sogar Sendern wie RTL irgendwelche Bibelstunden auf. Gerade beim RBB und MDR sollte dort schon stärker Wert auf die real unbedeutende gesellschaftliche Rolle der Amtskirchen gelegt werden und sich dies auch in den entsprechenden Gremien widerspiegeln.

> Bei Pro Reli geht es um Schulunterricht,
> insbesondere Wahlfreiheit und Beseitigung von
> parteipolitisch motivierten Zwang.

Es geht nicht nur um Schulunterricht, sondern um die Möglichkeit das intergrations- und gesellschaftspolitisch wertvolle Modell des Ethikunterrichts durch das Hereintragen von Privatinteressen wie Religion in den Schulalltag zu entwerten.

Es ist ja vollkommen in Ordnung, das Lobbyisten wie z.B. Kirchenvertreter ihre Partikularinteressen versuchen zu platzieren, aber - wie gesagt - hat sich ein staatliches Unternehmen, wie es eine AöR ist, dabei neutral zu verhalten und entweder keine Partei zu ergreifen oder allen Parteien der Debatte gleichermaßen die Chance zu bieten, sich zu artikulieren. Letztere Aufgabe würde ich aber eher beim RBB sehen als bei der BVG.

Wenn sich beispielsweise die Amtskirche entscheidet, ein eigenes Busunternehmen zu gründen, etwa, um die Gemeindemitglieder in ihre Kirchen zu karren, können sie da drauf gern die Apokalyptischen Reiter in Ganzflächenwerbung die Ungläubigen niedermetzlen lassen oder was auch immer. Aber die BVG hat sich eben nun mal - wie erläutert und begründet - neutral zu verhalten.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Zum einen habe ich ja nur die Frage in den Raum
> gestellt, wie das rechtlich zu werten ist, ...

... mit den VBB-Beförderungsbedingungen und dem BVG-Hausrecht, das habe ich gerne erklärt ;-)

> ... zum
> anderen habe ich hier auch nicht den Anspruch mir
> all meine Postings zu merken, um eine stringente
> Argumentationslinie zu haben.

...ist auch nicht wirklich wichtig, ansonsten die Suche nutzen.

> Ja, aber die christlichen Vertreter haben schon
> eine recht starke Durchsetzungskraft und drängen
> sogar Sendern wie RTL irgendwelche Bibelstunden
> auf. ...

RTL etwas aufdrängen? Selbst wenn, der Zuschauer hat mehr als zwei Programme zur Auswahl.

> ... Gerade beim RBB und MDR sollte dort schon
> stärker Wert auf die real unbedeutende
> gesellschaftliche Rolle der Amtskirchen gelegt
> werden und sich dies auch in den entsprechenden
> Gremien widerspiegeln.

Die Rolle der Kirchen ist schon bedeutend, wenn man sie über die Theologie hinaus als fest vorhandenen Bestandteil in allen möglichen Bereichen des Lebens(Krankenhäuser, Kinder-, Alten-, Behinderten-, Pflegeeinrichtungen, Sterbendenbegleitung, Seelsorge...) zur Kenntnis nimmt. Das gilt selbst für das Sendegebiet von RBB und MDR, obwohl eine sogenannte "Volksdemokratie" rund vier Jahrzehnte Menschen bei Ausübung ihres Glaubens bedrohte.

In den Gremien nehmen ev., kath. und jüdische Religionsgemeinschaft gerade einmal 10% ein, jeweils ein Vertreter - von 30! Das ist keine Überrepräsentanz - die haben wie beschrieben auch etwas wichtigeres zu tun. Gleiches gilt für das Programm mit vielleicht 60 Minuten Kirchenanteil - pro Woche! Du siehst da Gespenster.

Nach Deinem Ansatz müsste man genauso dumm erst recht das Volksgrüppchen der Sorben und gewährte Sonderrechte über die Oder schicken.

> Es geht nicht nur um Schulunterricht, sondern um
> die Möglichkeit das intergrations- und
> gesellschaftspolitisch wertvolle Modell des
> Ethikunterrichts ....

"Intergrations- und gesellschaftspolitisch" ist Ethikunterricht nicht besser als (bisherige) Gesellschaftskunde, ...

> ... durch das Hereintragen von
> Privatinteressen wie Religion in den Schulalltag
> zu entwerten.

Umgekehrt kann sich Ethikunterricht, der in die persönlichen Lebensbereiche der Schüler / Familien drängt, den Vorwurf der Gesinnungsprüfung gefallen lassen, die dann auch noch benotet wird.

Schön, das wir langsam wieder zur BVG kommen:
> Es ist ja vollkommen in Ordnung, das Lobbyisten
> wie z.B. Kirchenvertreter ihre
> Partikularinteressen versuchen zu platzieren, aber
> - wie gesagt - hat sich ein staatliches
> Unternehmen, wie es eine AöR ist, dabei neutral zu
> verhalten und entweder keine Partei zu ergreifen
> oder allen Parteien der Debatte gleichermaßen die
> Chance zu bieten, sich zu artikulieren.

Es ist unsinnig, jeder Erlaubnis oder Absage gleich eine Parteinahme der BVG zu unterstellen. Mit Erlaubnis zur Unterschriftensammlung hatte die BVG das Instrument Volksbegehren (und die demokratische Bewußtseinsbildung) gefördert, was wegen der landesweiten Bedeutung des Themas sehr gut passte.

> Letztere
> Aufgabe würde ich aber eher beim RBB sehen als bei
> der BVG.

Die Abendschau hat aktuell eine Informationsreihe dazu.

> Wenn sich beispielsweise die Amtskirche
> entscheidet, ein eigenes Busunternehmen zu
> gründen, etwa, um die Gemeindemitglieder in ihre
> Kirchen zu karren, können sie da drauf gern die
> Apokalyptischen Reiter in Ganzflächenwerbung die
> Ungläubigen niedermetzlen lassen oder was auch
> immer.

Da verwechselst Du die Kirchen mit der Buskampagne - genau so eine verletzende Werbung betreiben die Kirchen nicht.

> Aber die BVG hat sich eben nun mal - wie
> erläutert und begründet - neutral zu verhalten.

Das macht sie vorbildlich. Und achtet darauf, das keine Buskampagne geschaltet wird, die darauf abzielt, andere zu verletzen. Ist doch klasse.

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Fahr lieber mit der Bundesbahn
Prinz Eisenherz schrieb:
----------------------------------------------

> Die Rolle der Kirchen ist schon bedeutend, wenn
> man sie über die Theologie hinaus als fest
> vorhandenen Bestandteil in allen möglichen
> Bereichen des Lebens(Krankenhäuser, Kinder-,
> Alten-, Behinderten-, Pflegeeinrichtungen,
> Sterbendenbegleitung, Seelsorge...)

die allesamt noch aus Steuergeldern auch der nicht-religiösen Bevölkerung subventioniert werden, was dann in z.B. einem Kindergarten schamlos für religiöse Indoktrination ausgenutzt wird.

> zur Kenntnis nimmt.

Dann aber bitte in einem Maße, das ihrer tatsächlichen Verankerung in der Bevölkerung entspricht. In Brandenburg sind gerade mal 10% der Bevölkerung Mitglied einer der Staatskirchen (Statistik der EKD von vor ein paar Jahren), im Bundesdurchschnitt weniger als zwei Drittel.

> Das gilt selbst für das Sendegebiet von RBB
> und MDR, obwohl eine sogenannte "Volksdemokratie"
> rund vier Jahrzehnte Menschen bei Ausübung ihres
> Glaubens bedrohte.

jetzt will in Berlin eine Initiative "Pro Reli" die Glaubensfreiheit wieder abschaffen und eine religiöse Indoktrination, unter staatlicher Aufsicht und staatlichen Vorgaben unterworfen, als Pflichtfach in öffentlichen Schulen einführen, wo doch nur eine Minderheit der Bevölkerung irgendwelchen Religionsgemeinschaften angehört.

> Umgekehrt kann sich Ethikunterricht, der in die
> persönlichen Lebensbereiche der Schüler / Familien
> drängt, den Vorwurf der Gesinnungsprüfung gefallen
> lassen, die dann auch noch benotet wird.

Gut, dann sollte man solche Indoktrinationsversuche ganz abschaffen, aber nicht auch noch die religiöse Indoktrination (unter staatlicher Aufsicht) einführen wollen. Denn damit wird die Glaubensfreiheit wirklich abgeschafft.

> Da verwechselst Du die Kirchen mit der Buskampagne
> - genau so eine verletzende Werbung betreiben die
> Kirchen nicht.

... um ihren Niedergang nicht noch zu beschleunigen. Andererseits war ich schon öfter in Krankenhäusern, wo eine Folterszene in der Eingangshalle zeigte, was für einer Institution das Krankenhaus gehört. So eine Werbung ist schon sehr verletzend, oder die Drohung mit Höllenqualen, falls man sich den Geboten dieser Bürokratien nicht unterwerfen wolle.


MfG,
L.W.
L.Willms schrieb:
-------------------------------------------------------
> die allesamt noch aus Steuergeldern auch der
> nicht-religiösen Bevölkerung subventioniert
> werden, was dann in z.B. einem Kindergarten
> schamlos für religiöse Indoktrination ausgenutzt
> wird.

Dann schick Dein Kind nicht in einen konfessionellen Kindergarten. Und auch wenn der Staat noch etwas Geld zuschießt, ist die Bedeutung kirchlich-konfessioneller Einrichtung nicht unbedeutend.

>
> Dann aber bitte in einem Maße, das ihrer
> tatsächlichen Verankerung in der Bevölkerung
> entspricht. In Brandenburg sind gerade mal 10% der
> Bevölkerung Mitglied einer der Staatskirchen
> (Statistik der EKD von vor ein paar Jahren),

Na warum wohl? Wenn man 40 Jahre lang den Menschen das Leben schwer macht, wenn sie sich zur christlichen Religion bekennen wohl kein Wunder!

>
> jetzt will in Berlin eine Initiative "Pro Reli"
> die Glaubensfreiheit wieder abschaffen und eine
> religiöse Indoktrination, unter staatlicher
> Aufsicht und staatlichen Vorgaben unterworfen, als
> Pflichtfach in öffentlichen Schulen einführen, wo
> doch nur eine Minderheit der Bevölkerung
> irgendwelchen Religionsgemeinschaften angehört.

Schreib nicht so einen Müll: Niemand will irgendjemand zum Religionsunterricht zwingen. Es gehtr eindeutig und klar darum, Religion wieder als Pflichtfach wählen zu dürfen, statt Ethik!

>
> Gut, dann sollte man solche
> Indoktrinationsversuche ganz abschaffen, aber
> nicht auch noch die religiöse Indoktrination
> (unter staatlicher Aufsicht) einführen wollen.
> Denn damit wird die Glaubensfreiheit wirklich
> abgeschafft.

s.o. Niemand wird gezwungen am Religionsunterricht teilzunehmen.
Vollring über Westkreuz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dann schick Dein Kind nicht in einen
> konfessionellen Kindergarten. Und auch wenn der
> Staat noch etwas Geld zuschießt, ist die Bedeutung
> kirchlich-konfessioneller Einrichtung nicht
> unbedeutend.

Bisweilen hat mich ja nicht die Wahl. So wurde z.B. der einzige Kindergarten in meinem Heimatdorf von der evangelischen Kirche betrieben. Und dass ich mich aus freiem Willen entschieden habe, dorthin zu gehen, kann man nicht wirklich sagen.

> Na warum wohl? Wenn man 40 Jahre lang den Menschen
> das Leben schwer macht, wenn sie sich zur
> christlichen Religion bekennen wohl kein Wunder!

Es gibt auch so gute Gründe, nicht einzutreten oder wieder auszutreten, dafür braucht es keinen staatlichen Zwang. Als Ex-Katholik weiß ich, wovon ich rede.

> s.o. Niemand wird gezwungen am Religionsunterricht
> teilzunehmen.

Doch, die Wahlfreiheit gilt erst ab 14 Jahren.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vollring über Westkreuz schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Dann schick Dein Kind nicht in einen
> > konfessionellen Kindergarten. Und auch wenn der
> > Staat noch etwas Geld zuschießt, ist die
> Bedeutung
> > kirchlich-konfessioneller Einrichtung nicht
> > unbedeutend.
>
> Bisweilen hat mich ja nicht die Wahl. So wurde
> z.B. der einzige Kindergarten in meinem Heimatdorf
> von der evangelischen Kirche betrieben. Und dass
> ich mich aus freiem Willen entschieden habe,
> dorthin zu gehen, kann man nicht wirklich sagen.
>

[...]> Als Ex-Katholik weiß ich, wovon
> ich rede.

Wenn Sie es als Katholik in einem ev. Kindergarten schwer hatten, spricht das eher für viel mehr Engagement der Kirchen im Erziehungswesen; dann gäbe es für solche Fälle einen katholischen Kindergarten.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
.
>
> Doch, die Wahlfreiheit gilt erst ab 14 Jahren.

Auch das ist Unsinn. Schon vor über 30 Jahren zu meiner Schulzeit war es möglich, sich vom Religionsunterricht befreien zu lassen und dann hatten diejenigen, die nicht wollten, eine Freistunde!
Wenn man jünger als 14 ist, dann können einen die Eltern zwingen. Allerdings ist das kein Alleinstellungsmerkmal Merkmal des Religionsunterrichts.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2009 18:58 von Nemo.
Martin Kley schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn Sie es als Katholik in einem ev. Kindergarten
> schwer hatten, spricht das eher für viel mehr
> Engagement der Kirchen im Erziehungswesen; dann
> gäbe es für solche Fälle einen katholischen
> Kindergarten.

Es ist weniger ein Problem gewesen, als Katholik in einen evangelischen Kindergarten zu gehen, als es bedenklich ist, dass es überhaupt keinen bekenntnisfreien Kindergarten gab / gibt. Ein eigener Kindergarten für katholische Kinder dürfte in der Gegend kaum Nachfrage finden.

Nemo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn man jünger als 14 ist, dann können einen die
> Eltern zwingen. Allerdings ist das kein
> Alleinstellungsmerkmal Merkmal des
> Religionsunterrichts.

Aber in Berlin ist es jetzt nicht mehr möglich, dass Kinder in ihrer Religionsfreiheit durch Zwang von Eltern plus Schule eingeschränkt werden, da es eben den einheitlichen Ethikunterricht gibt. Verständlich dass die Kirchen zum Erhalt ihrer gesellschaftspolitischen Restmacht versuchen, dies zu ändern, aber es bleibt zu hoffen, dass die Berliner angesichts der geringen Mitgliedschaft in den Amtskirchen ihr unbeeinflusstes Urteil dazu fällen werden.
Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber in Berlin ist es jetzt nicht mehr möglich,
> dass Kinder in ihrer Religionsfreiheit durch Zwang
> von Eltern plus Schule eingeschränkt werden, da es
> eben den einheitlichen Ethikunterricht gibt.
> Verständlich dass die Kirchen zum Erhalt ihrer
> gesellschaftspolitischen Restmacht versuchen, dies
> zu ändern, aber es bleibt zu hoffen, dass die
> Berliner angesichts der geringen Mitgliedschaft in
> den Amtskirchen ihr unbeeinflusstes Urteil dazu
> fällen werden.

Zum letzten Mal gefragt: Was ist an der Wahlmöglichkeit zwischen Ethik- und Religionsunterricht als Pflichtfach so fürchterlich? Gezwungen wird niemand!
Vollring über Westkreuz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zum letzten Mal gefragt: Was ist an der
> Wahlmöglichkeit zwischen Ethik- und
> Religionsunterricht als Pflichtfach so
> fürchterlich? Gezwungen wird niemand!

Auf das Risiko hin, dass es jetzt endgültig offtopic wird, noch eine kurze Antwort:
Es ist nicht fürchterlich, aber ein Rückschritt. Der verpflichtende gemeinsame Ethik-Unterricht ist ja nun weder Teufelszeug noch anti-christlich sondern soll einfach einen gemeinsamen Wertekanon vermitteln und Einblick in zahlreiche weltanschauliche Perspektiven bieten, was für unsere heutige Gesellschaft einfach mal eine bessere Grundlage ist als ein einseitiger Unterricht der nur eine einzelne mögliche Sichtweise vertritt.

Was ist denn so fürchterlich an dem Umstand im Ethikunterricht als Christ auch etwas über den Islam und als Moslem auch etwas über das Judentum, als Atheist etwas über das Christentum oder als Jude etwas über den Atheismus zu lernen? Angst davor, dass z.B. die päpstliche Unfehlbarkeit in Frage gestellt wird?
Anonymer Benutzer
Re: www.buskampagne.de
27.03.2009 23:28
Als wenn man im christlichen Relgionsunterricht nichts über andere Religionen lernen würde... Das haben wir ja schon und bei meinen Enkeln sieht es nicht anders aus!

Lopi2000 - do wohnst anscheinend hinter dem Mond!
Lopi2000 schrieb:
> Auf das Risiko hin, dass es jetzt endgültig
> offtopic wird, noch eine kurze Antwort:
> Es ist nicht fürchterlich, aber ein Rückschritt.
> Der verpflichtende gemeinsame Ethik-Unterricht ist
> ja nun weder Teufelszeug noch anti-christlich
> sondern soll einfach einen gemeinsamen Wertekanon
> vermitteln und Einblick in zahlreiche
> weltanschauliche Perspektiven bieten, was für
> unsere heutige Gesellschaft einfach mal eine
> bessere Grundlage ist als ein einseitiger
> Unterricht der nur eine einzelne mögliche
> Sichtweise vertritt.
>
> Was ist denn so fürchterlich an dem Umstand im
> Ethikunterricht als Christ auch etwas über den
> Islam und als Moslem auch etwas über das Judentum,
> als Atheist etwas über das Christentum oder als
> Jude etwas über den Atheismus zu lernen? Angst
> davor, dass z.B. die päpstliche Unfehlbarkeit in
> Frage gestellt wird?

Erstens mal bin ich evangelisch, und der Papst ist auch nur ein Mensch und nicht unfehlbar. Und zweitens habe ich all diese Dinge, die Du da aufzählst vor 35 Jahren im Religionsunterricht gehört. Von einseitigem Unterricht also keine Rede. Und zum allerletzten Mal: Es geht darum wählen zu dürfen, ob man Ethik oder Religion als Wahlpflichtfach nimmt, gleichberechtigt. Wer Religion nicht wählt, nimmt Ethik und umgekehrt.
Angst davor, daß (christliche) Religion umfangreicher Werte vermitteln kann als ein bla-bla-Unterricht unter dem weit auslegbaren Begriff Ethik?
Re: www.buskampagne.de
27.03.2009 23:37
54E schrieb:
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> Als wenn man im christlichen Relgionsunterricht
> nichts über andere Religionen lernen würde... Das
> haben wir ja schon und bei meinen Enkeln sieht es
> nicht anders aus!
>
> Lopi2000 - do wohnst anscheinend hinter dem Mond!

Nein, das habe ich durchaus auch, aber eben aus Sicht der katholischen bzw. evangelischen Kirche und oftmals unterrichtet durch einen ihrer Vertreter. Eben deshalb finde ich ja die Berliner Lösung mit dem einheitlichen Ethikunterricht fortschrittlich, werde beim Volksentscheid mit "Nein" stimmen und rate jedem dazu, dies auch zu tun.

Und auch wenn ich mir einen entsprechenden Ausgang des Entscheids wünsche, wird das Abendland ebenso wenig untergehen, wenn dies nicht der Fall ist als wenn "wir" uns durchsetzen.
Re: www.buskampagne.de
27.03.2009 23:40
Das schlimmste ist ja, dass die Ethiklehrer so eine Art Schnellkursus gemacht haben.

Die Kirche dagegen beschäftigt an den Berliner Gymnasien zu 99% Diplom-Theologen (ja, staatliches Diplom), die wissen wovon sie reden.
Prinz Eisenherz schrieb:
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>
> Dann solltest Du eigentlich alt genug sein, um zu
> wissen, das die Weltrevolution etwas für Id..oten

Wenn du dich mit mal den Hintergründen der derzeitigen Systemkrise beschäftigen würdest, wärst du anderer Meinung.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.2009 10:33 von Florian Schulz.
Re: www.buskampagne.de
28.03.2009 10:42
Ähm, hallo?

Muss man einigen von euch wirklich erst aufzeigen, was die sog. "Weltrevolution" für Elend über Millionen von Menschen der Welt brachte bzw. heute noch bringt und was vierzig Jahre in diesem unserem Lande los war?
Florian Schulz schrieb:
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> Wenn du dich mit mal den Hintergründen der
> derzeitigen Systemkrise beschäftigen würdest,
> wärst du anderer Meinung.

Nein.

Ich halte nichts von einer Ersatzreligion (Weltrevolution), die Probleme nur mit Diffamierung, Verfolgung, Terror etc. lösen kann. Wenn ich mir diese ganzen Protagonisten so anschaue, die im Namen von irgendwelchen Gesellschaftspropheten sprechen, kann man nur hoffen, dass die nie etwas zu entscheiden bekommen.
Dieses Thema wurde beendet.