MOIN,
gemäß einen Beitrag in [www.oepnvwettbewerb.de] schreibt die BVG Leistungen für 424.000 Betriebsstunden mit verschieden Fahrzeuggrößen aus. Weis jemand von Euch mehr dazu und wer könnte zum Zuge kommen?


Gerhard

Dabei dürfte es sich wohl um einen Großteil der Fremdleistungen handeln: rein rechnerisch wären 424.000 Betriebsstunden pro Jahr 48,4 Fahrzeuge. Da die Busse ja aber nicht rund um die Uhr im Einsatz sind und es auch noch einiges an Reserve bleiben muss, dürften real deutlich mehr Fahrzeuge erforderlich sein.

Die BVG selbst hat rund 1.300 Busse und darf wohl 8% ihrer Leistungen fremd vergeben. Das wären dann gut 100 Busse, die die Subunternehmer haben dürften. Zwischen den 48,4 + x und den 100 Bussen ist also nicht allzuviel Luft.

Je nachdem, wie die Fahrzeuge konkret eingesetzt werden, kann es noch deutliche Verschiebungen im Fahrzeugbedarf geben. Werden die Subunternehmen vor allem eingesetzt, um Schülerverkehrsspitzen abzufangen, brauchen die natürlich deutlich mehr Fahrzeuge als wenn sie durch eine gute Kombination von Tag- und Nachtlinien mehr oder weniger rund um die Uhr eingesetzt werden können.

Angesichts der präzise benannten Betriebsstundenzahlen scheint es mir, als wären es bestehende Linienbündel, die jetzt ausgeschrieben werden. Das würde ja auch Sinn machen, da es sich auch bisher schon um regionale mehr oder weniger zusammenhängende Teilnetze handelt.

Die Ausschreibung ist - nicht zuletzt durch die Einteilung in Lose - recht mittelstandsfreundlich. Auch die Anbindung ans RBL wird durch die BVG bereit gestellt. Für das kleinste Los sind gerade mal 2-3 Kleinbusse und 8 Fahrer notwendig, da könnten sich theoretisch auch ein paar abgefundende Ex-BVGler mit ihrer Abfindung als Startkapital selbständig machen.

Für die einzelnen Lose werden sicher auch die bisherigen Mittelständler, die teilweise in der ABUS GmbH & Co. KG zusammengeschlossen sind, mit bieten. Kann aber auch gut sein, dass internationale Verkehrskonzerne die Gelegenheit nutzen, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Schließlich fällt gegen Ende der Vertragslaufzeit dann möglicherweise das BVG-Monopol und da kann es für Arriva, Veolia und Co. schon interessant sein, bereits mit einem kleinen Betriebshof in der Stadt vertreten zu sein. Gerade angesichts der kleinen Lose könnte man auch auf größere Renditeerwartungen verzichten und schon mal ein bisschen Hauptstadtluft schnuppern ohne dass die Rendite des Gesamtkonzerns zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Gerade ein Paket, in dem die teilweise durch Subunternehmer betriebene Linie 248 enthalten ist, bietet sicher schön werbewirksame Motive, wenn man die eigenen Fahrzeuge im Linieneinsatz unter dem Fernsehturm fotografieren kann.

Lopi2000 schrieb:
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> [..] Gerade ein Paket, in dem die teilweise durch
> Subunternehmer betriebene Linie 248 enthalten ist,
> bietet sicher schön werbewirksame Motive, wenn man
> die eigenen Fahrzeuge im Linieneinsatz unter dem
> Fernsehturm fotografieren kann.

Ich gehe mal davon aus, das die BVG-Lackierung, wie derzeit auch, vorgeschrieben ist.

Wenn man allerdings solch ein Foto haben möchte, kann man aber jeder problemlos einen eigenen Bus auch mit Liniennummer 100 beschildern und an hübschen Punkten im Stadtgebiet fotografieren. Wem das zu aufwändig ist, dem bietet sich ja auch noch die Möglichkeit der Fotomontage.

Davon gehe ich auch aus, aber zum einen wird man den Unternehmen schon ermöglichen, ihr Firmenlogo - wie auch heute - am Fahrzeug anzubringen und zweitens könnte man sich die Werbeflächen ja auch selbst verkaufen, um den vorgegebenen Rahmen stärker auszureizen. In den ABUS-Fahrzeugen ist ja z.B. auch häufig Werbung für die jeweiligen Angebote im Reiseverkehr zu sehen.

Und ein Foto, das den eigenen Bus im Linieneinsatz an einem markanten Ort zeigt, wirkt doch deutlich authetischer, wenn es real ist. Ansonsten macht man sich damit leicht lächerlich.

Hier gibts die Ausschreibungsveröffentlichung bei der EU: [ted.europa.eu]

Es dürfte sich dabei u.a. um die Ausschreibung des Nachtverkehrs handeln, da ein Großteil der Leistung mit Kleinbussen erbracht werden soll.
Wie zu lesen, spielt die Ausrüstung aller Fahrzeuge, auch der Kleinbusse, mit dem RBL eine große Rolle. Bisher fahren alle Kleinbusse und auch Teile der Flotte der privaten Busse wie EN ohne RBL. Bisher hatte die BVG keine Handhabe, den Taxi-Bus-Fuhrpark mit RBL-Bordrechnern auszustatten, da die Verträge schon seit Mitte der 90er bestanden.

Grüße, Tatra83

Lopi2000 schrieb:
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> Davon gehe ich auch aus, aber zum einen wird man
> den Unternehmen schon ermöglichen, ihr Firmenlogo
> - wie auch heute - am Fahrzeug anzubringen

Das ist schon fast Vorschrift. Siehe BOKraft § 20 "Beschriftung"

Zitat

(1) An den Außenseiten der Obusse und Kraftomnibusse sind anzubringen

1. auf den Längsseiten Name und Betriebssitz des Unternehmers; die Genehmigungsbehörde kann statt dessen Geschäftszeichen oder Wappen zulassen,

BOKraft = Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr

MfG,
L.W.

Da bin ich aber mal gespannt, wer sich DA bewirbt

Zitat
Ausschreibung der BVG
IV.3.5)
Sprache(n), in der (denen) Angebote oder Anträge auf Teilnahme verfasst werden können:
Estnisch.

Tyalis schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da bin ich aber mal gespannt, wer sich DA bewirbt
>
> IV.3.5)
> Sprache(n), in der (denen) Angebote oder Anträge
> auf Teilnahme verfasst werden können:
> Estnisch.


Eben so spannend wird sein, ob die BVG denn jemanden findet, der die Ausschreibungsbeiträge auf Estnisch dann bearbeitet.

Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Tyalis schrieb:
> -------------------------------------------
> > Da bin ich aber mal gespannt, wer sich DA bewirbt
> >
> > IV.3.5)
> > Sprache(n), in der (denen) Angebote oder Anträge
> > auf Teilnahme verfasst werden können:
> > Estnisch.

> Eben so spannend wird sein, ob die BVG denn
> jemanden findet, der die Ausschreibungsbeiträge
> auf Estnisch dann bearbeitet.

Dazu wird die Übersetzung europaweit ausgeschrieben...

MfG,
L.W.

Dass der Kuchen der Fahrleistungen unter den alt-bekannten Berliner Privat-Fuhrunternehmen ausgemacht wird, dürfte hier niemanden überraschen. Oder doch?

Grüße, Tatra83

Gerhard schrieb:
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> MOIN,
> gemäß einen Beitrag in
> [www.oepnvwettbewerb.de] schreibt die BVG
> Leistungen für 424.000 Betriebsstunden mit
> verschieden Fahrzeuggrößen aus.

Hier mal die Daten, da diese Meldung bald auf die zweite Seite und später noch weiter nach hinten rutschen wird:

Nr. 	09SBE01
Leistung 	  Fahrleistungen auf den Linien der BVG
a) Kleinbusse mit 13.899 h
b) Kleinbusse mit 17.929 h
c) Kleinbusse mit 22.039 h
d) NM         mit 34.206 h
e) NL/LE      mit 81.445 h
f) NL/LE      mit 82.445 h
g) NL/LE      mit 85.993 h
h) NL/LE      mit 85.728 h

Umfang	      424.000 Betriebsstunden p.a.
Zeitraum     12/2009 - 12/2018 (+ 4)
Derz. VU     unbekannt
TED-ID	     2009/S 54 - 078383
Status	     Ausschreibung läuft, Angebote bis 30.04.2009

Was ist gemeint mit
- NM
- NL
- LE
???



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2009 09:25 von L.Willms.

Zitat
L.Willms
Was ist gemeint mit - NM - NL - LE ???

In der Ausschreibung auf der EU-Webseite steht das direkt. NM ist ein Midi-Bus, Länge 8-10 Meter. NL/LE sind die Standard-12-Meter-Busse in Niederflurausführung bzw. Low-Entry, bei dem der hintere Fahrzeugteil über Stufen erreichbar ist.

Grüße, Tatra83

Hallo an alle,

gibt's zu diesem Thema bereits irgendwelche Neuigkeiten?


Gruß
Marsch