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Lokalpolitiker legen Pläne für einen RE8 zwischen Berlin und Stettin vor
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
In der Uckermark regte sich in den vergangen Tagen eine Initiative: Kommunen- und Gemeindevertreter fordern lautstark bessere Zeiten für die Bahnstrecke Berlin – Stettin. Denn weder seit der EU-Osterweiterung noch seit dem Eintreten des Schengenabkommens in Polen hat sich etwas am traurigen Nebenbahndasein dieser Strecke verändert, geschweigedenn gibt es konkrete Pläne.
Die Stettiner Bahn sei in den letzten Jahren immer mehr Ziel von Einsparungen geworden, die Bahnhöfe an der Strecke verfallen zusehend, in puncto Taktabstände und Fahrzeiten sei man fast auf dem Niveau des 19. Jahrhunderts angelangt, als die Bahnlinie eröffnet wurde, so Frank Gotzmann, Lokalpolitiker aus Gartz/Oder gegenüber der Märkischen Oderzeitung.
Die veralteten Züge auf der Regionalbahnlinie 66 schieben sich teilweise mit 40 Stundenkilometern auf der eingleisigen, nicht-elektrifizierten Strecke in Richtung Stettin. Die Taktzeiten in der Hauptverkehrszeit sind für Berufspendler vollkommen unbrauchbar – die meisten nehmen ohnehin das Auto. Und wer von Stettin aus nach Berlin oder in die weite Welt reisen möchte, der nutzt dann lieber gleich die wesentlich preiswerteren und schnellen Kleinbusse privater polnischer Unternehmer, bei denen man für kleines Geld vom Stettiner Hauptbahnhof direkt zu den Terminals der Berliner Flughäfen Tegel oder Schönefeld gebracht wird.

Viele Gemeindevertreter hätten sich jetzt zusammengetan und ein Konzept für eine neue Regionalexpresslinie 8, die durchgängig im attraktiven Takt zwischen Berlin und der westpommerschen Wojewodschaftshauptstadt verkehren soll, entworfen – mit dem griffigen Titel „Pommern-Express“. Die Initiative hat sogar  schon einen Fahrplan für die imaginäre Linie entworfen. In einer Studie der Cottbusser BTU geht man - bei einem zweigleisigen Ausbau und einer Elektrifizierung der Strecke zwischen Angermünde und Gumience - mit einer Fahrzeit von etwas über einer Stunde zwischen Spree und Oder aus.

Vorherige Woche kam frischer Wind in das Projekt: Auf der Prenzlauer VBB-Regionalkonferenz legten die Uckermärkischen Lokalpolitiker ihre Wünsche dem Verbund vor. In der nächsten Woche soll eine Resolution, die alle Landkreise und Gemeinden der Region unterzeichnen werden, an die EU gesandt werden, mit der Bitte, der trostlosen Museumsbahn zwischen Tantow und Passow, Szczecin Glowny und Angermünde neues Leben einzuhauchen. Wer schon einmal vorab privat Initiative ergreifen möchte, kann den ehemaligen Grenzbahnhof Tantow, den die Deutsche Bahn im Internet zum Kauf anbietet, erwerben und sanieren.

Foto: Staatsgrenze zwischen Tantow und Gumience an der RB66
, Piotr Rynio



Artikel geschrieben von Andreas Jüttemann
Klingt erstmal gut. Ich würde nur vorerst die Strecke aufarbeiten (durchgehend min. 100 km/h) und regelmäßig zweigleisige Bahnhöfe errichten. Sollte der Adrang zu groß werden, kann das zweite Gleis immer noch gebaut werden. Und sollte der Andrang so groß werden, dass die Menge der Züge eine Elektrifizierung rechtfertigen würde, würde ich das dann erst tun.

Sollte nämlich die Strecke jetzt für meinetwegen 140 oder auch 160 elektrisch ausgbaut werden und dann fahren da am Tag nur drei Spitzbuben mit, wäre das rausgeschmissenes Geld.

Ich muss dazu sagen, dass ich die derzeitige Situation auf der Strecke bzw. in den Zügen der genannten RB66 nicht kenne. Und im Text wurde auch nichts von derzeit sehr hohem Fahrgastaufkommen erwähnt. Und eingefleischte Autofahrer werden so schnell nicht auf die Bahn umsteigen, nur, wenn sie vernüntig sind und aus finanziellen Gründen umsteigen müssen.

MfG
182 004 Porsche-Taurus
Zur Zeit wird die Strecke morgens und abends nach und von Belzig,über die Stadtbahn mit Doppeltraktion BR 628 gefahren,Ri Stettin.
Teilweise ist die Strecke saniert worden,hinter Tantow.
Auf polnischem Gebiet rumpelt es wie immer.
Ob sich hier ein zweigleisiger Ausbau lohnen würde?
Teilweise sind die BÜ nur "einfach" gesichert.
Streckengeschwindigkeit zwischen 70 und 100.
Morgens ist das Klientel des Zuges hauptsächlich polnischer Herkunft.
Vereinzelt ist auch noch der eine oder andere Tourist zum einkaufen.
Der Zug ist mittelmäßig besetzt.
Stehen muss man nicht!
Kein Wunder bei so einem schlechten Angebot. Die Strecke gehört auf 120 Km/h ausgebaut. Mit Option auf 160.

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Nicht-dynamische Signatur
Eigentlich wäre ja in Zeiten der EU und zahlreicher Konjunkturprogramme für eine derartige Strecke ein Ausbau auf 160 km/h und die Elektrifizierung zu erwarten, finde ich. Naja, aber wir sind nicht bei "Wünsch Dir Was". Die Strecke wird in den nächsten Jahren besser werden, da habe ich keine Zweifel.
daran kann man wieder sehen, wie einseitig Brandenburgs Verkehrspolitik ist. Straßen, Straßen und nochmal Straßen! Wer braucht schon Eisenbahnen?
"... wie einseitig Brandenburgs Verkehrspolitik ist."

Leider ... Das Schlimmste ist die "Unattraktivmachung" von Strecken durch "Verlangsamung". Dann kann die Bahn einfach "keinen Blumentopf gewinnen".
Polski schrieb:
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> daran kann man wieder sehen, wie einseitig
> Brandenburgs Verkehrspolitik ist. Straßen, Straßen
> und nochmal Straßen! Wer braucht schon
> Eisenbahnen?


Umgehungsstraßen bringen dem Brandenburger Bewohner nun mal weit mehr als eine Eisenbahn in eine polnische Hafenstadt die niemand - außer Politiker im Wahljahr - so wirklich braucht und will.

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Oh, da würde ich aber widersprechen: Stettin ist eine wichtige Hafenstadt, die im zusammenwachsenden Europa weiter an Bedeutung gewinnen wird. Schau mal auf die Straßen, was da an grenzüberschreitenden Verkehr los ist (LKW und Pkw). Es ist eben nur die Frage, was man will: nur Straßenverkehr oder auch einen attraktiven Schienenverkehr. An letzteren wird man aber dauerhaft nicht umhin kommen, sonst platzen die Straßen aus allen Nähten!
Jupp, und es ist wirklich mal an der Zeit für grenzüberschreitenden hochwertigen Regionalverkehr - da liegt Berlin nun schon so nah an Polen, und trotzdem fährt da kaum was hin.

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Nicht-dynamische Signatur
Bis jetzt nur BWE und NE26, richtig?
182 004 schrieb:
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> Bis jetzt nur BWE und NE26, richtig?

Hallo 182 004!

Ein bisschen UBB noch!

Zum Thema selber muss ich natürlich auch sagen, das ich das Vorhaben unterschreiben kann / würde!
Zumal ja diese ganze A 11 auch nicht so Super geplant ist. Selbst nach dem Ausbau der Autobahn läßt die Strecke immernoch Geschwindungkeiten bis max. 120 km/h ( wegen fehlenden Randstreifen!) bzw. ab AD-Kreuz Uckermark 80 o. 100 Km/h( (wegen Zustand der Starße!) zu. Also so toll ist es mit dem Auto / LKW auch nicht.
Eine RE 8 (160) - Verbindung, die dann auch den Namen verdient, wäre schon nicht schlecht. In Angermünde müsste nur einmal alles sinnvoll gekuppelt werden!
(aus Schwedt, Stettin, Stralsund und Insel Usedom!)
Mit den Einsparungen gerade auf dieser Strecke gehe ich auch kritisch um.
Wir hatten von / nach Berlin einmal eine 2. RE 5850/51 Verbindung durch die RB 66 und der fuhr einmal bis Swinemünde durchgehend! Gerade an schönen Wochenenden war der Zug ausgelastet und gut besetzt! Dann wurde der Halt in Berlin - Hohenschönhausen gestrichen, Sonntagsnachtverkehr in Berlin bis 07:00 Uhr ...
Somit waren auch die Zugangsmöglichkeiten zu diesem frühen Zug eingeschränkt und
damit lohnte sich für Berliner auch der Wochenendausflug von der Zeit her nicht mehr. Höhere Preise beim SWT / Länderticket taten Ihr übriges.
...

Eine andere Sache ist, dass letztes Jahr auf dieser Strecke gebaut wurde ( auch auf polnischer Seite!) und eigentlich höhere Streckengeschwindigkeiten möglich sein müßten!? Ein Teil der Strecke sowohl auf deutscher Seite als auch auf polnischer Seite ist ja bereit elektifiziert! Wieviele Kilometer fehlen denn da noch? ----20,30 Km?

Mfg
strolch
Die Strecke ist von Angermünde bis Tantow Grenze für 120km/h zugelassen und bis Passow mit Oberleitung versehen.

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Hat Polen nicht ein ganz anderes Stromsystem?
MetroTramBerlin schrieb:
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> Hat Polen nicht ein ganz anderes Stromsystem?

Hat. 3000 Volt Gleichstrom (aus der Oberleitung).

Die Strecke Tantow-Grenze bis Stettin-Scheune ist allerdings auch nicht elektrifiziert.

Die Grenze des Stromsystems muß nun nicht unbedingt mit der Staatsgrenze übereinstimmen. Man könnte also Stettin bis Passow auch mit 3 kV elektrifizieren...


MfG,
L.W.
L.Willms schrieb:

> Die Grenze des Stromsystems muß nun nicht
> unbedingt mit der Staatsgrenze übereinstimmen.

Das stimmt.

> Man
> könnte also Stettin bis Passow auch mit 3 kV
> elektrifizieren...

Und was hätte man davon? Das einzige: das polnische Güterzüge
nach Schwedt bis Passow ohne Lokwechsel durchfahren könnten.
Hallo!

Ich bezog mich bei meinem Beitag u.a. auch auf den Ausgangstext von Andreas.
Das könnten 39,4 Kilometer sein!?
Außerdem gibt es Mehrsystemloks und die könnten schon mal bis Seddin durchfahren!
Ohne Lokwechsel!

MfG
strolch
L.Willms schrieb:
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> Die Grenze des Stromsystems muß nun nicht
> unbedingt mit der Staatsgrenze übereinstimmen. Man
> könnte also Stettin bis Passow auch mit 3 kV
> elektrifizieren...

Man könnte ja auch bis Stettin Hbf. durchgehend mit deutschen 16kV-Stromsystem elektrifiziert. Weiter als Stettin fahren ja die meisten deutschen Züge nicht. Wenn dann auch noch die Strecke Richtung Lübeck mit 16kV elektrifiziert werden würde, würde komplett bis Stettin ein Lokwechsel/die Anschaffung von Mehrsystemloks entfallen.

LG Andreas
sejutti schrieb:

> Man könnte ja auch bis Stettin Hbf. durchgehend
> mit deutschen 16kV-Stromsystem elektrifiziert.

Es ist leider nicht so, dass Stettin Hbf. gleich der erste
Bahnhof hinter der Grenze wäre.

Man muss eine ganze Reihe von bereits elektrifizierten und rege
genutzten Gleisen kreuzen oder mit nutzen. Den Aufwand, die alle
umschaltbar zu machen, nur damit ein paar Regionalzüge elektrisch
durchfahren können, wird niemand machen.
Das sehe ich genauso; ohne Mehrsystemloks wird's wohl kaum gehen.
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