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Aktuelles bei der S-Bahn, Teil 2
geschrieben von Forummaster Berlin 
Global Fisch schrieb:
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> Aber *wenn* man das schafft, warum sollte die
> S-Bahn keinen neuen abschließen wollen? Auch ein neuer Vertrag
> bringt immer noch genug Geld.

Und es würde nichts ändern, der Nachfolger arbeitet ja nicht nach anderen Grundsätzen.

Vergessen sollte man nicht, dass die S-Bahn ein Teil der Deutschen Bahn, und diese rechtlich noch immer eine 100% Staatsbahn bildet!

Jegliches Geheule der Senatorin ist sowas von Geheuchel und mindestens ebenso eine Lüge, wie das Gestammel von Herrn Dr. Heinemann.

Der Staat, sprich die Bundesregierung über den Verkehrsminister, könnte sich hier einschalten, wenn er Interesse hätte. Diese hätten auch die Möglichkeit, die Geschäftsführung genauer zu befragen, wie es zum Fristüberzug gekommen ist.

Soweit mir bekannt, prüft das EBA nun eine Strafanzeige mit dem Titel "Dokumentenfälschung" gegenüber der Geschäftsführung. Aber auch das werden die Herren überstehen, denn sie arbeiten im vollen Auftrag des Konzerns (dessen Vorgaben sich aktuell auch unter Herrn Grube nicht geändert haben), und der
wiederum geniesst von der Bundesregierung als Eigentümer volle Rückendeckung.

Herr Grube hat vor wenigen Tagen die Pläne zum weiteren Personalabbau bei der S-Bahn Berlin gegenüber dem Arbeitsdirektor der S-Bahn bestätigt. Keine Kursänderung, hat ja auch keiner erwartet.

Hat wer irgendein Kommentar vom Verkehrsminister vernommen?

Die wissen schon warum, letztendlich haben diese das Spartheater angeordnet. Kritiker der Bahnprivatisierung sehen sich hier bestärkt, genau das vorhergesehen zu haben.
Aber weiter gibt es Verfechter des offenen marktes (wie wohl auch hier im Forum stark vorherrscht) und glauben damit würde sich alles ändern.

Solange die Bürger dieses Landes glauben, mit Wettbewerb könne man das Problem lösen, ändert sich nichts bei der Bahn.
Solange wird es diese Zustände geben, auch wenn die Züge der S-Bahn mal eine andere Farbe tragen, wird nicht eine Bahnverwaltung aus dem Land wo Honig und Milch die Berge runterfliesst, fahren.
Auch die Hamburger Hochbahn, BVG oder die ODEG haben nicht soviel Wagenmaterial, dass sie ein Viertel der Fahrzeugflotte ersetzen könnten oder die dreifache Leistung aus dem Werkstätten holen könnten.

Aber das versteht eh keiner hier im Forum, wer kennt schon die Zusammenhänge.

So, und nun haut wieder drauf auf meine Zeilen, dessen Inhalt ihr nicht glauben wollt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.2009 09:46 von Schmierzug.
Schmierzug schrieb:

> > Aber *wenn* man das schafft, warum sollte die
> > S-Bahn keinen neuen abschließen wollen? Auch ein
> neuer Vertrag
> > bringt immer noch genug Geld.
>
> Und es würde nichts ändern, der Nachfolger
> arbeitet ja nicht nach anderen Grundsätzen.

Darum geht es nicht; nach welchen Grundsätzen die jeweiligen
Vertragspartner arbeiten, ist deren Sache. Es ist eine rein
rechnerische Angelegenehit.

Die S-Bahn rechnet derzeit durchaus ökonomisch. Solange die
Malusse bei Nichterfüllung minimal sind, ist es aus dieser
Sichtweise rechnerisch vernünftig, diese kleinen Malusse in
Kauf zu nehmen, wenn man intern kräftig sparen kann. Wenn dagegen
harte Vertragsstrafen vorgesehen sind, ist es ökönomisch für
die S-Bahn sinnvoll, mehr daran zu setzen, dass Zugausfälle
vermieden werden.

> Jegliches Geheule der Senatorin ist sowas von
> Geheuchel und mindestens ebenso eine Lüge, wie das
> Gestammel von Herrn Dr. Heinemann.

Das hast Du gesagt. Ich kommentiere das mal nicht.
Insbesondere widerspreche ich dem nicht. ;-)

> Die wissen schon warum, letztendlich haben diese
> das Spartheater angeordnet.

Und da sind wir wieder oben bei den Verträgen: solange die
Verträge so gestaltet sind, dass sich das Spartheater für
die S-Bahn maximal rechnet, kommt es eben so, wie es nun kam.

Ob nun wiederum von diesem Senat etwas besseres zu erwarten ist,
vermag ich nicht zu sagen.
Global Fisch schrieb:
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> Ob nun wiederum von diesem Senat etwas besseres zu
> erwarten ist,
> vermag ich nicht zu sagen.

Und da ich nicht nur das Problem S-Bahn Berlin sehe, sondern die Folgen der Privatisierung insgesamt bei der Deutschen Bahn sehe, ändere ich das mal:
"Ob nun wiederum von diesem r Senat Bundesregierung etwas besseres zu erwarten ist, vermag ich nicht zu sagen"
strolch schrieb:
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> Vielleicht sollte man langsam einmal die Vollzüge
> zählen!

Macht überhaupt keinen Sinn.

Nach jedem durchgeführten Check in den beiden Werkstätten rollt ein weiterer Viertel -oder gar Halbzug aus der Halle und wird sofort in den Fahrbetrieb geschickt.
So würden sich deine Beobachtungen stündlich verändern, auch werden Züge auch zwischen den Linien hin- und hergeschoben. Fährt ein Vollzug eine Runde nach Strausberg, kann der nächste Stunde schon auf der S3 eingespielt worden sein.
Schmierzug schrieb:
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> Auch die Hamburger Hochbahn, BVG oder die ODEG
> haben nicht soviel Wagenmaterial, dass sie ein
> Viertel der Fahrzeugflotte ersetzen könnten oder
> die dreifache Leistung aus dem Werkstätten holen
> könnten.

Das verlangt wohl auch niemand von der S-Bahn, die das Achsenproblem grundsätzlich nicht verschuldet hat. Es geht vielmehr darum, wie mit dem Problem umgegangen wird:

- Da werden Verpflichtungen nicht eingehalten, sodass das EBA schließlich die Notbremse zieht

- Da werden kurzfristig (nachts um 1:33!) erhebliche Einschränkungen angeordnet, ohne dass sich die Fahrgäste darauf einstellen können

- Da wird ein Fernsehinterview gegeben, das an Frechheit und Ignoranz gegenüber den Interessen aller Beteiligten nicht zu übertreffen (?) ist

- Da ist das "Informationssystem" weitgehend unfähig, an Ort und Stelle die, für die die Bahn fährt, nämlich die Fahrgäste, vernünftig zu informieren.

Wobei ich durchaus Bemühungen einzelner Mitarbeiter in dieser Richtung gesehen und gehört habe. Aber: ohne eine vernünftige Sprachregelung sind solche Versuche lobenswert, aber, wie ich bemerkte (wat hata jrade jesacht? Weeß ick nich, nischt verstanden!), auch unwirksam. Dies ist keine Kritik an den Mitarbeitern an der Basis, die, sofern überhaupt vorhanden, in dieser Situation wirklich nicht zu beneiden sind

>
> Aber das versteht eh keiner hier im Forum, wer
> kennt schon die Zusammenhänge.

Ob wir es verstehen oder nicht lassen wir mal dahingestellt. Wichtig ist, dass weder wir, noch die Masse der Fahrgäste und vor allem Journalisten und Politiker diese Zusammenhänge als gottgegeben akzeptieren!

>
> So, und nun haut wieder drauf auf meine Zeilen,
> dessen Inhalt ihr nicht glauben wollt.

Ich glaube das durchaus aber warum sollen wir uns deswegen der Kommentare und Kritiken enthalten? Ich wiederhole mich gerne zum X-ten Male: gerade das ist ja wohl der Sinn eines Forums!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Wowereit oh Wowereit, gib mir meine BVG-S-Bahn zurück!
Schmierzug schrieb:

> > Ob nun wiederum von diesem Senat etwas besseres
> zu
> > erwarten ist,
> > vermag ich nicht zu sagen.
>
> Und da ich nicht nur das Problem S-Bahn Berlin
> sehe, sondern die Folgen der Privatisierung
> insgesamt bei der Deutschen Bahn sehe, ändere ich
> das mal:
> "Ob nun wiederum von diesem r Senat
> Bundesregierung etwas besseres zu erwarten ist,
> vermag ich nicht zu sagen"

Nun, die Bundesregierung ist nicht für die Verträge zwischen
Senat und S-Bahn zuständig.

Du merktest in Deinem obigen Beitrag hier zu Recht an, dass
sich manche hier einige Illusionen in Punkto Wettbewerb machen.
Mir scheint aber die andere Haltung, sich pauschal nach den
alten Zeiten zurückzusehnen, genauso illusionär.

Die grundlegenden Rahmenbedingungen für den ÖPNV sind nicht
optimal. Aber nur zu oft dienen äußere Umstände als bequeme
Ausrede für eigenen Fehler und das scheint mir auch in diesem
Fall vorzuliegen.

Die Aufgabe ist immer, *unter den gegebenen Rahmenbedingungen*
das Beste zu machen. Und davon scheint mir die S-Bahn derzeit
meilenweit entfernt zu sein.
Ich denke auch, das die Verkehrsseantorin heuchelt. Sie weiß doch schon lange um die Mißstände bei der S-Bahn. ICh behaupte mal frech, daß Ihr das doch in Bezug auf Ihren Autobahnbauwahn doch sehr entgegenkommt: eine nicht funktionierende S-Bahn läßt sich doch hervorragend als Argument für neue Straßen gebrauchen bzw es hat doch eine Selbstdynamik: die Leute werden jetzt massenhaft von der S-Bahn aufs eigene Auto umsteigen, der Autoverkehr wird anwachsen und sie hat frei Haus eine Begründung, warum es eben doch notwendig ist, die Autobahn zu bauen.

Man nehme Herrn Wowereit, Frau Junge - Rheyer und Herrn Heinemann und verfrachte sie ins politische Niervada. Es braucht unbedingt wieder in Berlin eine fahrgastfreundliche Politik.
Bahnknoten schrieb:
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> Wowereit oh Wowereit, gib mir meine BVG-S-Bahn
> zurück!

Dies ist wohl ein Forum für alle Meinungen, aber kein Kasperle-Theater!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Harald Tschirner schrieb:
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> hat. Es geht vielmehr darum, wie mit dem Problem
> umgegangen wird:

Sicher. Aber die Diskussion hier entfachte ja nicht gestern, oder?

> - Da werden kurzfristig (nachts um 1:33!)
> erhebliche Einschränkungen angeordnet, ohne dass
> sich die Fahrgäste darauf einstellen können

Was hätte da anders laufen sollen? Fällt mir wirklich nichts anderes dazu ein.

Wäre es besser gewesen, die Einschränkungen erst Mittag ab 12 umzusetzen? Hat hier irgendwer eine Vorstellung, was dann passiert wäre? Ich denke nicht.
Früher war es zeitlich nicht möglich, da die Entscheidung des EBA erst am späten Abend erfolgte.

> - Da wird ein Fernsehinterview gegeben, das an
> Frechheit und Ignoranz gegenüber den Interessen
> aller Beteiligten nicht zu übertreffen (?) ist

Richtig.

> - Da ist das "Informationssystem" weitgehend
> unfähig, an Ort und Stelle die, für die die Bahn
> fährt, nämlich die Fahrgäste, vernünftig zu
> informieren.

Naja, das ist ja das leidige Thema, was sich auch die nächsten Jahre nicht verbessern wird, auch ein privater Anbieter wird nicht die Bahnsteigaufsichten wiederholen und Frau Runge-Reyer möchte und wollte das nie bezahlen. Ich würde hier im Forum ja regelrecht verprügelt, als ich vor 2 Jahren bemerkte, dass das dynamische Anzeigesystem nicht den Anforderungen der S-Bahn entsprechen kann.

Aber das wurde ja nicht verstanden, und überhaupt wie ich sowas behaupten könnte. Nun liest man in allen Forum die Unzufriedenheit darüber, zumindest wo die Technik installiert ist. Das wird auch so bleiben, die betrieblichen Anforderungen sind sehr hoch, die sich in Systemen nicht bündeln lassen. Ich erinnere mich noch, wie Schüler hier mich im Forum belehrten, das sei überhaupt kein Problem. Naja, Sachverstand wird hier nicht gerne gelesen.

> Ob wir es verstehen oder nicht lassen wir mal
> dahingestellt. Wichtig ist, dass weder wir, noch
> die Masse der Fahrgäste und vor allem Journalisten
> und Politiker diese Zusammenhänge als gottgegeben
> akzeptieren!

Sachliche Diskussion, die auch etwas bewirken könnte, ist sicherlich nicht mit Halbwahrheiten oder falschen Angaben oder gar Vermutungen zu führen.

> Ich glaube das durchaus aber warum sollen wir uns
> deswegen der Kommentare und Kritiken enthalten?

Fordert niemand. Aber um ernst genommen zu werden, sollte es sachlich ablaufen, auf Fakten beruhen und nicht auf dem Niveau der Boulevardzeitungen. So einige Beiträge hier der letzten Tage sind einfach sowas von lächerlich, inhaltlich falsch und beruhen auf völlig falschen Informationen.
Würde man damit bspw. am S-Bahnsprechtag der Geschäftsführung entgegen treten, wären die Fragen oder Behauptungen binnen weniger Minuten (völlig zurecht) in der Luft zerrissen.
Eben genau deshalb "gewinnen" die Herren bei den Sprechtagen jeden Dialog, da sie erheblich besser vorbereitet sind, besser im Thema stehen und die Zahlen und Fakten überzeugt nennen können. Nur der Insider grinst, und denkt sich: "Schön aus der Schlinge gezogen!". Was meinst du, was ich beim Interview bei der Abendschau gestern gegrinst habe? Die Antwort, die der Moderator drei Mal erfolglos gestellt hat, wäre so einfach, der Gesprächspartner hatte sie sozusagen auf der Zunge gehabt. Aber nein, geschickt drumrum geredet.

Der Geschäftsführer dieses öffentlichen Betriebes wird die Antwort nicht geben müssen, nirgendwo.

Nun sind bald Sommerferien, und die Angelegenheit ist nach den Ferien vergessen, Schwamm drüber und wir warten auf die nächste Sau, die durch Berlin rennt.
habe eben erst das Interview mit Heinemann sehen können. Das ist wirklich die unglaublichste Verarschung, die ich seit langer Zeit gehört habe. "Auf der S1 war es heute etwas voll", "Die garantierte (sic) Leistung soll schnell wieder hergestellt werden". Selbst Politbüromitglieder konnten besser lügen und sich rausreden!
Schmierzug schrieb:

> > fährt, nämlich die Fahrgäste, vernünftig zu
> > informieren.
>
> Naja, das ist ja das leidige Thema, was sich auch
> die nächsten Jahre nicht verbessern wird, auch ein
> privater Anbieter wird nicht die
> Bahnsteigaufsichten wiederholen und Frau
> Runge-Reyer möchte und wollte das nie bezahlen.

Diese Stelle scheint mir ein gutes Beispiel für das zu
sein, was ich oben schrieb: das bestimmte äußere Umstände
(zu wenig Geld) immer wieder als Ausrede für Fehler (keine
Information) herhalten müssen.
Und möchte nicht bezahlen? Sicher nicht, aber umgekehrt
werden die paar in den 50 Millionen Euro Gewinnabführung
ja auch von ihr und dem VBB nun schon sehr häufig zitiert.

> Ich würde hier im Forum ja regelrecht verprügelt,
> als ich vor 2 Jahren bemerkte, dass das dynamische
> Anzeigesystem nicht den Anforderungen der S-Bahn
> entsprechen kann.

Aber es wurde dann von der S-Bahn auf Druck der
Forumsteilnehmer eingeführt? Oder waren es nicht vielleicht
doch eigene Fehler der S-Bahn GmbH?
(Sofern Deine Aussage, es hätte den Anforderungen der
S-Bahn GmbH nicht entsprechen können, stimmt. Ich sehe kein
Problem, aus der Position drei Bahnhöfe zurück, Schätzungen
der Ankunftszeit geben zu können, die, wenn nichts
unvorgesehenes passiert, ganz brauchbar sind.
Ich maße mir nicht an, das endgültig beurteilen zu können.
Aber ich kann soviel sagen, dass ich Software, die
S-Bahnen "nach Ring" fahren lässt, oder wo sich Ansagen wie
"Reisende zum Flughafen Tempelhof" monatelang nicht rausschmeißen
lassen, für wahrlich nicht ausgereift halte. Und wenn die Anzeige-
systeme ähnlich gebaut wurden, kann man nicht viel erwarten.)

> Die Antwort, die der Moderator drei Mal
> erfolglos gestellt hat, wäre so einfach, der
> Gesprächspartner hatte sie sozusagen auf der Zunge
> gehabt. Aber nein, geschickt drumrum geredet.

Damit, Heinemanns Interviewverhalten "geschickt" zu nennen,
stehst Du ziemlich alleine. Auch weiter oben nanntest Du es
ja selbst anders. ;-) Oder meintest Du den Moderator? So
geschickt war er in der Frage auch nicht.

> Der Geschäftsführer dieses öffentlichen Betriebes
> wird die Antwort nicht geben müssen, nirgendwo.

Ehrlich gesagt, rechne ich damit auch, dass er bald keine
Antworten mehr dazu geben muss.

Nicht meine Meinung zu ihm, reine Vermutung.

Aber der (teilweise sicherlich auch scheinheilige) Druck auf
ihn wird, so vermute ich, zu groß; und er selbst ist wiederum
zu klein, als dass man ihn halten müsste.

Schwerwiegend in der Hinsicht sehe ich weniger die Zugausfälle,
sondern das Ignorieren der EBA-Weisungen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.2009 11:20 von Global Fisch.
Schmierzug schrieb:
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> > - Da werden kurzfristig (nachts um 1:33!)
> > erhebliche Einschränkungen angeordnet, ohne
> dass
> > sich die Fahrgäste darauf einstellen können
>

> Früher war es zeitlich nicht möglich, da die
> Entscheidung des EBA erst am späten Abend
> erfolgte.

Und das EBA braucht nicht an die Fahrgäste denken und sich vielleicht etwas früher zu einer Entscheidung durchringen?


> > - Da ist das "Informationssystem" weitgehend
> > unfähig, an Ort und Stelle die, für die die
> Bahn
> > fährt, nämlich die Fahrgäste, vernünftig zu
> > informieren.
>
> Naja, das ist ja das leidige Thema, was sich auch
> die nächsten Jahre nicht verbessern wird, auch ein
> privater Anbieter wird nicht die
> Bahnsteigaufsichten wiederholen und Frau
> Runge-Reyer möchte und wollte das nie bezahlen.
> Ich würde hier im Forum ja regelrecht verprügelt,
> als ich vor 2 Jahren bemerkte, dass das dynamische
> Anzeigesystem nicht den Anforderungen der S-Bahn
> entsprechen kann.

Soweit ich das als gelegentlicher Besucher dort beurteilen kann, hat man in anderen S-Bahnstädten durchaus Systeme installiert, die gute Informationen vermitteln. Warum bekommt man das mit fachkundigem Nachdenken und Vorgeben an die Hersteller hier nicht hin?



> Sachliche Diskussion, die auch etwas bewirken
> könnte, ist sicherlich nicht mit Halbwahrheiten
> oder falschen Angaben oder gar Vermutungen zu
> führen.

Ist dies hier ein wissentschaftliches Fachforum? Gerade die Vielfalt der Einträge von Laien und Fachleuten ist doch der Vorteil eines derartigen Forums: der Fachmann bekommt die Meinung des "Mannes auf der Straße" mit, der Laie kann von den Fachleuten etwas lernen. Was ist an dieser Wechselwirkung, deren Erfolg man natürlich nicht messen kann, falsch?
>


> Der Geschäftsführer dieses öffentlichen Betriebes
> wird die Antwort nicht geben müssen, nirgendwo.

Wer verbietet ihm das? "Politikverdrossenheit" kommt auch vom Verhalten solcher Leute!
>
> Nun sind bald Sommerferien, und die Angelegenheit
> ist nach den Ferien vergessen, Schwamm drüber und
> wir warten auf die nächste Sau, die durch Berlin
> rennt.

Ich hoffe, der Schwamm bleibt in der Schule eingeschlossen. Spätestens beim nächsten Desaster sollte man sich an das derzeitige erinnern.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Global Fisch schrieb:
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> Nun, die Bundesregierung ist nicht für die
> Verträge zwischen
> Senat und S-Bahn zuständig.

Naja, nicht ganz richtig.

Vielfach wird hier im Forum das so dargestellt, als wenn die S-Bahn allein der Entscheidungsträger sei.

Dem ist nicht so. Die Herren Geschäftsführer müssen sich alles von Potsdamer Platz absegnen lassen. Die Zahlen zum Personalabbau kommen aus der Konzernzentrale (jüngst vor wenigen Tagen wurden die aktuellen abzubauenden Personalzahlen von dort verkündet). Der Verkehrsvertrag wurde nur von der S-Bahn unterschrieben, das o.K. und die Prüfung erfolgte in der Konzernzentrale. Alles, aber wirklich alles wird vom Konzern diktiert. Auch große Ausgaben müssen zur Abzeichnung im Konzern vorgelegt werden.

Stets nur auf die S-Bahn einzuprügeln lenkt nur davon ab, dass die Verantwortlichen im Potsdamer Platz sitzen.

Forderungen, Heinemann müsse gehen sind lächerlich, da der Konzern dann einen ebenwürdigen Nachfolger einsetzen würde. Auch die Personalauswahl der Geschäftsführer erfolgt ausschliesslich über den Konzern.

Vorgaben, wie man nun aus der schlechten Lage kommt, kommen ausschliesslich vom Konzern.

Jetzt verstanden, wieso ich auf Konzern und Bundesregierung verwies?

Das Problem S-Bahn zu verstehen gelingt nur, wenn man seine Scheuklappen ablegt und das ganze System betrachtet. Absolut unmöglich ist es, über die Berliner Landespolitik hier eine Kursänderung einzuwirken. Das weiss auch meine Lieblingssenatorin, daher das aufgepustete Verhalten dieser Tage.

Nach meinen Kenntnisse (und die sind bezüglich dem Verkehrsvertrag zugegeben nur mässig) gibt es keine Chance, den Vertrag vorzeitig zu beenden.
Harald Tschirner schrieb:
-
> Und das EBA braucht nicht an die Fahrgäste denken
> und sich vielleicht etwas früher zu einer
> Entscheidung durchringen?

Ok, das akzeptiere ich.

> Warum bekommt man das
> mit fachkundigem Nachdenken und Vorgeben an die
> Hersteller hier nicht hin?

Was ich schon so oft versuchte zu erläutern: Weil die Systeme nicht den speziellen Anforderungen der S-Bahn nachkommen. Der Betriebsablauf ist im Vergleich zu anderen Bahnen völlig anders.
Komme mir jetzt nciht damit, man müsse das dann anpassen. Dann muss man sich vom System S-Bahn hier verabschieden. Dann sind hier viele Dinge nicht mehr möglich.


> Wer verbietet ihm das? "Politikverdrossenheit"
> kommt auch vom Verhalten solcher Leute!

Richtig. Das ärgert mich auch maßlos. ich bin der Meinung, als 100% Unternehmen des Staats ist uns der Geschäftsführer 100% auskunftspflichtig. Aber ich erinnere mich an die Vorstellung des Geschäftsberichtes der Bahn, die Mehdorn geschwärzt dem Bundestag präsentierte. Schon vergessen?

> Ich hoffe, der Schwamm bleibt in der Schule
> eingeschlossen. Spätestens beim nächsten Desaster
> sollte man sich an das derzeitige erinnern.

Die Menschen vergessen heute sehr schnell. Nach der nächsten Staffel "Deutschland sucht den Superstar" oder "Dschungelcamp" habenw ir wieder ganz andere Sorgen und Gesprächsthemen.

Wünschen würde ich mir wahrlich, dass der ganze Quatsch zur Bahnprivatisierung zum Wahlkampfthema wird. Aber das wird man tunlichts vermeiden, da alle Parteien den Quatsch mitgetragen haben. Nun seht zu, liebe Bürger!
Schmierzug schrieb:

> > Nun, die Bundesregierung ist nicht für die
> > Verträge zwischen
> > Senat und S-Bahn zuständig.
>
> Naja, nicht ganz richtig.
>
> Vielfach wird hier im Forum das so dargestellt,
> als wenn die S-Bahn allein der Entscheidungsträger
> sei.

Nun, ich bezog mich da auf die andere Seite des Vertrages,
insofern war Dein Einwurf da missverständlich.

> Dem ist nicht so. Die Herren Geschäftsführer
> müssen sich alles von Potsdamer Platz absegnen
> lassen.

Sicher, was den großen finanziellen Rahmen angeht.

Aber zum Mitmeißeln: was die S-Bahn GmbH im täglichen
Geschäft aus diesem finanziellen Rahmen macht, hat
nicht die DB Zentrale entschieden, schon gar nicht Tiefensee.

Dass es diese Abhängigkeiten von der DB und wiederum vom Bund gibt,
stelle ich nicht im mindesten in Frage.
Aber nur diese Abhängigkeiten für die Desaster der letzten Zeit
verantwortlich zu machen, ist nicht mehr als eine billige Ausrede.

> Stets nur auf die S-Bahn einzuprügeln lenkt nur
> davon ab, dass die Verantwortlichen im Potsdamer
> Platz sitzen.

Oh, auch Junge-Reyer und Franz haben mehrfach auf die Verantwortung
der Bahn verwiesen. Das ist allgemein bekannt.
Und nochmal: die Verantwortlichen für das tägliche operative Geschäft
der S-Bahn sitzen nicht am PoPlatz.

> Forderungen, Heinemann müsse gehen sind
> lächerlich,

Wenn Du mich meinst: ich fordere nicht, er muss gehen.
Ich vermute, er wird gehen.

> da der Konzern dann einen ebenwürdigen
> Nachfolger einsetzen würde.

Unabhängig von Heinemanns Person und Position: ein
Mann in seiner Position hat, wenn auch nur begrenzt,
aber doch Einfluss. Und er kann persönlich nicht viel,
aber doch etwas bewirken. Insofern ist keineswegs gesagt,
dass ein anderer nichts anders machen würde.

> Nach meinen Kenntnisse (und die sind bezüglich dem
> Verkehrsvertrag zugegeben nur mässig) gibt es
> keine Chance, den Vertrag vorzeitig zu beenden.

Das vermute ich ähnlich.
auch die s-bahn-homepage ist eine ziemliche Unverschämtheit: Keine Entschuldigung oder Erklärung, nur ein Hinweis auf einen - nein, nicht reduzierten oder amputierten - "angepassten" Fahrplan! Kein Hinweis auf Überfüllung, Wartezeiten oder Empfehlungen, bestimmte Strecken zu meiden oder BVG zu benutzen.
Hallo,

seit 12 Uhr gibt es wieder zusätzliche Züge auf der S5 und S75 (TI +EI), die S3 fährt wieder im 10 Minutentakt und auch die S85 ist wieder dabei.
Hoffen wir, das es morgen wieder etwas besser funktioniert.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Hallo !

Ich finde es erst einmal gut, dass man hier Ross und Reiter beim Namen nennt!
Dinge, die Harald hier zum Forenalltag geschrieben hat sind pausibel und auch Wahr!
Wir unterliegen nun mal einer Meinungsbildung, auch teilweise oder gänzlich durch die unterschiedlichsten Medien unterwandert.
Was ist die Wahrheit? Was ist hier die Wahrheit? Dabei mache ich auch einen Seitenhieb auf den laufenden Prozess im Bankenskandal...!
Jeder kann und wird sich dazu selber seine eigenen Meinung bilden oder es bei der Vielzahl von Ereignissen einfach lassen!

Zum S - Bahnchef von gestern ( Abendschau!) noch ein Nachtrag meinerseits:
Ich habe in ein bis zwei Aussagen auch verstanden, dass er selbst über die Ausmasse dieser (Achs) Probleme selber im Dunkeln tappte!
Mit seinen andauernden Entschuldigungen wird er auch nicht glaubhafter.
Diesen Ablösungsgedanke von unserer Seite finde ich auch falsch.
Hier muss nämlich ein Richtungswechsel von unten nach oben angeschoben werden und nicht umgekehrt.
Eine Bundesbehörde, die Ihre gesetzlich verankerte Pflichten nicht erfüllt.
Zum Glück noch rechtzeitig die Kurve kriegt.
Wie war das Sprichwort: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!"

MfG
strolch
Selbst wenn Hr. Heinemann davon nichts wusste (was ich ihm nicht abnehme), wäre das ein Beweis dafür, dass er seinen Laden nicht unter Kontrolle hat. Meiner Meinung nach ist sein Rücktritt überfällig.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Dieses Thema wurde beendet.