Ich hab vor kürzlich ein älteres Foto gesehen, auf dem ein Abzweiggleis der Straßenbahn auf der heutigen Linie 26/28 etwa zwischen den Haltestellen Criegernweg und Tierpark zu sehen war. Den gibt es aber schon lange nicht mehr, ich fahre da ja sehr oft lang. Wo führte dieses Gleis mal hin?

War das nicht ein Abzweig für Arbeitszüge zur Versorgung der Bw Friedrichsfelde?

Was sollte nein Starassenbahngleis in der U-Bahn Werkstatt? Oder wurden dort auch mal Strab instandgehalten?

Darüber wurden u.a.Gleisbaumaschinen zwischen Strab und U-Bahn gewechselt.
Gruß Ulli

Ich wundere mich seit Jahren über noch in der Fahrbahn befindliche Strassenbahngleise in der Glinkastraße in Mitte und der Invalidenstraße in Mitte.

Die Gleise in der Glinkastraße führen von Behrenstraße bis Taubenstraße und biegen in diese ein. Dort werden sie für ca. 20m zweigleisig.

Die Gleise in der Invalidenstraße biegen auf den Platz vor dem Neuen Tor ein.

So weit ich weiß fuhr in beiden Bereichen niemals die Straßenbahn...kennt einer von Euch die Geheimnisse???


Gruß oklaf

Hallo Oklaf, Du kannst ein ja in Bewegung halten.
Ich habe ein Stadtplan von 1940 und den BVG-Linienplan von 1936 vormir zu liegen.
Invalidenstraße/Neues Tor: Von der ChausseeStraße kommend fuhren die Linien 6, 44 und 56 am alten Lehrter Bahnhof vorbei. Die Linien 24, 51 und 57 bogen am "Neuen Tor" in die Luisenstraße ab, weiter bis zur Dorotheenstraße.
Fall Glinkastraße: Hieß früher Kanonierstraße, die Straßenbahnen kamen von der Leipziger Straße, fuhren die Kanonierstraße hoch bis zur Behrenstraße, links rum bis zur Mauerstraße, links rum zurück zur Leipziger Straße ( 17, 40, 176). Durch die Französische Straße kamen die Linien vom Alex (72,60) dazu. In der Taubenstraße ist ein Stummel eingezeichnet, aber von der Charlottenstraße komment.
P:S:: Früher, als die Straßenbahnen noch Buchstaben als Linienbezeichnung trugen, soll dort eine Linie "Q" Endstelle gehabt haben. Da stand sie dann, die "Q (Kuh)" vorm "Neuen Tor".

Nachtrag: Stadtplan von 1957 gefunden. Danach kommt die 72 von der Leipziger Straße, durch die Charlottenstraße, biegt nach lins in die Französische ein, fährt bis zur Glinkastraße, links rum bis zur Tabenstraße, links rum bis zur Charlottenstraße, rechts rum zur Leipziger.
Gruß Ulli

Dieser Abzweig wurde etwa Mitte der 80er Jahre eingebaut aus 2 Gründen:

1. Ersatz für die Umfahrung Criegernweg. Die beiden Gleiswechsel der Umfahrung innerhalb der Streckengleise wurden im Zuge der Errichtung des Gleisdreicks Franz-Mett-Str. ausgebaut. Dieses Gleisdreick ermöglichte nicht nur ein Abstellen eines defekten Zuges ohne Behinderung des Linienverkehrs, sondern auch ein Kehren von Einrichtungszügen bei Bauarbeiten, da nur noch wenige Zweirichter vorhanden waren.

2. Verbindungsgleis U-Bahn - Straßenbahn. Das Gleis 41 der BwFi wurde Ende der 80er zum bequemen Austausch der BVB-eigenen NGRSM (Nivellier-Gleis-Richt-und Stopfmaschine von Plasser & Theurer - NSW-Import) zwischen den Gleisbauabteilungen von U-Bahn und Straßenbahn zum Gleisdreieck verlängert. Die Maschine war mit speziellen Spurkränzen zum Befahren von Straßenbahngleiskonstruktionen mit Flachrille, U-Bahn und Industriebahnweichen ausgestattet. Sie hatte StVZO-Ausstattung zum Fahren im Straßenraum (Blinker, Bremslicht, Scheinwerfer) und entsprach der BO U (Lichtraumumgrenzung für U-Bahn Klein- und Großprofil). Vor Errichtung der festen Gleisverbindung wurde die Maschine mittels eines mobilen Auflegergleises umgesetzt. Anstelle des Prellbocks auf Gleis 41 wurde eine Gleissperre eingebaut. Die Oberleitung der Straßenbahn endete vor dem Einfahrstor der Bw. Zur Trennung der Fahrschienenpotentiale von U-Bahn und Straßenbahn sind I-Stöße eingebaut worden.

Nach der BVB/BVG-Fusion wurde die Maschine an eine private Baufirma verkauft, so dass keine Arbeitsfahrzeuge mehr zwischen U-Bahn und Straßenbahn auszutauschen waren. Mit dem Einsatz von GT6-Zweirichtern ist das Wendedreieck entbehrlich geworden, so dass bei anstehenden Gleiserneuerungen die Weichen und die Fahrleitung entfernt werden konnten. Bei Straßenarbeiten an Versorgungsleitungen verschwanden auch die GVP des Verbindungsgleises bis zur Bw-Einfahrt.
Nur das Gleis 41 der BwFi geht noch immer bis zur Schranke, ist aber inzwischen wieder mit einem Prellbock gesichert.

Mario



so long

Mario