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Neue Signale auf U9 in Gegenrichtung
geschrieben von flystar 
Hallo,

mir ist aufgefallen, dass auf der U9 zusätzlich zum vorbereiteten Austausch der bestehenden Signale diverse neue für die Gegenrichtung hinzugekommen sind. An manchen ganz offensichtlich auf dem Bahnsteig (z.B. U-Turmstr, Zoo), an manchen nicht auf den ersten Blick zu erkennen im Tunnel (Hansaplatz).

Weiß jemand,welches Ziel die BVG damit verfolgt, bzw. welches (Notfall?) Betriebskonzept in Zukunft dahinter stehen soll? Ist geplant, die gesamte Linie damit auszustatten, und das Konzept auf weitere Linien auszudehnen?
flystar schrieb:
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> mir ist aufgefallen, dass auf der U9 zusätzlich
> zum vorbereiteten Austausch der bestehenden
> Signale diverse neue für die Gegenrichtung
> hinzugekommen sind. An manchen ganz offensichtlich
> auf dem Bahnsteig (z.B. U-Turmstr, Zoo), an
> manchen nicht auf den ersten Blick zu erkennen im
> Tunnel (Hansaplatz).

Im Allgemeinen wird die neue Zugsicherungsanlage die selben Eigenschaften wie die bestehende, überwiegend aus dem Jahre 1960 stammende, haben.
Am Bahnhof Turmstraße gab es seit Jahrzehnten eine signalisierte Ausfahrt linksgleisig Richtung Birkenstraße, da zwischen beiden Bahnhöfen ein Gleiswechsel liegt. Dazu gehört auch ein Kehrsignal im Weichenbereich im Tunnel. Das dazugehörige Bedienteil befand sich im Zugabfertigerraum Turmstraße (unten). Der Gleiswechsel ist seit einigen jahren nicht mehr betriebsfähig, deshalb waren die Signale abgedeckt und das Mastschild abgeklebt:




Auch die Bahnhöfe Osloer Straße, Nauener Platz, Leopoldplatz (unten), Zoologischer Garten (unten), Güntzelstraße, Walther-Schreiber-Platz, Rathaus Steglitz (unten) besitzen entsprechende Rückziehsignale (Kennbuchstabe R), um von beiden Bahnsteiggleisen signalisiert die Kehrgleise zu erreichen. Für linksgleisigen signalisierten Regelbetrieb ist die Anlage bislang nicht eingerichtet.

> Weiß jemand,welches Ziel die BVG damit verfolgt,
> bzw. welches (Notfall?) Betriebskonzept in Zukunft
> dahinter stehen soll? Ist geplant, die gesamte
> Linie damit auszustatten, und das Konzept auf
> weitere Linien auszudehnen?

Zuallererst müssen die veralteten Anlagen dringend erneuert werden, weil sie die wirtschaftliche Lebensdauer seit langem überschritten haben und in Zeiten des drastischen Personalabbaus wartungsintensive Technik schleunigst abgelöst werden muss. Durch die Einführung von FABA "Fahren im Bahnhofsabstand" wird die Sicherheit weiter erhöht, in dem das Ausfahrsignal erst nach Freimeldung des jeweils nächsten Bahnhofsgleises die Fahrt freigibt. Wegen der im Tagesgang weniger schwankenden Nachfrage ist ja ein 4-min-Takt inzwischen überall ausreichend. Außerdem sollen Ausfahrsignale zunehmend erst bei der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit auf Frei wechseln.
Ein grundsätzlich neues Betriebskonzept kommt sicher erst bei Einführung des fahrerlosen Zugbetriebes, wofür derzeit noch kein Zeithorizont absehbar ist.

Woran erkennst du Signale für die Gegenrichtung im Tunnel? Hier sind Signalwiederholer, Einfahr-, Strecken-, Deckungs- und Nachrücksignale oft an Mittelstützen angebracht.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2009 14:12 von der weiße bim.


Re: Neue Signale auf U9
06.10.2009 16:14
der weiße bim schrieb:
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> Im Allgemeinen wird die neue Zugsicherungsanlage
> die selben Eigenschaften wie die bestehende,
> überwiegend aus dem Jahre 1960 stammende, haben.

Die U9 wurde 1961 in Betrieb genommen.

> Zuallererst müssen die veralteten Anlagen dringend
> erneuert werden, weil sie die wirtschaftliche
> Lebensdauer seit langem überschritten haben und in
> Zeiten des drastischen Personalabbaus
> wartungsintensive Technik schleunigst abgelöst
> werden muss.

Wurden die Anlagen seit der Eröffnung vor 48 Jahren nie erneuert?
Henning schrieb:
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>
> Die U9 wurde 1961 in Betrieb genommen.
>
Na und, vielleicht wurden sie aber im Jahre 1960 hergestellt und installiert ;-))). Außerdem wurde 1961 die Linie G in Betrieb genommen ... ;-))))))))))))
der weiße bim schrieb:
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>
> Durch die Einführung von FABA "Fahren
> im Bahnhofsabstand" wird die Sicherheit weiter
> erhöht, [...]

Hat man dies nicht erst vor einem jahr bei der U8 wieder abgeschafft gehabt?

Viele Grüße aus der dunklen Erinnerung
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Hallo,

dass Signale erneuert werden, war gar nicht die Frage. Beim konkreten Beispiel von der weiße bim macht die Erklärung mit dem R Signal noch Sinn. Aber auf dem linken Gleis des U-Bahnhofs Turmstr. in Richtung Hansaplatz stand früher kein Signal. Ebenso hatten Westhafen, Hansaplatz und Birkenstr. nur Signale in die normale Fahrtrichtung, jetzt stehen dort (teilweise ein paar Meter im Tunnel) welche für linksverkehr (Die Fachleute nennen mir sicher den richtigen Begriff).

Habe heute auf die Schnelle ein paar Bilder gemacht, dürfen nur zwei angehängt werden, aber vieleicht präzisiert das meine ursprüngliche Frage.


Florian Schulz schrieb:
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> Hat man dies nicht erst vor einem jahr bei der U8 wieder abgeschafft gehabt?

Nein, FABA wird nach und nach überall eingeführt, da sich das Verfahren bewährt hat. Seitdem brauchte kaum noch ein Zug im Tunnel entleert werden.

so long

Mario
flystar schrieb:
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> Habe heute auf die Schnelle ein paar Bilder gemacht, dürfen nur zwei angehängt werden, aber
> vieleicht präzisiert das meine ursprüngliche Frage.

Ja, so ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Da wird im Endzustand tatsächlich signalisiert entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung gefahren werden können. Im Nordabschnitt der U6 ist das dank des neuen ESTW Afrikanische Straße bereits seit einiger Zeit möglich.

so long

Mario
Warum kann es denn ohne FABA öfter zu Entleerungen im Tunnel kommen? Wenn der Zug im Bahnhof davor entleert wird, und der dahinter dann auch, oder wie?

Und FABA und Abfahrt zur korrekten Zeit lässt sich also kombinieren? Ist ja bisher entweder das eine oder das andere eingesetzt worden.

Übrigens ein echtes Armutszeugnis für die U-Bahnfahrer, dass die es nicht hinbekommen, zur korrekten Zeit abzufahren, und deshalb durch technische Maßnahmen dazu gezwungen werden müssen.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
> Im Nordabschnitt der U6 ist das dank des neuen ESTW Afrikanische Straße bereits seit einiger Zeit möglich.

Spannend, da war ich lange nicht mehr unterwegs. Wie werden die Möglichkeiten in der Praxis genutzt? Sind dann auch zusätzliche Weichen eingebaut worden, um möglichst flexibel auf Betriebsstörungen reagieren zu können?

Gruß,

Klaus
flystar schrieb:
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> Wie werden die Möglichkeiten in der Praxis genutzt?

Wie zu erwarten, sehr selten. Allerdings sind die Mehrkosten für solche Extra-Funktionen gering und so ein Unfall wie die Flankenfahrt in Kurt-Schumacher-Platz am 25.3.2003 wäre damit vermieden worden.
Bildlink Berliner Feuerwehr
Bildlink Berliner Feuerwehr

> Sind dann auch zusätzliche Weichen eingebaut worden, um möglichst flexibel auf
> Betriebsstörungen reagieren zu können?

Ja, im Tunnel vor dem Endbahnhof Alt-Tegel wurde ein Weichentrapez möglich. Seit dem kann am Bahnsteig gekehrt werden, ein Umlauf gespart. Andere Weichen nur für Störungsfälle einzubauen und zu unterhalten ist zu aufwändig. Auf der nicht so stark frequentierten Außenstrecke kann jedoch durch den signalisierten Linksfahrbetrieb relativ leicht ein Pendelverkehr eingerichtet werden.

so long

Mario
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Warum kann es denn ohne FABA öfter zu Entleerungen im Tunnel kommen? Wenn der Zug im Bahnhof davor
> entleert wird, und der dahinter dann auch, oder wie?

Nein, wenn in einem Bahnhof ein Zug nicht weiter kann, beispielsweise Schlägerei oder ein erkrankter Fahrgast, dann bleibt der stehen, bis die Polizei oder der Notarzt fertig sind. In diesen Fall bleibt der Folgezug auf dem dahinterliegenden Bahnhof stehen (wo ihn jeder nach Belieben verlassen kann) und nicht im Tunnel vor dem blockierten Bahnsteig. Längerer Aufenthalt im Tunnel wird von einigen Fahrgästen leider nicht gut vertragen, bei eigenmächtigem Aussteigen auf der Strecke geht der Ärger erst richtig los.


> Übrigens ein echtes Armutszeugnis für die U-Bahnfahrer, dass die es nicht hinbekommen, zur
> korrekten Zeit abzufahren, und deshalb durch technische Maßnahmen dazu gezwungen werden müssen.

Fast alle U-Bahnfahrer kriegen das ganz gut hin, in seltenen Ausnahmefällen ist technische Unterstützung recht hilfreich.

so long

Mario
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Übrigens ein echtes Armutszeugnis für die
> U-Bahnfahrer, dass die es nicht hinbekommen, zur
> korrekten Zeit abzufahren, und deshalb durch
> technische Maßnahmen dazu gezwungen werden
> müssen.


der weiße bim schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fast alle U-Bahnfahrer kriegen das ganz gut hin,
> in seltenen Ausnahmefällen ist technische
> Unterstützung recht hilfreich.


Nö. Ist in den vergangenen Jahren etwas zu häufig aufgetaucht. Teilweise so häufig, dass an bestimmten Stationen am Wochenende fast jeder Zug bis zu drei Minuten zu früh gefahren ist. Nur deshalb hat man sich ja dazu entschlossen, dort technisch einen Riegel vorzuschieben. Wegen weniger bedauerlicher Einzelfälle macht man sowas nicht.
Ähm... vll. ist das ja gerade die richtige Stelle für eine vermutlich eher dumme Frage, die mich schon länger umtreibt: Auf manchen Bahnhöfen (Berliner Straße U7, Zoo U2 z.B.) befindet sich "vorne" ein aus zwei runden weißen Lichtern bestehendes, mit "1" und "2" bezeichnetes Signal. Kann mir jemand sagen, was die bedeuten? Irgendwie kriege ich da durch reines Beobachten keinen Sinn rein. thx a lot :)
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07.10.2009 03:08
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2010 20:10 von Jäger90.
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07.10.2009 03:10
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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2010 20:08 von Jäger90.
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07.10.2009 03:20
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2010 20:07 von Jäger90.
der weiße bim schrieb:
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> Allerdings sind die
> Mehrkosten für solche Extra-Funktionen gering und
> so ein Unfall wie die Flankenfahrt in
> Kurt-Schumacher-Platz am 25.3.2003 wäre damit
> vermieden worden.
> Bildlink Berliner Feuerwehr
> Bildlink Berliner Feuerwehr

Ich habe von jemanden gehört, dass 1978 auf der U9 am Bahnsteig vom Bahnhof Zoo eine U-Bahn auf eine andere aufgefahren ist. Weiß jemand dazu näheres?
Signale auf U9
07.10.2009 21:36
Henning schrieb:
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> Ich habe von jemanden gehört, dass 1978 auf der U9
> am Bahnsteig vom Bahnhof Zoo eine U-Bahn auf eine
> andere aufgefahren ist. Weiß jemand dazu näheres?

Der schwerste Unfall bei der Berliner U-Bahn seit 1908 ereignete sich am 30. Juni 1965 um 10:47 Uhr:
[www.berliner-feuerwehr.de]

so long

Mario
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