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BVG plant Fahrzeugfamilie für U- und S-Bahn
geschrieben von Cococabana 
Habe ich gerade gefunden. Rein theoretisch ein ganz lustiges Gedankenspiel. Für die Praxis runzelt sich allerdings ein wenig meine Stirn...

Hier der Link: KLICK

Gruß
Cococabana schrieb:
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> Habe ich gerade gefunden. Rein theoretisch ein ganz lustiges Gedankenspiel. Für die Praxis
> runzelt sich allerdings ein wenig meine Stirn...

Natürlich. U- und S-Bahnfahrzeuge haben außer der Spurweite und der Fahrleitungsnennspannung kaum etwas gemeinsam. Schon 1984 hatte man bei der BVG erwogen, für den übergeholfenen S-Bahnbetrieb maßlich in etwa passende U-Bahnfahrzeuge entsprechend modifiziert zu beschaffen. Man ist davon aber schnell wieder abgekommen, denn die konstruktiven Änderungen eines nach BO Stab entwickelten Bahnfahrzeugs zur Erfüllung der EBO-Bedingungen wäre ähnlich aufwändig gewesen wie die Neuentwicklung der BR 480.
Da die Berliner Bahnnetze keine Kleinserien benötigen, rechnet sich die Entwicklung speziell auf die Betriebsverhältnisse zugeschnittener Modelle in jedem Fall. Die Kompromisse einer universell verwendbaren Fahrzeugplattform in mehrhundertfachen Exemplaren zu bauen und betreiben zu müssen, dürfte über die Lebensdauer gerechnet wesentlich teurer kommen.

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Da die Berliner Bahnnetze keine Kleinserien
> benötigen, rechnet sich die Entwicklung speziell
> auf die Betriebsverhältnisse zugeschnittener
> Modelle in jedem Fall. Die Kompromisse einer
> universell verwendbaren Fahrzeugplattform in
> mehrhundertfachen Exemplaren zu bauen und
> betreiben zu müssen, dürfte über die Lebensdauer
> gerechnet wesentlich teurer kommen.

Es geht ja auch nicht um die Fahrzeugplattformen, sondern um die übrigen Teile.

Warum sollen z.B. die Türen eines zukünftigen U-Bahn-Zuges nicht baugleich mit denen eines neuen S-Bahn-Fahrzeuges sein?
Oder viele Bauteile der Antriebstechnik: Beispielsweise Umrichter, Motoren...
Die Wagenübergänge könnten vom selben Zulieferer stammen...
Und so weiter...

In dem Zusammenhang werde ich wohl auch nie verstehen, warum man für Hamburg dreiteilige Fahrzeuge vom Typ DT5 beschafft, die sowieso nahezu niemals solo unterwegs sein werden...

Gruß Ingo
Hallo,

der weiße bim schrieb:
> U- und S-Bahnfahrzeuge haben außer der
> Spurweite und der Fahrleitungsnennspannung kaum
> etwas gemeinsam. [...] Die Kompromisse einer
> universell verwendbaren Fahrzeugplattform in
> mehrhundertfachen Exemplaren zu bauen und
> betreiben zu müssen, dürfte über die Lebensdauer
> gerechnet wesentlich teurer kommen.

Naja, ich denke mal, gemeint war hier wohl auch weniger eine einheitliche Fahrzeugfamilie. Denkbar wäre aber m.E. durchaus die Verwendung einheitlicher Teile z.B. bei der elektrischen Ausrüstung. Diese Komponenten sind heute ohnehin weitgehend standardisiert, warum sollten sie nicht in gleicher oder ähnlicher Form bei U- und S-Bahn-Fahrzeugen verwendbar sein? Das gleiche könnte beispielsweise auch auf Teile der Inneneinrichtung zutreffen.

Beste Grüße,
vom ex-Dresdner
Bis das Wirklichkeit wird, wird es wohl noch etwas dauern. Aber man könnte ja auch klein anfangen.
Vereinheitlichung der Entwerter- Boxen. ( einheitliche Farbgebung )
Wie viel Farbvarianten gibt es da eigentlich ?
BVG hat gelbe Boxen, Bei der S-Bahn sind sie rot, Sind die bei der DB jetzt blau ?
Die Fahrscheinautomaten könnten auch angepasst werden.
Bei den Fahrscheinautomaten ärgert es mich manchmal schon, das ich jedesmal umdenken muss.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Ich weiss garnicht, was ihr alle habt - die BVG-PR läuft doch zur Hochform auf!

Erst wurde medienwirksam die Einstellung von U3 und 4 in Aussicht gestellt, um den Ersatz der dort eingesetzten Fahrzeuge sicherzustellen(dass das überfällig war, wird wohl kaum einer bestreiten).

Dennoch ist die Finanzierung der neuen Fahrzeuggeneration noch nicht gesichert, also legt man nach.

Wer wird sich noch gegen eine "Fahrzeugfamilie" stellen können, die nicht nur U3 und 4, sondern auch die S-Bahn retten wird?

Kurpjuweits Artikel suggeriert, die Planungen der BVG zur Sanierung der S-Bahn seien soweit gediehen, dass bereits Blaupausen neuer U- und S-Bahnfahrzeuge im Hinblick auf Synergieeffekte sosehr aufeinander abgestimmt sind, dass man von einer "Fahrzeugfamilie" sprechen kann.

Seht her: Die BVG hat bereits das optimale Konzept, während alle anderen noch "prüfen"!

Hoffen wir mal, das der Betrieb der S-Bahn so professionell wird, wie die PR der BVG, sie zu bekommen...

Faktisch wird man sicher nicht die U-Bahnfahrzeuge der S-Bahn anpassen, sondern wenn, dann umgekehrt.
Die neue Generation von U-Bahnfahrzeugen wird unabhängig vom ohnehin ungewissen Ausgang des S-Bahn-Dramas entwickelt werden.
Zur "Fahrzeugfamilie" wird sie höchstens dadurch werden, dass etwaige BVG-S-Bahnfahrzeuge möglichst viele bei der BVG bereits vorhande oder ohnehin anzuschaffende Komponenten eingebaut bekommen.

Aber das wäre nicht medienwirksam genug formuliert - so bekommt man weder Großaufträge, noch sonstige Mittel - politisch wird die Notwendigkeit eines funktionierenden ÖPNV bekanntlich permanent infrage gestellt.

Hilfreich für die Fahrzeugfamilienrhetorik ist, dass im für Fahrgäste sichtbaren Bereich viel vereinheitlicht werden kann, während die EBO-BoStrab-Konfliktbereiche eher darunter liegen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
dubito ergo sum schrieb:
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> Hilfreich für die Fahrzeugfamilienrhetorik ist,
> dass im für Fahrgäste sichtbaren Bereich viel
> vereinheitlicht werden kann, während die
> EBO-BoStrab-Konfliktbereiche eher darunter liegen.

In diesem Punkt (Fahrzeuginnenraum) ist man bei der BVG, inzwischen auch bei deren Subunternehmen schon recht weit gekommen.
Bei den kostenintensiven Baugruppen ist eine Vereinheitlichung technisch kaum möglich. Welche Gemeinsamkeiten haben denn der Flexity und der HK? Trotz des gleichen Herstellers, des Betriebs auf Gleisen mit 1435 mm Spurweite und Versorgung mit Gleichstrom von 750V Nennspannung (der Flexity läuft vorläufig auch auf 600V) - im wesentlichen die gleiche Farbe der Lackierung!

so long

Mario
Du kannst doch gar nicht beurteilen, wie die Ansteuerung der Motoren geregelt ist. Möglicherweise gibts da Parallelen in den eingesetzen Material. Dazu könnte die Kompressoren, oder die Federspeicherbremse die Gleich sein. Glaub an der Stelle sollte man eher nen Insider befragen. Sofern vorhanden^^

Lepus
Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder stehen die Regelwerke einer gemeinsamen Nutzung von Komponenten entgegen, oder es werden bereits heute dieselben Teile eingebaut. Siemens entwickelt doch nicht ohne Not zwei verschiedene Pulswechselrichter für U- und S-Bahn!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Mal ein Positiv-Beispiel AVG/Karlsruhe, Regiotram Kassel, laufen nach EBO und BOStrab. Also sind die Teile wohl bivalent einsetzbar?
BR 23 schrieb:
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> Mal ein Positiv-Beispiel AVG/Karlsruhe, Regiotram
> Kassel, laufen nach EBO und BOStrab. Also sind die
> Teile wohl bivalent einsetzbar?

Was meinst du mit bivalent?

Nach beiden Regelwerken (EBO und BOStrab) sind in Deutschland eine ganze Menge Straßenbahnwagen zugelassen. In Bremen und Frankfurt/M. gibt es beispielsweise gemeinsam mit der Straßenbahn befahrene Anschlussgleise der DBAG.
In anderen Straßenbahnbetrieben z.B. im Rhein-Neckar-Raum und Chemnitz gibt es nach EBO konzessionierte Überlandabschnitte.
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Wagen dieser Betriebe auf "normalen" Eisenbahngleisen allgemein zugelassen wären. Das sind in Deutschland nur die Zweisystemwagen der KVG und AVG in Karlsruhe, der Saarbahn in Saarbrücken und der KVG und RBK in Kassel. Obwohl diese Wagen somit in allen drei Betrieben einsetzbar wären (oft und gern wurden Saarbahnwagen an die AVG verliehen), hat man sich dennoch nicht auf ein Modell einigen können. Und das bei geringen Stückzahlen der Zweisystemwagen: die Saarbahn besitzt 18 Stück, KVG/RBK ebenfalls 18 (dazu noch 10 Hybridwagen mit Dieselmotor), KVV und AVG zusammen 121 Stück, letztere jedoch in zwei völlig unterschiedlichen Typen (Hochflurwagen mit Gleichstromsteller / Mittelflurwagen mit Drehstromumrichter).
Was ist daran also positiv?

In Berlin bestellt man dagegen große Serien: 500 S-Bahn-DTw (1000 Wagen) der BR 481/482, 46 H-Züge (276 Wagen), 24 HK (96 Wagen), Flexity 136 Wagen (davon 4 schon da und 99 bestellt). Bei diesen Stückzahlen ist eine spezielle Berlin-Ausführung vollauf gerechtfertigt.

so long

Mario
Hallo allseits,

die Idee eurer BVG finde ich gut. Sollten die wirklich irgendwann ein Viertel der S-Bahn kriegen, dann ist es doch ganz gut wenn se paar Teile auf Vorrat haben, wer weiß in welchen Zustand die S-Bahn bis dahin ist. Vieleicht beginnt mit der Übernahme erstmal wieder die große Restaurierung... überspitzt gesagt. Außerdem: In Sachen Stromschienentechnik hat die S-Bahn doch auch von den Neuerungen die die BVG von U-Bahnbereich auf den S-Bahnbetrieb übertragen hat, seinerzeit profitiert.

Abgesehen davon irgendwo braucht die BVG ja dann auch ein Werk, für deren eigene S-Bahnzüge. Und da kanns doch nur von Vorteil sein, wenn das Werkstättenpersonal dann freizügig zwischen dem neuen S-Bahnwerk und der U-Bahnwerkstätten einsetzbar ist, weil Baugruppen wietgehend gleich sind.Oder ist geplant das weiterhin Schöneweide für alle S-Bahnfahrzeuge auch jene die dann "fremdbetrieben" werden, zuständig ist?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Daniel Vielberth schrieb:
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> Oder ist geplant das weiterhin Schöneweide
> für alle S-Bahnfahrzeuge auch jene die dann
> "fremdbetrieben" werden, zuständig ist?

Geplant ist garnichts - das ist ja das Problem.
Schöneweide soll bis 2017 nicht geschlossen werden, mehr wurde noch nicht verlautbart.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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