Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
ne kurze Frage an die Straßenbahner...
geschrieben von daniel 
Hallo,

mir ist bei den GT-Bahnen schon mehrmals ein unangenehmes Rumpeln aufgefallen. Das hört sich so an, als ob ein Rad an einer Stelle abgeschliffen und nicht mehr rund ist. Weiß jemand woher das kommt (ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Bahnen wirklich mit solchen Rädern unterwegs sind)?

Danke im Voraus...
Das "hört" sich danach an: Flachstelle
Ich hab hier in Stuttgart mal einen Fahrer gefragt, weil nach dem starken bremsen dieses Rumpeln ebenfalls auftrat. Ich meinte zu ihm, ob das ABS defekt sei und daher das Rumpeln immer lauter wird. Er meinte aber nein ABS funktioniert gut, es liegt daran, dass sich was am Rad durch den Druck angehaftet hat. Manchmal gibt es in Berlin auch Kinder, die die Schottersteine oder Münzen auf die Gleise legen. Nach der Drüberfahrt tritt dann sone Flachstelle auf.
Morgen,
genau Flachstelle, oder "eingefahrener" Teer, oder ein Kaugummi der (Oh wie lustig) auf die Gleise gelegt wurde. Eben etwas was ne weile dran klebt. Ist aber auch bei den KT´s der Fall. Hat nichts rein mit den GT´s zu tun.
schönen Donnerstag sagt Shorty
Was mich aber verwundert, ist das in Berlin, wenn die Tram über Weichen fährt, dass diese so enorm laut sind. Kann das nur daran liegen, dass man die "Herzen" entlasten will, weil man auf dem Spurkranz fährt? Man beobachtet ja regelrecht wenn man von der Setie schaut, wie sich das Rad anhebt. Oder liegt es an den vllt kleineren Rädern im Gegensatz zu den hochflurigen Ubahnen.
Richtig, das liegt am flachen Herzstück, wie es bei Straßenbahnbetrieben üblich war. Viele Betriebe haben inzwischen auf tiefe Herzstücken umgestellt, oder sind dabei, aber das ist nicht an allen Stellen praktizierbar. Problematisch sind da auch die Kreuzungen, die ebenfalls oft auf dem Spurkranz befahren wird.

Gerade beim scharfen abbremsen können Flachstellen schnell entstehen, auch wenn der Gleitschutz funktioniert. Dafür kann der Bruchteil einer Sekunde ausreichen. Bei neueren Fahrzeugen ist die Abstimmung inzwischen aber so gut, dass Flachstellen kaum noch ein Problem darstellen. Stattdessen hat man nun andere Probleme erkannt, um die man sich kümmern muss (Riffelbildung).

Soweit ich weiß, neigen die Berliner GT6N wegen der Kombination aus an- und nicht angetriebener Achse zu erhöhter Flachstellenbildung, da es hier schneller vorkommt, dass etwas nicht "sychron" fährt. Leichte Flachstellen fahren sich manchmal auch von selbst wieder raus, aber gerade nach einer "ordentlichen" Gefahrenbremsung hat man gerne mal heftige Flachstellen drin, die dann die Werkstatt entsorgen muss.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hatte man nicht vor einiger Zeit die "Tiefrillenherzstücke" so gepriesen? Werden denn solche jetzt immer eingebaut?

Das Rumpeln an Weichen tritt meines Erachtens nur bei Weichen im Straßenraum auf. Dazu kommen sicherlich die engen Bögen an den Abzweigen - so sind die Lücken an den sich kreuzenden Schienen eher zu spüren als bei seichteren Abzweigen.

Auf den Vorsortierweichen in Marzahn beispielsweise ist es nicht so laut.

Und das alles ist bei anderen Straßenbahnbetrieben anders? Weil extra Berlin erwähnt wird? Erfahrungen? Ich selbst habe bei meinen Besuchen anderer Betriebe bislang nie so recht darauf geachtet.

Außer in Stettin...
Youtube

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Ja, vor allem die Weichen im Straßenraum haben noch Flachrille. Zumindest beim eigenen Gleiskörper wird aber nur noch Tiefrille eingebaut.

Die SRS hat vor etwa 2 Jahren ihre Alt-Weichen von Flach- auf Tiefrille "umgeschliffen", wodurch das Befahren der Weichen deutlich leiser geworden ist. Neue Weichen werden sowieso als Tiefrille ausgeführt. Jetzt dürfte man höchstens noch auf dem Betriebshof Flachrillenweichen finden.

Stettin dürfte mehr oder weniger komplett mit Flachrillenweichen fahren. Der Unterschied ist auch nicht schwer erkennbar. ;)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hm soweit ich mich erinnern kann, war am Antonplatz immernoch was flaches. Und Danziger Ecke Greifswalder auch.
Gibt es irgendwo selbsterklärende Darstellungen ? Ich kann mir unter Tief- und Hochrille im Moment rein gar nichts vorstellen.
Grenko schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gibt es irgendwo selbsterklärende Darstellungen ?
> Ich kann mir unter Tief- und Hochrille im Moment
> rein gar nichts vorstellen.

Puh, gibts bestimmt irgendwo im Netz.

Flachrille: Das Herzstück ist im Prinzip ein großer Klotz, in den nur zwei schmale Rillen eingeritzt sind. Davor und dahinter senkt es sich in die Gleisrille ab. Die Folge ist, dass das Rad beim Befahren des Herzstücks nicht mehr auf der Lauffläche des Rades, sondern auf dem Spurkranz des Rades fährt. Zwischen Lauffläche und Rad entsteht eine Lücke. Durch das absinken setzt die Lauffläche dahinter dann wieder auf das Gleis auf.
Tiefrille: Das Rad sitzt wie bei der "großen" Bahn bei der ganzen Weichenfahrt mit der Lauffläche auf dem Gleis, das Rad wird nicht angehoben.

Gut beobachten kann man das z.B. an der Landsberger/ Petersburger sowohl bei den Weichen, als auch bei der Kreuzung. Wenn man sowas sieht ist es selbsterklärend. Vielleicht finde ich ja ein passendens Foto. ;)

PS: Hab ein Foto gefunden, wo ein Flachrillen-Herzstück halbwegs zu sehen ist und es mal freigeschnitten. Ich denke da kann man es ganz gut erkennen.


PPS: Na, wer errät, welche BVG-Weiche das ist. *g*

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2010 21:20 von Jay.


Danke Jay !

Ui, das kannte ich noch gar nicht mit der Hochrille.
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Gut beobachten kann man das z.B. an der
> Landsberger/ Petersburger sowohl bei den Weichen,
> als auch bei der Kreuzung. Wenn man sowas sieht
> ist es selbsterklärend. Vielleicht finde ich ja
> ein passendens Foto. ;)

An Kreuzungen mit Flachrille sieht man auch sehr deutlich, dass die eigentlichen Laufflächen in diesem Bereich eine matte Oberfläche haben. im Gegensatz zu den Tiefrillengleisabschnitten, wo die Lauffläche, wie auf jedem normalen beanspruchten Gleisstrang auch, durchgängig blank ist.

Hier zum Beispiel gut zu erkennen an den Roststellen: [www.fotocommunity.de] Abgeriebene Bereiche aufgrund der tieferen Rille nach kurzer Zeit verrostet; die eigentlichen Herzstücke aber aufgrund der fehlenden Radreifenreibung "unbeschadet" und deswegen nicht rostanfällig.
(Bevor Fragen kommen: Dett is nur rostich, weil da zu dem Zeitpunkt uffjrund von Bauarbeitn keene Bahn jefahrn is.)

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2010 21:41 von Florian Schulz.
@Florian: Auf deinem Bild ist auch ganz gut zu erkennen, welche Spuren der Spurkranz hinterlässt. Der trängt ja in dem Augenblick das ganze Gewicht der Bahn.

Auf meinem Bild ists genau andersrum, da erkennt man den Unterschied zwischen blank polierter Schiene und dem matten Bereich, wo auf dem Spurkranz gefahren wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Sehr anschaulich dargestellt - aber warum überhaupt? Ich meine, wer ist weshalb darauf gekommen, Straßenbahngleise so zu bauen, dass es poltert wenn ein Zug darüberfährt? War kein Platz nach unten hin?

Warum schleift man nicht auch in Berlin die Rillen tiefer? Zu pragmatisch?

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Philipp Borchert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sehr anschaulich dargestellt - aber warum
> überhaupt? Ich meine, wer ist weshalb darauf
> gekommen, Straßenbahngleise so zu bauen, dass es
> poltert wenn ein Zug darüberfährt? War kein Platz
> nach unten hin?
>
> Warum schleift man nicht auch in Berlin die Rillen
> tiefer? Zu pragmatisch?


Meine Vermutung: Um keine Flachstellen zu provozieren. Ich denke da besonders an rechtwinklige Kreuzungen, bei der der Radreifen mit Kraft erstmal in die Querrille reinpoltern muss um diese überqueren zu können.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Florian Schulz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Meine Vermutung: Um keine Flachstellen zu
> provozieren. Ich denke da besonders an
> rechtwinklige Kreuzungen, bei der der Radreifen
> mit Kraft erstmal in die Querrille reinpoltern
> muss um diese überqueren zu können.

Nein, die Flachrille dient der exakten Spurführung der Straßenbahnräder bei typischen engen Radien und in Bögen liegenden Kreuzungen. Hauptnachteile sind der erhöhte Spurkranzverschleiss der Radsätze, häufige Nachbearbeitung bzw. Erneuerung der Herzstücke und die Geräuschentwicklung. Dass auch Tiefrillen kein geräuschloses Befahren von Gleiskonstruktionen garantieren, kann man bei der U-Bahn deutlich hören.

so long

Mario
Ich will euch nicht unterbrechen...

Ich habe aber eine Frage.

Letztens fuhr ich mit meiner Freundin in der M1 von S+U Schönhauser Allee
Richtung Hack.Markt

Es war eine GT6N - welche recht voll war, jedoch hatte man Platz.
Etwas Verspätung, so -3

Zionskirchplatz: Tram fährt langsam los, biegt rechts ein und bleibt gleich nachdem bzw. beim einbiegen stehen. (also max. der erste drittel war schon rechts abgebogen)

Ich wunderte mich. "Warum bleiben wir stehen?"
Dann fiel mir ein, dass es eigentlich grade aus gehen müsste, rechts gehts für die 12 lang.
Weiter im Geschehen :
Fahrer macht Tür auf, geht durch den Zug und aufeinmal fährt die Tram zurück.
Ich konnte nicht sehen, was er macht und will von euch das jetzt wissen xD
Ist es nicht möglich, aus dem Führerstand den Rückwärtsgang einzulegen?

Bitte um Antwort.

Der Fahrer nahm es locker. Ungefähr so: "Sowas kann passieren... Wenn man auf ein-und austeigende Fahrgäste achtet, vergisst man schnell auf die Weiche zu achten."

Achja, da kommt mir die zweite Frage : Hätte der Fahrer das erst ein paar Sekunden später bemerkt, sodass er nicht mehr zurücksetzen kann, müsste er doch dann den kleinen Umweg fahren wie die 12 bis Oranienbgr. und dann wie M1 Ri Pankow zurück, oder? Hätte er dann auch an den Zwischenhalten halten müssen?
Oder ist es dann wie eine "So-schnell-es-geht-zum-Hack.Markt-Fahrt"?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2010 13:54 von Berlin_Hbf.
> Zionskirchplatz: Tram fährt langsam los, biegt
> rechts ein und bleibt gleich nachdem bzw. beim
> einbiegen stehen. (also max. der erste drittel war
> schon rechts abgebogen)
>
> Ich wunderte mich. "Warum bleiben wir stehen?"
> Dann fiel mir ein, dass es eigentlich grade aus
> gehen müsste, rechts gehts für die 12 lang.
> Weiter im Geschehen :
> Fahrer macht Tür auf, geht durch den Zug und
> aufeinmal fährt die Tram zurück.
> Ich konnte nicht sehen, was er macht und will von
> euch das jetzt wissen xD
> Ist es nicht möglich, aus dem Führerstand den
> Rückwärtsgang einzulegen?
>
> Bitte um Antwort.
>
> Der Fahrer nahm es locker. Ungefähr so: "Sowas
> kann passieren... Wenn man auf ein-und austeigende
> Fahrgäste achtet, vergisst man schnell auf die
> Weiche zu achten."
>
> Achja, da kommt mir die zweite Frage : Hätte der
> Fahrer das erst ein paar Sekunden später bemerkt,
> sodass er nicht mehr zurücksetzen kann, müsste er
> doch dann den kleinen Umweg fahren wie die 12 bis
> Oranienbgr. und dann wie M1 Ri Pankow zurück,
> oder? Hätte er dann auch an den Zwischenhalten
> halten müssen?
> Oder ist es dann wie eine
> "So-schnell-es-geht-zum-Hack.Markt-Fahrt"?


Hallöchen,
also die Züge haben alle einen kleine Klappe am hinteren Ende. Darunter befindet sich ein kleines Rückfahrpult. Damit kann der Fahrer "sicher" rückwärts fahren.
Da Du ja die örtlichkeit kennst wirst Du selber wissen das es fatal enden kann wenn der Fahrer von vorne den "Rückwärtsgang" einlegt. Es wäre also möglich, jedoch darf er es nicht.

Zu Deiner zweiten Frage, je nachdem wie weit er nun wirklich über die Weiche gefahren ist obliegt die Entscheidung der Leitstelle ob der Fahrer rückwärts darf. Sollte dem nicht so sein (sprich die Umleitung über die 12) ist mehreres möglich. Er fährt die Umleitung, mit Fahrgästen und hält an den Stops... ...oder er fährt die Umleitung ohne Fahrgäste als Betriebsfahrt... (dies wird dann aber eher die Ausnahme sein)

Gruß Shorty
Berlin_Hbf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist es nicht möglich, aus dem Führerstand den
> Rückwärtsgang einzulegen?

Selbst wenn er könnte und dies dürfte, sollte er es schon aus Selbstschutz lassen. Er hätte doch nicht die Spur einer Chance auch nur zu erahnen, was hinter seinem Zug passiert, insbesondere wenn er schon ein Stück in der Kurve steht.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen