Da ich die Tage gerade wohl zu wenig zu tun habe, ist mir eine Idee zur Reaktivierung der Stammbahn und der Nordbahn gekommen, die ich in dieser Form noch gar nicht wahrgenommen habe. Vieleicht weil die Idee zu schwachsinnig ist, aber ich finde sie so interessant, daß ich sie mal hier niederschreibe.
Könnte man nicht die Stammbahn einfach ab Yorckstraße bis Zehlendorf auf der S-Bahn-Trasse mit Oberleitung reaktivieren? Das hat jetzt nichts mit der bis zur Ermüdung durchgekauten Diskussion Gleichstrom gegen Wechselstrom zu tun, sondern dient einfach dazu, zwei Sachen presigünstig unter einen Hut zu bekommen, nämlich die Stammbahn als Regionalstrecke wieder zu beleben und gleichzeitig den gewohnten Standard zu behalten. Die Strecke im Einzelnen: Fertigstellung der Ausfahrrampen am Fernbahntunnel, Führung der Strecke bis Yorckstraße, dann auf der S-Bahn-Trasse bis Zehlendorf und weiter über Dreilinden bis Griebnitzsee.
Wenn man wie bisher alle Halte zwischen Yorckstraße und Zehlendorf bedient und im 10-Minuten-Takt fährt, könnte eine zwischen geschobene Regionalbahn maximal 6-7 Minuten gegenüber der dort dann verkehrenden Wechselstrom-S-Bahn gut machen. Sollte mehr drin sein, könnte man die Regiobahn ja z.B. durch einen Halt in Schöneberg und/oder Steglitz ausbremsen und gleichzeitig neue Fahrgäste gewinnen. Da ja sonst dort keine Güter- oder Fernzüge verkehren, sollte eine derartige Betriebsführung ja halbwegs störungsarm machbar sein. Nachteil: bisherige S1-Kunden kommen nicht mehr zum Anhalter Bhf, und die weiteren Bahnhöfe im Nordsüd-Tunnel der normalen S-Bahn sind nur über Umsteigen in Potsdamer Platz erreichbar. Dafür gehts direkt zum Hbf.
-> Sollte man doch noch Gefallen an der echten S21 finden, so könnte man sich auch den Südabschnitt zwischen Potsdamer Platz und Yorckstraße sparen, da dann die bisherige Strecke über Anhalter Bhf wieder genug freie Kapazitäten hätte.
Bei der Nordbahn könnte man das ja ähnlich machen. In Schönholz neben dem S-Bahn-Hof noch zwei Außenbahnsteige und dann weiter über Wilhelmsruh Richtung Hohen-Neuendorf. Danach Umrüstung der S-Bahn-Strecke bis Oranienburg auf Oberleitung, also insgesamt quasi eine viergleisige Fernbahnstrecke. Nachteil: Bornholmer Straße wäre von Norden nur über Umsteigen zu erreichen, Vorteil: man ist schneller in Gesundbrunnen und die Investition wäre doch deutlich geringer als neben der S-Bahn-Trasse noch extra Gleise für die Fernbahn zu legen.
Problem sehe ich hierbei wieder in den maximal 6-7 Minuten, die ein durchgehender Zug schneller als die "neue" S-Bahn im 10 Minutentakt zwischen Gesundbrunnen und Frohnau sein dürfte. Aber hier könnte man ja auch den ICE und die RE-Züge in Wittenau stoppen lassen, um Zeit zu schinden, man müsste ja nicht mal den Bahnsteig verlängern.