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Fahrzeugmangel auch bei der BVG
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Folgt nach dem S-Bahn nun das BVG-Chaos? Wenn man Insindern glauben schenkt, dann besteht daran kein Zweifel mehr. Auch bei der BVG wurde massiv Personal in den Werkstätten abgebaut. Beim Fahrpersonal gab es mehr Ab- als Zugänge, weswegen seit Monaten immer wieder Fahrten bei Bus und Straßenbahn ausfallen. Doch da das Werkstattpersonal mit Fahrberechtigung "auf Linie" geschickt wird, bleibt die Arbeit in den Werkstätten häufiger liegen.

Hinzu kommen - wie bei der S-Bahn - nun auch technische Probleme. Die neuen Doppeldecker-Busse haben ein Problem mit den Achsen, doch laut BVG schafft der Hersteller MAN den Tausch der Achsen nicht in der vereinbarten Zeit. Zudem wurden Busse in den Einsatz geschickt, die kurz darauf von der Polizei wieder aus dem Verkehr gezogen wurden. Der Fahrzeugmangel wirkt sich gravierend aus: Dort, wo normalerweise Doppeldecker- oder Gelenkbusse eingesetzt werden, sind nun häufiger kurze Eindecker anzutreffen, die dann in ihrem eigentlichen Einsatzgebiet fehlen. Für den Fahrgast ist es nur schwer zu erkennen, ob eine Fahrt ausgefallen, oder nur verspätet ist, denn auf vielen Linien kommt es wegen Staus und Überfüllung immer wieder zu größeren Verspätungen.

Nun ist die U-Bahn ebenfalls betroffen und setzt auf der U2 teilweise verkürzte Züge mit 6 statt 8 Wagen ein. Um während der S-Bahn-Krise möglichst hohe Kapazitäten anzubieten, wurden Fahrzeuge von der Wartung vorübergehend zurückgestellt, doch nun sind die entsprechenden Fristen ausgeschöpft und die Fahrzeuge dürfen nicht mehr eingesetzt werden. Weiterhin müssen auch die Radlager der neuen Baureihe HK häufiger getauscht werden, als ursprünglich vorgesehen. Besonders betroffen ist auch die U-Bahnlinie U5 im Ostteil der Stadt: Eigentlich wollte die S-Bahn dort im Berufsverkehr, als Ersatz für die Ausfälle auf den Linien S5, S7 und S75, eine Verdichtung von 5 auf 4 Minuten bestellen, doch wegen der knappen Personal- und Fahrzeugedecke war dies nicht möglich, sodass nun vereinzeilt sogar Fahrgäste wegen Überfüllung zurückbleiben müssen.

Auch der 3. Unternehmensbereich, die Straßenbahn, leidet unter dem Personalabbau der vergangenen Jahre. So kam es bereits an einem Wochenende zum Komplettausfall der Linie 67, aber auch im Berufsverkehr fallen häufiger einzelne Verstärkerfahrten verschiedener Linien aus. Zudem ist die Straßenbahn "Opfer" ihres Erfolges. Noch immer wirkt die verlegung der Linie M2 zum Alexanderplatz nach. Die Kapazitätserweiterung durch die Taktverdichtung ist inzwischen aufgezehrt. Insbesondere am späten Nachmittag und zur Taktausdünnung am Abend, sowie am Wochenende sind die Bahnen sehr gut gefüllt. Doch als Ersatz für die unterdimensionierten Zweirichtungsfahrzeuge vom Typ GT6N-ZR sind nur "kurze" Flexity vorgesehen, die zwar theoretisch eine höhere Kapazität haben, realistisch gesehen aber nur unwesentlich mehr Platz bieten. Ein Testeinsatz der Flexity-Prototypen im Zweirichtungsbetrieb der Linien M2 und M10, ist zudem wegen technischer Probleme derzeit nicht vorgesehen.

Im Unternehmesbereich Bus gab es bereits erste Konsequenzen. Der bisherige Direktor Johannes Müller, wurde nach Informationen des Tagesspiegels von seinen Aufgaben freigestellt.

Artikel geschrieben von Tom Gerlich
...und die Insider unter uns haben es schon seit langem prophezeit das es so kommen wird...
und die S-Bahnkrise brachte das Faß zum Überlaufen.

Nun ist die BVG im Prinzip dort angekommen, wo sich die Sparerei der letzten Jahre ins Gegenteil verkehrt- wie bei der S-Bahn.

Wären die einzelnen Mißstände ( Personalmangel "an der Front" ,Fahrzeugmangel, die Auswirkungen der Wintermonate,
Ausreizen der maximalen Laufleistungen noch grade so handhabbar gewesen,
hat die S-Bahnkrise mit den Mehraufwendungen für die BVG gezeigt, das die
von den Kaufleuten spitz gerechneten Kapazitäten doch nicht ausreichen,
wenn mehrere der Fälle zusammen wirken.
Dazu die mangelnde Finanzausstattung der BVG mit dem Verkehrsvertrag,
das versaute CBL-Geschäft, und der daraus anwachsende Schuldenberg.

Klar kann nicht immer für den Ernstfall vorgesorgt werden,doch nun zeigt es sich,
das das warten auf neue Wagen mit der Hoffnung auf weniger Wartung gewaltig nach hinten losgeht, genauso wie man jahrelang nur Personalkennziffern veranschlagte,
die dem realen Aufwand und Bedarf nicht reichten und Mehrleistung von nicht ständigem Fahrpersonal,
sowie Ableistung von Überstunden für den Fahrdienst von vornherein mit einbuchte.
Dazu kommen noch weitere falsche Management-und Planungsfehler,
die man offiziell nicht zugeben möchte, aber die den Leuten an der Basis wohl bekannt sind, und die den Frustpegel weiter nach oben trieben.

Quo vadis . BVG ??
fragt sich T6 JP



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.2010 18:40 von T6Jagdpilot.
Dazu kommt gerade jetzt - wie passend - das Damoklesschwert des Finanzsenators...
Die Unterfinanzierung der BVG durch die Stadt hatte er ja schon beim Amtsantritt thematisiert - ohne, dass etwas korrigiert worden wäre.

Jetzt wird das ganze konkreter und auf einmal spricht er davon, die Fahrgäste in die Pflicht zu nehmen - es ist also zu erwarten, dass wir schlechtere Leistungen und/oder höhere Fahrpreise zu erwarten haben - selbst nicht erwartete zusätzliche Mittel wurden vom Senat natürlich nicht der BVG zur Verfügung gestellt.

Ebenso ist natürlich mal wieder keine Rede von Maßnahmen, Angebot, Kosten und Einnahmen zum Vorteil von Stadt und Fahrgästen zu optimieren: Eigentrassen, Vorrangschaltungen, Verstraßenbahnung...

Fazit: Nußbaum deutet zwar den großen Wurf an(es wäre auch unklug, nur von negativem zu sprechen), dabei dürfte es aber mal wieder bleiben.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Im "Potsdamer Neueste Nachrichten" von gestern steht, dass es zurzeit bei allen U-Bahnbaureihen im Kleinprofilnetz technische Probleme gibt. Bei den GI/1E-Zügen ist es das Getriebe. Bei der Baureihe HK sind es immer noch die Radsatzlager. Die A3 müssen häufiger in die Werkstatt als vorgesehen.
In der Berliner Zeitung habe ich heute nur flüchtig einen Artikel gesehen der berichtete, daß bei den DLs im Dachbereich vermehrt Roststellen gefunden worden sind. Vielleicht weiß da jemand mehr bzw. hat den Artikel zur Hand ?

P.S.: Wollte dies nur erwähnen, da bisher nur von den Achsen gesprochen wurde und der Artikel irgendwie im Zusammenhang mit der Werkstattmisere war (?)
Grenko schrieb:
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> In der Berliner Zeitung habe ich heute nur
> flüchtig einen Artikel gesehen der berichtete, daß
> bei den DLs im Dachbereich vermehrt Roststellen
> gefunden worden sind. Vielleicht weiß da jemand
> mehr bzw. hat den Artikel zur Hand ?

So weit ich weiß soll das doch nur für die DL05 gelten. Oder?
Genaueres weiß ich leider auch nicht.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
485er-Liebhaber schrieb:
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> So weit ich weiß soll das doch nur für die DL05
> gelten. Oder?
> Genaueres weiß ich leider auch nicht.

Ja, da es zur Verwendung von falschen Kleber für Scheiben kam,
Kann es sein, daß es auf der U7 im Tagesverkehr vermehrt 8-Minuten-Lücken gibt, die auf Zugausfälle zurückzuführen sind? Fällt mir in den letzten Werktagen immer wieder auf, bei einem 4-Minuten-Takt dann "U7 Rathaus Spandau in 8 Minuten, U7 Rathaus Spandau in 12 Minuten". Sieht für mich nach Zugausfällen aus, ob nun Personalmangel oder Materialmangel, kann ich leider nicht sagen.
5007 übrigens heute auf der U7, nachdem ich in der letzten Woche gar keine Hs auf der 7 gesehen habe. Was allerdings nicht zwangsläufig heißt, daß keine unterwegs waren.

Dennis
Trotz Mangel an Fahrzeugen wurde heute 1058 leider abgemeldet. :(

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Ja, mir ist auch der "ausgedehnte" Takt auf der U7 aufgefallen.
Naja, solange die U7 nicht im 20-minuten-Takt fährt, werde ich diese bevorzugen.
drstar schrieb:
-------------------------------------------------------
> Kann es sein, daß es auf der U7 im Tagesverkehr
> vermehrt 8-Minuten-Lücken gibt, die auf
> Zugausfälle zurückzuführen sind? Fällt mir in den
> letzten Werktagen immer wieder auf, bei einem
> 4-Minuten-Takt dann "U7 Rathaus Spandau in 8
> Minuten, U7 Rathaus Spandau in 12 Minuten". Sieht
> für mich nach Zugausfällen aus, [...]


Vielleicht kommt ja auch nur ne FLEXITY... ;-)
Bei nem 20er-Takt wäre die Verspätung am Ende auch gleich nochmal 20 Minuten. Mein Zug, der heute nach 8 Minuten kam, war recht voll und sammelte noch Verspätung, schätze mal so 2 bis 3 Minuten, von Berliner Str. bis Rathaus Spandau. Übrigens treten diese Lücken auch durchaus während der HVZ auf, und ich glaube nicht, daß mein Zug mit 4 Minuten Verspätung ankam, dann hätte ihm der nachfolgende im Nacken sitzen müssen, naja am Rathaus dürfte er nicht mehr allzuweit weg gewesen sein.

Dennis
485er-Liebhaber schrieb:
-------------------------------------------------------
> Trotz Mangel an Fahrzeugen wurde heute 1058 leider
> abgemeldet. :(

Ne, ausgeschlagene Lenkung uvm. haben eine neue SP verhindert.
Also auf manchen Linien fährt tatsächlich alles was rollen kann. Vorhin auf X83 ein GN (2599) in alter beige-Lackierung. Wußte gar nicht, daß die BVG noch so alte Krücken hat.
@Grenko: Jup, sowas hab ich letztens auf dem X10 auch gesehen. Da wars ein 26xx - dafür werden weiterhin GN auf dem M4-SEV "verbraten", aber auch da scheint sich der Wagenmangel (oder doch die Erkenntnis?) durchgesetzt zu haben, sodass einige Umläufe nun endlich mit EN bedient werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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> - dafür werden weiterhin GN auf dem M4-SEV "verbraten", aber auch
> da scheint sich der Wagenmangel (oder doch die Erkenntnis?) durchgesetzt zu haben, sodass einige
> Umläufe nun endlich mit EN bedient werden.

Für SEV sind EN aber nun wirklich denkbar ungeeignet. Dafür müsste man eigentlich Doppelgelenkwagen anmieten.
Hier mal ein Fossil, mit weit über 100% bis auf den letzten Stehplatz ausgelastet. Hoffentlich wiederholt sich das Bild nicht, wenn die U2 ab Pfingsten wieder an der Pankower Bezirksgrenze endet.


so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2010 12:33 von der weiße bim.


der weiße bim schrieb:
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> Für SEV sind EN aber nun wirklich denkbar
> ungeeignet. Dafür müsste man eigentlich
> Doppelgelenkwagen anmieten.

Naja, für einen "normalen" SEV mag das stimmen, aber für die eher unsinnigen SEV-Linien, die in Mitte nunmal eher leer durch die Gegend fahren (zuletzt auch z.B. Kupfergraben - Oranienburger Tor), weil es deutlich sinnvollere Alternativverbindungen gibt sind Gelenkbusse mehr als ausreichend.
Zitat
Lopi2000
Naja, für einen "normalen" SEV mag das stimmen, aber für die eher unsinnigen SEV-Linien, die in Mitte nunmal eher leer durch die Gegend fahren (zuletzt auch z.B. Kupfergraben - Oranienburger Tor), weil es deutlich sinnvollere Alternativverbindungen gibt sind Gelenkbusse mehr als ausreichend.

Dass sich gerade im innerstädtischen Bereich sinnvolle Alternativen zum SEV finden, ist unbestritten. Allerdings besteht aus der Linienkonzession heraus die Pflicht zum Betreiben des Ersatzverkehrs. Zum Platzangebot wird eben die Kapazität eines GT6 angesetzt, der sich nur durch einen GN ersetzen läßt. Hat der Bereich Omnibus mal wieder keine Fahrzeuge, kommt eben auch die letzte Reserve zum Einsatz, siehe Marios Bild. Andererseits kann der SEV auch fremdvergeben werden, das ist allerdings die letzte Alternative.
Als (im letzten Jahr?) für die M6 der noch sinnlosere SEV alle 20 min gefahren wurde, schaffte man es auch EN einzusetzen, obwohl GT6N ersetzt wurden. Natürlich gibts die Linienkonzession und den Verkehrsvertrag, es gibt aber auch einen Aufgabenträger mit dem man über solche Dinge reden kann.

Für den aktuellen M4-SEV ist selbst ein EN absolut überdimensioniert. Dort auch noch GN einzusetzen, während sie auf anderen Linien fehlen, ist ein absoluter Hohn gegenüber den Fahrgästen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
drstar schrieb:
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> 5007 übrigens heute auf der U7, nachdem ich in der
> letzten Woche gar keine Hs auf der 7 gesehen habe.
> Was allerdings nicht zwangsläufig heißt, daß keine
> unterwegs waren.

Ich habe am Samstag auch 5018 auf der U7 fahren sehen.
Auf der U7 fahren im Moment nur die H-Züge 5007 und 5018 und auf der U9 nur der H-Zug 5009. Diese sind zum Test mit neueren Kühler für die Wagen ausgestattet.
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